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  • #1

Sensibilität - eine Schwäche?

Ich bin eine (sehr) tiefgründige und sensible Person (w, 26). (Sogar eine HSP?) Im Elternhaus wurde dies immer als Schwäche ausgelegt, was mich nachhaltig verunsicherte und ich es zu überspielen versuche (wirke nach aussen daher oft kalt, manchmal sogar dominant, launisch oder zuweilen auch aggressiv oder unberechenbar).
Grade in Kennenlern-Situationen versuche ich meine "weichen, schwachen" Eigenschaften zu verstecken. Und sollte sich dann noch jemand für mich interessieren, denke ich mir: "Ach du kennst mich ja gar nicht wie ich wirklich bin und so würdest Du mich eh nicht mögen" und versuche irgendwie wieder Distanz herzustellen (durch einen "Streit", Zickigkeit, oder einfach durch Kontakt einschlafen lassen) - ein sich immer wiederholender Teufelskreis.

(Vor allem an die Männer:) Ist Tiefgründigkeit und Sensibilität eher eine Schwäche bei einer Frau? Würdet ihr eine toughe, "starke" Frau bevorzugen?
 
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  • #2
Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, der Mann wünscht sich eine "starke Frau" neben sich, bevorzuge ich oftmals eher solche Frauen, die bewusst auch mal Schwäche zeigen, die Entscheidung dem Mann überlassen, sich etwas zurücklehnen oder auch Gefühle zeigen.. Mich nervt es, wenn die Frau meint "alles bestimmen zu müssen" oder diese Sprüche bringt ala "Männer sind doch alles Weicheier", so wie das oftmals in der Werbung suggeriert wird.

Wie es bei dir ist, kann ich dir leider nicht sagen, dafür fehlt es ein wenig an Hintergrundinformationen. Wenn man bei der Essensauswahl (mit Diskussion) schon leichte Tränen bekommt, wäre mir das aber auch zu viel.Wenn aber bei Fimen im TV, die an gewisse Dinge erinnern, Tränen kullern, ist das okay und das passiert mir selbst auch oft.
 
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  • #3
Ich bin ebenfalls eine sensible Frau, was mir allerdings viele auf den ersten Blick gar nicht zutrauen. Meine Mimik ist nämlich eher unterkühlt, und deshalb halten mich viele Menschen für eine sog. "starke" Frau. Und wenn ich mich dann emotional zeige, sind alle erstaunt und überfordert. Meistens erfolgt dann der Rückzug. Irgendwie denken wohl einige, dass ich mich verstelle. Das stimmt nicht, mein Gesicht und mein Charakter passen nicht immer so ganz zueinander.

In meinem Elternhaus durfte man übrigens ganz offen Gefühle zeigen, ohne dass es als Schwäche ausgelegt wurde. Das gilt auch für die Männer. Für Tränen musste sich bei uns niemand schämen. Deshalb finde ich es schade, dass andere Menschen das häufig anders sehen.
 
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  • #4
Ist Tiefgründigkeit und Sensibilität eher eine Schwäche bei einer Frau? Würdet ihr eine toughe, "starke" Frau bevorzugen?

Ich glaube, Männer würden dich einfach so bevorzugen wie du wirklich bist.
Es nützt nichts Rollen zu spielen, wenn man erst irgendwann erfährt wer du eigentlich wirklich bist. Da fühlt sich jeder Mann nur verarscht.

Möchtest du nicht einfach geliebt werden, weil du bist wie du eben bist?
Wäre entspannend und wundervoll, nicht wahr?
 
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  • #5
Grade in Kennenlern-Situationen versuche ich meine "weichen, schwachen" Eigenschaften zu verstecken. Und sollte sich dann noch jemand für mich interessieren, denke ich mir: "Ach du kennst mich ja gar nicht wie ich wirklich bin und so würdest Du mich eh nicht mögen" und versuche irgendwie wieder Distanz herzustellen [...]

Du gibst dir die Antwort im Grunde selbst. Einerseits versteckst du deinen weichen Kern, worauf viele Männer abspringen. Andererseits hältst du diejenigen welche am Ball bleiben bewusst auf Distanz aus Angst, sie könnten die versteckten Facetten deiner Persönlichkeit nicht lieben.

Um bei der Partnersuche erfolgreich zu sein, solltest du authentisch bleiben. Nur so kannst du ein passendes Gegenstück finden - egal ob du nun ein dominantes oder ein weiches Wesen hast.

Aber um auch auf deine Frage zu antworten: Ich persönlich mag lieber weiche Eigenschaften an einer Frau. Toughe und "starke" Frauen reizen mich überhaupt nicht.

P.S.: Sensibilität und Tiefgang sind keine Schwächen. Mir ist schleierhaft, warum dein Elternhaus dir diesen Eindruck vermittelt hat.
 
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  • #6
Das ist natürlich keine Schwäche!

Ich bin ein Mann und kann mich in dem was Du schreibst sehr gut wiedererkennen. Ich bin auch sehr sensibel (schon als Kind und tendenziell auch das, was man heute HSP nennen würde) und habe mir auch so einen "Schutzschild" aufgebaut, der zum einen notwendig ist (vor allem als Mann), der es einem manchmal aber auch verdammt schwer machen kann, und zwar immer dann, wenn man diesen eigentlich gerne herunter lassen würde, was einem aber sehr schwer fällt.

Wie ich wirklich bin, wissen bei mir auch nur enge Vertraute. Auf Fremde wirke ich (leider) auch emotionslos und kühl - dabei ist das komplette Gegenteil der Fall.

Es ist meiner Meinung letztlich jedenfalls falsch und wenig zielfördernd, das zu verstecken - jedenfalls vor Menschen, die Du magst! Zu erkennen, wem man sein wahres Ich zeigen kann und wem besser nicht, DAS ist das eigentliche Problem.

Auf jeden Fall brauchst Du m.M. einen einfühlsamen Mann, der damit umgehen kann.
 
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  • #7
Liebe FS
Ich bin zwar eine Frau, kenne aber Dein Problem (ich BIN eine HSP). Leider setzen viele Menschen Sensibilität mit Schwäche und Dauergeheule gleich. Dass Du das Gefühl hast, der andere würde Dich nicht lieben, würde er Dich näher kennen lernen, ist ein Trugschluss :) Mein Tipp: Versuche zuerst definitiv abzuklären, ob Du wirklich eine HSP bist. Wenn ja, gibt es sehr gute Literatur von Elaine N. Aron oder die HP "Zart besaitet". Was wichtig für Dich ist, ist Achtsamkeit und der Mut, "Nein" zu sagen, wenn Dir alles zuviel wird. Mittlerweile empfinde ich meine Charaktereigenschaften, die eben speziell sind, als Bereicherung. Gerade gestern sagte mein Partner zu mir, wie sehr er gerade mein Einfühlungsvermögen und meine Empathie liebt! Er wusste von Anfang an, was so in etwa auf ihn zukommt, er hat Literatur zu dieser Veranlagung gelesen und liebt mich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen? Es braucht Zeit, zu spüren, wann Dir etwas zu viel wird, aber glaube mir, je mehr Du auf Dich achtest, desto weniger werden Aggressivität, Streitlustigkeit und Gefühlschaos mit der Zeit.
Viel Glück!

w,44
 
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  • #8
Ich bin auch sehr sensibel und etwas zurückhaltend. Ich verstecke dies nicht hinter einer Fassade. Ich sehe dies nicht als Schwäche. Hatte und habe ich immer wieder Männer welche gerade diese Eigenschaft an mir mochten! Als sensibler Mensch spürt man z. B. besser was in anderen vorgeht. Es ist vielleicht eher so, dass ich eine Weile brauche, bis mich auf eine Beziehung einlassen kann.
w34
 
  • #9
Es ist keine Schwäche, sondern eine Wesensart. Die Menschen sind unterschiedlich.

Die Leute, die sowas schamlos und egoistisch ausnutzen - die haben eine große Charakterschwäche.
Vor Denen sollte man sich hüten.

Es mag für manche Partner schwierig sein, mit sowas bei ihrer Partner/in zurecht zu kommen.
Was anfangs noch den Beschützerinstinkt weckt, kann auf Dauer lästig werden ?
Gerade sensible Männer haben es m.E. damit, und bei der Partnersuche besonders schwer.
 
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  • #10
Sensiblität halte ich schon für eine Schwäche. Sensible Menschen sind leicht zu verletzen und reagieren schnell unverhältnismäßig. Es ist schwer jemanden kennen zu lernen, wenn bei Kleinigkeiten gleich zu gemacht wird.
Ich persönlich wünsche mir weder ein sensible Frau, noch eine besonders toughe. Mir wäre eine ganz normale am liebsten.
m36
 
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  • #11
Ich kenne deine Situation sehr gut. Mir wurde schon oft gesagt, dass ich arrogant und abweisend wirke, in Situationen wo ich einfach nur dastehe, beobachte, unsicher bin. Ich habe lange gebraucht um zu lernen mit meiner Sensibilität umzugehen und bin inzwischen dazu übergegangen ehrlich zu sein. Ich habe entdeckt, dass es nicht nur gut ankommt sondern, dass ich mich damit auch wohler fühle, das Gefühl habe gesehen zu werden. Plötzlich kommen auch ganz andere Menschen auf mich zu, Menschen die ebenfalls feine Antennen haben, einen teifgründigen Gedanken schätzen und ebenfalls auf der Suche sind nach Menschen mit denen sie ihre feinen Gedanken und Gefühle teilen können. Es gibt viel mehr tiefgründige und sensible Menschen in deiner Umgebung als du glaubst! Und sie haben eben so viel Freude daran DICH kennen zu lernen wie du sie :)
Hab den Mut und zeige dich den Menschen so wie du bist, steh dazu so zu sein wie du bist und nutze deine tiefgründigen Gedanken und dein feines Gespür. Lass Menschen die du interessant findest wissen, dass du sie magst und sag anderen, in deren Gesellschaft du dich unwohl fühlst, dass sie auf Abstand bleiben sollen. Und wenn sie fragen wieso dann sage es ihnen ganz ehrlich. Denn dank deines Feingefühls weißt du ja, wieso du jemanden nicht magst ;) Und ich kann dir sagen: tiefgründige Gedanken zu haben ist wunderbar- sie mit anderen zu teilen ist die pure Freude.

So zu sein ist keine Schwäche, es ist eine Stärke und wenn deine Familie darauf bedacht ist dir das Gefühl zu geben es wäre anders, dann weil sie wissen, dass es eine Stärke ist und weil sie Angst davor haben, dass sie ihre eigenen Gefühle wieder mehr spüren wenn da ständig jemand ist, der die seinen zeigt. Wenn jemand mit deinen Gefühlen ruppig umgeht, dann meißt weil er sich gegen seine eigenen wehrt. Das gilt nicht nur für die Familie. Mach ihre Probleme nicht zu deinen :) Nimm es nicht persönlich, stehe zu dir. Der Vorteil wenn man tiefgründig und sensibel ist, ist, dass man deshalb oft viel Zeit mit sich selbst, seinen Gedanken und Gefühlen verbringt. Du hast viel Selbstbewusstsein, dir etwas bewusst zu machen, es zu spüren, es begreifen macht dir Freude? Tiefgründigkeit und Sensibilität wird gerne als trübsinnig und lebensunfähig abgestempelt. Gekoppelt mit Lebensfreude und Selbstliebe ist es aber eine leidenschaftliche, schöne Sache. Freu dich, du hast ne richtig schöne Zeit vor dir ;)

w,29
 
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  • #12
P.S.: Sensibilität und Tiefgang sind keine Schwächen. Mir ist schleierhaft, warum dein Elternhaus dir diesen Eindruck vermittelt hat.

Ich bin auch so eine wie die FS und mein Elternhaus hat auch so reagiert. Ich war anders, als meine Geschwister, bin es heute noch, meine Mutter war mit mir überfordert, dabei selber egozentrisch und infantil. Mir hat erst eine Therapie geholfen, meinen Weg zu gehen. Dazu habe ich den Kontakt zu meinem negativen Teil meiner Familie erstmal auf Eis gelegt und seitdem geht es mir viel viel besser. Meine Freunde nehmen mich wie ich bin und im Job überzeuge ich durch gute Arbeit und Zuverlässigkeit.

Mit fast 50zig bin ich endlich entspannt und mir geht es gut.

Liebe FS, verzweifle nicht, es gibt viel von uns. Hole dir notfalls prof. Hilfe, damit deine Lebensqualität nicht leidet. Alles Gute.

w
 
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  • #13
Ehrlich gesagt würde ich mich nicht zu sehr auf HSP versteifen, es tut mir Leid, ich kann mir nicht helfen, das klingt wie ADHS. Da werden natürliche Ausprägungen zu einer Krankheit gemacht. Als ob Sensibilität etwas Schlechtes wäre, ist doch genau das Gegenteil der Fall. Ich stell doch auch keinen 20 kg Sack Kartoffeln auf eine Goldwaage. Die ist auch sensibel. Und wenn man sehr sensibel ist muss man auch nicht gleich das lebensunfähige Nervenbündel sein. Im Gegensatz zu der Goldwaage haben Menschen die Möglichkeit zu kommunizieren. Sensible Menschen setzen oft auf die feinen Töne, ein lauter Mensch hört die nicht. Daher sehe ich keine Lösung darin mich zu verstecken, ganz im Gegenteil mute ich mich meinem Umfeld zu, ebenso wie sie mir ihre Unsensibilität zumuten. Ich wundere mich darüber, dass sich in einer Gesellschaft in der man angeblich nach dem Besten strebt, Menschen mit hoher Sensibilität von durchschnittlich sensiblen Menschen erklären lassen müssen, dass wir doch auch lieber so tun sollen als wären wir durchschnittlich sensibel. Hört auf unter eurer Sensibilität zu leiden sondern nehmt die Informationen und macht was damit, beschäftigt euch mit euren Verletzlichkeiten und macht den Mund auf wenn jemand über eure Grenzen steigt. Am einfachsten ist es, man ist ehrlich, das hat noch immer funktioniert.

w,29
 
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  • #14
(Vor allem an die Männer:) Ist Tiefgründigkeit und Sensibilität eher eine Schwäche bei einer Frau? Würdet ihr eine toughe, "starke" Frau bevorzugen?

Ich bin ein sensibler Mann und meine letzte Freundin war so eine "toughe, starke Frau", die du meinst. Sie war zwar eine klasse Schulter zum anlehnen, aber sehr dominant. Ich habe ihr dann Dinge, die mir nicht passten, indirekt zu spüren gegeben und die indirekte Art ist bekanntlich am effektivsten, so sie denn gezielt eingesetzt wird. Die Folge: Viele Streits und ein Ende der Beziehung.

Nie wieder eine "toughe, starke Frau, lieber das andere Extrem, das kenn ich wenigstens von mir selbst.

m34
 
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  • #15
Ich bin ebenfalls HSP und wirke nach außen kühl, distanziert, diszipliniert und bin auch noch Informatikerin. Das ist bei der Partnersuche die Höchststrafe. Ich muss so desinteressiert nach außen sein, weil ich sonst die ganzen Reize überhaupt nicht aushalten könnte und verletzt reagieren würde, auf Dinge, die garnicht böse gemeint waren, nur für mich in der Situation zu viel wären. Der innere Abstand, der nach außen desinteressiert wirkt, ist quasi mein Übersetzungs-/Relativierungsmodus. Es ist wie die Begegnung zwischen zwei Fremdsprachlern, nur eben emotional. HSP ist was ganz anderes als bei einem schnulzigen Film in Tränen ausbrechen.

Meine Kollegen schätzen meine Eigenschaften, halten mich oft für einen menschlichen Roboter, gerade diejenigen, die nur wenige Monate mit mir in Projekten arbeiten. Die engsten Kollegen, deren Fachvorgesetze ich bin, sind immer wieder irritiert, wenn ich vom Robotermodus umschalte und ihnen das menschliche Verhalten anderer erkläre und wie wir am besten damit umgehen, damit das Projekt voran kommt. Ich spüre bei anderen die Angst vor Anforderungen und Veränderungen, Verunsicherungen, Abwehr, durchschaue sofort deren Finten und kann dann umsichtig, gelassen und sehr konsequent, aber trotzdem mit dem gebotenen Verständnis für ihre Anliegen reagieren. Merkwürdigerweise habe ich von allen Kollegen mit ähnlichem Jobprofil die wenigsten zwischenmenschlichen Probleme.

Im Privatleben habe ich damit viel mehr Schwierigkeiten, weil ich früh lernen musste, mich zu schützen und anders als im Berufsleben, das nicht gut handeln kann. Das ist schade, weil ich denke, was im Job gut klappt, sich auf andere einzulassen und deren Bedürfnisse wahrzunehmen, müsste in einer Partnerschaft genauso gut laufen. Die meisten Mneschne haben schon das Interesse verloren, bevor ich aufmachen kann. Glücklicherweise habe ich eine Menge Humor, was das Ganze Elend irgendwie handelbar macht. Mit so einer Persönlichkeitsstruktur stürzt man ja auch oft in tiefste Depressionen, weil man anders sein will, aber nicht kann. Jedenfalls kann ich sagen, dass HSP mich mit zunehmendem Alter sehr einsam macht.
w, 55
 
  • #16
Liebe FS,

Mir ist nicht klar, wie sich deine Tiefgründigkeit und Sensibilität auf eine Partnerschaft auswirkt?
(Angenommen, du verhältst dich natürlich.)

Eine dominante, launische Frau wäre für mich als Partnerin klar inakzeptabel, da ich in einer Partnerschaft eine gleichberechtigte Beziehung erwarte. Dominanz verletzt das Gleichberechtigungsprinzip durch Machtkämpfe. Launigkeit verletzt es ebenfalls, indem sich eine Person in eine Kinds-Rolle begibt bzw. die andere Person in die Eltern-Rolle drängt.

Sich beim Kennenlernen zu verstellen finde ich keine gute Idee.
Gerade die Kennenlernphase ist doch ideal, sich gleich von Anfang an natürlich zu geben?
Der Mann kennt dich ja noch nicht, und hat daher auch keine bestimmte Erwartungshaltung an dich.

m42
 
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  • #17
Mit Verlaub, HSP ist KEINE Krankheit, sondern eine genetisch bedingte Veranlagung, gut nach zu lesen unter "HSP" bei Wikipedia.
 
  • #18
das einzige Problem was du hast ist das du genau die mit deinem Versteckspiel anziehst, die deine gespielten Verhaltensweisen mögen.. und natürlich sind die dann nicht begeistert wenn sich rausstellt das du eigentlich ganz anders bist... nennt man "Mogelpackung".
d.h. wenn du jemanden haben willst der dich mag wie du bist dann solltest du sein wie du bist damit die dich erkennen können..
 
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  • #19
Ich mußte erstmal suchen, was HSP sein soll. Nun ist es mE nichts Neues, dass es empfindsame und weniger empfindsame Menschen gibt, zumindest ich brauche dafür keine neue Bezeichnung, die das ganze in Richtung "Krankheit" rückt.

Es kann sein, dass einem das zum Nachteil gereicht, weil man mehr an sich ranläßt. Dann sollte die Konsequenz sein, ein entsprechendes Leben zu führen, weniger "unguten Streß" an sich ranzulassen und die Ziele danach auszurichten, was man "verträglich" erreichen kann.

Nebenbei: auch die sog. "starken Menschen" haben ihre schwachen Momente, sie stellen sich den Situationen nur anders.

Ach ja - wenn du dich durch austeilen ("Streit" etc.) bemerkbar machst, solltest du auch bereit sein, einstecken zu können. Das ist nunmal keine Einbahnstraße, wo man "Sonderrechte" besitzt.
 
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  • #20
Liebe FS,
sich zu verstellen, jemandem anderen ein falsches Bild von sich zu zeigen, ist auf Dauer nicht durchzuhalten. Aber das weisst Du ja vielleicht mittlerweile selbst.
Wie kommst Du auf den Gedanken, eine tiefgründige Frau sei für Männer uninteressant?
Es mag sein, dass es Menschen gibt, die sich lieber mit oberflächlichen Menschen umgibt. (das meine ich hier wertfrei und keinesfalls negativ)- Aber ich denke, für eine langfristige, ehrliche Partnerschaft eignen sich Persönlichkeiten, die sich so zeigen, wie sie sind. Ich würde an Deiner Stelle (Du bist noch sehr jung!) damit experimentieren, was passiert wenn Du Dich einem Mann öffnest und zeigst, so wie Du bist.
Was kann passieren? 1: Er will Dich nicht weiter treffen oder Dich näher kennenlernen. Dann ists aber einfach nur ein Beweis, dass er Frauen mit diesen wunderschönen Eigenschaften wie Du sie hast, aus welchem Grund auch immer nicht in seinem Leben haben möchte.
2: Er entdeckt eine sensible, tiefgründige Frau, mit der er eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Und er wird mit der Zeit Dein Wesen schätzen.

Ich bin ganz sicher, dass Du ebenso "tough" sein kannst, wenn Du Dich sicher fühlst. Tough nicht zu verwechseln mit empathielos, rücksichtslos und egoistisch. Nein, tough kann auch so verstanden werden: ehrlich, geradlinig, konsequent und kraftvoll. Das ist es, was Männer schätzen. Frauen, die sich nicht verstecken, sondern so zeigen wie sie sind.

Ist da was für Dich dabei?
Alles Gute!
w/46
 
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  • #21
Vielen Dank für die tollen und aufbauenden Antworten!
Ich denke ich versuche diese Seite zu verstecken oder von mir "abzukapseln", weil es mir 26 Jahre lang als Schwäche, negative oder nervige Eigenschaft bzw als 'nicht normal' eingetrichtert wurde. Meine Familie ist wenig herzlich, da passte ich irgendwie nie rein. Und ständig wird man als Persönlichkeit verunsichert, schon von Kindesbeinen an.
Manchmal habe ich das Gefühl mich verloren zu habem und nicht sein zu dürfen wie ich bin. Warum das einem Mann zumuten?
In meinen letzten Beziehungen gab ich mich oft kühl um das sensible zu überspielen. Worte wie 'gefühlskalt', oder 'Eisklotz' seitens meiner Partner kamen öfters. Leider kann man sich doch nicht wo einfach ändern.

LG, die FS
 
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  • #22
Liebe FS,
selbstverständlich darfst Du so sein, wie Du wirklich bist! Und selbstverständlich ist es vollkommen in Ordnung, sensibel zu sein. Versteck Dich nicht hinter einem Panzer aus vermeintlicher Gefühlskälte, weil man Dir in Deiner Kindheit eingetrichtert hat, Wärme und Sensibilität seien "peinliche Schwächen". Es zeugt von Stärke, auch mal "schwach" sein zu können. Hier hat schon jemand geschrieben, dass auch die eigentlich starken Persönlichkeiten Schwächen haben. Manchmal fällt es dann besonders schwer, sie zu zeigen, weil man sich dann einem anderen Menschen gegenüber preis geben muss, und eine Art Angriffsfläche bietet. Aber Du sperrst Dich selbst ein, wenn Du Dein wahres Ich nicht rauslässt. Und Du verhinderst, dass Dich andere Menschen wirklich kennen lernen und für das lieben können, das Du bist. Und das wünscht Du Dir doch eigentlich. Und glaub mir: Männer lieben Frauen, die so stark sein können, auch ihre Schwächen zu zeigen. Dafür braucht man Mut. Aber, es lohnt sich. Gib Dir einen Ruck, und Du wirst feststellen, dass Du viel attraktiver bist, wenn Du Du selbst bist!
 
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  • #23
Ich persönlich bin zwar nicht der Meinung, dass Sensibilität eine Schwäche ist, habe aber gemerkt, dass sie von vielen als solche wahrgenommen wird. Und ich behaupte, dass Männern das noch stärker zum Nachteil gereichen kann als Frauen, einfach wegen der unterschiedlichen Rollenklischees.
 
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  • #24
Ahh, #10 u. #14; Seelenverwandte, wie schön! ;)
-
Muss ich doch in diesem Zusammenhang mal eine Frage stellen, die bisher noch gar nicht Thema war, aber m. E. klar hier rein gehört:

HSP + HSP; was denkt ihr - kann das (besser?) funktionieren als Partnerschaft?
Ich bin nicht sicher, aber müßte man sich als Partner nicht fast schon ohne Worte verstehen und
entsprechend handeln(können?)? Was denkt ihr? HSP als gute Gabe zu begreifen, anzunehmen und einzusetzen ist, ganz besonders in unserer Gesellschaft und ihrer Ausrichtung, nicht einfach.
Ich stimme aber unbedingt zu, daß man trotz aller Widerstände und auch den Ängsten davor, verkannt zu werden, ehrlich zu sich selbst stehen muß, um glücklich und zufrieden sein zu können.

m, 48
 
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  • #25
Und ich behaupte, dass Männern das noch stärker zum Nachteil gereichen kann als Frauen, einfach wegen der unterschiedlichen Rollenklischees.

Würde ich nicht nur behaupten, sondern sogar deutlich unterstreichen. Ich bin feinfühlig und hatte bisher nur funktionierende Beziehungen mit Frauen, die ein emotional überwiegend stabiles Wesen hatten. Wenn eine Frau sehr unsicher war, wurde schon das Kennenlernen zum Fiasko, weil ich nur Sicherheit geben kann, wenn man auch mir eine solche entgegenbringt. Sehr zögerliche Frauen, die sich nur langsam öffnen und mit ihren Emotionen und Gedanken erst mal über drei, vier Monate hinter dem Berg halten, finde ich deswegen ziemlich abturnend.
 
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  • #26
Ich befürchte zwar, dass dieser Post die Zensur nicht übersteht (mod.: schon, aber das unnötige Zitat ist gelöscht), versuche es aber trotzdem...
Am idealsten ist wohl eine HSP und ein sehr sensibler, aufmerksamer und verständnisvoller, kommunikativer Partner. Kennst du das Buch: "Hochsensibilität in der Liebe" von Elaine N. Aron?
Sehr aufschlussreich!
 
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