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Ulrike

Gast
  • #31
@ Frederika

Ja richtig, Kompromisse. Ich verstehe deine Hoffnung, der andere wird schon kompromissbereit sein. Das würde mir wahrscheinlich nicht anders gehen :)
Nur: Was, wenn nicht? Ist das nicht der Punkt, auf den Pat's Frage abzielt?

Und: Was ist schon normal?
Ich würde niemals auf die Idee kommen, zB die Themen "Dirty Talk", "Rasur" oder gar "doggystyle" (den Begriff lese ich hier zum ersten Mal :)) zuvor zur Sprache zu bringen, weil ich nämlich nicht auf die Idee kommen würde, dass irgendetwas davon unnormal sein könnte.
Moment... ich würde überhaupt nicht auf die Idee kommen, irgendetwas abzuklären...

Könntest du dir vorstellen, deinen potentiellen Partner schon mal vorab zu fragen, ob er auf "Dirty talk" steht?
 
  • #32
@#31: Zu Deiner ersten Frage: Nein, ich denke, Pats Frage zielt darauf ab, ganz bestimmte Praktiken als "must-have" zu deklarieren und sich ohne diese Praktiken keine Partnerschaft vorstellen zu können, insbesondere Cunnilingus und Intimrasur. Meine Meinung dazu ist ganz klar: Cunnilingus ist eine tolle Sache und würde mir fehlen. Wenn aber alle andere Praktiken und Stellungen erfüllend sind und ich tolle Orgasmen habe, dann würde ich auf Cunnilingus verzichten können, falls ich ausgerechnet in einen Partner verliebt wäre, der das nicht mag. Es müsste schon viel mehr Sexuelles nicht harmonieren, bevor ich erwägen würde, mich deswegen zu trennen. Meist verbindet einen ja wesentlich mehr als nur Sex und auf jeden Fall mehr als nur Cunnilingus. Zweitens muss man bedenken, dass man durchaus an einen Partner geraten kann, der das gar nicht kennt oder denkt, er mag es nicht, und man sich vielleicht ganz langsam vortasten und ihn dran gewöhnen kann. Eine gewisse Experimentierfreudigkeit und Verspieltheit gehört ja dazu. Pat dagegen schließt Partnerschaften offensichtlich aus, wenn der Sex nicht in absehbarer Zeit tollsten Cunnilingus beinhaltet. Das halte ich für fixiert und fast schon deviant.

Zu Deinem zweiten Aspekt: Nun, früher war es nicht nötig, aber ich denke, dass ich Tattos und Piercings durch Gespräche geschickt abchecken werde. Rasur oder nicht ist ja, egal ob beim Mann oder bei der Frau, eine eher temporäre Angelegenheit, die mir vielleicht zu denken gäbe, aber die ja leicht veränderbar wäre. Dirty Talk traue ich mir eigentlich zu, vorher abschätzen zu können. Meiner Erfahrung nach können Personen, die Dirty Talk lieben, in ganz normalen Gesprächen nicht sauber über Geschlechtsorgane und Sexuelles reden, sondern neigen auch dann schon zuunflätiger Ausdrucksweise. Sie sind meist verklemmter und prüder als andere und kompensieren damit. Aber konkret auf Deine Frage: Nein, eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, danach zu fragen. Da müsste sich ein Gespräch schon zufällig ergeben.

Sexstellungen abzuchecken, die im Bereich des Normalen liegen, käme mir ebenfalls nicht in den Sinn. Missionar, Reiten, A Tergo (doggy style), Fellatio, Cunnilingus setze ich als normal voraus und solche Praktiken erfordern Ausprobieren, aber kein Absprechen. Wer auf Fetische oder BDSM steht, muss es erwähnen und absprechen, da das nur eine Minderheit ist.

Was ist normal? Im Sinne dieser Diskussion: Das, was die Mehrheit mag und macht und als üblich empfindet.
 
U

Ulrike

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  • #33
@ Frederika #32

Zu deinem ersten Absatz:
Das muss dann wohl der Fragesteller höchstpersönlich entscheiden :)

Zum zweiten Absatz:
Das glaube ich nicht. Habe es erlebt. Zuvor wurde - romantisch - über Sexuelles gesprochen. (Oh Gott, wie unromantisch!) Deshalb wiederhole ich meine Frage aus #31:

Was, wenn nicht?
 
  • #34
@#33: Tja, was, wenn nicht? Das kann man, glaube ich, nur in der konkreten Situation unter Abwägung aller Umstände entscheiden. Wirklich verliebt ist schon eine weitreichende Sache, für die man manch einen Kompromiss eingeht. Und Dirty Talk ist wohl auch variabel. Käme wohl auf den Ernstfall an. Wenn ich mir dabei verletzt oder beleidigt vorkäme, würde meine Erregung wohl stark abflauen, was das Ende für erfüllenden Sex wäre. Wenn es tolerabel wäre und alles andere passen würde, dann wäre ich vielleicht kompromissfähig, wenn er auch mal zärtlich-romantisch sein kann. Jedes Mal Dirty Talk primitivster Art wäre vielleicht tatsächlich ein Anlass zur Trennung -- aber ich kann mir so einen Fall bei einem kultiviertem Mann eigentlich wirklich nicht vorstellen und ich hatte solche Probleme noch mit keinem Partner.

Wenn der Partner ohne komplette Intimrasur nicht leben könnte, wäre das schon ein härterer Fall... das wäre für mich aber auch schon mehr Devianz als Präferenz. Vorlieben sind akzeptabel, Ausschlusskriterien trotz Liebe aber eigentlich nicht. Wie gesagt, es muss einfach erfüllende Sexualität im Bereich des Normalen möglich sein, dann passt es.
 
G

Gast

Gast
  • #35
Gebe Frederika recht mit: Dazu sind nicht ALLE Techniken erforderlich, sondern nur hinreichend viele.

#26: spätestens hier muss ich mich echt schlapplachen und #26 Recht geben

#32: *Lach* Frederika, ich gehe mal ganz fest davon aus, dass Du in den meisten Fällen beim "unverfänglichen" Gespräch über Sex kein Dirty Talk-Kandidat erkennen wirst, wenn Du es nicht direkt ansprichst.

Ich (m, 38) habe/hatte verschiedene Partnerinnen. Wenig Sexbedürfnis, viel Sexbedürfnis (was mir mehr entgegen kommt). Viel Phantasie im Kopf (was ich mag), weniger Phantasie. Wenige Stellungen (langweilig), ...

Ich glaube, dass keiner alles kennt und alles von sich selbst weiß. Daher hat er kaum eine Möglichkeit, das im vorhinein im Gespräch ernsthaft, ausführlich und endgültig zu klären. Durch eine "einzige" Frage im Vorfeld kriegt man das mit Sicherheit nicht ordentlich raus.

Einen perfekten Match wird es "nie" geben und jeder muss sehen, wo seine Toleranzbereiche aufhören. Selbst wenn einer zu einem Thema Nein sagt stellt sich hinterher in der Praxis ein Jein oder Doch heraus. Da hilft nur ausprobieren und wenn es nicht NUR um Sex geht, dann muss man den GANZEN Menschen mit all seinen Seiten ausprobieren, ob es in Summe passt. Man wird/sollte sich nur einlassen, wenn da auch bei einem selbst etwas ist.

Und wenn schließlich doch die Toleranzbereiche überschritten sind, dann sollte man offen, ehrlich und sauber sein.

Meine Meinung.
 
  • #36
@#35: Du hast recht, mit einer einzigen Frage kriegt man intimere Wünsche bestimmt nicht raus. Ob sich im Vorfeld solche Gespräche überhaupt ergeben und pässlich scheinen, ist sowieso vom Einzelfall abhängig. Daher auch mein Satz: "Käme wohl auf den Ernstfall an."

Manches entscheidet sich einfach erst in der Praxis und man muss sich im Bett sowieso auf jeden Partner neu einstellen und Vorlieben und Abneigungen sanft und liebevoll erproben. Einfühlungsvermögen, Beobachtungsgabe und Experimentierfreudigkeit sind halt die wesentlichen Eckpunkte für die Entwicklung einer partnerschaftlichen und individuellen Sexualität eines Paares.

Du sagst in Deinem letzten Absatz, "einen perfekten Match wird es nie geben" und das ist sicherlich gemessen an allen möglichen Aspekten einer Partnerschaft uneingeschränkt korrekt. Im sexuellen Bereich habe ich aber bisher mit jedem einzelnen Partner so viele gemeinsame Vorstellungen und Vorlieben gehabt, dass es eigentlich jedesmal wirklich passte. Solange man sich im Bereich des Normalen aufhält und ein ganz klein wenig experimentierfreudig ist, passt es eigentlich auch mit jedem normalen Partner. Erst Fetische, Devianzen und Fixierungen machen das Leben schwer -- wenn jemand sich geradezu einredet, bestimmte Dinge haben zu müssen, dann macht er sich und der Partnerin das Leben schwer.

@#26: Ja, das war ein knapper und guter Kommentar, dem man voll zustimmen kann. Wenn mal alle so erwachsen wären...
 
G

Gast

Gast
  • #37
ich muss ein wenig schmunzeln, wenn ich das hier lese. Ich bin 44, weiblich und halte Sex in der Partnerschaft für ungeheuer wichtig. Wer das bestreitet, ist in meinen Augen ein Narr. Spielvarianten bereichern das Sexual- und partnerschaftliche Leben, auf das Ausprobieren kommt es an. Ohne dieses Spielen im Bett wird eine Beziehung schnell langweilig und das gilt für Männlein wie Weiblein. Ich hatte bescheidene 3 Beziehungen und keiner meiner Partner ist fremd gegangen.
Intimrasur kann lustig und erotisch sein, doch hier sollte gleiches Recht für beide gelten. In diesem Punkt denke ich, wenn man sich wirklich liebt, warum sollte man nicht auf so einen kleinen Wunsch des Partners eingehen, immerhin rasieren sich zu 99% der Frauen die Achselhöhlen bzw. die Bikinizone.
Oralsex setzt viel Vertrauen und ein großes Quantum Liebe voraus, dann klappt es auch damit. Männer erwarten diese Art Sex viel öfter, als sie das von sich aus zu geben bereit sind. Leider ;-) Ich glaube, hier steht ein falsches Schambewußtsein den meisten Menschen im Weg.
Ich stimme meinem Vorredern zu, etwas Neugierde hilft ungemein und erst bei bestimmten Persivitäten sollte Schluss sein.
Das perfekte Match? Gibt es, wenn Vertrauen und Liebe vorhanden sind, und falsche Scham beiseite geschoben wird.
 
A

alterwein

Gast
  • #38
vielleicht sollte ganz allgemein die (weibliche!) Reihenfolge der Ereignisse etwas klarer dargestellt werden?

Kennenlernen - sexuelle Anziehung soll da sein, Sex sollte ok sein, aber an mich z.B. sollten in diesem Stadium keine ungewöhnlichen Anforderungen gestellt werden

Verliebtheit - ich bin beglückt, IHN zu riechen, zu sehen, zu spüren ansonsten, nichts zu Außergewöhnliches ausprobieren, könnte mich erschrecken

Liebe - das ist die richtige Zeit um allerlei miteinander auszuprobieren!
 
G

Gast

Gast
  • #39
Welch köstliche Unterhaltung dieses Forum für mich (w) doch ist!

@Frederika - Deine Äußerung "Intimrasur ist im übrigen unter erwachsenen und reifen Personen nur wenig verbreitet, sondern eher milieubedingt." ist sehr fraglich. Mein Vorschlag, unterhalte Dich mal mit 10 Gynäkologen! Selbst hältst Du an Deinem "Gefussel" fest, aber die "fusselnde" Katze muss zu Gunsten des Liebsten weg?

@#11 Oralsex ist nur für Menschen interessant, die Pornos schauen? Zumindest bei mir trifft das nicht zu. Mit 16 Jahren wurde ich das erste Mal oral beglückt und war auch sehr entzückt! Den ersten "richtigen" Sex hatte ich mit 17 und den ersten Porno sah ich mit 23, den zweiten mit 45. Auf Pornos kann ich allerdings auch künftig gerne weiterhin verzichten!

@#8 wer eine Geschwister-Ehe ohne Sex sucht, der soll sie meinetwegen finden! Dann kann ich auch mit meiner besten Freundin zusammenleben. Wir verstehen uns wirklich sehr gut, können über alles reden und lachen. Kämen aber nie auf die Idee, sie zu heiraten!

Ich halte mich für sexuell sehr aufgeschlossen und wenn es mit und in Liebe geschieht, würde ich erstmal nichts ausschließen.

Was mich allerdings etwas verwundert, wie vorgefertigt die Meinungen und Erwartungen doch sind! Da sind so feste Bilder und Vorstellungen in den Köpfen, wie es sein soll und zu sein hat!
Jede Beziehung ist doch einmalig, weil sie eben nur mit diesen beiden Menschen so ist. Der selbe Mann mit einer anderen Frau ist etwas ganz anderes. Ich möchte im Bett kein Programm und Stellungen abarbeiten. Sondern das tun, wonach mir und ihm ist. Wir vereinigen uns, auch in unseren Bedürfnissen. Die kenne ich aber nicht heute, sondern fühle ich, wenn es soweit ist! Sex klingt hier immer so nach "Robinson-Club-Urlaub" - egal wo ich bin, ich weiß was mich erwartet. Egal mit welcher/m Frau/Mann, Hauptsache meine festgelegten Erwartungen werden erfüllt und ich nicht überrascht. Ihr begrenzt Euch schon, bevor es überhaupt so weit ist. Das Leben ist ein Abenteuer, lasst es doch einfach mal ein bisschen laufen, seid offen für Neues und schaut was passiert. Ich möchte heute nicht wissen, in welcher Stellung ich mit dem Mann, den ich vielleicht übermorgen kennenlerne Sex habe. Aber wenn ich ihn liebe, schließe ich erstmal gar nichts aus!
 
G

Gast

Gast
  • #40
Kommt es Euch nicht sellbst komisch vor, wie wir "Partnerschaftsprobleme" diskutieren und zu lösen, versuchen, obwohl wir gar keinen Partner haben?
 
R

Räubertochter

Gast
  • #41
@ # 40
Vielleicht WEIL wir keinen haben?
Oder vielleicht haben wir keinen, weil bereits im Vorfeld alles so verkompliziert wird? :)
 
S

Signor Rossi

Gast
  • #42
Wenn man sich vertraut und voneinander begeistert ist, von Liebe wage ich gar nicht zu sprechen, dann wird das Bett zum Abenteuerspielplatz und fast alles wird möglich. Andernfalls wird es eine öde Wüste oder ein Fitnessstudio. Insofern glaube ich, dass einige hier das Pferd von der falschen Seite aus zäumen.
Ich will allerdings nicht in Abrede stellen, dass sich das für manche anders darstellt, ich kann es allerdings nicht gut nachvollziehen, außer vielleicht im Rahmen einer Affäre oder eines ONS. Dann aber nimmt man es doch wie es kommt, oder?

7E22C17F
 
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