Liebe FS,
ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen, ich war mal an diesem Punkt!
Es ist mir aber gelungen, das zu durchbrechen.
Ich war immer in Beziehungen, aber mit Männern, die ich nicht wirklich attraktiv fand. Männer, die ich wirklich wollte, in die ich verliebt war, haben immer nur Sex mit mir gehabt, mich aber für eine Beziehung ablehnt.
Diese Ablehnung hat mir immer so weh getan, dass ich nach jedem großem Liebeskummer in eine Depression stürzte und daran dachte, mir das Leben zu nehmen. Und das durchaus lange und ernsthaft. Es ging ca. 20 Jahre lang so.
Es lag grundsätzlich daran, dass ich mich selbst abgelehnt habe, mich sehr unattraktiv und nicht liebenswert fand. Das kam von großen Problemen in der Kindheit, die zu Selbsthass und der Unfähigkeit meine Gefühle zu regulieren geführt haben.
Irgendwann aber, ca. vor 5 Jahren, habe ich begonnen, mich wirklich mit mir auseinander zu setzen.
Der Inspirationsmaster hat Recht: der einzige Weg zu Glück, und eventuell auch zu einer erfüllten Partnerschaft, führt über die Selbstliebe, und dem, was damit zusammenhängt, sind seine vielzitierten S-Werte.
Bei mir ging es erst darum, Frieden mit meinem Körper zu finden, mit meiner Sexualität, mich schön, begehrenswert, überhaupt erst als Frau zu führen. Als Teenager und in meinen Zwanzigern habe ich mich für mich und meinen Körper geschämt, Sex war ein Problem.
So etwas strahlt man aus und die Beziehungen, die man dann findet, werden nicht richtig sein.
Oder -wie vielleicht in deinem Fall- man findet gar keine.
Dann habe ich versucht, meine negativen Glaubensmuster, über mich und das Leben, aufzulösen.
Schließlich -und das erachte ich als am wichtigsten- muss man all die negativen Emotionen, die im Körper gespeichert wurden über lange Zeit, anschauen und nochmal zulassen. Und durch dieses Schauen und Zulassen lösen sie sich auf.
Glaub mir, wenn mir vor Jahren mal jemand gesagt hätte, welche Lebensfreude und Selbstliebe ich mal spüren werde, ich hätte es nicht geglaubt!
Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich noch lebe und mein Leben nicht von eigener Hand beendet habe.
Am Besten holst du dir therapeutische Hilfe, um die akute Traurigkeit und Verzweiflung erstmal zu stoppen.
Ansonsten kann ich dir nur ans Herz legen, über die Therapie hinaus sehr viel zu suchen, zu forschen und dich mit dir selbst zu beschäftigen, wenn es dir möglich ist.
Lese Bücher über das innere Kind, über Selbstliebe, über innere Heilung, Meditation und Achtsamkeit. Fange an mit Yoga, Tanz oder Meditation. Lerne, dich selbst zu achten und schön zu finden, so gut es geht!
Dieser Weg ist nicht immer leicht, aber ich verspreche dir, es ist möglich aus diesem Loch heraus zu kommen.
Gib bitte nicht auf! In dir stecken Schätze, die du nie für möglich gehalten hättest. Gib dir die Möglichkeit, sie zu entdecken.
Das kannst du nur, indem du nach Innen gehst, und dich mit deinen Schmerzen und dunklen Gefühlen auf liebevolle Weise auseinandersetzt.
Alles Liebe dir!