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Sonnenmensch

Gast
  • #1

Schwanger... & die Liebe ist auf einmal weg? Trennung?

Hallo, ich habe ein Problem und hoffe auf Tipps, Ratschläge und vielleicht ähnliche Erfahrungen, die gemeistert wurden.

Ich muss etwas ausholen fürs Verständnis, denke ich.

Ich, 29, Erzieherin, Mama eines Vier - Jährigen, bin seit 2,5 Jahren in einer neuen Beziehung.
Nach der Trennung (die zwar von mir ausging, doch auch "in seinem Interesse" war) vom Kindsvater hab ich mich Hals über Kopf in einen sehr attraktiven, fröhlichen, lustigen, kommunikativen, chaotischen Mann (Handwerker) verliebt, mit dem ich nach einer endlosen Flaute tollen Sex hatte, unheimlich schöne Gespräche, viel Spaß mit meinen Freunden hatte usw.

Es wurde nach& nach schwieriger, seinen Rucksack haben wir zusammen ausgepackt und die Geschichte besteht aus Gewalt in der Kindheit über Tod der Mutter, Alkohol, Drogen, Knastaufenthalt bis zur unglückliche Beziehung aus der zwei Kinder entstanden.
Kurz bevor wir uns kennenlernten, ging diese "Beziehung" in die Brüche.

Nun haben wir sein Leben in den vergangenen zwei Jahren aufräumen und ordnen können (kein Alkohol mehr, neuer Job, regelmäßiger Umgang mit seinen Kindern, raus aus dem alten Freundeskreis etc.), weil ich das Gefühl hatte, er brauchte nur etwas Anstoß und jemanden, der an ihn glaubt& ab und zu mal einen guten Rat hat.

Wir sind vor acht Monaten in eine Doppelhaushälfte gezogen.
Er ist ein Mann, der hinter mir steht, der mich liebt, bewundert, "alles für mich tun" würde. Es erdrückt mich.
Charakterlich hat er sich natürlich verändert, er ist bewusster aber auch viel ruhiger, in sich gekehrter, nicht mehr so fröhlich, hat außer seiner Arbeit keine Hobbys, keine sozialen Kontakte. Das ist mir aber erst wirklich bewusst geworden, nachdem ich schwanger wurde, bin von Beginn im Beschäftigungsverbot

Ich bin im fünften Monat, das Kind war gewünscht und es hat sofort geklappt. Ich wollte immer zwei Kinder und mein Sohn freut sich auf seinen Bruder.

Nun meine Frage:

Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, er kann mir intellektuell nicht das Wasser reichen, wir sind nicht auf Augenhöhe, er schaut "zu mir auf", ich bin die Tonangebende und er die ausführende Kraft.
Das reicht mir nicht, ich möchte mich anlehnen können, mich auch mal darauf verlassen, dass es ohne mein Zutun funktioniert.
Er hat in den letzten Jahren eine enorme Veränderung geschafft, meint ihr er hat weiterhin "das Zeug dazu", sich weiter zu entwickeln und mit mir auf Augenhöhe zu kommen? Wieder zu der Frohnatur zu werden, die er war?

Ich habe das Gefühl, ich liebe ihn nicht mehr und alles nervt mich an ihm, ich hab mir was vorgemacht und will ihn so hinbiegen, wie ich ihn mir vorgestelle...

Ist das die Schwangerschaft? Eine Phase? Sollte ich abwarten oder bedenkenlos auf mein Herz hören?

Ich bin eine starke Frau, ich kann die Geburt und Erziehung meiner Kinder allein meistern, da bin ich sehr sicher... Habe keine Angst und bin mit mir völlig im Reinen...
 
  • #2
Also, das ist wirklich eine schwierige Situation.
Erst einmal kommt es bei mir ein bisschen so rüber, als sei er für dich eher eine Art mütterliches Projekt gewesen als ein gleichberechtigter Partner, von Anfang an. Als hättest du an ihm ein Helfersyndrom befriedigt. Das hat man naturgemäß ja meist bei Leuten, die man "überragt", sonst könnte man ihnen ja nicht helfen. War es wirklich Liebe?
Dann: Nach knapp zwei Jahren ein Kind zu bekommen ist für MICH (ich bin da aber auch extrem vorsichtig) zu früh. Für mich gilt immer: Bis zwei Jahre ist die Verliebtheitsphase, und erst danach merkt man, ob man wirklich liebt, ob es dauerhaft passt, oder ob es nur Hormone waren. Natürlich verstehe ich, dass du auch keinen riesigen Abstand zu dem ersten Kind wolltest.
Seine Entwicklung klingt (mit deiner Hilfe natürlich, aber er muss ja am meisten daran gearbeitet haben) sehr bewundernswert und erstaunlich. Es ist toll, was er alles geschafft hat. Aber es ist traurig, dass er dir so jetzt dennoch nicht ausreicht. Hätte ich einen Partner, der immer erwartet, dass ich mich weiterentwickle hin zu seinem Ideal - das wäre eine schreckliche Vorstellung. Ob es intellektuell passt, dass ist ja nun wirklich etwas, was man gleich am Anfang abgleicht. Ich jedenfalls. Und wenn mir das wichtig ist, würden auch Spaß und gute Laune und Sex nicht darüber hinwegtäuschen, dass mir die Gesprächstiefe o.ä. nicht reicht. Das kann man auch nicht ändern, und es wäre gemein, ihn dazu zwingen zu wollen. Er hätte verdient, dass ihn eine Frau so annimmt, wie er jetzt ist - wenn er mit sich im Reinen und zufrieden ist. Kaum soziale Kontakte klingt für mich nicht so ideal.

Nach diesen ganzen Punkten muss man aber auch sagen: Es kann durchaus auch sein, dass sich in einer Schwangerschaft durch die Hormone alles ändert und du nach der Geburt wieder anders denkst. Ich habe schon schräge Geschichten von schwangeren Frauen gehört. Und egal, wie stark und unabhängig du bist - zwei Kinder von zwei Männern allein aufzuziehen, das tut mir auch für die Kinder leid. Ist jetzt nicht so die ideale Situation und du nimmst das irgendwie so leicht, ohne an die Kinder zu denken. Vielleicht würde ich daher noch abwarten, ob sich nach der Geburt etwas ändert. Auch wenn ich dem Mann irgendwie eine Partnerin wünsche, die ihn wirklich liebt...

w, 36
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #3
Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, er kann mir intellektuell nicht das Wasser reichen, wir sind nicht auf Augenhöhe, er schaut "zu mir auf", ich bin die Tonangebende und er die ausführende Kraft.

Da hat die Erzieherin sich wohl jemanden zum Erziehen gesucht und das passt jetzt nicht mehr. Das Muster "Kind da. Mutter geht." scheint ja ein Muster zu sein. Ich vermute, einen Partner "auf Augenhöhe" möchtest Du gar nicht, denn dann kannst Du nicht mehr beweisen, dass Du über ihm stehst und ihn unterstützen und ihm helfen musst. Ich würde für Abwarten und mich der Situation stellen plädieren. Und reflektieren, ob Handwerker wirklich so weit unter Erzieherinnen stehen, dass es mit der Augenhöhe schwierig wird...
 
  • #4
Hi,
Erst mal finde ich es gut, dass du so im Leben stehst und dein Leben auf die Reihe kriegst, und ich freue mich, dass durch deine Hilfe auch dein Freund stabilisiert wurde. Aber du hast schon ein Kind aus einer Beziehung, er schon zwei, warum muss man denn so einen Patchworkmist übers Knie brechen?
Heile Welt klappt nicht bei jedem. Aber wenn es mit Kind schon zu einer Trennung kam, warum muss man dann noch mit einem anderen noch eins bekommen und trotz Wunschkind ist es noch nicht mal geboren und schon überlegst du, dich wieder zu trennen? Sorry, aber ich klatsche mir da leider echt an die Stirn. Ein Kind kann man nicht allein großziehen, nur aufgrund unseres Sozialsystems ist es überhaupt möglich, dass auch Alleinerziehende die Möglichkeit haben, ein menschenwürdiges Leben zu leben. Muss man das dann so ausnutzen?
Also zum einen sehe ich da ein gesellschaftliches Problem, "wenn das jeder machen würde", zum anderen ist das für die Kinder eben nicht so easy-peasy und locker flockig.
Ich bin eine starke Frau, ich kann die Geburt und Erziehung meiner Kinder allein meistern, da bin ich sehr sicher... Habe keine Angst und bin mit mir völlig im Reinen...
Ja, dass du das so positiv siehst, freut mich ehrlich für dich, aber Kinder sind eben nicht stark, und man muss auch an die Schwachen denken.

Um es noch zu betonen, falls es wieder Schelte gibt, ich kenne auch das Leid der Familien, die sich früher ums Verrecken nicht trennten, "was sollen die Leute denken", das kann natürlich auch nicht das Ziel sein.
Aber in unserer ach so aufgeklärten Welt macht wildes Rumgepatchworke halt auch was mit der nächsten Generation, das sind Lebensentscheidungen,die man nicht einfach mal eben treffen sollte. Man kann sich auch mal ein halbes Jahr Zeit lassen für so wichtige Entscheidungen, davon geht die Welt nicht unter!
W36
 
  • #5
Liebe FS,
nun, Du hast Dich als Tonangeberin hingestellt und die Beziehung so aufgebaut. Dich voll in sein Leben eingemischt und Ihm ALLES genommen, seine Hobbys (Saufen), Soziale Kontakte(Hartz IV), sein Rucksack gemeinsam aufgeräumt und den Umgang mit den Kinder geregelt, um nen Job gekümmer, eine Doppelhaushälfte gemietet!
Wie respektlos Du schon schreibst "chaotischer Mann (Handwerker)".
Aber im Bett da ist er als "Handwerker" wieder gut?

Jetzt wunderst du dich, dass der Mann der gut im Bett ist, dir zur einer Schwangerschaft verhalf .... sonst nix hat/ist???!!!!
Es wundert Dich wirklich, nachdem du ihm ALLES genommen hast.

Lass bitte deine Erziehungsmethoden im Kindergarten und lebe eine Partnerschaft mit einem Mann, dazu muss Du den weiblichen Teil übernehmen damit der Mann ein Mann sein kann.
Wenn Du als Frau die Tonangeberin die Herrin spielst, da ist kein Platz für den Herrn des Hauses. Sonst gebe es nur Krach/Krieg.
Du lässt keine Meinung zu, wieso soll er jetzt noch eine äußern.
Ja er erstickt neben dir, aber dein Erzihungsprozess ist doch gelungen - Ziel erreicht - Schwanger ! Mann ausgedient - interessant wie deine vorherige Beziehung zerbrach? Nix gelernt?

Sei weiblicher, lass ihm auch mal Raum für Entscheidungen, wann er was machen möchte.
Es muss nicht alles und sofort so laufen wie du es möchtest.
Kümmere DICH um dein Rücksack - Respekt den Partner gegenüber, sich zurücknehen, den Partner Raum lassen, nicht alle dirigieren! NICHTS verbieten, er ist kein KIND!
Vielleicht solltest Du ein paar Beziehungsratgeber anstatt Erziehungsratgeber lesen.
 
  • #6
Lieber Sonnenmensch,

Dein Herz ist offenbar ein ganz schlechter Wegweiser: Eben war Er noch der wunderbarste Mann, kurz darauf konnte er nichts mehr richtig machen und dir intellektuell nicht mehr das Wasser reichen.
Solche Fälle von "starken" Frauen gibt es leider heutzutage massenhaft. Sie hören leider nur auf ihr Herz (=aktueller Hormonspiegel) und Männer werden mit Gewalt entsorgt, sobald sie nicht mehr funktionieren wie erwünscht. Die Gesetze tragen ihren Teil dazu bei und fertig ist die Armee der Zahl- & Wochenendväter.
Ich glaube dass es die Natur so vorgesehen hat: in einer kurzen Phase der Verblendung werden Kinder gezeugt, danach wird von der Frau wieder ein fähigerer Versorger gesucht - ein starker Mann zum Anlehnen. Leider findet sich dieser heutzutage oft nicht, denn immer weniger Männer sind bereit fremde Kinder aufzuziehen.
Die leidtragenden sind die Kinder der Alleinerziehenden (Kriminal- und Selbstmordstatistiken belegen das).

LG
M,37
 
  • #7
Puh, allein deine beschriebene Sichtweise macht mich Handwerker echt sauer. Du krempelst das ganze Leben von ihm um wie bei einem Testobjekt. Er nimmt deine Hilfe an weil er denkt du hilfst ihm aus Liebe und dann so was.
Erzieherinnen scheinen ja intellektuell ganz oben zu sein.
Ganz ehrlich, ich finde deine Sichtweise ziemlich schäbig.
M49
 
  • #8
Nun haben wir sein Leben in den vergangenen zwei Jahren aufräumen und ordnen können.... er ist bewusster aber auch viel ruhiger, in sich gekehrter, nicht mehr so fröhlich, hat außer seiner Arbeit keine Hobbys, keine sozialen Kontakte.... Wieder zu der Frohnatur zu werden, die er war?

Tja, Du Profi, das ist Dir der Erziehungsversuch aber so richtig schiefgegangen. Du hast aus einem fröhlichen, charismatischen Mann einen lebensunfrohen, leistungsstarken Mainstreamer gemacht, den Du jetzt langweilig findest. Was für ein Pech aber auch.
Irgendwie denke ich grad: Deine armen Kinder.

Das ist mir aber erst wirklich bewusst geworden, nachdem ich schwanger wurde...
Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, er kann mir intellektuell nicht das Wasser reichen... meint ihr er hat weiterhin "das Zeug dazu", sich weiter zu entwickeln und mit mir auf Augenhöhe zu kommen?
Ich glaube, dass er Recht hat und sehr entwicklungsfaehig ist - deutlich mehr als Du. Du bastelst Dir den Mann zurecht, deformierst ihn und kannst Dich dann dem nicht anpassen, was Du haben wolltest.

So clever, wie Du glaubst, bist Du nicht. Du bist 2 Jahre mit ihm zusammen und erkennst nicht, dass er Dir "das Wasser nicht reichen kann". Erst wenn Du schwanger bist und das Ziel 2 Kinder haben zu wollen, geht Dir ein Licht auf, dass er Dir geistig nicht gewachsen sein soll?
Natürlich siehst Du nur sein Manko. Dass bei Dir ganz viel nicht stimmt, fällt Dir nicht auf. Glückwunsch zu so viel Betriebsbildheit.

Ich bin eine starke Frau, ich kann die Geburt und Erziehung meiner Kinder allein meistern, da bin ich sehr sicher... Habe keine Angst und bin mit mir völlig im Reinen...

Ich suche gerade Deinen Intellekt und finde ihn nicht.
Du schaffst garnichts allein, sondern nur, weil andere Dir Dein Kinderhobby finanzieren.
Du bekommst ein Kind von einem Handwerker, der schon für 2 Kinder unterhaltspflichtig ist, d.h. für dieses dritte Kind mit Sicherheit nicht den vollen Unterhalt zahlen kann. Also müssen alle seine 3 Kinder sozial bezuschusst werden.

Als Erzieherin gehörst Du ebenfalls nicht zu den Topverdienern, sodass aus Steuermitteln und Sozialversicherungsbeitragen über 20 Jahre kräftig dazugebuttert werden muss.
Ob was Brauchbares dabei rauskommt, ist hochgradig zweifelhaft, angesichts der Tatsache, wie Du Deinem nun ungewollten Partner binnen 2 Jahren jegliche Lebensfreude ausgetrieben hast.

Aufgrund der Fakten finde ich "starke Frau, mit sich selbst im Reinen" eine bedenkliche Fehleinschätzung, bzw. Selbstueberschaetzung.
 
  • #9
Nun, meine Vorschreiber haben schon viel Richtiges gesagt. Mensch bin ich froh, hatte ich nie ein Helfersyndrom. Was hast du dir denn vorgestellt? Du spielst die starke Retterin, die den am Boden liegenden Mann auf Vordermann bringt, und wenn du fertig bist, kannst du dich zurücklehnen, weil er plötzlich stärker ist als du? So funktioniert das nicht. Wärst du nicht schwanger, würde ich zur Trennung raten. Ich glaube dir, dass du stark bist und die Kinder alleine durchbringen könntest (natürlich mit Unterstützung des Steuerzahlers, wie das schon jemand geschrieben hat). Aber du denkst dabei nicht an die Kinder. Die sind nämlich nicht einfach Accessoires zur Bedürfnisbefriedigung, sondern fühlende Wesen. Und der Vater ist nich einfach nur Samenspender. Auch er hat das Bedürfnis, im Leben seiner Kinder eine wichtige Rolle zu spielen.

Versucht doch Paartherapie. Vielleicht wird dein Partner doch noch ein starker Mann, wenn du ihn lässt. Aber kannst du das, ihn zB selber Entscheidungen treffen lassen?
 
  • #10


Schönes Beispiel. Du hast alles an ihm verändert, zum merken, das Resultat passt Dir nicht.

schaut "zu mir auf", ich bin die Tonangebende und er die ausführende Kraft.
Das reicht mir nicht, ich möchte mich anlehnen können, mich auch mal darauf verlassen, dass es ohne mein Zutun funktioniert.

Merkt man das nicht, BEVOR man schwanger wird? Du redest von Kind alleine aufziehen, als sei der Kindsvater nun zu entsorgendes Mittel zum Zweck. Ich finde es recht verantwortungslos, wie Du "Familie" lebst. Denkst Du auch daran, dass eine stabile Struktur für die Kinder gut ist? Dass auch der Vater Rechte hat, auch wenn Du ihn nicht brauchst deiner Meinung nach? Dass sein Kind ein Recht auf seinen Vater hat?

Bevor Du nun überstürzt agierst, reflektiere mal dein eigenes Verhalten und was Du alles zu dieser Miesere beigetragen hast und weiterhin beiträgst.
 
  • #11
Wieder zu der Frohnatur zu werden, die er war?
Er war doch die Frohnatur. Das hat dir nicht gepasst, du musstest aus ihm einen gesitteten, ruhigen Mann machen. Das passt dir wieder nicht und jetzt ist dir langweilig.
Nimm den Post von Kathi79 zu Herzen. Du gleichst einem Kind im Spielzeugladen, das von einem Spielzeug zum anderen rennt. Du bist seit 2,5 Jahren in der Beziehung, da war dein erstes Kind 1,5 Jahre oder noch jünger. Hast du DIESE Beziehung verarbeitet? Hast du DEINEN Anteil am Scheitern verstanden?
Um jetzt in deiner Sprache auszudrücken - ich finde die meisten Erzieherinen nicht auf Augenhöhe - wissen alles besser, beratungsresistent und haben selber oft Probleme. Ich habe das Gefühl, dass du die andere erziehst, um nicht dein inneres Kind in den Griff zu bekommen.
 
  • #12
Nun haben wir sein Leben in den vergangenen zwei Jahren aufräumen und ordnen können
Die Fröhlichkeit anfangs war sicher das Glück, Dich gefunden zu haben und schönen Sex zu haben. Und Du brauchtest doch auch einen Anstoß nach Deiner Trennung.

Nun hat er seinen Rucksack betrachten können und Du hast ihm geholfen. Ich finde das gut, aber diese Dynamik, dass einer die Führung übernimmt und der andere aufschaut, geht ja nicht einfach weg. Der Führer denkt irgendwann, er muss alles allein machen und darf nie schwach sein, und wenn das Objekt sich zu seinem Positiven verändert hat, ist die Führungsaufgabe ja auch beendet. Das schien ja vielleicht die Basis eurer Beziehung gewesen zu sein.
Der andere fühlt sich auch nicht erwachsen und könnte rebellieren.
In seinem Rucksack war sehr viel, das runterzieht, also dass einer da nicht fröhlich ist nach Besichtigung, versteh ich. Das muss sich ja erst neu entwickeln.

Wenn er alles für Dich tut, könntest Du Dich ja auch mal anlehnen. Warum kannst Du das trotzdem nicht? Weil Du ihn als "Kind" siehst, dem geholfen werden musste, und:

*) weil Du ihn gar nicht als Partner behalten hättest, wenn er nicht Probleme gehabt hätte, bei denen Du in Deinem Element als Helferin wirksam hättest werden können? Und so geschafft hättest, dass er durch seine Abhängigkeit verbindlich zu Dir wird? Diese Frage würde ich versuchen zu beantworten für Dich, denn es kann sein, dass Du Deinen Beruf auch als Partnerin lebst und aufblühst, wenn Du Männer erziehen kannst. Denn dann kannst Du Dich überlegen und v.a. gebraucht fühlen, dh. der Mann haut nicht so schnell ab.

hat außer seiner Arbeit keine Hobbys, keine sozialen Kontakte
Ist das was Schlimmes? Also wirkt es sich negativ aus?
Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, er kann mir intellektuell nicht das Wasser reichen, wir sind nicht auf Augenhöhe, er schaut "zu mir auf", ich bin die Tonangebende und er die ausführende Kraft.
Letzteres wird wirklich so sein, denn Du hast ja sein Leben geordnet und warst vermutlich tatsächlich der Anstoß, sich mal mit "dem Rucksack" zu befassen.
Aber Dein Urteil über das Intellektuelle fällt Dir reichlich spät auf, finde ich. Na gut, ist eben so. Was jetzt ... Entweder, Du machst Dir klar, dass das nichts für Dich als Partnerschaft ist. Dann hilft es ja nichts, Du kannst nicht in dieser Beziehung bleiben. Ich würde dann aber dringend mein Beuteschema überdenken, siehe *).
Vielleicht kann Dir aber auch klar werden, dass Du den Mann toll findest, wie er ist. Dass noch was da ist, das Du nicht "umgemodelt" hast und das Du lieben kannst. Vielleicht hast Du zu viel Liste im Kopf, wie ein Mann sein muss. Aber so einen hast Du Dir nicht gesucht, sondern einen, den Du als Problemfall verändert hast zu einem Deiner Ansicht nach geformten Menschen, der zu Dir aufschaut.

Mein Rat folgt.
 
  • #13
Ändere Deine Haltung erstmal, dass er Dein Produkt ist. Fang Du an, ihm Raum zu geben, statt ihn zu benörgeln. Ihr bekommt ein Kind, also Trennung mE nur dann, wenn Du ausschließen kannst, dass Du hier den Fehler machst.

Deine Haltung ist: Der Mann macht mir keinen Spaß mehr.
Besser wäre mE: Was kann ich tun, damit unsere Beziehung auf Augenhöhe kommt?

Ich vermute, Du bist eine sehr dominante Frau. Nimm Dich vorsichtig zurück und lass ihm mehr Raum. Motze ihn nicht an, er solle endlich mal was allein entscheiden, siehe vielmehr, wo Du vorher das Heft an Dich gerissen hast und er in seiner Lage es Dir gern überließ, weil Du suggeriertest, dass Du führen kannst, und er Dir vertraute. Sieh seine Qualitäten und übergib ihm da die Kompetenzen, mach Du Kompromisse, statt Dir nun einen Übervater zu wünschen, der so ist, wie Du als Übermutter zu Deinem Partner warst.

habe das Gefühl, ich liebe ihn nicht mehr und alles nervt ...

Ich denke schon, dass das auch die Schwangerschaft sein kann. Jetzt, wo Du ein "echtes" Kind kriegst, ist das "alte Kind" abgemeldet und soll Dir sozusagen auf Augenhöhe assistieren bei der Aufgabe, das Kind zu bekommen. Klar ist eine schwangere Frau abhängig und will, dass SIE mal die Schwache sein kann. Aber vorher war das ja nun ganz anderes.

Es passiert wohl schon öfter, dass ein Partnermann nach Babykriegen bei der Frau abgemeldet ist und funktionieren soll als "zweite Mutter" bzw. natürlich als Vater. Also nicht als von der Frau abhängiger Mann, sondern als Erwachsener, der eine wirkliche Hilfe ist. Aber: Diese Frauen haben auch schon mal genau so einen Mann als Partner gewählt, bei dem sie Erziehung geübt haben. Oder einen, der nicht richtig wollte, aber den sie für ihren Plan, schwanger zu werden, mitziehen konnten. Also das ist schon so angelegt, dass der Mann keine bessere Ausgabe der funktionierenden Frau in ihrem eigenen Lebensplan wird.

Nimm Du Dich zurück und zeige Dich mal schwach und "folgsam", wäre mein Vorschlag. Damit er in seine Rolle reinwachsen kann, auch Führung zu übernehmen. Dass er Dich nun dauernd um Rat fragt, hast Du mitbewirkt.

Wenn Du jetzt weiter alles entscheiden willst und nur wünschst, dass er quasi ein ausführendes Organ Deiner Wünsche ist, aber das alles von allein darbieten soll, machst Du ja einfach nur weiter in Deiner Rolle. Du müsstest Dich auch ändern dafür, dass er versuchen kann, auf Augenhöhe zu kommen.

Das Intellektuelle wird er nicht "entwickeln", weil er so nicht tickt. Die Frage ist, wie wichtig das ist für eine schöne Partnerschaft, für tollen Sex, für tolles Elternsein. Klar muss man sich auch unterhalten können, aber


hattest Du doch. Also er ist Dir hierin wohl nicht unterlegen.
 
  • #14
Liebe FS,

du hast also erst jetzt (nach gut 2,5 Jahren) gemerkt, dass dein Partner eher nicht der starke Typ Mann ist?
Das entzieht sich irgendwie meinem Verstand.
Du hast ihm helfen müssen, sein Leben zu ordnen. Ein "starker" Mensch kann sein Leben selbst ordnen.
Jetzt wo du ihn (zumindest was seinen Lebensstil anbetrifft) umgekrempelt und verbogen hast, er sich drauf eingelassen hat, stört dich plötzlich seine Unselbstständigkeit, die du dazu noch gefördet hast.

Es ist eigentlich offensichtlich, dass diese "Stärke" wohl nicht seinem Naturell entspricht. Das hätte dir klar sein müssen, bei deinem großen Intellekt.

Tja, was nun, das Kind ist jetzt sprichwörtlich in den Brunnen gefallen. Du sagst es sei ein Wunschkind? Klingt alles ein wenig so, dass deine Partnerwahl da relativ willkürlich war. So nach dem Motto: "Hauptsache schwanger. Ich komm auch ohne Partner zurecht."

Ich muss dir sagen, dass ich diese Einstellung unmöglich finde. Ein Kind hat das Recht auch vom Vater großgezogen zu werden.
 
  • #15
Ein Kind kann man nicht allein großziehen, nur aufgrund unseres Sozialsystems ist es überhaupt möglich, dass auch Alleinerziehende die Möglichkeit haben, ein menschenwürdiges Leben zu leben
Mach mal halblang @Hammel. Nicht jede/r AE ist Hartz 4 Empfänger. Der Anteil liegt bei knapp 37 %. Dies sind zugegebenermaßen 37 % zu viel, aber 63 % tun es nicht. Unter diesen 63 % soll es sogar einen Anteil geben der finanziell gut bis sehr aufgestellt ist. Vielleicht nicht die Regel, aber nicht alle AEs kratzen irgendwo am menschenunwürdigen Existenzminimum, auch wenn es ihnen hier sehr häufig bzw. generell in der Presse mal per se unterstellt wird.
Aber du hast schon ein Kind aus einer Beziehung, er schon zwei, warum muss man denn so einen Patchworkmist übers Knie brechen
Dann hoffe ich für Dich, dass Senor nicht irgendwann mal das Weite sucht ( oder Du) und Du Dich dann doch mit dem Patchworkmist auseinander setzen musst.

Nichtsdestotrotz halte ich die FS auch für blauäugig mit 2 Kindern von unterschiedlichen Männern und 29 Jahren zu glauben, die super Startchancen zu haben.
Gekauft wie gesehen. Fehlende Augenhöhe ( was immer das heissen mag) stellt man eigentlich auch schon beim ersten Date fest. Projekt begonnen, vollendet und nun gelangweilt, würde ich sagen.
Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass es sich um Hormonschwankungen handelt. Normalerweise sind diese in einer Schwangerschaft aber auf Nestbau ausgerichtet und nicht aufs Gegenteil. Da Dir das Ganze erst vor 5 Monaten aufgegangen ist, besteht doch noch Hoffnung. Paartherapie, Eheberatung - da würde ich mal ansetzen und nicht im fünften Monat fluchtartig die Hütte verlassen.
W,55
 
  • #16
Hm. Mich wundert immer, wie man sich von so einem Patienten ein Kind machen lassen kann. Du musstest den erstmal aufpäppeln, damit er sein Leben irgendwie auf die Reihe kriegt, und dann kriegst du mit dem ein „Wunschkind“? Muss man das verstehen?

Kriegst du Kinder, bloß weil du Kinder kriegen willst? Menschen sind doch keine Karnickel. Unter dem Motto „ich wünsche mir vom Weihnachtsmann zwei Kinder“. Ich meine, man hat ja auch Verantwortung. Und ich bin felsenfest der Ansicht, dass das nicht bedeutet, Ihnen zum Start ins Leben schon solch komische Familienverhältnisse zu schenken. Wenn das mit den Jahren mal passiert, dann kann ich das ja verstehen, aber so hast du ja wirklich lachend in die Kreissäge gegriffen. Wäre ich dieses Kind, würde ich sagen „liebe Mama, danke für nichts“. Geht doch nicht darum, ob du es dir zutraust, Kinder alleine großzuziehen. Es geht nicht um dich, sondern um das Leben von dem Kind!

Ja, ich hoffe wirklich, dass es jetzt nur an deiner Schwangerschaft liegt.
Was ist eigentlich so schlimm daran, sein eigenes Wesen mal zu erkennen und zu akzeptieren? Dann bist du eben dominant und er eben in manchen Dingen nicht so gebildet. Dafür kann er andere Sachen, die du nicht kannst. Wenn er dir intellektuell ganz zu doof ist, muss ich wieder an meine Eingangsfrage erinnern, wieso macht man um Himmels Willen mit so jemandem Kinder? Ich kapier das nicht.
 
  • #17
Ich finde es immer recht hilfreich, wenn man sich in die Lage des anderen versetzt: Wenn Du Dich den Wünschen Deines Partners so angepasst hättest (da war ja viel Richtiges dabei!), würdest Du nicht mindestens verwundert sein, dass der Partner dann über Trennung nachdenkt?
Du warst sehr ambitioniert: aus dem viel trinkenden, mit Kumpels abhängenden, kaum was auf die Reihe bringenden Mann einen passablen Partner zu machen. Das ist Dir gelungen, und: das schafft nicht jede Frau (ich bin daran gescheitert, von daher weiß ich es wirklich zu schätzen). Und auch was er geleistet hat, ist nicht von der Hand zu weisen!!! Vielleicht war der gemeinsame Weg das, was Euch gemeinsam stark gemacht hat, und weniger das erreichte Ziel. Getreu dem Motto: "Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebene". ;-)
Ich schätze Deinen Partner nicht als stärksten Menschen ein. Daher hat er auch oft zur Flasche gegriffen. Alkohol macht nun mal (meistens jedenfalls) lockerer. Da konnte er lustig sein, weil er gelöst war. Das Eine geht manchmal nicht ohne das Andere. Entweder er darf auch mal einen übern Durst trinken und gaggerig sein oder nüchtern und ruhig.
 
  • #18
Wie weit soll er sich denn noch "entwickeln"?
Ich glaube, er hat schon einiges geleistet. Es wird m. E. auch Zeit für etwas Anerkennung Deinerseits.
Er braucht die Schulter zum Anlehnen wahrscheinlich dringender, wenn er schon alles hinter sich gelassen hat !!

Er hat einen neuen Job, mit den alten Freunden gebrochen.... dann hat er keinen Freundeskreis! Ist dann aber auch keine Überraschung. Damit lässt Du ihn nun im Regen stehen.

Ich glaube auch nicht, dass er so sehr unterlegen ist, weil:
hab ich mich Hals über Kopf in einen sehr attraktiven, fröhlichen, lustigen, kommunikativen, chaotischen Mann (Handwerker) verliebt, mit dem ich nach einer endlosen Flaute tollen Sex hatte, unheimlich schöne Gespräche, viel Spaß mit meinen Freunden hatte usw.
Wie sollen denn die schönen Gespräche sonst zustande gekommen sein?

Er ist ein Mann, der hinter mir steht, der mich liebt, bewundert, "alles für mich tun" würde. Es erdrückt mich.
Sowas kann erdrücken, stimme ich zu.
Auf der anderen Seite möchtest Du aber doch diese Aufmerksamkeit, die Schulter zum Anlehnen.
Du bist schon im Beschäftigungsverbot. Ich würde sagen, dass Dir langweilig ist.
Er war bislang Dein Projekt, hast seine Vergangenheit "aufgeräumt".

"meint ihr er hat weiterhin "das Zeug dazu", sich weiter zu entwickeln und mit mir auf Augenhöhe zu kommen? Wieder zu der Frohnatur zu werden, die er war?"
Das Zeug hat er. Es wird Dir aber nie reichen, bis das letzte bisschen Froh weg ist.

Es hört sich alles sehr widersprüchlich an.
Befasse Dich mal mit Dir selbst.
Warum bist Du tatsächlich so unzufrieden?
Du bist Dir doch selbst das Problem.
 
  • #19
Hmm. Da hast du nun den wilden Wolf zum braven Haushund domestiziert und nun gefällt dir das Ergebnis nicht. Jede Medaille hat halt zwei Seiten.

Überlege dir genau, was du von einem Mann, dem Vater deines Kindes erwartest, was für den Alltag wichtig ist (ich denke es ist eher der Haushund).

Dann überlege dir, ob du einen wilden Wolf als Partner überhaupt ertragen könntest, der regelmäßig durchs Bierrevier streift, immer mal an fremden Wölfinnen schnuppert, ob du überhaupt in der Lage bist, dich unterzuordnen , andere Entscheidungen treffen zu lassen.

Entscheide dich, wer du bist und sein kannst. Ich fürchte die passiv empfangende Rolle schmeckt dir nicht.

Also nutze doch deine angebliche intellektuelle Überlegenheit und gib dem Haushund wenigstens das Gefühl, dass er ein großer starker Wolf ist, damit er sich im passenden Moment wölfisch ausleben kann.

Nimm dich zurück, lass ihn entscheiden, wenn es dir nicht sooo wichtig ist.

Je weniger dominant du bist, umso mehr kann er es sein. Dann wird er sich auch nicht so untergebuttert fühlen. WIN WIN für euch beide.

Der Mann klingt doch recht gut. Was willst du mit nem Akademiker der keinen Nagel einschlagen kann, dafür aber drüber stundenlang mit dir diskutiert?
 
  • #20
Jetzt wo er keine Aufgabe mehr darstellt, kein Projekt in dem Du dich beweisen kannst....verlierst Du das Interesse.
Mir hat mal ein Psychologe gesagt: würden Sie sich selbst für liebenswert halten, würden sie weder Männer suchen, bei denen sie sich beweisen können und vorallem: niemanden verachten, der sie toll findet.

Du willst einen starken Mann und dem musst Du unterlegen sein.
Für Dich völlig natürlich, weil Du ja schliesslich nicht so toll bist.
Oder eben ein Projekt...da Du von Naturaus nicht liebenswert bist, musst Du dich eben mehr anstrengen als andere

Dein Partner ist übrigens stark und auch überlegen....er hat sich reflektiert und gekämpft, sich all seinen Dämonen gestellt.
Einziger Fehler: er liebt Dich wie Du bist und das wo Du jetzt nicht mehr viel " zu beweisen" hast....dafür ist er natürlich verachtenswert...und weil er ggf nicht Munk von van Gogh unterscheiden kann;-)

Sich lieben zu lassen, musst Du aushalten lernen.
Wenn Du einfach wegläufst um im Projekt AE, der Welt zu zeigen was in Dir steckt, Dich anzustrengen.
Dann bist Du ihm unterlegen, der seine Kreisläufe aufgebrochen hat
 
  • #21
Dein Partner tut mir jetzt fast schon leid. Er hat alle seine Hausaufgaben erledigt, ließ sich von Dir domestizieren und kaum ist er weichgespült, gefällt er Dir nicht mehr. Und wieder hat er eine unangenehme Erfahrung gemacht. Ich schätze, seine alte Fröhlichkeit
wird nicht so schnell wiederkommen.
 
  • #22
. Vielleicht nicht die Regel, aber nicht alle AEs kratzen irgendwo am menschenunwürdigen Existenzminimum, auch wenn es ihnen hier sehr häufig bzw. generell in der Presse mal per se unterstellt wird.
Nee, so meinte ich es auch nicht. Man kann hier sowas auch nicht romanartig erklären, darum rechne ich mit solchen Missverständnissen. AEs haben mindestens menschenwürdige Bedingungen dank unseres Sozialsystems.
Dass ich jederzeit AE werden könnte, ist mir doch klar.
Aber die FS führt absichtlich und vollen Wissens die Situation herbei, zur AE zu werden, statt mal eine Weile die Füße still zu halten, und das regt mich auf. Wer nicht nur aus Versehen, sondern gewünscht ein zweites Kind von einem anderen Mann bekommt, muss doch mal verantwortungsvoll handeln!

In diesem Sinne auch dein zweites Zitat von mir:
Patchwork - ja, wenn es nicht anders geht, dann kann man auch dort gute Lösungen finden. Aber die FS will einfach mal so allein ihre Familie zusammenbasteln, als ob es keine Leidtragenden wie Väter und Kinder gebe, das ist für mich einfach Mist. Ich wünsche den Betroffenen, dass sie sich eines Besseren besinnt.

Bei mir waren nach der Geburt die Hormone auch total krass, ich hatte mehrfach an Trennung gedacht, also auch ich spreche mich nicht frei von Irrungen und Wirrungen. Hab aber mal ein bisschen gewartet und gesehen, dass das nur kurzfristige, selbsterfundene Probleme waren. Soll ja manchmal vorkommen.
Wenn langfristig der Wurm drin ist, kann sich die FS das ja alles genau überlegen, nicht dass mich wieder wer zitiert und so tut, als ob man ewig aneinandergekettet sein muss.
w35
 
  • #23
Hallo FS, kann sein, dass dir das jetzt sehr einfach vorkommt, AE zu sein. Ich ziehe vor jeder Frau den Hut, die ungewollt in dieser Situation landet und dann das Beste daraus macht, um ihre Kinder großzuziehen. Bei dir ist das anders. Etwas in dir scheint den Zustand der AE fast zu suchen... vielleicht räumst du mal selbst deinen "Rucksack" aus/ auf, und schaust, was da zum Vorschein kommt? Sehr mit dir "im Reinen" wirkst du nämlich nicht - sonst hättest du erstens einen Mann nicht verändert, sondern ihn entweder so akzeptiert, wie er nun mal war, oder früher verlassen
zweitens nicht den gleichen Fehler noch mal gemacht - überstürzter Kindeswunsch plus darauffolgender Trennung
drittens früher gemerkt, ob es intellektuell passt, als nach zwei Jahren. (Daran habe ich daher auch starke Zweifel, du klingst eher gelangweilt.)
Außerdem solltest du nicht vergessen, dass es für die Kinder nicht sonderlich toll ist, nur einen Elternteil zu haben. Vielleicht ist es für dich toll, da du dann machen kannst, was du willst, ohne dich absprechen und abstimmen zu müssen?
Nach meiner Erfahrung mögen Kinder, auch schon ganz kleine, die Auswahl zwischen zwei Elternteilen und deren Besonderheiten - und wie willst du die Trennung deinem Kind später erklären? "Hab halt in der Schwangerschaft gemerkt, dass er nicht so clever ist, wie ich's brauche"?! Gerade in der Pubertät kann das zum echten Pulverfass werden.
 
C

Charline

Gast
  • #24
Ein Kind kann man nicht allein großziehen, nur aufgrund unseres Sozialsystems ist es überhaupt möglich, dass auch Alleinerziehende die Möglichkeit haben, ein menschenwürdiges Leben zu leben. Muss man das dann so ausnutzen?
Wieso werden Alleinerziehende hier dermaßen beleidigt. Die Ausage klingt so, als ob alle AEs von Hartz 4 leben würden. Tun sie aber nicht. die meisten gehen arbeiten. Wenn jetzt das Argument kommt, ja, aber sie geben die Kinder in die Krippe, Kita etc. - sorry, das Argument lasse ich nicht gelten, alle das tun Ehepaare auch. Wenn AEs in die Armut abrutschen liegt es meist an zahlungsunwilligen Vätern, die ihr Einkommen kleinrechnen. Die meisten AEs, die ich kenne, sind Akademikerinnen, haben gut bezahlte, sichere Jobs und kommen finanziell super klar.
Alleinerziehend ist immer noch tausend Mal besser, als mit einem unpassenden Partner. Auch für die Kinder ist es besser als in einer Familie aufzuwachsen, wo die Eltern sich schlimmstenfalls verabscheuen. Kinder merken so etwas.
Wenn ich vor 12 Jahren gewusst haätte, wie gut ich als AE klarkomme, hätte ich mich schon viel eher getrennt. Nach der Trennung waren nämlich alle Probleme, beosnders die finanziellen mit einem Schlag weg (mein Ex konnte nicht mit Geld umgehen, ich schon.)
 
  • #25
Ich bin eine starke Frau, ich kann die Geburt und Erziehung meiner Kinder allein meistern, da bin ich sehr sicher... Habe keine Angst und bin mit mir völlig im Reinen...
Damit gibst Du dir die Antwort doch selbst, im übrigen solltest Du ihn umgehend verlassen, Du hast deine gute Tat bereits getan indem Du ihn aus seinem alten schlechten Umfeld geholt hast. Da Du ja als Erzieherin ein gutes Gehalt hast wirst Du ihn auf jeden Fall finanziell weiter unterstützen müssen, da ihr ja ein eheähnliches Zusammenleben hattet.
 
  • #26
Wenn jemand über 20 ist und das gesamte Umfeld verläßt, kann derjenige nicht so schnell oder eher gar nicht mehr ein neues Umfeld aufbauen, bzw. sich in ein neues Umfeld integrieren, wie sollte das denn gehen, da ist die Jugend doch vorbei.

In die einzigen Umfelder, in die man sich jederzeit, unabhängig vom Alter, Geschlecht und Region integrieren kann sind irgendwelche Kneipen-umfelder, Drogen-Alkoholiker-Kreise, die lernt man ganz schnell kennen, sobald man paar mal in ein und dieselbe Kneipe geht abends.
Das hieße, er würde höchstens andere Alkis und Kneipengänger kennenlernen können, nichts wäre gewonnen.

Normalos hocken nicht in Kneipen.
Normalos hocken zu Hause, zusammen mit Ehepartner/Langzeitbeziehungspartner/in mit/ohne Kind/er.
WE und Feiertage werden mit der Familie und den Anverwandten gestaltet.

Normalos, selbst wenn se in Sport-AG's gehen, gehen nach der Stunde sofort, und zwar schnurstracks nach Hause.

Eine Möglichkeit, Normalos kennenzulernen, dann noch als Single, ist so gut wie unmöglich im Alter ab 20.
Im Alter ab 30 unmöglich und im Alter ab 40....vollkommen aussichtslos, völlig egal, ob da irgendwelche Scheidungswellen eintreten oder nicht.
Die hocken weiter bei Familie und Anverwandten, wollen niemanden als Freundschaft haben.
Hat man keine Kinder gilt man als besonders merkwürdig, mit Kinderlosen können die schon mal gar nichts anfangen.

Es heißt, es gebe immer mehr Kinderlose. Wo die alle sind, diese kinderlosen Single-Frauen ab 45...keine Ahnung.
Ich begegne keiner, nirgendwo.

Ach doch, fällt mir grad ein...aber was taten diese wenigen?
Na die hockten auch nur bei ihren Müttern tagein-tagaus, an allen WE und Feiertagen des Jahres.
Das schien denen ultra wichtig. An Gesprächen, Spaziergängen, etc. war keine interessiert, höchstens mal an Hocken in der Küche und trinken von unendlichen Massen an Kaffee.
Das Rumhocken in der Wohnung ist das einzige was solche Frauen scheinbar interessiert, viele sind psychisch krank, warum auch immer.

Wenn der Typ allein gelassen wird von der TE, wird er genau das machen, was ihm als einzigstes übrig bleibt:
Er geht wieder in die Suff-Kreise.
 
  • #27
...Jugend doch vorbei.

In die einzigen Umfelder, in die man sich jederzeit, unabhängig vom Alter, Geschlecht und Region integrieren kann sind irgendwelche Kneipen-umfelder, Drogen-Alkoholiker-Kreise, die lernt man ganz schnell kennen, sobald man paar mal in ein und dieselbe Kneipe geht abends.
Das hieße, er würde höchstens andere Alkis und Kneipengänger kennenlernen...

Wow, @Undine erklärt uns die Welt. Bravo, gut gemacht.
Es gibt hier mehrere Unbekannte: was ist für Dich ein Normalo, ab wann ist man für dich alkoholkrank und Suffi, wo kommst du her, dass du nur solche Kneipen kennst (weißt du überhaupt, was eine Kneipe ist, und kennst du dich überhaupt gut genug aus, um alle beurteilen zu können?) und keine einzige Singlefrau ohne Kinder Ü 45? Die außerdem noch psychisch völlig gesund sind? Die vielleicht gar keine Eltern mehr haben, welche sie besuchen könnten? Lebst du in einem 20 - Seelen - Dorf, wo man sich vom Rest der Welt abkapselt und sich dann irgendwelche Angstszenarien ausdenkt, damit die Jugend das Dorf nicht verlässt? Lernst du keine über 20jährigen Menschen mehr neu kennen? Erweiterst du nicht immer wieder deinen Freundes-/ Bekanntenkreis? Hast du keine Freunde? Das tut mir sehr leid. Andererseits denke ich eher, dass du ein Forentroll bist, ich geh schon wieder viel zu ernst auf deine Witze da oben ein.
 
  • #28
Ich glaube dir nicht, dass du erst jetzt merkst, dass er dir intellektuell nicht das Wasser reichen kann. Das merkt man schon beim ersten Date. Du hast Dich dennoch auf ihn eingelassen. Warum du das getan hast, weiß ich nicht. Vielleicht fühltest Du Dich einsam und der Sex war schön. Klar ist nur, dass Du eben nicht mit Dir im Reinen bist, wenn Du Dich auf einen Mann einlässt, der intellektuell nicht in Deiner Liga spielt, und DANN auch noch bewusst ein Kind mit diesem zeigst, nur um kurz danach über Trennung nachzudenken. Das passt doch vorne und hinten nicht. Du verfügst faktisch nicht über die Reife, die Du Dir selbst attestierst ("ich bin mit mir im reinen, ich traue mir zu, wir haben uns seinen Rucksack angeschaut... usw").

Wenn dich das so stört, dass der Mann keine Freunde hat, würde ich sagen, dass du selbst für Bekanntschaften und Paarabende mit Freunden sorgen solltest. Das obliegt sowieso meistens den Frauen innerhalb der Partnerschaft. Sei froh, dass er den Fokus auf Euch als Familie legt und nicht in der Weltgeschichte umhertanzt und dir das Fundament für deine Versuchsprojekte Patchwork bildet.

Normalos, selbst wenn se in Sport-AG's gehen, gehen nach der Stunde sofort, und zwar schnurstracks nach Hause.
Eine Möglichkeit, Normalos kennenzulernen, dann noch als Single, ist so gut wie unmöglich im Alter ab 20.
Im Alter ab 30 unmöglich
Ich denke, da ist viel Wahres dran. Es wird immer schwieriger, Freundschaften aufzubauen im Leben. Weil bei den meisten einfach alle Kanäle besetzt sind. Das merke ich auch an mir selbst. Ich bin mit meiner engen Familie, meinem Freund, meinem Job, meinen Hobbies voll ausgelastet. Hinzu kommt, dass wir bald ein Haus kaufen wollen mit viel Arbeit, die dahinter steckt. Dann wird es noch enger mit der Zeit. Da hat man keinen Nerv mehr für Rumgammeln mit Freunden wie als Teenager. Ich hab es leider versäumt in meinen Zwanzigern Freundschaften fürs Leben aufzubauen, da ich mit meiner Karriere beschäftigt war und auch nur Karrieristen kennengelernt habe, die ebenfalls so tickten. Heute in meinen Dreißigern fehlt mir das nicht wirklich, weil ich wie gesagt ziemlich ausgelastet bin und alles Wichtige sowieso mit Freund oder Familie bespreche. Dennoch sehe ich es als Manko, nicht ein oder zwei richtig gute Freundinnen zu haben. Ganz schwierig wird es mit Kontaktaufnahme für Frauen in den Dreißigern, die Single und ohne Kind sind. Als ich Single war, wurde ich von vermeintlichen Freundinnen nie zu Hochzeiten, Verlobungsfeiern, Spieleabenden, Silvester usw. eingeladen. O-Ton: "Sorry aber ich wollte an meiner Hochzeit im Mittelpunkt stehen und habe gar keine Freundinnen eingeladen." Die Frauen bringen single-Freundinnen gar nicht in Kontakt mit ihren Männern, aus Angst, dass sich da was anbahnt. Die meisten sind froh, einen Typ aufgegabelt zu haben und wollen diesen um keinen Preis an gierige single-Freundinnen verlieren.

W32
 
  • #29
Alsooooo, ich bin 50 und Single, kinderlos und habe auch in den letzten Jahren noch neue Leute kennen gelernt. Nicht alle würde ich als Freunde bezeichnen, aber einige schon bzw. sind wir auf dem besten Weg dahin. Ich denke, das liegt auch immer ein Stück weit an einem selbst, am Naturell. Und nur weil ich einige in einer Bar kennen gelernt habe (über die dann wieder andere außerhalb), sind das noch lange nicht alle Alkis. Was sind das für Verallgemeinerungen!?! Wenn man nur in Kneipen hockt, mag das ja sein. Aber wichtig ist mir, ob man sich auch so trifft, private Dinge mitteilt, zuhören kann. Das Leben ist nicht zu Ende, wenn man über 30 ist und vielleicht gerade getrennt!!!
 
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