Zum Jammern und Misstrauen braucht man kein Kind, das ist schon richtig, das schaffen viel zu viele Leute ganz ohne Anhang.
Ein Kind spiegelt in erster Linie diejenigen, bei denen es aufwächst. Eigentlich entspricht das jetzt nicht mehr der Fragestellung, aber da es nun offensichtlich nicht mehr um die Frage geht, ob eine "Mutter" auch noch einen Mann findet, auch nicht mehr darum, ob mehr Männer durch eine Abtreibung abgeschreckt wären als durch ein bereits vorhandenes Kind, sondern um die Frage, wieviel Freude ein Leben mit Kind gegenüber einem ohne macht: Das ist abhängig von der eigenen Persönlichkeit! Ich habe mit meinen Kindern nicht nur dort Urlaub gemacht, wo ich hin wollte, ich hab auch die Konzerte und Ausstellungen besucht, die mich interessierten. Meinen damals Vierjährigen z.B. mit dem anschließenden Besuch im Dinomusum zu einer Visite bei Richter überredet, zur Ausstellung "Russen und Deutsche" mit der Nofretete gelockt, war zwei Wochen Skifahren in Österreich, es gibt ja Skikurse für alle Altersklassen, auf Städtetouren in München und Hamburg, etc. Überall trifft man kinderlose Leute, die allein dadurch genervt sind, dass man mit Kindern Spaß hat und Kultur und Wellness genießt. Das kratzt offensichtlich an manchem Lebensentwurf. Das Lustigste in diesem Zusammenhang war eine vielleicht 90jährige Sitzplatznachbarin, die mich mit "Ein Baby im Konzert, ein Baby im Konzert!" vergeblich provozieren wollte. Irgendwann hatte mein Erstgeborener genug und meinte kalt: "Ich bin kein Baby mehr, ich bin zweieinviertel!" Danach war Ruhe, und ich noch vor den ersten Klängen so platzestolz, wie es nur Kinder schaffen. Umständlich sind Kinder auch nur im Rahmen der elterlichen Vorgaben. Das Übernachten in Hotels und bei Freunden oder das Schlafen im Auto stellen kein Problem dar, wenn Eltern keines draus machen.
Zum allein Erziehen noch: Klar, ich beobachte auch mehr und mehr Väter, die sich da einbringen, z.B. auf Elternabende gehen, aber eine Partnerschaft ist auch darauf keine Garantie. Mein Ex hatte z.B. einen arbeitsintensiven Topjob, war permanent im Ausland, küssen konnte ich ihn immer nur im Vorbeigehen. Nach unserer Trennung war ich genauso allein mit der Erziehung wie zuvor, aber jetzt muss ich mich nicht mehr abstimmen, das hat auch Vorteile.