• #121
Dann kann ich nicht nachvollziehen, wie Du im Thread argumentierst. Aber vielleicht tust Du es ja gerade, weil es nicht Deine wirkliche Erfahrung ist. Für mich stellt sich die Frage rein praktisch nicht, wenn ich in einer Beziehung Vertrauen habe. Ich habe noch nie Grund zum Nachspionieren gehabt.
Ob ich wirklich betrogen wurde, ohne es zu wissen, weiss ich nicht, denn mancher sexueller Betrug kommt nie ans Tageslicht - wenn es in einem Hotel geschieht während der Mittagspause oder auf einer Geschäftsreise beispielsweise.

Die Frage stellte ich auch deswegen, weil meine Schwester offensichtlich während der Schwangerschaft betrogen wurde. Sie fand einen Brief von einer Frau adressiert an ihren ersten Mann, der aber nicht sehr eindeutig war und daraus nicht unmittelbar folgte, dass er sie betrogen hatte. Er leugnete das aber sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht!
Das Misstrauen blieb und ihr Vertrauen war weg.

Und ich erblickte den Exmann meiner Schwester auf einer Singleplatform vor ca. 1 Jahr, obwohl er inzwischen wieder eine Freundin hat und ein weiteres Kind.
 
P

proudwoman

Gast
  • #122
Abgesehen von krankhafter Eifersucht, die therapiert gehört, schnüffeln Menschen dann, wenn sie verunsichert sind.
Genau, und darum geht es hier ja gar nicht!
Dies müssen überhaupt keine "Indizien" für Fremdgehen sein. Ein sensibler Mensch (in diesem Falle Frau - ich schreib's aus meiner Sicht) wird die unterschiedlichen Stimmungen aber wahrnehmen und sich Gedanken machen, ob mit der Beziehung noch alles in Ordnung ist. Das kann bis zum Schnüffeln reichen.

Ich denke, eine Frau, die genügend Sicherheit und das Gegenteil der oben beschriebenen Beispiele von ihrem Mann transportiert bekommt, wird üblicherweise nicht schnüffeln.
Eben! Ich hatte folgendes Schlüsselerlebnis, das war übrigens unser letztes Wochenende @QFrederick . Es war der Abend an dem ich mit dem ICE aus Berlin ankam, er hatte gekocht (ich meine das Essen), wir saßen uns am Tisch gegenüber. Und jetzt kommt es: Die Glotze lief, irgend ein Nachrichtensender, er musste seinen Kopf dermaßen verdrehen um das zu sehen und das die ganze Zeit. Ich meine, wir hatten uns 8 Wochen nicht gesehen und er verrenkt sich den Hals um die Glotze zu sehen...
Ich saß da und dachte, das war es jetzt...irgendetwas passiert dieses Wochenende. Entweder eine harte Aussprache oder Trennung. Ich war natürlich sprachlos diesmal (mein Anteil). Ein ziemlich lahmes Wochenene wurde daraus. Naja und dann schaute ich eben Montag früh auf sein Tablet und ich wusste warum. Keine Vorwürfe , nichts! 3 Minuten haben wir geredet. Er war immer noch der Meinung, wir passten wunderbar zusammen und am Altersunterschied liegt es auch nicht..er wusste es nicht, wie es dazu kommen konnte und dass er eben sehr feige war.
Ich weiß nicht, WANN er es mir dann endlich mal gesagt hätte. Keine Ahnung. Passiert mir nie wieder, ich freue mich, dass er eine neue Partnerin hat, die offensichtlich besser zu ihm passt. Ich bin drüber hinweg. Aber eine vertrauensvolle Beziehung war das von seiner Seite nicht.
 
  • #123
Wird diese strikte Treue auch in der Partnerschaft ausreichend verbal und auch nonverbal (!) transportiert?
Genau das ist für mich der Punkt. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man es mit einer gewissen Lebenserfahrung an anderen Dingen auch sehen kann, ob der Partner aufrichtig ist oder nicht. Jemand, der sich in Alltagsfragen schon nicht traut, die Wahrheit zu sagen oder Freunde und auch Fremde "austrickst", hat ja ein bestimmtes "Schema", mit Dingen umzugehen, die ein anderer nicht wissen soll oder die ihn aufregen. Ich meine nun nicht die absolute Ehrlichkeit in jedem Punkt wie "hast du die Blume gegossen" und der Mann erschrickt, sagt "ja" und macht es sofort nach dem Telefonat, weil er es vergessen hatte. Aber hier muss man für mich auch nicht "ja" sagen, weil - wenn ich weiß, dass ihm sonst wichtig ist, was mir wichtig ist, und er es wirklich einfach vergessen hat, würde ich dazu nichts sagen. Nur, wenn ich merke, er findet Anliegen, um die ich ihn bitte, unwichtig, werde ich misstrauisch.

Es ist eine Grundhaltung, mit Menschen umzugehen und still und heimlich immer sein eigenes Süppchen zu kochen. Wenn man dafür sensibilisiert ist, kriegt man das bei einem Menschen mit und für mich wäre einer, der Angst hat vor Stress oder der einfach zu bequem ist, mir seine Bedürfnisse zu sagen, der deswegen eigentlich seinen Weg weiter allein geht, kein Partner. Der packt, wenn er es nötig findet, einem dann die in den Dreck gefallenen Kekse auch wieder auf den Teller, weil man es ja nicht weiß.

Ich möchte nun nicht rüberkommen, als seien alle Menschen, die auf einen Lügner reingefallen sind, selbst schuld. Man kann gar nicht so viel Lebenserfahrung haben, jeden erkennen zu können, der einen irgendwann betrügt.
Ich denke nur, in so manchen Fällen sieht man es vorher, und je mehr man über Menschen weiß, umso deutlicher. (siehe auch Warmwechsler) Man denkt nur immer "bei mir ist er anders".

Dies müssen überhaupt keine "Indizien" für Fremdgehen sein.
Für mich sind das Indizien, dass mit der Beziehung gewaltig was nicht stimmt. Ich würde auch sagen, da muss man nicht schnüffeln, das kann man offen ansprechen. Und wenn dann kommt "ich weiß nicht, was du hast", sieht man doch schon, dass dem Mann überhaupt nichts daran liegt, in dieser Beziehung zu sein, dass das, was die Partnerin beunruhigt, umwichtig ist für ihn, und insgesamt wird er sich auf Warmwechseln vorbereiten.
Ja, zum Schnüffeln würde es vielleicht reichen, aber braucht man noch diesen Beweis? Und wenn man ihn nicht findet, ist diese Beziehung doch nicht besser. Ich fänd es angebrachter zu sagen, dass frau die Beziehung so nicht mehr will. Stillhalten und gucken, ob man nun wirklich betrogen wird, macht doch die Situation nicht anders - der Mann sieht keine Zukunft in dieser Beziehung und die Gefühle der Partnerin sind ihm egal.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #124
Sie fand einen Brief von einer Frau ...aber nicht sehr eindeutig war und daraus nicht unmittelbar folgte, dass er sie betrogen hatte. Er leugnete das aber sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht!
Das Misstrauen blieb und ihr Vertrauen war weg.

Drehen wir es mal rum. Hat hier das "Schnüffeln" irgendetwas genützt? Im Grunde ist die direkte Folge doch, dass das Vertrauen weg ist. Und das sogar, ohne dass sich herausgestellt hat, dass irgendwas passiert wäre.
Du wirst auf meinem Handy oder in meinem Briefschuhkarton jede Menge Kontakte zu Freundinnen von mir finden, die "nicht eindeutig" sind und aus denen nicht folgt, dass ich betrüge. Einfach freundschaftliche Kontakte. Wer da etwas reininterpretiert, darf sich nicht beklagen, wenn dann das Vertrauen weg ist.
Wer finden möchte, der findet. Mangelndes Vertrauen hat immer auch etwas mit dem zu tun, der nicht vertrauen kann.
 
  • #125
Wenn jemand tatsächlich einen Hinweis (ob zufällig oder erschnüffelt) findet, der nicht eindeutig ist - wie meine Schwester - so ist das Vertrauen weg. Der Mann leugnete natürlich und sie weiss bis heute nicht (glaube ich), ob er sie betrogen hatte. Doch das ist jetzt nicht mehr relevant, da sie schon längstens von ihm weg ist und zum zweiten Mal verheiratet.

Aber ich frage mich kann ein Mann oder eine Frau, der/die Hinweise findet auch ohne bewusst zu suchen, sondern zufällig in die Hände bekommt leben, ohne sich jeden Tag in der Beziehung zu fragen: "hat er/sie mich jetzt betrogen oder nicht?", wenn der/die Partner/in darauf angesprochen hartnäckig leugnet. Mit diesen Gefühlen und mit diesem Misstrauen und Angst könnte ich nicht leben und würde mich auch dann trennen, wenn ich keine Beweise hätte.

Es ist trotzdem anders Gewissheit zu haben. Selbst, wenn der Mann zugibt: "ja ich habe dich betrogen" so kann eine Frau zunächst nach dem Schock und der Wut alles verarbeiten und vielleicht trotzdem bei ihm bleiben und einen gemeinsamen Weg suchen oder aber sie kann sich dann trennen. Die Hinweise (ob bewusst oder unbewusst) die Lügner und Betrüger hinterlassen, könnte man vielleicht auch als eine Art Hilfeschrei nach der fehlenden Aufmerksamkeit/Akzeptanz bzw. nach unerfüllten Wünschen und Bedürfnissen sein. Und sein Zeichen: "sie hat mir das gegeben, was du mir nicht gegeben hast, das was ich vermisst habe."

Es ist zugegeben sehr feige fremdzugehen, statt mit der eigenen Frau zu sprechen, was einem Mann fehlt oder was er vermisst. Wie kann sie das wissen, denn sie hat keine hellseherische Fähigkeiten? Wenn das der Grund für das Fremdgehen ist - und nicht der eigene Narzissmus - dann hat ein solcher Mann seiner eigenen Partnerin für den Fall, dass es sie noch liebt keine Chance gegeben, etwas zu ändern an ihrem Verhalten und gleichzeitig sich auch selbst die Möglichkeit weggenommen, dass sie etwas für ihn tun könnte.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #126
Doch das ist jetzt nicht mehr relevant, da sie schon längstens von ihm weg ist und zum zweiten Mal verheiratet.

Wir theoretisieren. Ist die Ehe gescheitert, weil das Vertrauen wegen der Schnüffelei weg war? Ist die Ehe gescheitert, weil er doch fremdgegangen war?
Ich bleibe dabei: wenn man in konkreten Verdachtssituationen schnüffelt, ist das nachvollziehbar, aber das Vertrauen und die Beziehung sind zu dem Zeitpunkt schon angeknackst. Wegen möglichen "Berechtigungen" oder wegen krankhafter Eifersucht.
 
P

proudwoman

Gast
  • #127
Wegen möglichen "Berechtigungen" oder wegen krankhafter Eifersucht.
Bei mir war es das erste! Wie @void schon geschrieben hat, hätte ich das auch sein lassen können, denn die Beziehung war absolut keine mehr. Nur hat mir der Beweis irgendwie geholfen, diesen letzten Schritt zu tun. Ich denke auch ,dass mir dieses Wissen , dass er tatsächlich fremdgehen wollte, geholfen hat, es zu verarbeiten. Hätte ich mich einfach so getrennt, die Grübeleien hätten bei mir kein Ende genommen.
 
  • #128
Wir theoretisieren. Ist die Ehe gescheitert, weil das Vertrauen wegen der Schnüffelei weg war? Ist die Ehe gescheitert, weil er doch fremdgegangen war?
Ich bleibe dabei: wenn man in konkreten Verdachtssituationen schnüffelt, ist das nachvollziehbar, aber das Vertrauen und die Beziehung sind zu dem Zeitpunkt schon angeknackst. Wegen möglichen "Berechtigungen" oder wegen krankhafter Eifersucht.
Leider für ihn, lag der Brief auf seinem Schreibtisch und sie entdeckte ihn, beim Staubwischen und Aufräumen. Oder er war wirklich zu dumm!
Wenn man kein Vertrauen hat und keine ehrliche Antworten bekommt, dann kann man die Ehe ruhig beenden! Würde ich auch so machen, statt dass mich mein Misstrauen auffrisst und krank macht.

Ich habe das Gefühl vielleicht wollte, er dass meine Schwester das entdeckt. Ansonsten hätte er den Brief gut versteckt und nicht zu Hause. Oder gar vernichtet, wenn er nichts riskieren wollte. Unbewusst wollen sie das glaube ich alle - ansonsten kann man tatsächlich auch beim Schnüffeln nichts entdecken.

Männer und Frauen, die ihren sexuellen Betrug um jeden Preis verheimlichen wollen, wissen auch, wie sie alle Spuren verwischen können. Da bin ich sicher!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #129
Ich habe durch Erschnüffeln den absoluten Super-GAU entdeckt, und hätte ich dies nicht getan, dann wäre ich vermutlich noch länger auf nicht absehbare Zeit mit einer großen Lüge durchs Leben gegangen.
Ich werde mich wahrscheinlich nie vollständig davon erholen, einige die hier mitschreiben haben meinen Thread gelesen und mich sehr aufgebaut.
 
L

Lionne69

Gast
  • #130
Viele Vertrauensfragen wird man durch Schnüffeln gar nicht lösen können.

Fremdgehen ist ja nur eine der vielen Facetten, warum man das Vertrauen in einen Partner verliert.

Das andere sind Zusagen, die nicht eingehalten werden, Vereinbarungen, einfach in Krisensituationen nicht präsent sein, das Verschweigen relevanter Tatsachen, die beide betreffen.

Betrogen in Form von Fremdgehen wurde ich persönlich nie, aber Vertrauensbrüche der anderen Kategorien habe ich mehr als ausreichend erlebt.
Da kam die Wahrheit auch immer von selbst heraus, zwangsläufig. Oder die reale Situation zeigte, was Versprechen und Zusagen wert sind. Wie alleine man in Krisen sein kann.

Ein privates Beispiel - die Planung und Realisierung des gemeinsamen Hauses, mein Traumhaus (dafür sobald möglich gearbeitet, gespart, es bis zur Einrichtung entworfen, viel Eigenleistung) als Gemeinschaftsobjekt, von mir allerdings zum allergrößten Teil finanziert. Dass die Budgetplanung nicht eingehalten wurde - statt 95% Eigenkapital 20% Budgetüberschreitung, erfuhr ich erst, als es für eine Korrektur zu spät war.

Was heute als Konsequenz bedeutet, dass ich nach der Trennung das Haus nur sehr schwer hätte halten können und es jetzt verkauft habe um einen schuldenfreien Neubau zu realisieren.

Durch Schnüffeln hätte ich es nicht früher erfahren, ich habe vertraut, und Lehrgeld bezahlt. (Es tut weh, dieses Haus und diesen Garten zu verlassen, und den unverbaubaren Blick in die Natur und auf die Berge - klingt vielleicht für manche lächerlich, aber ich habe sehr viel langjähriges Engagement und sehr viel Liebe in die Details gesteckt, das ist nicht nur Holz und Stein.)
Ich habe den Aussagen vertraut, dass die Kalkulationen stimmig sind.
Und ich habe darauf vertraut, dass man Aufgaben an den Partner, der das nötige Fachwissen hat, delegieren kann. Vor allem wenn das eigene Pensum schon mehr einen 48h Tag benötigt hätte.

Vertrauen ist umfassend, und betrifft alle Bereiche.
Es ist das grundsätzliche beidseitige, bedingungslose Vertrauen in ein WIR und die Integrität des Partners.

Ich bin heute auch misstrauischer, und je vollmundiger Zusagen und Versprechen werden, je mehr Überschwang, desto vorsichtiger werde ich.
Worte sind billig, es zählen die Taten.

Trotzdem, ich werde auch in Zukunft nicht schnüffeln.
Ich werde mir nur genau überlegen, wo und wann ich vertraue, und ggf. welche Konsequenz es haben könnte, wenn ich mich irre.
 
  • #131
Betrogen in Form von Fremdgehen wurde ich persönlich nie, aber Vertrauensbrüche der anderen Kategorien habe ich mehr als ausreichend erlebt.
Da kam die Wahrheit auch immer von selbst heraus, zwangsläufig. Oder die reale Situation zeigte, was Versprechen und Zusagen wert sind. Wie alleine man in Krisen sein kann.

Da bin ich ja so etwas von bei Dir!

Mein Ex hat mich nicht in Bezug auf andere Frauen betrogen, sondern mir über Jahre hinweg aktiv und systematisch vorgespielt, dass er mich als kompetente Frau gut findet. Er brachte es fertig, dem Handwerker fröhlich zu sagen "Darum kümmert sich meine Frau" - was er im Grunde in keiner Weise ertragen konnte.
Kaum war ich schwanger, glaubte er, er habe mich sicher und der Terror ging los.

Ich habe Jahrzehnte gebraucht um dieses perfide Spiel zu durchschauen und bin immer noch stinkwütend auf ihn, dass er als Resultat dieser Manipulation seinen Kindern den Vater entzogen hat. DAS ist immer noch richtig schlimm für mich, viel schlimmer als es jeder Seitensprung je hätte sein können.

Hätte ich es bemerken müssen? Ich hatte manchmal ein blödes Gefühl, habe mich aber täuschen lassen. Wieder und wieder. Daran hatte ich zu knappsen, als ich anfing zu verstehen, und wie, und ich mache mir heute noch Vorwürfe. Sinnlos, ja, ich weiß. Aber ich habe vertraut und verloren.
 
  • #132
Ich verstehe die Diskussion nicht mehr.
Wenn man hintereinander weg liest, sind sich doch fast alle einig.
Es gibt Dinge die tut man nicht einfach aus Neugierde und ohne Not.
Man kontrolliert nicht einfach mal ebenso Nachrichten, geht wenn man nicht zusammen wohnt an alle Schränke und stöbert.
Man muss auch nicht alles preisgeben und offen legen, was nicht Beziehungsrelevant ist.
Und alle sind sich doch einig, kommt man in die Not, weil alle Anzeichen da sind, dann tut man es nur wegen der Klarheit und um traurige Tatsachen auf den Tisch zu legen. Die fast immer zeigen, dass die Beziehung im Eimer ist.
 
P

proudwoman

Gast
  • #133
Ich verstehe die Diskussion nicht mehr.
Wenn man hintereinander weg liest, sind sich doch fast alle einig.
Es gibt Dinge die tut man nicht einfach aus Neugierde und ohne Not.
Man kontrolliert nicht einfach mal ebenso Nachrichten, geht wenn man nicht zusammen wohnt an alle Schränke und stöbert.
Man muss auch nicht alles preisgeben und offen legen, was nicht Beziehungsrelevant ist.
Und alle sind sich doch einig, kommt man in die Not, weil alle Anzeichen da sind, dann tut man es nur wegen der Klarheit und um traurige Tatsachen auf den Tisch zu legen. Die fast immer zeigen, dass die Beziehung im Eimer ist.

Und da bin ich sowas von bei Dir!

Ich hatte nicht das Glück, noch nie von einem Mann betrogen zu werden. Ich hatte eigentlich durchweg andere Erfahrungen.
Langsam verstehe ich diese Diskussion auch nicht mehr.
Selbst als ich in großer Not war, wie Du es hier beschreibst:
Es gibt Dinge die tut man nicht einfach aus Neugierde und ohne Not.
Habe ich das lange, lange nicht getan, weil ich dachte, das bildest Du Dir nur ein, du bist paranoid, er hat mir ja so oft gesagt, alles ist gut und so schön, wie am Anfang...ich habe es eben nur eigentlich im letzten Moment getan, den ich noch hatte, bevor ich abgereist bin.
Was tun denn die Männer, die betrügen, hintergehen und zu feige sind zum Reden und warmwechseln? Das wird hier vollständig vergessen. Das ist moralisch unterste Schublade. Und nicht, dass ich mal nachgeschaut habe, was er mit mir so macht...mich belügt und betrügt, und das trotz Reden. Vergiss es...es bringt wirklich nichts. Wer nicht verstehen will, worum es in Mandolines Frage geht, der wird es auch nach 250 Antworten nicht tun.
 
P

proudwoman

Gast
  • #134
Trotzdem, ich werde auch in Zukunft nicht schnüffeln.
Ich werde mir nur genau überlegen, wo und wann ich vertraue, und ggf. welche Konsequenz es haben könnte, wenn ich mich irre.
Mit einem solchen Vorsatz bin ich nie in eine Beziehung gegangern und werde es auch in Zukunft nicht tun. Welche Konsequenzen wird das denn haben, wenn Du Dich mal wieder irrst, liebe Lionne? Trennung, was sonst! Wie wollen wir das vorher wissen, welchem Mann wir vertrauen können, sag mir das bitte mal. Haben wir alle nicht richtig hingeschaut, bevor wir uns mit einem Mann einlassen? Auch der Mann hatte das nie geplant, uns zu hintergehen als er noch über beide Ohren in uns verliebt war. Nur irgendwann verliert man den Faden, den RICHTIGEN Moment zum Reden wenn es nicht mehr geht. Und naja...dann beginnt das "Privatleben"...Einer kann gut damit leben mit dem Betrügen, der andere wird verrückt...wird traurig, merkt dass sich was verändert und sucht das Gespräch.
Als ich das alles auf dem tablet gesehen hatte, dachte ich mir: Dieser verdammte Sch...kerl, den rufe ich jetzt an und sage ihm, was ich getan und gesehen habe. Und das ging so leicht, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Ihm fiel wahrscheinlich die Kinnlade runter..Ich hatte und habe nicht die leisesten Gewissensbisse, dass ich geschnüffelt habe. Er hat sie gehabt. Das hat er mir so auch später geschrieben.
@neverever hat das mal auf den Punkt gebracht, nämlich dass wir das vorher nicht sehen können, welcher Mann / Frau ehrlich ist. Egoismus ist ein guter Hinweis. Das fiel mir mit der Zeit auch auf an ihm...
 
L

Lionne69

Gast
  • #135
@proudwoman,

Natürlich ist es für mich unabdingbar, wenn ich eine Beziehung eingehe, dass ich vertraue, uneingeschränkt.
Und wenn ich mich doch geirrt habe, dann lebe ich eben mit den Konsequenzen, die ja noch andere sein können als "nur" die Trennung.
Die Verletzungen sind, das merkt jede/r nachhaltig.
Aber das ist mir dann durchaus bewusst, Beziehung eingehen, sich einlassen ist immer ein Risiko. Ich möchte nur den Fokus auf die positiven Seiten legen.

Die Prüfung für mich ist gerade in der Beziehungsanbahnung, da muss Vertrauen erst wachsen. Beidseitig.
Ich möchte einem potentiellen Partner vertrauen, und tue es, wenn mein Bauchgefühl es zulässt, riskiere es.
Das bin ich auch, wie wir sicher alle, deutlich vorsichtiger geworden, als man es mit jungen Jahren war.
Und auch vorsichtiger, wie weit man sich selbst öffnet, in dieser Phase.
Schließlich geht es dann auch um sehr private Aspekte.
Ein Irrtum kann durchaus Konsequenzen haben. Vor allem nachdem ich persönlich hier in meinem Umfeld nicht ganz unbekannt bin.
 
  • #136
Vertrauen ist umfassend, und betrifft alle Bereiche.
Es ist das grundsätzliche beidseitige, bedingungslose Vertrauen in ein WIR und die Integrität des Partners.

Ich bin heute auch misstrauischer, und je vollmundiger Zusagen und Versprechen werden, je mehr Überschwang, desto vorsichtiger werde ich.
Worte sind billig, es zählen die Taten.

Trotzdem, ich werde auch in Zukunft nicht schnüffeln.
Das ist so, sexueller Betrug in der Beziehung ist nur ein Bereich - worauf ich meine Frage begrenzte.

Ein Partner muss sich im Alltag als vertrauens- und glaubwürdig erweisen, indem er eigene Zusagen und Versprechen hält, bei gemeinsamen Plänen (Hausbau, Ferien, Beförderung und viel. dadurch Umzug in eine andere Stadt etc.) immer die Partnerin einbezieht, hilfsbereit ist, wenn man Hilfe braucht, in Krisensituationen (Krankheit, Unfall) emotionale Unterstützung geben. Gilt für beide Geschlechter!
Mit einem solchen Vorsatz bin ich nie in eine Beziehung gegangern und werde es auch in Zukunft nicht tun. Welche Konsequenzen wird das denn haben, wenn Du Dich mal wieder irrst, liebe Lionne? Trennung, was sonst! Wie wollen wir das vorher wissen, welchem Mann wir vertrauen können, sag mir das bitte mal. Haben wir alle nicht richtig hingeschaut, bevor wir uns mit einem Mann einlassen? Auch der Mann hatte das nie geplant, uns zu hintergehen als er noch über beide Ohren in uns verliebt war. Nur irgendwann verliert man den Faden, den RICHTIGEN Moment zum Reden wenn es nicht mehr geht.
Besser hätte ich es nicht formulieren können! Am Anfang ist für beide der Himmel voller Geigen. Niemand hat vor nur egoistisch und rücksichtslos zu sein oder den Partner sexuell zu betrügen. Wann bemerkt man die Veränderungen, wenn sie fast unmerklich und sehr schleichend passieren? Man ignoriert die Vorboten und Zeichen, weil es noch nicht schlimm ist und man verzeiht kleinere Respeklosigkeiten. Das ist wahrlich nicht schnell genug zu erkennen, bis der Schaden schon entstanden ist.

Erst danach denkt man: "Hätte ich doch damals, als er/sie..."
 
L

Lionne69

Gast
  • #137
...Man ignoriert die Vorboten und Zeichen, weil es noch nicht schlimm ist und man verzeiht kleinere Respeklosigkeiten.
...

Und das ist die Quintessenz.
Ich ignoriere nicht, akzeptiere nicht " noch nicht schlimm" und verzeihe keine Respektlosigkeit.
"Noch nicht schlimm" wird schlimm, kleinere Respektosigkeiten entwickeln sich zu kein Respekt.
Mein interner Radar ist inzwischen sehr sensibel geworden, und sehr zuverlässig

Das habe ich erst gelernt, ich habe früher genau auch da diese Rosa Brille aufgesetzt. Ignoriert, bagatellisiert.

Noch nicht schlimm / Respektlosigkeit - das kann ich hinterfragen, erst für mich selbst, ggf. über Nachfrage, ob das, was ich wahrnehme, auch so gemeint ist.
Manches ist real anders gemeint, unbeholfen ausgedrückt, ist nur bei mir so angekommen.

Aber wenn es nach Check so ist, dann gibt es keine Beziehung, dann beende ich diesen Versuch.
Ich könnte nicht weiter gehen, weil jegliche Verliebtheit mit solchen Aktionen, auch im Ansatz verschwindet.

Aber wenn sich Konsens zeigt, ein ehrlicher, offener, respektvoller Umgang, das Kennenlernen sich derart entwickelt, dann vertraue ich, dann lasse ich mich ein.

Verschwindet das Vertrauen wieder in der Beziehung, aus welchen Gründen auch immer, dann frage ich nach, prüfe, nicht durch Schnüffeln sondern über Kommunikation.
Ist die Frage nicht zu klären, das Vertrauen verloren, dann ist auch da die Konsequenz klar. Ich brauche keine Beweise für den Anlass.

Für mich ist Vertrauen etwas derart Essentielles, ein absoluter Basiswert, auch aufgrund meiner Vergangenheit und mancher späteren Erfahrungen, dass ich einerseits hochgradig sensibel und empfindlich bin, und andererseits absolut kompromisslos.
Gebe dies aber ganz genauso, das ist mein Maßstab für mein Handeln. Das beinhaltet - Respekt, Offenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Treue, das gebe ich, und das erwarte ich, unverhandelbar.
Deswegen ginge Schnüffeln gegen meinen eigenen Wertekodex, dann tue ich etwas, das mit meinen Ansprüchen an mich selbst nicht vereinbar ist.

Ohne umfassendes Vertrauen ist für mich eine Partnerschaft nicht möglich, das Einlassen auf den Partner.

Wobei ich bei Freundschaften ähnlich empfindlich bin, ich gehe keine Freundschaft mit jemanden ein, der mich nicht respektiert, und großzügig mit der Wahrheit umgeht.
Generell bin ich sensibel bei sozialen Kontakten - manches ignoriere ich bewusst, weil der Kontakt notwendig ist, aber dann reduziere ich diesen Kontakt auf das entsprechende Minimum.
 
  • #138
Verschwindet das Vertrauen wieder in der Beziehung, aus welchen Gründen auch immer, dann frage ich nach, prüfe, nicht durch Schnüffeln sondern über Kommunikation.
Ist die Frage nicht zu klären, das Vertrauen verloren, dann ist auch da die Konsequenz klar. Ich brauche keine Beweise für den Anlass.
Genau das würde ja hier ausführlich diskutiert von u.a. @proudwoman, @Tini_HH, @Amphitrite7 das dreiste und menschenverachtende Verhalten ihrer Männer, dass ihr Bedürfnis/Recht nach Kommunikation und Klarheit - ohne Spionieren, nicht nur völlig ignoriert würde, sondern diese Frauen erst recht für dumm verkauft werden sollten.

Das alleine - diese Respektlosigkeit, Rücksichtslosigkeit und Unverschämtheit - sind eigentlich Grund genug die Beziehung wortlos zu beenden. Auch ohne Beweise. Allein durch ihr verdächtiges Verhalten verspielen sie das Vertrauen ihrer Partnerinnen. Wer feige ist mir reinen Wein ein zu schenken, eignet sich als Partner sowieso nicht.

Aber dennoch kann ich Frauen verstehen die Klarheit für sich selbst brauchen und zwar für ihre Zukunft.
1) es könnte sich dabei vielleicht um eine Krankheit handeln, die gerade der Partner bekommen hat und er sich noch nicht traut das der Partnerin zu sagen - aus purer Angst, dass er verlassen wird
2) Klarheit zu haben, um sich nicht zu fragen, ob eventuell die Entscheidung sich zu trennen falsch war und, ob man dem Partner unrecht getan hat und voreilig gehandelt hatte.

Erst wenn man Beweise hat kann man vielleicht auch besser mit der vergangenen Beziehung abschliessen und mit dem Gefühl leben: "ich habe alles richtig gemacht und brauche mir nichts vorzuwerfen und gehe jetzt ruhigen Gewissens meinen Weg."

Manche brauchen diese Klarheit mithilfe von Beweisen, die man sich zur Not selber verschaffen muss, manche nicht.
Am wichtigsten sehe ich jedoch, dass jeder Mensch mit seinen Handlungen und Entscheidungen leben muss und dass er sich selbst in die Augen schauen kann.

Denn wie kann sich ein Mensch in die Augen schauen, der seine/n Partner/in belügt und betrügt?
Gewissensbisse und Schamgefühle hatte doch der Freund von @proudwoman - wie er ihr später schrieb - und das zurecht (ausser er wäre ein Psychopath). Er hat ja etwas moralisch schlechtes und nichts Gutes getan aber nicht sie. Nicht sie belog und betrog ihn in diesen Jahren, sondern er! Sie selbst sorgte nur für Selbstschutz, indem sie die Beziehung beendete, um nicht noch mehr Leid und Kummer zu erfahren und dieses Recht hat jeder Mensch!
 
  • #139
Sie fand einen Brief von einer Frau adressiert an ihren ersten Mann, der aber nicht sehr eindeutig war und daraus nicht unmittelbar folgte, dass er sie betrogen hatte. Er leugnete das aber sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht!
Das Misstrauen blieb und ihr Vertrauen war weg.
Das ist für mich das Schlimmste an der Schnüffelei: aus harmlosen Nachrichten werden, wenn der wirkliche Kontext durch das Kopfkino der Frau ersetzt wird, üble Indizien. Der Mann hätte z.B. durchaus sagen können, daß die Mail „sehne mich nach deinen leidenschaftlichen Küssen” keine Tatsachen beschreibt, sondern den Wunschtraum einer hartnäckigen Verehrerin, von der er nie etwas wollte. Dazu hat er aber, wenn die Mail erschnüffelt wurde, bevor er sie selber lesen und löschen konnte, leider keine Gelegenheit bzw. muß plötzlich, obwohl vollkommen integer, mit angeknackstem Vertrauen zurecht kommen.
 
P

proudwoman

Gast
  • #140
Und das ist die Quintessenz.
Ich ignoriere nicht, akzeptiere nicht " noch nicht schlimm" und verzeihe keine Respektlosigkeit.
"Noch nicht schlimm" wird schlimm, kleinere Respektosigkeiten entwickeln sich zu kein Respekt.
Mein interner Radar ist inzwischen sehr sensibel geworden,
So sollte es sein zwischen Menschen und ihren Beziehungen. Ich halte das genauso und werde das wohl erst jetzt in meinem hohen Alter lernen müssen.
Ich muss für mich sagen, dass ich so meine Bedenken bzgl. der Fernbeziehung bekam...mit den Jahren..als vom Zusammenziehen nicht mehr die Rede war zwischen uns beiden. Genau an dieser Stelle hätte ich ansetzen müssen zu einem ernsten Gespräch. Hatte es mir IMMER vorgenommen für meinen nächsten Besuch, dann hatte mich der Mut verlassen, weil ich es irgendwie geahnt hatte..das wird nichts!
Ich sehe das so: Er hat mein Vertrauen missbraucht, ich hatte irgendwann keines mehr zu ihm und wurde schließlich darin bestätigt, indem ich ich das tat und SAH!
Was ist eigentlich mit IHM, dem Partner, der lügt und betrügt? Es fühlt sich für mich hier in diesem Thread immer noch so an, als ob man ihm Unrecht tut...
..das dachte ich eigentlich von meinem Radar auch, denn es bestätigte sich oft, auch im Alltag, dass ich mir völlig umsonst Sorgen machte. Vielleicht stand mir genau das in der Zeit mit meinem Ex im Wege...
 
Z

Zephyr

Gast
  • #141
Ich muss für mich sagen, dass ich so meine Bedenken bzgl. der Fernbeziehung bekam...mit den Jahren..als vom Zusammenziehen nicht mehr die Rede war zwischen uns beiden. Genau an dieser Stelle hätte ich ansetzen müssen zu einem ernsten Gespräch. Hatte es mir IMMER vorgenommen
Liebe proudwoman,
da ich kaum Erfahrungen mit Partnerschaften habe, interessiert mich, wie ich einem Mann meine Wünsche und Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft mitteilen kann, ohne ihn unter Druck zu setzen. Durch mein Schnüffeln musste ich ja leider feststellen, dass ich mir den falschen Partner für die Umsetzung meiner Zukunftsträume ausgesucht habe. Diesen Fehler möchte ich bei meinem nächsten Freund nicht machen.
Ich ignoriere nicht, akzeptiere nicht " noch nicht schlimm" und verzeihe keine Respektlosigkeit.
"Noch nicht schlimm" wird schlimm, kleinere Respektosigkeiten entwickeln sich zu kein Respekt.
Aber das klingt so hart. Fehler habe wir alle, wir alle wollen mit diesen Fehlern angenommen und geliebt werden. Ich habe mich auch oft bei meinem Freund durchgerungen, ihm Fehler und Charakterschwächen zu vergeben, das Gleiche tat er bei mir (Gut, dass nun eine andere Frau in unserer Partnerschaft aufgetaucht ist, kann ich nicht tolerieren oder verzeihen, damit hat er sich endgültig "entzaubert"). Aber läuft man nicht Gefahr, ewig nach dem idealen Partner, dem perfekten Menschen zu suchen, wenn man nicht einmal kleine Unzulänglichkeiten tolerieren kann?
 
L

Lionne69

Gast
  • #142
Eigentlich ist es doch auch traurig.
Man möchte gerne einfach sich auf einen anderen Menschen einlassen, vertrauen und lieben.

Es entstehen Gefühle nicht geplant, nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Bauch / Herzen.
Und dann muss man für sich sorgsam prüfen, ob man sich diese Gefühle überhaupt erlauben darf, ob eine andere Gefühlsebene Alarmsignale wahrnimmt und sendet.

Also Verlieben in Etappen?
Geht real nicht, also ist jedes Einlassen, jedes Verlieben mit dem Risiko behaftet, dass man sich mit zunehmendem Kennenlernen ent-täuscht.
Das schmerzt.

Und immer wieder der eigene Trost, es hätte schlimmer kommen können, beim nächsten Mal ist es anders, besser, es gab auch schöne Momente, etc.
- hilft bei Trennung aufgrund verlorenem Vertrauen nicht wirklich.
Irgendwann wird sich einlassen wirklich schwierig.
 
  • #143
Man ignoriert die Vorboten und Zeichen, weil es noch nicht schlimm ist und man verzeiht kleinere Respeklosigkeiten. Das ist wahrlich nicht schnell genug zu erkennen, bis der Schaden schon entstanden ist.
Ein sehr guter Punkt. Wenn man feststellen möchte, ob der Partner zum Fremdgehen neigt, sollte man ihn testen. Das geht ganz einfach: ein paar Respektlosigkeiten ihm gegenüber abschießen und auf seine Reaktion warten. Ein Mensch der sich diese gefallen lässt ohne den Partner zusammen zu stauchen wird mit höherer Wahrscheinlichkeit fremdgehen wenn er oder sie die Möglichkeit haben, da Fremdgehen ja meist ein Zeichen dafür ist, dass man sich seine Bestätigung woanders holt. So kann man ohne jede Schnüffelei einen passenden Partner finden.
Allerdings muss man mit einem Partner der nicht zum Fremdgehen neigt auch einiges an Kompromissen ertragen.
Ich zum Beispiel würde nicht fremdgehen aber wenn ich Lust auf Sex mit jemand anders hätte, würde ich es meiner Partnerin unverblümt mitteilen und sie hätte halt die Kröte zu schlucken oder die Möglichkeit Schluss zu machen. Das wollen aber die wenigsten und deshalb lassen sich viele Menschen lieber auf Fremdgeher ein, als auf selbstbewusste aber ehrliche Partner.
Im übrigen sind Frauen da meist selbstbewusster was das angeht.
 
P

proudwoman

Gast
  • #144
Sie selbst sorgte nur für Selbstschutz, indem sie die Beziehung beendete, um nicht noch mehr Leid und Kummer zu erfahren und dieses Recht hat jeder Mensch!
Liebe @Mandoline , ich bin in diese Beziehung voller Vertrauen und Ehrlichkeit zu ihm hineingegangen, weil es mir von meinen Eltern so vorgelebt wurde. Ich hatte es einfach nicht für möglich gehalten, dass er nicht den Mut hatte, klar und ehrlich mit mir zu sprechen, wo ich ihm doch so viele Gelegenheiten dazu gab, das war naiv von mir. Ich hatte ja selber keinen Mut mit ihm zu reden an einem meiner Wochenenden bei ihm. Ich sagte immer nur, dass irgendetwas anders geworden wäre, ob er überhaupt noch glücklich ist mit mir auch wegen der großen räumlichen Distanz..usw. Aber nein, er wollte nur mich. Einmal sagte er mir sogar ins Gesicht: wenn ich eine Frau wollte, die in meiner Stadt lebt, dann würde ich diese Fahrerei und Fliegerei nicht mitmachen, ich will Dich! Muss man sich mal vorstellen, was? Und dann hat er genau das hinter meinem Rücken getan! Online gesucht, da denkst du doch, du bist im falschen Film, was?
Jetzt bin ich so weit, dass ich mir das erstmal nicht mehr "antun" werde, eine Beziehung..Die Wahrscheinlichkeit ist eh relativ gering, dass mir in meinem Alter noch ein erwachsener Mann über den Weg läuft....Aber ich weiß inzwischen, dass mein Ex eine neue Partnerin in der Nähe hat und ich gönne ihm das.
Mir tut das gut, hier nochmal drüber zu reden, mir tut nichts mehr "weh"...alles gut :)
 
  • #145
Der Mann hätte z.B. durchaus sagen können, daß die Mail „sehne mich nach deinen leidenschaftlichen Küssen” keine Tatsachen beschreibt, sondern den Wunschtraum einer hartnäckigen Verehrerin, von der er nie etwas wollte. Dazu hat er aber, wenn die Mail erschnüffelt wurde, bevor er sie selber lesen und löschen konnte, leider keine Gelegenheit bzw. muß plötzlich, obwohl vollkommen integer, mit angeknackstem Vertrauen zurecht kommen.
Zum Glück hat sie das gemacht reingeschaut, sonst hätte er sie vielleicht bis heute für dumm verkauft. Das wird mir jetzt wirklich zu absurd insbesondere dein Beitrag aber sogar ein wenig dreist. Ich finde das gegenüber @proudwoman mindestens genauso respektlos und verletzend. Deswegen weil du ihre Gefühle missachtest.

Der Exfreund von @proudwoman konnte - selbst wenn er wollte - nicht sagen, dass die E-Mail von einer kranken und verrückten Stalkerin ist, die sich in ihn verliebte und mit ihm schlafen wollte, weil das nicht der Wahrheit entsprach. Das wäre eine Lüge! Die Wahrheit ist bis jetzt, dass er in Wirklichkeit parallel zwei Frauen hatte und mit beiden wohl auch Sex.

Aber eine direkte Frage habe ich an dich: "wenn du per Zufall eine E-Mail liest oder eine Nachricht weil dir deine Partnerin ihr Handy ausgeliehen hatte und in dem gleichen Moment auf dem Display eine Nachricht von ihrem heimlichen Lover kommt, verschliesst du dann in dem Moment sofort die Augen?"

Man könnte dir den Vorwurf machen: "warum leihst du dir das Handy deiner Partnerin, denn darin sind alle ihre privaten Daten gespeichert und die Gefahr besteht dass du zufällig etwas "Privates" liest, wie zum Beispiel das Fremdgehen. Das ist doch ihre heilige Privatssphäre mit wem sie Sex hat und das geht dich gar nichts an!" Diese Vorwürfe könnte man dir zu Recht machen.

Ich möchte gerne eine Antwort auf diese Frage und sag nur nicht: nein,ich leihe mir niemals ihr Handy aus auch wenn meines defekt ist oder der Akku leer.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #146
Aber dennoch kann ich Frauen verstehen die Klarheit für sich selbst brauchen und zwar für ihre Zukunft.
1) es könnte sich dabei vielleicht um eine Krankheit handeln,
2) Klarheit zu haben, um sich nicht zu fragen, ob eventuell die Entscheidung sich zu trennen falsch war und, ob man dem Partner unrecht getan hat und voreilig gehandelt hatte.

Du vermischst ständig munter zwei verschiedene Situationen (und führst dann gerne Begründungen für Situation 2 an).

2) Der Mann gibt Anlass zu Misstrauen. Err verhält sich so, dass gemutmaßt werden kann, er gehe fremd. Die Beziehung ist dann in Bezug auf Vertrauen am Ende. Im Grunde geht es nur noch darum, sich zu vergewissern, ob er wirklich fremdgeht. Wenn nicht, gibt es trotzdem ein schwerwiegendes Problem. Da sind sich die meisten hier einig, dann könnte Schnüffeln legitim sein.

1) Der Mann hat ein Geheimnis vor Dir und ist nicht 100% "offen", es geht aber nicht um "Fremdgehen".
Das "könnte vielleicht" eine Krankheit sein, oder etwas anderes. Ob es mit Deiner Zukunft etwas zu tun hat oder ob es überhaupt nicht relevant ist, ist erstmal nicht klar. Schon der pure Verdacht "Vielleicht sagt er mir nicht alles?" reicht dann für leider doch eine Reihe Frauen aus, um mal vorsichtshalber nachzuschnüffeln. Die Begründung ist dann immer "Aber es hätte ja was sein können". Für mich rechtfertigt das keine pauschale Schnüffelei. Der Mann wird einen Grund haben, Dir etwas nicht zu sagen. Sei es, dass Du mit seiner schweren Erkrankung nicht klarkommen könntest oder dass er selbst noch keinen sicheren Befund hat und Dich nicht beunruhigen will.
Das sind die Situationen, wo ich "Schnüffeln" nicht als legitim ansehe. Auch da ist das Vertrauen so grundlegend gestört, dass ich das ganze dann nicht mehr als Beziehunge ansehe.
 
  • #147
Ich seh das alles genau wie @Lionne69

Wenn der Partner sich ändert durch eine Krankheit, ist das natürlich schwierig. Aber in meiner Beziehung hat mir mein Ex so vertraut, dass er mir mal sagte "wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du hast einen anderen". Das war, als ich mich sehr zurückgezogen hatte, weil ich nicht mehr vor mir selbst leugnen konnte, dass ich mit dem Lebensweg nicht klarkomme, den wir beide gingen. Das war eine Phase der Depression, Lebensangst und Gedankenflucht. Und wir hatten sogar eine Beziehung, in der wir mal wochenlang zusammen und dann wieder wochenlang getrennt waren. Ich hab ihm genauso vertraut. Ich weiß nicht, ob sich alle Menschen so einem anderen öffnen können, wie wir es taten, aber ich kann gar nicht unter diesem Level.
Wozu brauche ich einen "Mitbewohner", von dem ich nicht weiß, was in ihm vorgeht?

Das ist nun schwierig, wenn beide den ganzen Tag nichts miteinander zu tun haben, weil sie ihr eigenes Leben auf der Arbeit führen. Ich kann verstehen, dass es schnell passieren kann, dass man sich entfremdet und nicht mehr mitkriegt, was dem anderen so im Kopf rumgeht. Aber ich kenne ein Paar, die sind seit zig Jahren verheiratet, und bei denen ist der Mann einfach ein Treuer und er liebt seine Frau. Jedenfalls habe ich jedesmal den Eindruck, wenn ich sie besuche. Das sind einfach zwei offene Menschen, die nur respekt- und rücksichtsvoll voneinander sprechen. Im Gegensatz zu den Beziehungen, wo man schon merkt, dass jeder eigentlich hinter seiner Wand bleibt ab einem bestimmten Nähelevel, weil ab da so eine Stummheit eingesetzt hat. Das Thema ist noch da, die Unzufriedenheit ist noch da, wird aber nicht mehr miteinander besprochen.

Auf den ersten Blick braucht man für die Trennung vielleicht die Sicherheit, dass man betrogen wurde. Das ist so die Suche nach dem Super-Gau, statt dass man sich das erspart und mal den Rest ansieht, ob der so gut ist, auch ohne Betrug. Manchmal findet man das ja nicht raus, aber der Verdacht bleibt und man selber klebt daran, dass die Beziehung erst dann schlecht ist, wenn man es schwarz auf weiß hat. Und wenn man das nie kriegt, bleibt man in diesem Zustand, der die Lebensfreude nimmt.Die Beziehung ist ja sowieso auf dem Prüfstand, wenn man das Gefühl hat, einer macht sein eigenes Ding.
 
  • #148
1) Der Mann hat ein Geheimnis vor Dir und ist nicht 100% "offen", es geht aber nicht um "Fremdgehen".
Das "könnte vielleicht" eine Krankheit sein, oder etwas anderes.
Oder unterdrückte Homosexualität, Fetischismus, wessen er sich schämt und verheimlicht dafür aber auf entsprechende Portale geht. Es ist wahr die Frau muss nicht spionieren aber sie kann die Beziehung beenden, weil sie in ihn kein Vertrauen hat und er partout nicht mit ihr reden will, auch wenn sie ihn fragt.
Und das nur aus Angst, dass sie ihn so wie er ist nicht akzeptieren könnte! Aber woher weiss er, dass er nicht eine tolerante und verständnisvolle Frau hat, die ihm nach dem ersten Schock sagt: "nun gut deinen Fetischismus hast du dir nicht bewusst ausgesucht und dafür kannst du ja auch nichts".

In erster Linie ist doch derjenige der etwas verheimlicht und verheimlichen, welcher nicht dem Partner vertraut und nicht umgekehrt.
"ich vertraue meiner Partnerin nicht und habe Angst dass sie mich ablehnt und schlecht reagiert und deswegen sage ich ja gar nichts dass sie gerne Damen Unterwäsche trage".
Nur ist es wirklich 100 % sicher, dass seine Frau sich von ihm trennt? Nein, das ist es nicht aber er will es nicht riskieren und ihr die Wahrheit erzählen.

Irgendwann besteht doch die Gefahr, dass sie ihn erwischt, wie er ihre Unterwäsche anzieht. Ein solcher Mann lebt tagein, tagaus in Angst entdeckt zu werden. Das ist eine pure seelische Qual!

Ich habe zwei Männer kennen gelernt von denen ich weiß, dass sie sich als Frauen verkleiden beide ihr ich habe zwei Männer kennen gelernt von denen ich weiss, dass sie sich als Frauen verkleiden (Transvestiten), beide Männer verheiratet sind und ihre Partnerinnen wissen das. Sie sind beide in einer Gruppe von Männern, die gerne Damenkleider tragen.

Nur ein Beispiel und es kann etwas anderes sein.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #149
Oder unterdrückte Homosexualität, Fetischismus, wessen er sich schämt und verheimlicht dafür aber auf entsprechende Portale geht. Es ist wahr die Frau muss nicht spionieren aber sie kann die Beziehung beenden, ...

Natürlich kannst Du eine Beziehung jederzeit beenden, wenn Du das für richtig hältst. Aber: es gibt eben Dinge, bei denen Du keinen "Anspruch" auf Wissen hast. Lebt er seine Homosexualität nicht heimlich aus, sondern geht nur auf entsprechende Portale, dann gibt es gar keinen Grund für Spionage. Die Beziehung ist nicht betroffen, warum er sich schämt oder wie Du reagieren würdest, ist eine andere Frage, ob das schade ist, auch. Es gibt in diesem Fall aus meiner Sicht kein "Recht" auf Spionieren, denn das ist "Privatsphäre".
 
  • #150
In erster Linie ist doch derjenige der etwas verheimlicht und verheimlichen, welcher nicht dem Partner vertraut und nicht umgekehrt.
Nein, in erster Linie geht es hier um die Angst ganz normaler, anständiger, ehrlicher und treuer Männer, daß ihnen solche Dinge unterstellt werden, wenn sie bei Auffinden entsprechender „Indizien” nicht korrigierend eingreifen können.

Ich habe selbst schon erlebt, wie eine dieser unsäglichen Phishing-Mails von einer Frau am PC mitgelesen wurde, was beinahe unser Ende bedeutet hätte, weil sie mir nicht glauben wollte, daß solche Mails („Hallo Süßer, hier die Pics, die du neulich von mir gemacht hast”) wahllos verschickt werden, um z.B. Software für Bot-Netze einzuschleusen. Und ich wage nicht mir vorzustellen, was passiert wäre, hätte sie diese Mail schon vor mir durch Schnüffeln entdeckt, zur beschädigten Beziehung wäre dann auch noch der Ärger mit einem virenverseuchten Rechner gekommen.

Es endete schließlich wie immer: die Frau vollkommen unschuldig, ich als Mann hätte ihr das Wesen von Phishing eben rechtzeitig erläutern müssen. Nein, ich vertraue hier keiner Frau mehr.
 
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