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Gast

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  • #1

Seit langer Zeit unglücklich verliebt- was soll ich tun?

Hallo,

ich bin seit Langem unglücklich verliebt & es wird einfach nicht besser.
Ich habe keinen Kontakt zu ihm, aber ich kann einfach nicht loslassen. Deswegen habe ich es mit Elitepartner versucht, aber ich habe das Gefühl, dass ich erstmal für sehr lange Zeit niemanden finden werde, der mir gefällt wie er.
Was kann ich tun, wenn man das Gefühl hat man hätte einen Seelenverwandten getroffen und er das nicht erwidert? Ich akzeptiere, dass ja auch...aber leider bloß mit meinem Verstand, nicht mit meinem Herz.
 
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  • #2
Zunächst solltest du, falls nicht schon geschehen, sicherstellen, dass es wirklich nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Das Gefühl der Seelenverwandschaft ist i.d.R. ja nicht völlig aus der Luft gegriffen ...

Wenn es wirklich nicht erwidert wird, helfen aber wohl nur die üblichen Tipps: Zeit, Ablenken, Kontakt abbrechen.

Alles Gute Dir.

m
 
  • #3
Ich hatte das Problem auch viele Jahre lang. Mittlerweile glaube ich, dass es mit fehlender Liebe zu sich selbst zusammenhängt. Man hält nicht viel auf sich und deswegen verharrt man in einer vermeintlichen "Liebe", die aber nichts anderes ist, als eine permanente Zurückweisung! Ein Mensch mit einem gesunden Selbstverhältnis fügt sich nicht dauerhaft immer und immer wieder dieselben Schmerzen zu.

Arbeite vielleicht an Deinem Gefühl zu Dir selbst. Behandele Dich selbst gut und pfleglich, liebe Dich selbst und schütze Dich. Und wenn Du merkst, dass es besser wird dann freue Dich darüber. Ich bin überzeugt davon, dass es Tage oder Stunden gibt, an denen Du nicht so intensiv an der "unglücklichen Liebe" leidest. Lass dieses Gefühl zu, fange nicht sofort wieder an am frisch gebildeten Schorf zu pfriemeln!
 
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  • #4
Unglücklich verliebt und es wird nicht besser.

Was kann Besserung bringen und was genau hat das mit dir zu tun?

Kennst du das Gefühl schon von Früher?

Anders ausgedrückt, ist dir das schon mal oder öfter passiert, dass ein Mensch für dich unerreichbar war?

Alles was seelischen Schmerz verursacht hat einen Grund den es zu finden gilt und dieser wird so oft erneut erzeugt, bis er gelöst ist. Das ist eine wunderbare, wenn auch manchmal unangenehme Hilfe um zu lernen, wenn man weiß das man sie nutzen kann.
Also nicht verdrängen, hinschauen.

w50
 
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  • #5
Zu Beginn möchte ich den Begriff "Seelenpartner" (bzw. Seelenverwandter) in Frage stellen. Ich glaube nicht an schicksalshafte Fügungen. Der Glaube an die Seelenverwandschaft ist für meinen Geschmack zu esoterisch und vernebelt den realistischen Blick auf neue, wenn auch vielleicht andersartige oder gar bessere Chancen.

Trotzdem kann ich Dein Problem und diese Art von Zuneigung nachvollziehen.Vor mittlerweile zwei Jahren endete eine Beziehung, die meine Gefühlswelt sprengte, alles auf den Kopf stellte und umkrempelte. Es war ein "Kawoom"-Erlebnis, denn es entwicklete sich sozusagen vom ersten Tag an eine unerklärliche Sehnsucht und eine innige Liebe zwischen uns, wie ich sie vorher noch nie empfunden hatte. Wir konnten uns riechen, hatten einen sehr vertrauensvollen Umgang miteinander.

Es fühlte sich an, wie ein Liebes-ICE, der unglaublich schnell Fahrt aufgenommen hatte und am Ende ungebremmst in eine Mauer raste.

Um auf den Punkt zu kommen:

Nach 9 Monaten Beziehung habe ich noch weitere zwei Jahre einseitg und vergeblich um diese Liebe gekämpft. Es war eine einzige Mühsal, weil er sich überhaupt nicht mehr für unsere Beziehung stark machte. Am Ende wurde ich freundschaftlich ins Gästebett abgeschoben. Eine einzige Achterbahnfahrt, die für mich zum Horrortripp wurde. Ich kämpfte gegen Windmühlen, rannte gefühlte tausend mal gegen imaginäre Wände...
Diese Zeit hat mich wirklich zermürbt und gedemütigt. Ich habe viele graue Haare bekommen. Es war, als wäre ich mit einem Schlag alt geworden. Schlussendlich zerbrach ich daran - und bin jetzt dabei, mich selbst wieder zu sammeln und ins "Leben" zurückzukämpfen.

Ich merke jetzt noch, dass es nicht einfach ist, das Vergangene auszublenden. Ich habe meine Unbefangenheit und meine Lebensfreude verloren.

Aus meiner Sicht bedarf es Zeit und Zuversicht, um über das hinwegzukommen, was man gefühlsmäßig nicht fassen kann. Für mich ist es unglaublich schwer, zu kapieren, dass ich nicht mit diesem einen Menschen alt werden darf - obwohl dies mein innigster Wunsch ist.
Ich erwische mich immer noch dabei, wie sehr ich es als "Zumutung" empfinde, mit anderen Männern in Kontakt zu treten oder vielleicht sogar intim zu werden. Es fühlt sich an, als wäre ich in einem falschen Film.

Aber im Zweifelsfall gilt sinngemäß das, was ich eingangs geschrieben habe: Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Lerne, Chancen zu erkennen und habe den Mut, Chancen zu geben. Schüttel das vermeintliche Idealbild ab - denn es kann nicht ideal sein, wenn man daran scheitert. Es ist unvernünftig etwas zu idealisieren, was eigentlich keinerlei Substanz (mehr) hat.

w, 35
 
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  • #6
Akzeptieren und weiterleben...

Ich habe vor vielen Jahren einen Mann kennen gelernt, bei dem es sofort gefunkt hat. Wir haben dann längere Zeit immer wieder zusammengearbeitet und es wurde immer deutlicher, wie sehr es uns beide erwischt hatte.

Aber: Wir waren beide vergeben - ich seit einem Jahr in einer eigentlich guten und intensiven Beziehung, er seit vier oder fünf Jahren, die Frau war ihm wohl auch sehr wichtig.

Aber wenn wir in einem Raum waren... naja. Ich bin dann zu meinem Partner gezogen, habe später geheiratet und einfach gelebt - wohl wissend, dass eigentlich mein Herz einem anderen gehört. Wie es ihm ging, weiß ich nicht, ich habe diese Stadt gemieden. Er soll aber immer wieder nach mir gefragt haben.

Lebe einfach weiter, liebe FS, und lass die Gefühle immer mal wieder zu, ganz intensiv, nur für Dich, und dann tauch wieder ein in Deinen Alltag. Ich habe viel erlebt, viel erreicht, es geht mir gut, ich spreche fast nie über diesen Mann, aber diese Momente mit ihm begleiten mich.
 
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