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  • #1

Sex statt Dienst

Dass unser weiblicher Azubi (22) und deren Ausbilder (40 / verheiratet) gemeinsam Nachtdienst machten, war das erste Mal. Krankheit und Urlaub hatten für einen Engpass gesorgt. Die Kollegin, die diesmal den Zug eine Stunde früher genommen hatte, um nicht erneut verspätet ablösen zu kommen, hat die beiden bei ausgehängten Telefonen auf einem der Schreibtische erblickt und dann völlig verstört vor der Haustür gewartet, bis ich als zweite Frühdienstlerin kam. Wir wissen beide nicht, ob das einvernehmlich gelaufen ist. Auch Kundenbeschwerden sind ausgeblieben. Ob der Chef da mit Rauswurf reagiert oder nicht, ist uns auch nicht klar. Sollen wir lieber weiterhin schweigen?
 
  • #2
Ich denke nicht, dass Ihr in einer Position seid, Kollegen anzuschwärzen. Was soll das bringen? Nur wenn der Wachdienst sicherheitsrelevant ist und eine Schlamperei wirklich akute Gefahren birgt, sollte man die unzüchtigen Kollegen darauf hinweisen und bei Wiederholung ggf. mit Beweisen melden. Ohne Beweise stellt Ihr Euch selbst nur ins Abseits.

Wieso hast Du die Vermutung, dass der Akt nicht einvernehmlich stattgefunden hat? Sah es nach Gewalt aus? Wenn ja, warum habt Ihr nicht sofort eingegriffen und geholfen? Das wäre unterlasse Hilfeleistung. Wenn nein, warum kommst Du jetzt erst damit? Das scheint mir nicht plausibel und so wird es auch auf andere wirken.

Ganz ehrlich, mischt Euch nicht und fertig. Wenn Euch das ganze so stört, dann hättet Ihr am besten die unzüchtigen Akteure stören sollen -- dann wären die Tatsachen auf dem Tisch. Eine Meldung gegenüber Vorgesetzen wäre dennoch nur unter obengenannten Bedingungen sinnvoll. Macht Ihr Euren Job und fertig.
 
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  • #3
Mal ganz platt: was geht Dich oder Euch das an, was zwei andere Kollegen während des Dienstes machen? Ist jemand zu Schaden gekommen? Offensichtlich nicht. Kundenbeschwerden? Fehlanzeige. Vorgesetzte etc. bist Du/seid Ihr offenbar auch nicht.

Die Azubi ist volljährig, weiß also grundsätzlich selbst, was sie tut. Wenn etwas unfreiwillig gelaufen sein sollte, ist es primär ihre Sache, sich dagegen zur Wehr zu setzen, nicht Deine/Eure. Insbesondere wenn tatsächlich aus dem Petzen (und nicht anderes wäre es bei Deiner Kenntnis der Lage) ein Arbeitsplatzverlust entstünde, dann wäre das schon ziemlich heftig.

Daß sich die beiden nicht "arbeitsplatzkonform" verhalten haben, steht auf einem ganz anderen Blatt; es steht aber außer dem Chef niemandem zu, das irgendwie zu werten. Außerdem nehme ich an, daß Ihr nichts beweisen könntet, also Aussage gegen Aussage stehen könnte und am Ende Du den kürzeren ziehen würdest.
 
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  • #4
Ich denke, man sollte mit ihr reden um sicher zu gehen, daß er nicht Sex für irgendeine Gegenleistung verlangt. Es geht auch um Chancengleichheit für die anderen Auszubildenden, denn wer entscheidet denn, wer übernommen wird und wer nicht ?
 
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  • #5
Ich stimme 3 zu,
hier könnte es durchaus sein, dass jemand seine Macht ganz schön missbraucht und das gehört für alle Beteiligten aufgeklärt.
 

hanjo58

Gesperrt
  • #6
Fragestellerin: Wenn wir sicher wären, dass der Azubi freiwillig mitgemacht hat - wenn es auch nur aus Dankbarkeit für gute berufliche Betreuung wäre -, wäre das alles für uns erledigt. Nachfragen werden wir nicht, um das Klima nicht zu vergiften. Eine weitere Kollegin, die für die Dienstpläne zuständig ist, will darauf achten, dass die beiden bis zum Ausbildungsende nicht mehr allein in einer Schicht arbeiten - damit ist nur die gemeinsame Nachtschicht ,,vom Tisch". Was aber, wenn der Azubi nach Ausbildungsende sexuelle Nötigung anzeigt? Er weiß ja nicht, dass es eine Zeugin gtäbe - für die Tatsache, nicht für eine Nötigung.
 
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birgitta

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  • #7
Wenn bei uns ein Ausbiilder mit einer Auszubildenen im Dienst was anfängt, dann gehört der ganz schnell weg vom Fenster. Das hat überhaupt nichts mit dem Alter der Auszubildenen zu tun, sondern allein mit ihrer Abhängigkeit. Wer sowas durchgehen läßt, kann den Schutz der Frauen komplett in die Tonne schieben.
 
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  • #8
Nr. 6 hat Recht.
Wo bleibt denn hier die viel beschriebene Zivilcourage nach der wir immer alle so sehr rufen.
Einfach die Augen verschließen und hoffen, dass schon alles in Ordnung war.
Ist das hier wirklich der richtige Weg??
 
  • #9
@#7: Ich habe dazu schon in #1 Stellung bezogen: Wenn es nach Gewalt aussaher, hätte die Zivilcourage es erfordert, einzugreifen, zumal das zu zweit und unter sich kennenden Personen problemlos möglich gewesen wäre. Genau in dem Moment wurde die Entscheidung für oder gegen Zivilcourage getroffen. Ich nehme an, es sah aus wie einvernehmlicher Sex, es war einvernehmlicher Sex (was immer beide Parteien sich davon erhofft haben) und jetzt wollen die beiden den anderen schaden. So wirkt es auf jeden Fall auf mich!

Was ist daran "Zivilcourage" im Ernstfall abzuwarten und Tage später nachzutreten und Leute ihren Job verlieren zu lassen? Das hat nichts mehr mit Zivilcourage zu tun, eher mit Falschheit.

Ich bin durchaus auch für den Schutz junger Azubinen, aber mit 22 ist man erwachsen und primär erst einmal erwachsene Frau und nicht eine ängstliche 16-jährige Azubine. Ich habe kein Verständnis für Frauen, die sich hochschlafen und kann es nachvollziehen, wenn die Fragestellerin das auch anwidert. Dann aber ehrlich bleiben und von den eigenen Jobchancnen oder dem Betriebsklima sprechen und nicht Zivilcourage heucheln.
 
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  • #10
Ausbilder und Azubi bilden ein Abhängigkeitsverhältnis. Wer dabei immer den kürzeren zieht, ist klar. Deswegen kann Sex bei der Arbeit nur bei Gleichgestellten toleriert werden und auch nur dann, wenn die Telefone nicht ausgehängt werden! Es besteht trotz allem Vergnügen immer noch eine Dienstpflicht (man denke an Krankenhäuser). Wenn die verletzt wird, sind beide gleichermaßen dran.
Außerdem sollte die Azubi darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie sich u.U. selbst keinen Gefallen damit getan, wenn es überhaupt freiwillig geschehen ist.
 
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  • #11
Natürlich ist es unangehm, hier Fragen zu stellen.
Was spricht dagegen zu sagen:
Ich habe Dich gestern/vorgestern in dieser Situation gesehen. Wie lange geht das schon?
Es geht nicht darum, Dein Privatleben auszuspionieren, sondern die Situation aufzuklären.
Was ist hier los?
 
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  • #12
Also kann man auch als 40-jähriger noch eine 22 jährige zum Sex im Büro "überreden"?
Dann besteht ja noch Hoffnung ;-)
Scherz beiseite, die ganze Geschichte ist natürlich etwas unangenehm - aber letztlich waren das ja zwei Erwachsene im gegenseitigen Einvernehmen.
Hoffentlich jedenfalls.
Ein Abhängigkeitsverhältnis besteht natürlich schon - und das der Ausbilder (ist die Firma die Bundeswehr?) verheiratet ist, ist natürlich auch weniger toll.
Vielleicht bereuen es beide (Schlafentzug hat manchmal seltsame Auswirkungen) - warum also nachbohren?
Bin mit Frederika d'accord: entweder direkt eine Szene machen (wie im Bauerntheater, mit Licht anmachen, etwas zu langem Blick auf die entblössten Körper und entsprechendem Kommentar) oder eben das ganze ignorieren und auch nicht nachkarten.
Denn eines ist klar: wer Sex am Arbeitsplatz hat, muss damit rechnen erwischt zu werden. Vielleicht hat zumindest eine der Parteien sogar unterschwellig den Wunsch, erwischt zu werden (damit die Geheimhaltung ein Ende hat)
Wenn ihr das ernsthaft öffentlich machen wollt, würde ich die Dienstpläne nicht ändern, und ab- und zu wieder mal zu früh bei der Arbeit erscheinen.
 
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  • #13
Ist ja echt fürchterlich, wie heuchlerisch und moralinsauer hier manche Schreiber auftreten.

Ja, die armen anderen Azubinen, die dieses ach so böse Spiel der Männer/Ausbilder nicht mitmachen. Job- und Chancengerechtigkeit, ist klar...

Machtmißbrauch? Ich glaube, daß gerade eine andere/unbeteiligte Frau wie die Fragestellerin eine eher feine Ader dafür haben dürfte, ob das nach Freiwilligkeit oder Zwang aussah (hätte man ja allerspätestens (!!) an den Folgetagen realisieren können)

Anzeige nach Ausbildungsende wegen Nötigung? Da wird sich die Azubi durchaus die Frage gefallen lassen müssen, warum das so spät erfolgt. Unmittelbar nach einem erzwungenen Notfall: völlig ok. Mit Zeitverzögerung: das hat ein "Gschmäckle"

Schutz der Frauen wegen Abhängigkeit? Laß bitte mal die Kirche im Dorf. Selbstverständlich sind erzwungene Handlungen nicht ok bzw. richtigerweise strafbar. Hier allerdings gleich den Ausbilder (indirekt) zu verurteilen und das als einseitige Ausnutzung zu sehen, geht aus der Ferne mal gleich gar nicht.

Zivilcourage im Nachhinein: Ehrlich gesagt ist das lächerlich. Entweder irgendwas ist seltsam und man setzt dem Treiben sofort ein Ende oder man hält auch später noch den Mund (zumindest so lange, bis sich die Azubi von sich aus meldet). Im Nachhinein damit anzukommen und "Herr Lehrer, ich weiß was" zu rufen, ist ja völlig Banane und schadet allen!

Der Hinweis mit der Dienstpflicht ist zwar richtig, aber: was nützt das, wenn x Tage später darüber geredet wird? Richtig, nichts (und außerdem ist im Zweifel nichts mehr nachzuweisen). Entweder inflagranti oder gar nicht. Letztlich auch wieder "Herr Lehrer, ich weiß was" und von daher zeitverzögert unnütz.

Im Nachhinein zu sagen: ich hab Euch gesehen/wie lange geht das schon zu fragen, ist ja nun auch nicht gerade tauglich sondern erinnert an die Mama, die den Teenager beim Händchenhalten mit dem Freund erwischt hat. Fakt ist: die Azubi ist volljährig und damit prinzipiell für sich selbst verantwortlich. Schön peinliche Situation, in der dann Fragestellerin und Azubi wären (gerade wenn es freiwillig ist). Situationsaufklärung wenn, dann sofort, aber nicht durch ein Verhör Tage oder Wochen später.
 
  • #14
@#12: Ja, da hast Du vollkomnen recht. Danke für die Unterstützung. Für mich ist die Lage klar: Entweder es sieht nicht einvernehmlich aus, dann muss man eingreifen oder begeht unterlassene Hilfeleistung. Oder es sieht einvernehmlich aus, dann mag einen das ärgern, aber zwei Erwachsene können machen, was sie wollen, auch entgegen hierarchischer Ebenen. Mir stoßen diese Pharisäer auch zunehmend auf.
 
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