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Serielle Monogamie und Exklusivität der Liebe
Ich lese und schreibe seit einiger Zeit hier im Forum mit. Dabei habe ich auch keinen Hehl daraus gemacht, dass mein Mann und ich gemeinsam Sex mit anderen Männern haben - d.h. den Sex habe ich dann mit dem anderen Mann UND mit meinem Mann, die beiden Männer untereinander nicht. Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und zwar glücklich, was mir aber aufgrund der o.g. Tatsache abgesprochen wurde. Einer Frau in einem aktuellen Thread geht es ähnlich - ihr wird die Liebe zu ihrem Mann und eine glückliche Beziehung per se abgesprochen, weil sie noch eine Nebenbeziehung pflegt. Viele Foristen betonen immer wieder, dass für sie nur Sex in Verbindung mit großer Liebe und großen Gefühlen geht. Einigen Beiträgen kann man dann aber auch entnehmen, dass es wohl schon einige Beziehungen gab... Ich dagegen hatte vor meinem Mann mit 15 eine "Jugendliebe", später dann eine Beziehung, die eine große Liebe war, dazwischen zwei Freundschaft+ (aber ohne Liebe) und bin nun mit meinem Mann zusammen, der für mich DIE große Liebe ist (umgekehrt genauso; und auch eine Jugendliebe, eine lange Beziehung, dann ich). Während es für mich durchaus machbar ist, Liebe und Sex zu trennen, d.h. ich kann Sex mit anderen haben, obwohl (oder weil) ich meinen Mann liebe, bleibt für mich die "serielle Monogamie" ein großes Rätsel. Es ist für mich eine rein theoretische Vorstellung, aber angenommen, ich könnte Sex und Liebe nicht trennen und müsste ich jetzt nochmal auf Partnersuche gehen, dann hätte ich vermutlich ein großes Problem: ich kann es mir nicht vorstellen, noch einmal jemanden so zu lieben wie ich es jetzt tue. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich im Leben sechs, sieben, acht, ... Beziehungen führe, wo ich ernsthaft von tiefer Liebe, Vertrauen etc. sprechen könnte. So wie es anderen vielleicht suspekt ist, wenn ich sage, dass ich Sex ohne Liebe mit anderen haben kann und die Beziehung zu meinen Mann trotzdem als große Liebe sehe, so bin ich skeptisch, wenn Menschen viele Lieben in ihrem Leben haben/hatten. Wo bleibt da die Exklusivität der Liebe - die ich mir trotz "etwas anderem Sexualleben" meiner Meinung nach bewahrt habe? In meiner Vorstellung kann es da keine wirkliche Exklusivität geben - da kann sich doch keine wirklich tiefe und dauerhafte Liebe aufbauen, oder?