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Gast
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- #31
Ich würde einen Witwer in seinen Vierzigern zwar ausschließen, aber das hat nichts mit der verstorbenen Partnerin zu tun, sondern damit, dass er bereits geheiratet hat und schlichtweg viel zu alt wäre. Daher möchte ich die Situation auf einen jungen, ledigen Mann übertragen und mich dazu äußern:
Ein Mensch, der seinen Partner auf diese Art verloren hat, hat nie ein Ende erlebt, das von einem Partner oder gar beiden Partner gewollt ist. Das Ende der Beziehung war unnatürlich, ein Axtschlag des Schicksals, das den verstorbenen Partner in der Erinnerung des Überlebenden konserviert. Wenn die Beziehung zu diesem Zeitpunkt halbwegs intakt war, dann endete die gemeinsame Zeit in Liebe, nicht in Streit, Distanz oder gar Hass. Der Verstorbene kann niemals wieder einen Fehler machen, er kann die Beziehung nicht anzweifeln oder negative Emotionen durch Trennungsabsichten hervorrufen, er kann nicht einmal altern. Eingefroren in der Erinnerung bleibt der Verstorbene, wie er war, und wenn sich das Objekt der Liebe nicht ändern kann, ändern sich auch die eigenen Gefühle oftmals nur schwer. Die Trauer mag verblassen, die Liebe mag schwächer werden, aber der Abschluss wird vermutlich nicht so endgültig sein, wie bei jemanden, der eine Beziehung freiwillig aufgegeben hat oder umgekehrt erleben musste, dass der Partner ihn nicht mehr will.
Ich kann verstehen, dass diese Situation für viele Menschen unangenehm wäre. Wenn man für den Partner der Einzige sein möchte, ist es sicherlich abschreckend, wenn das Gegenüber bereits eine Liebe auf diese Art verloren hat. Mich persönlich schreckt es nicht ab, aber ich bin auch ein Mensch, der kaum Eifersucht kennt. Es ist in Ordnung für mich, wenn mein Partner in seinem Herzen noch Gefühle dieser Art für einen verstorbenen Menschen hat. Aber ich würde erwarten, dass er mich als eigenständigen Menschen betrachtet und nicht meinen Charakter und meine Handlungen immer wieder in Bezug zu dem verstorbenen Partner setzt. Ich werde nicht mit einem Toten konkurrieren.
Es würde mich übrigens auch abschrecken, würde eine Person denken, dass der Verlust ihr Weisheit verliehen hat, die anderen Menschen verborgen bleibt, die das noch nicht erleben mussten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, jemanden auf diese Art zu verlieren, wenn auch keinen Partner, und nein, ich kam nicht zu der Erkenntnis, dass ich vorher nicht wusste, was "wirklich wichtig" ist. Wir sind vor unserem ersten Verlust nicht automatisch allesamt leichtlebige Schmetterlinge, die einen solchen Verlust nicht begreifen können.
26, w
Ein Mensch, der seinen Partner auf diese Art verloren hat, hat nie ein Ende erlebt, das von einem Partner oder gar beiden Partner gewollt ist. Das Ende der Beziehung war unnatürlich, ein Axtschlag des Schicksals, das den verstorbenen Partner in der Erinnerung des Überlebenden konserviert. Wenn die Beziehung zu diesem Zeitpunkt halbwegs intakt war, dann endete die gemeinsame Zeit in Liebe, nicht in Streit, Distanz oder gar Hass. Der Verstorbene kann niemals wieder einen Fehler machen, er kann die Beziehung nicht anzweifeln oder negative Emotionen durch Trennungsabsichten hervorrufen, er kann nicht einmal altern. Eingefroren in der Erinnerung bleibt der Verstorbene, wie er war, und wenn sich das Objekt der Liebe nicht ändern kann, ändern sich auch die eigenen Gefühle oftmals nur schwer. Die Trauer mag verblassen, die Liebe mag schwächer werden, aber der Abschluss wird vermutlich nicht so endgültig sein, wie bei jemanden, der eine Beziehung freiwillig aufgegeben hat oder umgekehrt erleben musste, dass der Partner ihn nicht mehr will.
Ich kann verstehen, dass diese Situation für viele Menschen unangenehm wäre. Wenn man für den Partner der Einzige sein möchte, ist es sicherlich abschreckend, wenn das Gegenüber bereits eine Liebe auf diese Art verloren hat. Mich persönlich schreckt es nicht ab, aber ich bin auch ein Mensch, der kaum Eifersucht kennt. Es ist in Ordnung für mich, wenn mein Partner in seinem Herzen noch Gefühle dieser Art für einen verstorbenen Menschen hat. Aber ich würde erwarten, dass er mich als eigenständigen Menschen betrachtet und nicht meinen Charakter und meine Handlungen immer wieder in Bezug zu dem verstorbenen Partner setzt. Ich werde nicht mit einem Toten konkurrieren.
Es würde mich übrigens auch abschrecken, würde eine Person denken, dass der Verlust ihr Weisheit verliehen hat, die anderen Menschen verborgen bleibt, die das noch nicht erleben mussten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, jemanden auf diese Art zu verlieren, wenn auch keinen Partner, und nein, ich kam nicht zu der Erkenntnis, dass ich vorher nicht wusste, was "wirklich wichtig" ist. Wir sind vor unserem ersten Verlust nicht automatisch allesamt leichtlebige Schmetterlinge, die einen solchen Verlust nicht begreifen können.
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