• #1

Selbsverständlichkeiten funktionieren manchmal nicht

Wir, w 36, w 45, sind seit seit 3 Jahren ein Paar und verbringen die meiste Zeit zusammen. Ich bin immer wieder angefressen, sie Sachen macht, von denen ich der Meinung bin, dass man sie SELBSTVERSTÄNDLICH nicht tun sollte. Aktuellstes Beispiel ist: ich schlage vor, in einer Woche spontan 4 Tage ein Ferienhaus zu mieten, wo wir uns eine schöne Zeit zu zweit machen können und ich zwei bis vier Stunden am Tag meine Klienten online betreuen kann. Als sie mit ihren Eltern telefoniert, sagt sie spontan zu, dass wir sie am Wochenende besuchen werden (in einer anderen Stadt mit Übernachtung), ohne dass sie mit mir abzusprechen.
Ein anderes Mal hatte sie eine neue Freundin von sich eingeladen, der sie noch ein großes Dankeschön schuldet, und dieser mir bis dahin völlig unbekannten Freundin versprochen, dass ich für uns drei ein tolles Menü kochen würde. Gefragt, ob ich das machen würde, hat sie mich erst, nachdem sie die Freundin eingeladen hatte.
Das dritte Beispiel ist: sie will am liebsten, dass wir fest zusammen in eine Wohnung ziehen und sie will auch (mit anonymer Samenspende), dass wir ein Kind zusammen haben (ich habe bereits ein Kind, das beim Vater in einem entfernten Bundesland lebt und dass ich regelmäßig besuche). Aber wenn ich in ihrer Wohnung zum Lappen greife, um den Küchentisch zu wischen, kann sie es kaum ertragen, weil sie das alles nach ihren Vorstellungen haben will.
Mein Problem ist, dass wir eigentlich eine gute Diskussionskultur haben. Bei Missverständnissen oder bei unterschiedlichen Ansichten oder Wünschen können wir gut miteinander reden, ohne uns zu verletzen. Das ist mir auch sehr wichtig, denn in meiner vorangegangen Beziehung wurde ich andauernd und sehr subtil verbal niedergemacht (nicht vom Papa meines Kindes) und hatte das Gefühl, ich muss ständig um Selbstverständliches kämpfen. Das ist jetzt Gott sei Dank überhaupt nicht mehr so. Aber ich habe ein Problem, solche Sachen jetzt anzusprechen, die ich eben für selbstverständlich halte. Und ich weiß, dass meine Freundin ist auch für ein NoGo halten würde, wenn ich ohne sie zu fragen ihre Zeit verplanen wurde. Wir können uns zusammen herrlich über mansplaining aufregen. Aber wenn sie meint, ich könnte nicht den Tisch abwischen, ist die selber ganz nah dran, finde ich.
Ich merke, dass meine innere Haltung dazu ist: diese Dinge dürfen einfach nicht vorkommen. Nie. Genauso wenig wie Beschimpfungen oder Schläge. Und ich weigere mich, darüber zu reden, weil es doch eigentlich jedem sonnenklar ist (oder nicht??). Aber mir hilft das nicht-ansprechen auch nicht weiter...
Andererseits: wenn ich es so ansprechen würde, wie ich es fühle, würde ich wohl einen massiven Vorwurf machen. Und jemandem was vorzuwerfen hat noch nie zu irgendwas geführt...
Mir fehlt leider eine sinnvolle Art, mit diesem Problem umzugehen. Was kann ich tun?
Danke für eure Antworten!
 
  • #2
Viele Frauen, ob lesbisch oder staight, denken, das Gegenüber kann Gedanken lesen und müsste so agieren, wie sie sich da vorstellen. Da aber keiner Gedanken lesen kann ist es unabdingbar, seinen Mund zu benutzen und zu sprechen. Wenn du nicht mit ihr redest, kann sie es nicht wissen. Warum fragst du das Forum, rede mit ihr.
 
  • #3
Hört sich respektlos von ihr und insgesamt recht anstrengend an, mich würde das auf Dauer wohl auch subtil-aggressiv werden lassen. Mit Zusammenziehen und Kind würde ich in diesem Fall noch warten, denn sie fühlt sich dir offenbar überlegen und übergeht dich oft, das ist unhöflich und dreist.
Andererseits: wenn ich es so ansprechen würde, wie ich es fühle, würde ich wohl einen massiven Vorwurf machen. Und jemandem was vorzuwerfen hat noch nie zu irgendwas geführt...
Ja, dann würdest du ihr wohl einen Vorwurf machen. Aber ist das wirklich so schlimm? Wenn der Vorwurf doch berechtigt ist? Und falls sie es anders sieht, kann sie ja dann Stellung dazu beziehen und ihr könnt das ausdiskutieren. Ja, vielleicht wird das ein unangenehmes Gespräch und ihr streitet sogar etwas, aber ist das wirklich so schlimm? In einer Beziehung treffen zwei verschiedene Menschen aufeinander, da sind gewisse Reibungspunkte ganz normal. Streit oder kritische Diskussionen sind nicht an sich schlimm, solange man sich zivilisiert verhält und liebevoll-wertschätzend, reflektiert und lösungsorientiert agiert. Manche Dinge müssen einfach mal an- und ausgesprochen werden. Viel schlimmer ist es, jahrelang zu schweigen und alles in sich reinzufressen, dadurch wirst du nur verbittert und entwickelst Aggressionen. Es ist auch sehr ungesund und schadet letztendlich nur dir selbst, weil du dich immer innerlich aufregst, den Druck aber nie rauslässt. Außerdem ist es unfair, weil du Wut auf sie entwickelst, ihr aber die Möglichkeit nimmst, Stellung zu beziehen, sich zu erklären und ggf. was zu verändern. Vielleicht ist ihr gar nicht so bewusst, wie ihr Verhalten rüberkommt. Warum willst du es nicht ansprechen, wovor hast du Angst? In guten Beziehungen kann man auch mal Unangenehmes ansprechen und sich gegenseitig kritisieren. Das ist sogar gut, denn sollte eine Beziehung nicht beiden dabei helfen, bessere Menschen zu werden, sich gemeinsam zu entwickeln und zu wachsen? Wenn so was jetzt beziehungsgefährdend sein sollte, dann war es wohl ohnehin keine gute Beziehung. Du solltest allgemein auch noch einmal für dich selbst darüber nachdenken, was für dich eine gute Beziehung ist und was du selbst für Wünsche und Bedürfnisse hast. Steh zu dir und deiner Meinung.
w27
 
  • #4
Das ist ja ein unmögliches Verhalten. Ich denke auch, dass sie das bewußt macht. Sie testet deine Grenzen aus. Du schneidest dabei sehr schlecht ab.
Sowas spricht man sofort an. Wenn das ein wenig unwirsch erfolgt, macht das auch nichts.

Das mit dem Kinderkriegen würde ich mal hinten anstellen. Wer soll denn das Kind bekommen? Ist ja auch nicht ganz unwesentlich.
 
  • #5
Ich habe das Gefühl, dass sie dich auf Strich und Faden ausnutzt.
ich schlage vor, in einer Woche spontan 4 Tage ein Ferienhaus zu mieten, wo wir uns eine schöne Zeit zu zweit machen können und ich zwei bis vier Stunden am Tag meine Klienten online betreuen kann. Als sie mit ihren Eltern telefoniert, sagt sie spontan zu, dass wir sie am Wochenende besuchen werden (in einer anderen Stadt mit Übernachtung), ohne dass sie mit mir abzusprechen.
Bist du da überhaupt mit gegangen? Das würde ich nicht machen. Sicher kann man mal die Eltern besuchen. Allerdings nur nach Absprache. Du hast ja bereits was anderes mit ihr geplant. Ich bin selber ein spontaner Mensch. Ich mag es auch nicht zu planen. Habe dazu selber mal eine Frage gestellt. Allerdings muss man gewisse Dinge schon planen. Gerade so etwas.
Das dritte Beispiel ist: sie will am liebsten, dass wir fest zusammen in eine Wohnung ziehen und sie will auch (mit anonymer Samenspende), dass wir ein Kind zusammen haben (ich habe bereits ein Kind, das beim Vater in einem entfernten Bundesland lebt und dass ich regelmäßig besuche)
Das würde ich mir wirklich gut überlegen.
Es kann schon sein, dass du alleine für das Kind zuständig bist. Wenn ich dich richtig verstehe bist du die jüngere von beiden. Du würdest dann das Kind bekommen. Bist du dir wirklich sicher, dass sie dich unterstützt?

Ein anderes Mal hatte sie eine neue Freundin von sich eingeladen, der sie noch ein großes Dankeschön schuldet, und dieser mir bis dahin völlig unbekannten Freundin versprochen, dass ich für uns drei ein tolles Menü kochen würde. Gefragt, ob ich das machen würde, hat sie mich erst, nachdem sie die Freundin eingeladen hatte.
Das finde ich auch mehr als unverschämt. Meine Frau und ich haben auch schon Freunde zum übernachten eingeladen. Allerdings haben wir uns immer abgesprochen. Nie im Leben würden wir auf die Idee kommen, dass wir zu von einander verlangen die Freunde zu bekochen. Das machen wir dann zumindest gemeinsam.
Aber wenn ich in ihrer Wohnung zum Lappen greife, um den Küchentisch zu wischen, kann sie es kaum ertragen, weil sie das alles nach ihren Vorstellungen haben will.
Das kommt mir so vor, dass du ihr nichts recht machen kannst. Meine Ex war genauso. Dann lasse es doch einfach. Es gibt viele denen man nichts aber auch gar nichts recht machen kann. In dem Fall würde ich einfach sagen. Mach es selber.
 
  • #6
Viele Frauen, ob lesbisch oder staight, denken, das Gegenüber kann Gedanken lesen und müsste so agieren, wie sie sich da vorstellen. Da aber keiner Gedanken lesen kann ist es unabdingbar, seinen Mund zu benutzen und zu sprechen. Wenn du nicht mit ihr redest, kann sie es nicht wissen. Warum fragst du das Forum, rede mit ihr.
Das hat damit überhaupt nichts zu tun, ob lesbisch oder staight!
Es hat einzig alleine damit zu tun, dass es emotional nicht passt und wenn es emotional nicht passt, dann kannst du dir die Zunge rausreden, es passt danach immer noch nicht! Ich wollte ganz offen, ehrlich, aufrichtig und authentisch gesagt, niemals in einer solchen schwerfälligen und problembehafteten Beziehung leben wollen. Hier fehlt das Vertrauen, hier fehlt die echte/wahre Liebe. Ich erkenne lediglich ein stark geprägtes und einseitiges zweckgebundenes Verhältnis im EGO der anderen Person!
Das dritte Beispiel ist: sie will am liebsten, dass wir fest zusammen in eine Wohnung ziehen und sie will auch (mit anonymer Samenspende), dass wir ein Kind zusammen haben
Die ganz großen Probleme kommen erst noch, beim zusammen wohnen und noch viel mehr, bei einem Kind!
Noch eine Bemerkung meinerseits: Von Samenspende halte ich absolut nichts, ich wollte kein Mensch sein, der durch Samenspende entstanden ist, dann lieber nicht!
 
  • #7
Die kurzfristig wirksame Lösung ist ganz einfach: einfach "NEIN" sagen. Nein zur Fahrt zu den Eltern, nein dazu, dass du groß aufkochst, (vorläufig) nein zum Zusammenziehen+Kinder.

Diese 4 Buchstaben kommen einem insbesondere gegenüber nahestehenden Menschen schwer über die Lippen, ich weiß es selbst. Aber sie tun wirklich gut und vor allem wirken sie Wunder.
 
  • #8
Ich finde es immer wieder sehr gut, wenn hier weibliche Paare ihre Probleme schildern. Da können die Heteropaare immer wieder sehen, das Probleme nicht grundsätzlich an das männliche Geschlecht gebunden sind. Sondern nur tendenziell.
Ansonsten: Was hält Dich eigentlich bei ihr? Hast Du schon mal an Trennung gedacht? Einige Jahre mal mit Dir alleine könnten Dir guttun.
ErwinM, 53
 
  • #9
Es kann schon sein, dass du alleine für das Kind zuständig bist. Wenn ich dich richtig verstehe bist du die jüngere von beiden. Du würdest dann das Kind bekommen. Bist du dir wirklich sicher, dass sie dich unterstützt?
Ich dachte, umgekehrt, weil ihr Nickname @Tessa45 ist und sie schon ein Kind hat. Das Alter der Partnerin (36) könnte eine Rolle bei dem Kinderwunsch spielen, aber ich würde mir da keinen Druck machen lassen und nichts überstürzen. Ehrlich gesagt hört sich eure Beziehung nämlich nach dem Geschilderten nicht gerade harmonisch und erfüllend an. Für mich soll eine Beziehung das eigene Leben bereichern und schöner machen. Ich möchte an der Seite meines Partners und gemeinsam mit ihm wachsen und blühen und mich nicht runterziehen und beschränken lassen. Überlege für dich selbst, ob eure Beziehung gut für dich ist.
w27
 
  • #10
Das hat damit überhaupt nichts zu tun, ob lesbisch oder staight!
Es hat einzig alleine damit zu tun, dass es emotional nicht passt und wenn es emotional nicht passt, dann kannst du dir die Zunge rausreden, es passt danach immer noch nicht! Ich wollte ganz offen, ehrlich, aufrichtig und authentisch gesagt, niemals in einer solchen schwerfälligen und problembehafteten Beziehung leben wollen. Hier fehlt das Vertrauen, hier fehlt die echte/wahre Liebe. Ich erkenne lediglich ein stark geprägtes und einseitiges zweckgebundenes Verhältnis im EGO der anderen Person!

Die ganz großen Probleme kommen erst noch, beim zusammen wohnen und noch viel mehr, bei einem Kind!
Noch eine Bemerkung meinerseits: Von Samenspende halte ich absolut nichts, ich wollte kein Mensch sein, der durch Samenspende entstanden ist, dann lieber nicht!
ich habe nichts anders gesagt. Komisch, dass gerade dir so ein Fehler unterläuft.
 
  • #12
Ich denke, das Problem alleine liegt grundsätzlich bei dir und deiner Einstellung. Lass sie mal frei und akzeptiere, dass andere völlig anders denken u. fühlen können. Lerne, sie zu lieben, so wie sie ist. Alles andere ist keine Liebe. Und dann schau, ob dein Wunsch dann immer noch so brennend ist, ihre Partnerin sein zu wollen, denn sie möchte, dass du sie liebst, wie sie ist. Alles andere ist sinnlos und Zeitverschwendung. Sie spiegelt dich sowieso nur. Schau dir an, was sie dir spiegelt und schau, warum DU dich so fühlst, wie du dich fühlst.
 
  • #13
Ich bin immer wieder angefressen, sie Sachen macht, von denen ich der Meinung bin, dass man sie SELBSTVERSTÄNDLICH nicht tun sollte.

Das sieht sie anders, ich auch.

Als sie mit ihren Eltern telefoniert, sagt sie spontan zu, dass wir sie am Wochenende besuchen werden (in einer anderen Stadt mit Übernachtung), ohne dass sie mit mir abzusprechen.

Sie ist ein Macher. Kennst sie doch so. Geniesse das.

Ein anderes Mal hatte sie eine neue Freundin von sich eingeladen, der sie noch ein großes Dankeschön schuldet, und dieser mir bis dahin völlig unbekannten Freundin versprochen, dass ich für uns drei ein tolles Menü kochen würde. Gefragt, ob ich das machen würde, hat sie mich erst, nachdem sie die Freundin eingeladen hatte.

Die macht es einfach. Ist doch auch ein Vertrauensbeweis an Dich oder nicht?

Aber wenn ich in ihrer Wohnung zum Lappen greife, um den Küchentisch zu wischen, kann sie es kaum ertragen, weil sie das alles nach ihren Vorstellungen haben will.

Aber sie setzt sich durch, Du nicht.
Das sind doch Lappalien, findest Du nicht?

Mein Problem ist, dass wir eigentlich eine gute Diskussionskultur haben. Bei Missverständnissen oder bei unterschiedlichen Ansichten oder Wünschen können wir gut miteinander reden, ohne uns zu verletzen.

Wo war das Problem nochmal?

Aber ich habe ein Problem, solche Sachen jetzt anzusprechen, die ich eben für selbstverständlich halte. Und ich weiß, dass meine Freundin ist auch für ein NoGo halten würde, wenn ich ohne sie zu fragen ihre Zeit verplanen wurde.

Sicher? Dein Problem, nicht ihres.

Wir können uns zusammen herrlich über mansplaining aufregen. Aber wenn sie meint, ich könnte nicht den Tisch abwischen, ist die selber ganz nah dran, finde ich.

Das muss eine Beziehung nun einmal aushalten.

Und ich weigere mich, darüber zu reden, weil es doch eigentlich jedem sonnenklar ist (oder nicht??). Aber mir hilft das nicht-ansprechen auch nicht weiter...

Sie hat ihren eigenen hübschen Kopf.

Andererseits: wenn ich es so ansprechen würde, wie ich es fühle, würde ich wohl einen massiven Vorwurf machen. Und jemandem was vorzuwerfen hat noch nie zu irgendwas geführt...

Dann sprech die Dinge doch in einem ruhigen Moment mit ihr sachlich an. Bereite Dich auf das Gespräch vor und auf ihre Argumente.
Bleibt bei Dir. Was denkst Du? Was fühlst Du dann? Warum fühlst Du das? Hat es etwas mir ihr zu tun?
 
  • #14
Lerne, sie zu lieben, so wie sie ist. Alles andere ist keine Liebe.
Echte/wahre beidseitige Liebe braucht nicht gelernt werden! Entweder sie ist da oder nicht! Die Beiden sind emotional nicht kompatibel, weit voneinander entfernt, das Vertrauen fehlt, die Liebe fehlt, sind nicht in der Harnonie, nicht in der Balance, nicht in der Mitte, deshalb die ganzen Probleme, die erst den Anfang zeigen!
 
  • #15
Erste Lektion im Leben, es gibt keine Selbstverständlichkeiten, das was ich für selbstverständlich halte, muss für jemand anderen nicht so sein, also reden soll helfen.
Es braucht aber ausreichend Konsens in einer funktionierenden Partnerschaft, was selbstverständlich ist, was nicht, gehen die Ansichten zu oft auseinander, passt es nicht zusammen, Werte, Einstellungen, Denkweisen, und wenn man nicht miteinander kommunizieren kann, passt es schon von der Basis nicht.
 
  • #16
Dann müsste ja deune Freundin das Kind austragen da sie ja die Jüngere ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Nein, sie ist dann alleine gefahren. Schließlich musste ich auch arbeiten, das geht nicht bei ihren Eltern.
meine Freundin. Sie ist jünger, ich älter.
Wenn du nicht mit ihr redest, kann sie es nicht wissen
hm... doch, oder? Wenn ich jemandem auf die Nase haue, weiß ich, dass es ihm weh tut. Wenn ich unhöflich bin, weiß ich es. Wenn ich jemandem z.B. im Job eine unliebsame Aufgabe aufdrücken muss, weiß ich, wie derjenige sich fühlt.
In guten Beziehungen kann man auch mal Unangenehmes ansprechen und sich gegenseitig kritisieren. Das ist sogar gut, denn sollte eine Beziehung nicht beiden dabei helfen, bessere Menschen zu werden, sich gemeinsam zu entwickeln und zu wachsen?

nicht, dass ich was dagegen hätte, in einer Beziehung gemeinsam zu wachsen. Aber dafür brauch und will ich keine Beziehung. Ich wachse gerne im Beruf an meinen Aufgaben. Oder bei meinem Kind. Oder bei der Unterstützung meines gebrechlich werdenen Vaters. In einer Beziehung suche ich keinen wachstumsansporn, sondern Liebe, Harmonie, Freundschaft, Unterstützung, Sex... oder sehe ich das "falsch"?
Einige Jahre mal mit Dir alleine könnten Dir guttun
Habe ich hinter mir: 7 Jahre.
Sie spiegelt dich sowieso nur. Schau dir an, was sie dir spiegelt

Wie meinst du das?
das kann man so auch nicht sagen. Sie fragt mich ganz oft und offen um Rat und Tat oder einfach meine Meinung. Den letzten großen Urlaub wollte sie unbedingt mit mir im Detail zusammen planen, sie plant sowas gerne. Ich nicht. Ich wollte, dass sie aus den abgesprochenen Optionen für uns eine Gute aussucht und mich für mich mit entscheidet. Weil ich ihr vertraue, dass sie es gut entscheidet. So war es auch.
 
  • #19
Am besten wäre es du würdest dich mal genau so verhalten wie sie. Dann sieht sie vielleicht wie es ist.
 
  • #20
Da machst du dir ein falsches Bild.
Kann man so nicht sagen. Zu ihren Eltern bin ich nicht mitgefahren.
Für ihr Freundlin habe ich gekocht, es war ein super Abend zu dritt.
Als sie den Tisch selber wischen wollte, habe ich sie gelassen, aber ihr sauer auf den Kopf zugesagt, dass sie sich halt überlegen muss, ob sie jemandem will, dem sie nicht zutraut, den Tisch zu wischen. Sie hat sich nicht direkt entschuldigt, aber gesagt, dass sie da eben ganz spezielle Vorstellungen hat. Das finde ich auch ok, sie darf den Tisch wischen, wie sie mag. Aber ich will es auch machen dürfen, wie ich mag! Ich möchte darüber schlicht nicht diskutieren müssen. Ich möchte, dass sowas nie vorkommt. - Aber wenn ich das so hart hier schreibe, weiß ich immer nicht, ob das normal oder zu viel verlangt ist? Was denken den andere in ihrer Partnerschaft darüber?
Oft ist es allerdings so, dass derjenige wo älter ist zum jüngeren sagt er braucht sich nichts sagen zu lassen da er älter ist.
ja, das gibts. Ist bei uns aber nicht so. Sie lebte früher mit einer viel älteren Frau zusammen, die muss so gewesen sein und hat allerlei Ansprüche an die Jüngere gestellt. Jetzt ist sie mit mir zusammen , weil ich das genau Gegenteil bin und sie nicht kleinhalte sondern ermuntere.
 
  • #21
Die kurzfristig wirksame Lösung ist ganz einfach: einfach "NEIN" sagen. Nein zur Fahrt zu den Eltern, nein dazu, dass du groß aufkochst, (vorläufig) nein zum Zusammenziehen+Kinder.

Diese 4 Buchstaben kommen einem insbesondere gegenüber nahestehenden Menschen schwer über die Lippen, ich weiß es selbst. Aber sie tun wirklich gut und vor allem wirken sie Wunder.
Da bin ich bei dir.

Du musst deine Grenzen klar aufzeigen und definieren.
Wenn du mit deiner Partnerin so problemlos sprechen könntest und eine gute Kommunikation vorherrschen würde, dann wäre es für dich kein Hemmnis anzusprechen, dass dich das stört, dass sie deine Zeit so einplant wie Sie es für richtig hält, ohne vorherige Absprache mit dir.

Man kann nicht über einen anderen erwachsenen Menschen verfügen und entscheiden, wir sind alle frei mit eigenem Kopf, Willen und Verstand und 3x7 auch, so dass man selber dazu in der Lage ist entscheiden zu können was man möchte und was nicht.

Ich finde das Verhalten übergriffig und mir würde auch der Draht aus der Mütze springen.
Sie hat sich nicht direkt entschuldigt, aber gesagt, dass sie da eben ganz spezielle Vorstellungen hat. Das finde ich auch ok, sie darf den Tisch wischen, wie sie mag
Wenn es ihr nicht passt dann muss sie es selber machen, weniger Arbeit für dich. Anmotzen finde ich unangebracht, es ist ihr Problem und nicht deins wenn sie besondere Vorstellungen vom abwischen hat.
W 27
 
  • #22
ich.
Ich merke, dass meine innere Haltung dazu ist: diese Dinge dürfen einfach nicht vorkommen. Nie. Genauso wenig wie Beschimpfungen oder Schläge. Und ich weigere mich, darüber zu reden, weil es doch eigentlich jedem sonnenklar ist (oder nicht??)
Ich empfinde deine Denkweise übergriffig. Nein, andre müssen nicht so denken. Darüber nicht reden zu wollen u. zu erwarten, dass der andre ebenso denkt - ebenfalls eine übergriffige Erwartungshaltung. Wenn du ihr zugestehen kannnst, diese Dinge anders zu sehen u. kein Drama mehr draus machst in deinem Inneren, dann ok. Und wenn du was nicht willst - zb. für die andre ungefragt zum Kochen eingeteilt zu werden...du musst es doch nicht machen, ausser du willst es und dann spielts eh keine Rolle gross, ob sie vorher fragt oder nicht.

Und wenn du bei ihr nicht putzen darfst...schön. Dann geniess die freie Zeit.

Sie spiegelt dir, dass du nicht drüber reden willst, was du für selbstverständlich erwartest und gleichzeitig spiegelt sie dir deine Erwartungshaltung, die sie ebenso an dich hat, siehe kochen, putzen usw... Ihr spiegelts euch beide in einem fort...
 
  • #24
Dass Streit über so ein Pillepalle wie Tisch abwischen tatsächlich meinen Horizont übersteigt. Ich hätte bis vor ein paar Minuten gar nicht gedacht, dass es so etwas wirklich gibt.
Mein Freund lässt mich auch nicht den Tisch abwischen. Meine Putzkompetenz wird sowieso immer in Frage gestellt. Aber Streit gibt es deswegen nicht (mehr), ich würde sowieso seinen Tisch nicht abwischen. Als wir noch zusammen gewohnt haben gab es wegen der Putzsache schon auch Streit. bzw er hat gemeckert aber da er eh immer wegen irgendwas meckert ging das an mir dann auch meistens vorbei.
 
  • #26
Ist jetzt nicht Dein Ernst @Asperience ? Na, dann bin hier heute wirklich klüger geworden.
Ja, er hat halt eine bestimmte Vorstellung davon wie man den Tisch wischt.
Umgekehrt mag ich auch nicht zb mit anderen Menschen kochen weil ich da meine Abläufe habe und nicht mag wenn die gestört werden.
Man muss halt schauen wie man diese Dinge löst. Da Ich keinerlei Ambitionen habe unbedingt Tische abzuwischen ist mir das an der Stelle dann auch egal. Dann lasse ich es halt.
 
  • #27
Umgekehrt mag ich auch nicht zb mit anderen Menschen kochen weil ich da meine Abläufe habe und nicht mag wenn die gestört werden
Da gehe ich mit Dir. Gemeinsame Kochevents gehen bei mir nur, wenn die Rollen klar verteilt sind: Koch und Helfer. Welche Rolle ich dabei spiele ist mir egal. Die Küche sollte auch noch groß genug sein.

Da Ich keinerlei Ambitionen habe unbedingt Tische abzuwischen ist mir das an der Stelle dann auch egal
So kann man es doch auch regeln, liebe FS. Soll sie halt immer den Tisch abwischen.

In meinen Augen ist es immer schwierig dargestellte Szenen zu bewerten. Da fehlt oft der Kontext, die Mimik und die Stimme. Der Ton macht auch die Musik. Und logischerweise wird alles nur von einer Seite her beleuchtet.
Hatte der Elternbesuch mit der 4tägigen Ferienplanung etwas gemein? D.h. Du hattest 4 Tage Urlaub geplant mit ihr, und sie hat justamente an dem WE dem Elternbesuch zugestimmt? Wäre natürlich dumm. Vielleicht ist es um ihr Zeitmanagement generell eher dürftig bestellt, oder sie ist verpeilt? Sie plant alles doppelt und dreifach und nebenher? Und weiss nicht mehr, was wann wie geplant wurde?
Macht die Beziehung zwar anstrengend, muss aber nicht unbedingt mit Vorsatz erfolgt sein.
W,57
 
  • #28
Das finde ich auch ok, sie darf den Tisch wischen, wie sie mag.
Prima, dass Du die Erlaubnis gibst
Aber ich will es auch machen dürfen, wie ich mag!
Also doch nicht, weil Du willst.
Ich möchte darüber schlicht nicht diskutieren müssen. Ich möchte, dass sowas nie vorkommt.
Soll sie jetzt riechen, ob sie darf oder doch Du willst?
- Aber wenn ich das so hart hier schreibe, weiß ich immer nicht, ob das normal oder zu viel verlangt
Du verlangst das runde Quadrat. Anstrengend, Du willst es so, Du willst es so, usw., nicht diskutieren, sie muss wissen, selbstverständlich, was Du in der Situation willst, was Du fühlst. Einmal willst Du die Absprache, dann wenn sie zu ihren Eltern fahren will, geht es um Planung für den gemeinsamen Urlaub, soll sie machen, weil es für Dich bequem ist. Es geht nur um Dich, Absprachen wie und wann Du willst, Selbstverständlichkeiten, wie Du sie definierst, die Frau kann es Dir nie recht machen, sie ist Dein Sündenbock für alles.
Warum sie das mitmacht und zu allem Übel die Zukunft mit Dir will, verstehe ich nicht.
 
  • #29
Das finde ich auch ok, sie darf den Tisch wischen, wie sie mag.
Prima, dass Du die Erlaubnis gibst
Aber ich will es auch machen dürfen, wie ich mag!
Also doch nicht, weil Du willst.
Ich möchte darüber schlicht nicht diskutieren müssen. Ich möchte, dass sowas nie vorkommt.
Soll sie jetzt riechen, ob sie darf oder doch Du willst?

@Max-i-mum: ich verstehe das Problem der FS ganz anders als du. Es geht nicht darum, ob die FS ihre Partnerin einen Tisch abwischen lässt oder umgekehrt. Auch scheint es mir so zu sein, als ob Tessa45 durchaus den Mund aufkriegt und nein sagen kann. Sie ist ja nicht zu den Eltern ihre Partnerin mitgefahren.
Mir kommt es vor, als ob die FS auf absolut JEDE Art von Übergriffigkeit (Verabredungen für sie auszumachen ist übergriffig !) und Schuhriegelung ("ich will den Tisch so und nicht anders abgewischt haben" ist auch eine Arbeit in der Zurechtweisung, die unter Erwachsenen unangemessen ist, weil man so nur Kinder anweist) geradezu allergisch ist. Und sie fragt, ob sie quasi überempfindlich ist oder halt nur "feinfühlig" oder "hochsensibel".
Die Antwort weiß ich leider auch nicht.
 
  • #30
Ein anderes Mal hatte sie eine neue Freundin von sich eingeladen, der sie noch ein großes Dankeschön schuldet, und dieser mir bis dahin völlig unbekannten Freundin versprochen, dass ich für uns drei ein tolles Menü kochen würde.
Möglicherweise sind Deine Kochkünste so gut, dass es für sie als kleiner Klacks gilt. Zudem bist Du die angeblich ältere. ich gehe auch davon aus, dass eine 45-jährige Frau besser kochen kann als eine 35-jährige.
kann sie es kaum ertragen, weil sie das alles nach ihren Vorstellungen haben will.
Ich glaube, hier treffen zwei Persönlichkeiten aufeinander, die schwierig in ihrem Denken sind. Jeder will es seinen Vorstellungen haben, aber jeder muss in einer Beziehung bisschen zurücktreten.

Wir können uns zusammen herrlich über mansplaining aufregen. Aber wenn sie meint, ich könnte nicht den Tisch abwischen, ist die selber ganz nah dran, finde ich.
Ja, Doppelmoral nennt man das in der Gesellschaft. Toleranz bringt ganz häufig Intoleranz mit sich. Und eine Frau mit 35 hat noch so manche Quereinstellungen im Leben.


Mir fehlt leider eine sinnvolle Art, mit diesem Problem umzugehen. Was kann ich tun?
Danke für eure Antworten!
Mir fällt auf, dass ihr beide Spontanvereinbarungen mit Euch selbst trifft, ohne den Partner zu integrieren. Mit mir könnte man es nicht machen, dass man spontan in einer Woche ein Ferienhaus für 4 Tage bucht, das geht nicht. Ich habe einen Job, Verpflichtungen, kein Extrageld (man muss sich ja den ganzen Tag dann versorgen), alte Eltern, Hauspflanzen, Haustiere. Da muss man mir das ein halbes Jahr vorher sagen, damit ich mich drauf einstellen kann.
Im Gegenzug ist der Besuch bei den Eltern wohl günstiger. Meinst Du nicht auch? Außerdem merkt man da eben noch daran, dass man mit 35 oft noch ein halbes Kind ist und wenig Verantwortung und Abnabelung hat.

Dass sie das nicht mit Dir abspricht ist genau das Gleiche. Du sprichst es auch nicht ab, sondern planst Spontanurlaube? Wo Du dann Klienten betreuen willst?

Ich finde, ihr müsst beide lernen, besser zu kommunizieren. Zusammenziehen würde ich unter diesen Umständen wirklich nicht. Da solltest Du als ältere Frau das Hirn einschalten.
 
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