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  • #1

Sex: viel Phantasie doch kaum umgesetzt?

Meine Ex-Freundin war für mich die erste Sex Partnerin, und auch ich war für sie der erste Sex Partner. Unser gemeinsames erste Mal hatten wir als ich 22 und sie 18 Jahre alt war. Am Anfang gab es einige Probleme, da wir beide keine Erfahrung hatten. Was jedoch sehr merkwürdig war, war der Umstand, dass sie (vor und nach dem ersten Mal) mir viele Sex-Phantasien anvertraut hat. Wir wollten das und jenes erleben und so waren wir immer scharf aufeinander. Doch leider war sie im Bett nicht so aktiv wie ich dachte. Sie ergriff sehr selten die Initiative und auch ihre Phantasien hat sie nie in die Realität umgesetzt. Ich habe sie beim Sex immer verwöhnt und hatte die ganze Arbeit, sie hingegen hat sich verwöhnen lassen und mich so gut wie nie richtig verwöhnt. Der Sex war ziemlich einseitig. Wie kommt es, dass der Sex manchmal so einseitig ist? Was könnte der Grund gewesen sein? Schamgefühl? Unerfahrenheit? Unwissenheit? Sich nicht richtig gehen lassen können?
 
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  • #2
Das finde ich eine sehr interessante Frage, da ich eine ähnliche Erfahrung gemacht habe. Ich hatte eine Freundin, die oft über Sex und wie man diesen noch abwechslungsreicher und aufregender gestalten könnte, gesprochen hat, an der Umsetzung ihrer Worte selbst jedoch überhaupt nicht mitgewirkt hat. Liebe Frauen, woran liegt das ?
 
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VirginiaWoolf

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  • #3
Wenn man so jung ist wie sie es war, verwundert mich das nicht sehr.
Ich denke, es ist von allem etwas, auch Stress kann ein Killer sein.
Man braucht schon gewisse Erfahrungen und als Frau eine positive Einstellung zum eigenen Körper, auch wenn er nicht pefekt ist - und welcher Frauenkörper ist das schon.
Es bedarf viel Feingefühl und vielleicht auch ewas "Nachhilfe" es soll gute Kamasutra DVD geben.
Schamgefühl rührt oft aus einer falschen oder prüden Erziehung her, "falscher" Sicht auf Nacktheit.
Andererseits sind Dessous, die etwas verdecken auch sehr sinnlich, erotisch wirkend.
 
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  • #4
Ich bin eigentlich beim Sex ein eher aktiver Typ. Bei meinem letzten Freund war's aber umgekehrt. Woran's lag? Er hat ein paar Annäherungsversuche zu viel ignoriert. Irgendwann hab ich aufgehört, selbst die Initiative zu ergreifen und bin sogar zu der Überzeugung gekommen, dass er damit nicht klarkommt.

Später beschwerte er sich, dass ich ihm zu passiv sei... Da allerdings war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Er hatte kaum noch Lust auf mich, ich war völlig befangen... nix ging mehr.
 
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  • #5
Viele Weiber lassen es sich nur noch besorgen. Bestehen auf Orgasmen, nutzen einen aus wie Servicepersonal. Von Gegenseitigkeit keine Rede. Die kommen gar nicht auf die Idee einen auch mal zu verwöhnen. Solche Frauen werde ich in Zukunft nicht mehr beglücken. Das völlig falsche Denken greift da um sich. Damit meine ich nicht dass nicht beide auf ihre Kosten kommen sollen. Aber eben nicht zwanghaft, nicht gefordert. Wenn ne Frau nicht kommt, dann hat der Mann sich keine Mühe gegeben. Wenn ein Mann keinen Spaß hat, istr er auch der Versager. Seltsamerweise ist die Frau nie schuld.
 
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  • #6
Zico,m
Zu der vorrangehenden Antwort,..irgendwie ist da was dran-Frauen sind nie Schuld am unzufriedenen Sexleben.Dabei sind es ja sie,die sich richtig "Fallen" lassen könnten-nur die eigenen Erwartungen lassen keine Initiative zu-wie Schade oft.Dabei würde ich nicht pauschal sagen welche Altersgruppe Frau von den allgemein meist zu sexuell inaktiven Frauen-die aktiver ist.Die Jugend ist zwar "knackig" aber die reifere Generation Frau aktiver im Sexleben.
Ja die sexuellen Fantasien der Frauen sind oft da,es wird geredet sich damit sexuell "angeheizt" aber dann verpufft die Heizenergie schnell wieder in Erwartungen, Einseitigkeit und Standardsex...aber es gibt zum Glück auch wilde hemmungslose Frauen-und das sind die Gewinner.Hallo ihr Frauen-Sex ist nicht nur Verwöhnen,Genießen,Entspannen---es ist auch im gewissem Sinne Arbeit-im Zeitalter der Emanzipation auch daran beteiligen!
 
  • #7
@#4: Wenn auch derb ausgedrückt, so kann ich Deiner Meinung dennoch weitestgehend folgen. Sex ist gegenseitige Zärtlichkeit und gegenseitiges Verwöhnen. Der Mann sollte nicht mehr oder weniger Dienstleister sein als die Frau. Viele Frauen scheinen der irrigen Annahme zu sein, dass der Mann für ihren Orgasmus verantwortlich wäe und seine eigenen Bedürfnisse solange zurückzstellen habe. Das ist natürlich Quatsch. Beide Partner müssen sich hingeben, fallenlassen und genießen können. Wenn der Mann dann mal vor der Frau kommt, ist das halt so. Wenn nur ein Partner besondere Lust hat, darf man auch mal aus Gefallen Sex haben (in beide Richtungen) und häufig kommt der Appetit ja auch noch beim Essen.

Ich denke, auf diesem Gebiet ging die Emanzipation der Frau in die falsche Richtung: Anstatt gleichzuziehen mit dem Mann und als gleicberechtigter Sexualpartner ein harmonisches Geben und Nehmen zu erlernen, meinen manche Frauen gewissermaßen Ansprüche zu haben, die der Mann zu erfüllen hat.
 
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  • #8
Hm... Tut mir Leid, dass Ihr hier alle so schlechte Erfahrungen gemacht habt... ich kenn das nicht, es bestätigt jedoch meine Meinung, dass hier eher die konservativen Männer und Frauen unterwegs sind.
 

hanjo58

Gesperrt
  • #9
Irgendwie kenne ich die Diskussion von der Krankenversicherung her: Bloß nicht weniger herausholen, als man eingezahlt hat!
Sollte Sex nichht eher als dritter Bestandteil geistiger, emotionaler und körperlicher Einheit gestaltet werden und erlebbar sein, der auch darin weit über ein paar Minuten Körperkollision hinauszugehen vermag und zudem nicht mit einer Art Selbstbefriedigung in erweitertem Personenkreis bei gleichzeitig verminderter Aktivitätspflicht zu verwechseln ist? Dann stellt sich doch wohl eher die Frage nach erreichbarem Partnerglück als nach der Gefahr eigenen Zukurzkommens.
Bei anderweitiger Einstellung helfen möglicherweise ein Gutscheinsystem oder ein entsprechendes Verrechnungskonto weiter . . .
 
  • #10
@#8: *lach* Ja, bei manchen kommt es einen so vor, als ob auch im Bett noch abgerechnet wird, Ansprüche erfüllt werden müssen, Qualität gemessen wird. Für solche Leute wäre ein Verrechnungskonto nicht übel. Das sind die gleichen Typen, die mit Sexentzug meinen strafen zu können oder mit Sex zu belohnen -- eine sozial unfähige, ans Groteske grenzende Einstellung zu Liebe und Partnerschaft.
 
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  • #11
Um auf die Anfrage zurückzukommen,
Ich glaube Deine Partnerin íst(war) einfach noch zu scheu um das Gedachte dann auch umzusetzen, diese Sicherheit bekommt man erst wenn man vertraut und weiss, auch wenn frau die *geilsten Phantasien* hat, dass sie sicher ist.
Sicherheit in der sexuellen Paarbeziehung ist das wichtigste um sich fallenlassen zu können. denn Sicherheit impliziert Vertrauen.
Vielleicht warst einfach wie wir in Österreich sagen *potschat*
 
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Rene_40

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  • #12
jetzt muss ich auch mal meuinen senf dazu geben:
ich (m,42) habe folgende erfahrungen gemacht: viele frauen reden nur und sind einfach zu inaktiv. das macht den sex auf dauer mega-langweilig für den mann!!! und das begreifen leider die meisten frauen nicht. Antort #4 und #6 bringen es mE nach auf den punkt.
Und eines sollten sich -- ich kann es nicht oft genug schreiben --- die damen wirklich zu herzen nehmen: die eigene frau ist meistens daran schuld, wenn der mann das intresse verliert & sich anders orientiert. entweder ist es so, wie der fragesteller schreibt. oder die frau kommt den wünschen des mannes nur "mangelhaft" entgegen. und nichts ist schlimmer, als eine partnerin die INAKTIV auf ihren orgasmus wartet und sich dann wundert, dass ER sich irgendwann nur noch an ihr befriedígt & sein ding durchzieht. dann ist das kind bereits in den brunnen gefallen.
Rene
 
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Vicky

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  • #13
Ich finde es schade, wie hier manche Männer über Sex reden und sich über fehlende Ausgeglichenheit und das nicht-Durchführen von Sexfantasien beschweren. Das klingt für mich irgendwie aufrechnend und lieblos.

Natürlich sollte in einer guten harmonischen Beziehung auch das sexuelle Geben und Nehmen ausgeglichen sein. In meinen Erfahrungen war das auch immer so. Ich kenne das gar nicht anders. Wenn das andere Leute anders kennen, dann sollte man eben zuerst mal mit dem Partner / der Partnerin darüber sprechen und sagen: "Ich habe das Gefühl, daß ich mich sexuell mehr engagiere als Du das tust." oder: "Ich habe das Gefühl, daß nur ich allein für Deinen Orgasmus verantwortlich bin aber dafür kannst / mußt Du auch selbst etwas tun." Mir geht es nie in den Kopf, daß viele Leute sich zwar genug vertrauen, um miteinander Sex zu haben aber nicht genug, um dann offen und ehrlich miteinander zu reden und alles auf den Punkt zu bringen. Warum ist das so? Ist das Scham, Peinlichkeit? Sowas verstehe ich einfach nie.

Wenn das alles nichts bringt, ist man vielleicht tatsächlich mit dem falschen Partner zusammen.

Und nun zu den Sexfantasien, die nicht in die Tat umgesetzt werden: Zum einen gibt es, glaube ich, viele Fantasien, die einen in der Fantasie zwar anmachen, die man aber gar nicht in die Tat umsetzen will. Wie viele Leute (vielleicht vor allem Männer) träumen von einem Dreier? Und wie viele haben das dann tatsächlich umgesetzt? Doch nur ein Bruchteil davon. Einfach, weil sie wohl erahnen, daß die Fantasie besser ist als die Realität und daß gerade so was wie ein Dreier nur selten ohne Schaden für die Beziehung bleiben dürfte.

Zum anderen ist es vielleicht vor allem für Frauen schwer, Fantasien in die Tat umzusetzen, weil sie nicht als Schlampe und dergleichen angesehen werden wollen oder Angst haben, von ihrem Partner von da an anders betrachtet zu werden und diese vielleicht den Respekt vor ihnen verlieren könnten. Es wird eben in sexuellen Dingen immer noch oft mit zweierlei Maß gemessen.

Ferner sollte ein Mann, dessen Frau zwar ihre Fantasien mitteilt (was ja schon mal gut ist), diese aber nicht umsetzt, fragen, ob sie ihm vielleicht nicht genug vertraut und wenn, warum das so ist. Als Mann könnte man ja auch konkret vorschlagen, einige Fantasien auch mal wirklich in die Tat umzusetzen. Mann kann also die Frau dazu im positiven Sinne ermutigen. Da ist eben auch Engagement nötig - eben wieder das berühmte Geben und Nehmen.
 
  • #14
@#12: Ich finde Deine Beiträge immer sehr lesenswert. Diesmal interessieren mich vor allem zwei Punkte:

Du fragst, "Ist das Scham, Peinlichkeit?". Ja, beides spielt sicherlich eine Rolle. Wenn man ungewöhnliche Dinge begehrt, dann kann einem das peinlich sein -- warum nicht? Darf einem in einer Partnerschaft per definitionem NICHTS mehr peinlich sein? Warum sollte das so sein? Wir legen doch mit der Partnerschaft nicht sämtliche individuellen Gefühle restlos ab. Wir werden auch von unserem Partner daran gemessen, was wir tun, sagen, wollen. Das ist auch richtig so, denn andere Maßstäbe gibt es ja nicht. Wenn eine Frau sich wünscht "Tu mal so, als ob du mich vergewaltigst." oder "..als ob ich eine Nutte wäre, die Du kaufst", "Fass mich dabei mal gröber an bitte" dann weckt das einfach bestimmte Gedanken, oder nicht?

Ein viel wichtigerer Aspekt aber als Scham und Peinlichkeit ist meines Erachtens aber folgender: Man äußert einen Wunsch und der Partner lehnt ab, weil er sich das gar nicht vorstellen kann. Das wird eventuell ewig zwischen den beiden stehen. Einerseits mag man nicht zu viel fordern, andererseits ungerne Wünsche ablehnen. Darf man trotzdem einen Gegenwunsch stellen, obwohl man einen anderen abgelehnt hat? Wagt der andere noch mal einen ausgefallen Wunsch zu äußern, obwohl der erste abgelehnt wurde? Da ist es doch oft besser zuschweigen und ausgefallene Wünsche, die eventuell abgelehnt werden, eben nicht zu äußern. So funktioniert die Psychologie des Menschen einfach. Auch in der Partnerschaft. Man möchte die Harmonie nicht gefährden und tastet sich wenn überhaupt vorsichtig vor. Genau so würde ich das bei ausgefalleneren Wünschen auch empfehlen!

Der zweite interessante Punkt in Deinem Beitrag war der Satz "Es wird eben in sexuellen Dingen immer noch oft mit zweierlei Maß gemessen.". Da sage ich mir: Ja! Wenn nicht in der Sexualität, wo dann sonst? Nirgends wird so deutlich, dass Mann und Frau sich ergänzen, unterschiedlich sind, distinkte Funktionen haben wie in der Sexualität. Mann und Frau sind nicht gleich. Das ist doch gerade das Schöne! Wer kann einem Mann verdenken, im Moment des Sex das Gefühl zu haben, gerne der einzige Mann für diese Frau zu sein? Gerade in diesem Momenten Treue und Exklusivität zu fühlen und sich ihrer gewiss zu sein? Der normale Mann begehrt eine Frau, die IHN will und erwählt hat, sich IHM hingibt. Nur wenige Ausnahmemänner begehren wirklich eine Schlampe, dann aber triebhaft, nicht liebevoll.

Richtig ist aber natürlich, dass man möglichst offen miteinander sprechen können sollte und sich seine realen, umsetzbaren Phantasien mitteilen sollte. Dagegen dürfen Masturbationsphantasien oder nicht umsetzbare Phantasien gerne geheim bleiben, denn die gehen niemanden etwas an.

Ich bin auf Deine Gedanken dazu gespannt!
 
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  • #15
Meine Ex hatte sehr oft das Problem sich fallen zu lassen oder sich zu entspannen. Immer gab es etwas, was sie störte, entweder die Musik in der Wohnung nebenan, oder die Angst, dass die Eltern vielleicht früher zurück kommen könnten usw.
Oder wenn sie nicht zu ihrem Orgasmus gekommen ist, dann gab sie sich selbst immer die Schuld. Das führte dann häufig dazu, dass sie weniger Lust empfand und dadurch der Sex nicht mehr so schön war, bzw. ich bzw. wir ihn nicht mehr so genießen konnten.

Warum fällt es vielen Frauen schwer, sich einfach fallen zu lassen und den Sex zu genießen? Und warum denken Frauen (so wie meine Ex) beim Sex immer über alles, anstatt die Gedanken abstellen und diesen Moment in vollen Zügen zu genießen?
Ist es für die Frauen wirklich so schwer? Oder war meine Ex da eher eine Ausnahme?
 
  • #16
@#14: Das Problem haben Männer und Frauen gleichermaßen. Viele Menschen können sich nur hingeben, wenn sie sich absolut sicher fühlen. Wenn man Angst hat überrascht zu werden, ausgenutzt zu werden, belauscht zu werden oder ähnliches, dann ist Hingabe und Genuss für sehr viele Menschen nicht möglich.

Ich glaube, dass es natürlich ist, dass man unter Stress, Nachdenken, Angst, Furcht nicht zum Sex aufgelegt ist. Schließlich ist das ein natürlicher Schutzinstinkt.
 
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  • #17
Erst mal vorweg: Ich war gerade dabei, eine Antwort zu schreiben, als ich mich verklickte und der Text auf einmal weg war. Ich glaube nicht, daß er schon abgeschickt wurde aber falls das so sein sollte, dann war das ein Versehen. Etwas ähnliches ist mir letztens schon mal passiert, da habe ich dann meine Antwort ein zweites Mal geschrieben, um nachher zu sehen, daß die erste Antwort doch abgeschickt war.

@#13:

Danke für das nette Kompliment. Auch ich lese Deine Beiträge immer gerne, weil sie stets sowohl inhaltlich wie auch sprachlich anspruchsvoll und sehr interessant sind. Wenn eine Frage von sehr vielen Mitgliedern beantwortet wurde, so lese ich oft nicht alle durch, Deine Antworten hingegen immer.

Zum Thema Fantasien à la Vergewaltigte, Prostituierte o.ä.: Das sehe ich so wie Du. Irgendwie sagt es natürlich schon etwas aus, wenn eine ansonsten emanzipierte, selbstbewußte Frau auf einmal solche Fantasien hat und diese umsetzen will. Als Mann täte ich mich da sehr schwer. Und wenn mein Partner solche Fantasien hätte und diese umsetzen will, würde ich ihn ab da wahrscheinlich schon mit anderen Augen sehen. Das würde mir schon zu denken geben. Es würde mir nicht gelingen, die sexuellen Fantasien nur als eine Spielwiese zu sehen, wo man Rollen auslebt, die man in der Realität entweder nicht ausleben kann oder gar nicht erst will. Ich könnte einen Mann z.B. nicht mehr wirklich ernstnehmen, der von mir im Bett geschlagen und erniedrigt werden wollen würde. Wenn er dann noch einen Beruf hat, in dem er besondere Autorität hat und Respekt entgegengebracht bekommt, so käme mir das irgendwie wie eine Farce vor. Meiner Meinung nach wird man nicht nur auch im Bett, sondern vielleicht sogar vor allem dort beobachtet, analysiert und beurteilt. Schließlich ist Sex ein wichtiger Bestandteil des Lebens und es sagt viel über einen Menschen aus, was er dort wie macht. Von daher sind wir wohl einer Meinung.

Das, was ich meinte, ging in eine andere Richtung aber da habe ich mich wohl auch mißverständlich ausgedrückt. Es ging mir eher um harmlosere Fantasien, die ohne Probleme ins Sexleben eingebaut werden könnten und einfach eine Bereicherung wären. Und da kann ich dann nicht verstehen, daß man so zurückhaltend ist. In Frauenzeitschriften liest man ja teilweise, daß Frauen total unzufrieden mit ihrem Sexleben sind, weil sie entweder zu schamhaft sind, dies ihrem Partner mitzuteilen oder weil sie Angst haben, er würde danach glauben, man würde ihn als schlechten Liebhaber betrachten. Manche Frauen haben sogar Schmerzen und machen nicht den Mund auf. Das verstehe ich alles nicht. Denn wenn ich genug Vertrauen habe, mich einem Mann nackt zu zeigen und das Intimste miteinander zu teilen, das es gibt, dann habe ich auch kein Problem damit, zu sagen, was mir gefällt und was nicht. Und da finde ich es sehr schade, wenn man so aneinander vorbeil lebt und liebt. Man verschenkt da auch viele Möglichkeiten, einander näher kennenzulernen und sich immer vertrauter zu werden.

Ansonsten denke ich, daß es ein Fehler der heutigen Zeit ist, zu glauben, Tabus seien nur noch dazu da, um überwunden zu werden. Viele Menschen sind in ähnlichen Bereichen zurückhaltender und schambehaftet, was darauf schließen läßt, daß es eigentlich einen guten Grund für diese jeweiligen Tabus geben müßte. Bei anderen Feldern ist jeder Mensch recht unterschiedlich.

Da das hier ein anonymes Forum ist, kann ich ja z.B. zugeben, daß es mir schwerfällt, laut zu stöhnen beim Sex. Ich gebe zwar auch Laute von mir aber eben eher leise und merke, daß ich mich unbewußt etwas bremse dabei. In einem anderen Thread war ja genau das Thema. Mir müßte man viel Geld dafür geben, damit ich so laut stöhne oder gar schreie, daß die Nachbarn alles mitbekommen. ;) Das überschreitet einfach meine Schamgrenze. Durch einige Gespräche mit Männern weiß ich allerdings auch, daß nicht jeder Mann eine sehr laut stöhnende oder gar schreiende Frau im Bett mag. Einigen ist das sehr unangenehm und peinlich. Ich denke manchmal auch, daß einige Frauen da extra nochmal ein paar Dezibel drauflegen, um dem Mann zu zeigen, wie toll er im Bett ist und wie offen sie sind und das insofern gar kein echter Ausdruck tief empfundener Lust ist und das finde ich irgendwie deplaziert und albern. Aber es scheint auch Frauen zu geben, die das wirklich nicht aus Show tun und da soll natürlich jeder machen, was und wie er meint.

Ich weiß bei mir z.B. einfach nicht, woher das kommt, daß es mir irgendwie peinlich ist, relativ laut vernehmbar zu stöhnen. Denn wenn mir danach ist, ist es ja eigentlich o.k. Und ein Mann findet normales Stöhnen ja in der Regel antörnden und kann so erkennen, daß und wieviel Spaß man. Er kann so auch besser erkennen, ob man in Orgasmus-Nähe ist oder nicht usw. Aber vielleicht ist ja auch dieses Tabu für irgendwas gut und ich sollte nur bedingt versuchen, dagegen anzugehen.

Die Frage ist halt, ob Tabus sozusagen eine Fehlleistung der menschlichen Psyche sind oder ob sie wirklich zu etwas nützen sollen.

Zu dem "mit zweierlei Maß messen". Nun, wir leben in einer aufgeklärten Welt und bemühen uns nach wie vor um Gleichstellung und -behandlung. Und da ist es dann eigentlich nicht richtig, daß ein Mann, der mit dutzenden Frauen im Bett war, anerkennend und bewundernd mit Etiketten wie: "Schürzenjäger", "Draufgänger", "Gigolo", "Casanova", "Womanizer" o.ä. belegt wird und Frauen als "Hure", "Schlampe", "Matratze", "Wanderpokal" o.ä. betitelt werden. Eigentlich finde ich schon, daß wir uns darum bemühen müßten, gleiches Verhalten auch gleich zu beurteilen. Andererseits findet man genau das wohl in sehr vielen Kulturen und zu fast allen Zeiten. Und so gibt es vielleicht einach doch Gründe dafür.

Evolutionsmäßig ist es nun mal so, daß Frauen in der Auswahl ihrer Sexualpartner nicht so wahllos sind wie die Männer, weil sie es eben sind, die schwanger werden und das Kind zur Welt bringen und in den meisten Zeiten auch weitestgehend für die Erziehung und "Aufzucht" zuständig waren. Demnach will eben gut überlegt sein, mit wem man ins Bett geht. Eine Frau, die sich gegen die evolutionsmäßigen Strömungen auflehnt, wird deshalb wohl intuitiv von den meisten irgendwie abgelehnt. Korrekt ist das nicht, evolutionär verständlich wohl schon.
 
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  • #18
zico,m
....nur soviel zum Thema,Frauen haben zwar viele Wünsche und Fantasien--aber bei der Umsetzung wird gern gekniffen....ja ja-macht mal was aus eurer emanzipierten Stärke....vielen Männern wirds gefallen in punkto Sex!
 
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Vicky

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  • #19
@ Frederika:

# 13 war von mir - das wollte ich der Aufklärung halber nur sagen. Leider passiert es mir immer wieder, daß ich etwas schreibe und abschicke und erst danach sehe, daß ich gar nicht eingeloggt war. Und manchmal habe ich das Gefühl, daß es so war, daß ich zwar ursprünglich eingeloggt war aber - vor allem dann, wenn ich längere Zeit an einem Beitrag schreibe - da irgendwas schiefläuft. Wie dem auch sei, das wollte ich nur kurz mitteilen.

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MODERATOR: Beim Einloggen das Kreuzchen nicht vergessen!

Sonst droht das Timeout nach einiger Tipparbeit...
 
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