Die Frauen damals achteten schon darauf, Geld für ihre Arbeit zu bekommen. Sich mal nebenbei ein bisschen freiwillig zu engagieren, ist Luxus für Leute, denen irgendwoher das Geld kommt. Es ändert doch gar nichts daran, dass jemand das Geld bringt, denn ohne Geld können auch solche nicht leben.
Solange der Mann sich dazu bereit erklärt, die Frau in ihren freiwilligen Dingen zu unterstützen, interessiert mich das nicht. Aber ich möchte es in keinem Fall unterstützen, und würde mir selbst auch nicht so ein Leben wählen. Meine Arbeit ist Geld wert, Geld ist ein Austausch von Dienstleistungen, Produkten, Fähigkeiten gegeneinander. Daran ist nichts verwerflich, sondern das ist höchst sozial und weit gedacht, es sei denn, man lebt in einer Traumwelt, und meint, man macht alles freiwillig und wundert sich nicht weiter, von welchem Geld man lebt.[/QUOTE]
Natürlich kommt irgendwo das Geld her. Und wenn das Geld von der Sozialhilfe reicht, um zu Hause zu bleiben und Kinder großzuziehen, dann wäre es noch richtiger, dem Staat mit ehrenamtlicher Arbeit im sozialen Bereich etwas zurückzugeben "Geld ist ein Austausch von Dienstleistungen".
... Doch, es gibt Menschen, die nicht in einer Traumwelt leben und trotzdem unentgeltlich viel leisten, eben weil sie sich sagen: Ich habe das Glück zuhause bleiben zu können, weil mein Partner genug verdient, also kann ich weniger Begünstigten etwas Gutes tun. Und diese Menschen leben bestimmt nicht in Utopia, im Gegenteil, sie sehen wie es an allen Ecken und Enden an (unentgeltilich) zupackenden Händen fehlt.
Kann schon sein, dass solche Menschen immer weniger werden, wenn man Arbeit nur als Zweck zum Geldverdienen sieht. Und umgekehrt nicht mehr tut, was nicht bezahlt wird. Arbeit kann einfach auch Freude machen und dem Dasein tiefen Sinn verleihen.
Wenn man so sehr darauf achtet für alles was man tut bezahlt zu werden - wo fängt das an, wo führt das hin. Muss dann z.B. der Partner für jede sexuelle Begegnung zahlen - schließlich müsste er das im Puff auch. Oder darf man an Sex einfach Freude haben, so wie an einer erfüllenden ehrenamtlichen Tätigkeit? Muss der Partner für jedes ihm gekochte Essen zahlen - Arbeitsleistung ist schließlich Geld wert, bzw. wird ihm genau vorgerechnet, wann er wieder mit kochen dran ist, damit ja nichts umsonst getan wird?
Irgendwie scheint der Kapitalismus immer schlimmere Auswirkungen auf unser Sozialverhalten zu haben.