• #1

Sexualität in der Beziehung ist eingeschlafen

Es ist ein Problem, welches sicher nicht jeder hier haben wird. Es ist auch nicht so ganz unkompliziert, aber ich versuch's mal zu beschreiben:

Unsere Ehe besteht seit nunmehr einigen Jahren und ich würde behaupten, im Grunde ist diese auch rundum glücklich. Gleich zu Anfang unserer Beziehung habe ich ihr gestanden, dass ich eine bisexuelle Ausrichtung habe und deshalb haben wir irgendwann begonnen, uns einen zweiten - ebenfalls bisexuellen - Mann hinzuzunehmen, damit ich meine Neigung nicht illegal ausleben muss.

Seit einiger Zeit haben wir dieses Spektrum dann auf das "richtige" Swingen ausgeweitet, mit Paaren, Partys, Club-Besuchen und allem, was dazu gehört. Mittlerweile fassen wir es als echte Bereicherung unseres Lebens auf und möchten es ehrlich gesagt, auch nicht mehr missen.

Allerdings hat sich in den letzten zwei oder drei Jahren eine schleichende, aber stetige "Entsexualisierung" unseres normalen Ehelebens eingeschlichen. Wir wissen beide nicht genau, wann und wie es angefangen hat, wir wissen nur, dass wir jetzt in einer Situation gefangen sind, aus der wir irgendwie nicht mehr herauskommen. Ob die Swingerei daran schuld ist, können wir nicht sagen, allerdings wäre ein kompletter Verzicht darauf keine wirkliche Option für uns.

Das etwas passieren muss, ist klar. Es kann nicht sein, dass wir nur alle drei oder vier Wochen, wenn eine Aktivität ansteht, Sex haben. Sicher kommt erschwerend hinzu, dass wir unter der Woche getrennt schlafen, da ich schnarche und meine Frau einen extrem schlechten Schlaf hat. Womit also die Wochenenden blieben, was ja schon mal etwas wäre. Vielleicht brauchen wir nur ein paar gute Tips, wie wir es hinbekommen, zuhause eine "erotische Grundstimmung" zu erzeugen, damit wieder mehr passiert.

Ich weiß, es ist sicher ein Problem, dass einige nicht nachvollziehen werden können, für eure Anregungen bin ich bzw. wir schon jetzt dankbar!
 
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  • #2
Lieber Sauerländer,

zunächst finde ich es gut dass du deiner Frau alles offengelegt hast. Ich kenne Fälle wo die Frauen zusammengebrochen sind weil sie von Eskapaden mit high risk Sex erfuhren.

Du sprichst gar nicht mehr von dem netten unbekannten Dritten, auf den ihr euch ja geeinigt hattet. Wo ist der inzwischen abgeblieben ? Hat der euch in die Clubszene gezogen ? Dann würde ich eher einen Ersatzmann suchen.

Findet deine Frau Swingen auch so toll und mag nicht ohne ?
Ich finde du solltest sie auch mal dazu befragen warum sie kein Verlangen nach noch mehr hat. Was anfangs eine super Sache ist kippt irgendwann. Wenn der Kick immer von Dritten kommt kann sie dich ja auch gar nicht mehr erregend finden, oder ?
 
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  • #3
Also die schlechte Nachricht ist, dass es einfach unmöglich ist in einer festen, dauerhaften Beziehung eine "erotische Grundstimmung" zu haben. Das wird Dir jeder Psychologe bestätigen. Es ist ein Gewöhnungs- und Abstumpfungsprozess den man nicht umkehren kann. Bei längerem Zusammenleben und einer sicheren Beziehung/Liebe ensteht ein gewisser familiärer Blick. Das ist eigentlich eine gute Nachricht für die Stabilität einer Beziehung. Dass man nur ein paar Mal in Monat Sex hat ist nicht ungewöhnlich, gerade wenn sich beide noch immer bewusst zum jeweils anderen bekennen.
Man kann allerdings die Frequenz der "erotischen Episoden" erhöhen. Ab einem gewissen Punkt in einer Beziehung muss eben immer ein Partner (es sei denn es fällt gerade beiden gleichzeitig ein) aus der "familiären Grundstimmung" ausbrechen und den ersten Schritt hinein in die Erotik machen. Das ist einfach eine Frage des Willens.
 
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  • #4
1. Getrennte Schlafzimmer sind kein Grund, keinen Sex zu haben. Dass man Sex an tausenderlei Orten, Tageszeiten und Situationen haben kann, weißt du doch wohl am besten, wenn du Swinger bist! Allein, dass du das Thema getrennte Schlafzimmer in diesem Zusammenhang anführst, ist ein Zeichen, dass du dich möglicherweise deshalb gekränkt, subtil abgelehnt etc. von deiner Frau fühlst bzw. einen "Schuldigen" für eure sexuelle Entfremdung suchst. Das getrennte Schlafzimmer (aus vernünftigen, nachvollziehbaren Gründen) ist aber mit Sicherheit nicht schuld an eurer Entfremdung!

2. Wenn ihr beide mit eurer Sex-Häufigkeit zufrieden seid, warum "kann es dann nicht sein, dass ihr nur alle 3-4 Wochen Sex habt"? Wer, außer die Beteiligten selbst, bestimmt denn, wieviel Sex für sie "normal" ist? Anders ausgedrückt: Wer genau ist denn mit der Sex-Häufigkeit unzufrieden? Du oder deine Frau, oder ihr beide?
Habt ihr denn im Swingerclub nur miteinander Sex, oder gar nicht miteinander, oder sowohl als auch?

3. Ich habe im weiteren Bekanntenkreis nicht viele, aber doch einige Paare, von denen ich weiß, dass sie in Swingerclubs gegangen sind. Diese Beziehungen sind alle, früher oder später, gescheitert! Ich maße mir nicht an zu sagen, ob es am Swingerclub-Besuch lag, oder ob der Swingerclub bereits ein Versuch war, um die nicht mehr befriedigende Sexualität, und damit die Beziehung, zu "retten".

4. Ich denke, ihr solltet eine Paarberatung/Sexualberatung aufsuchen bzw. eine Paartherapie. Dort wird euch professionell und vorurteilsfrei geholfen, eure Beziehung, eure Bedürfnisse und Wünsche aneinander zu klären und ggf. Lösungen für euer Problem zu finden. Durch "einfach mal ein paar Tipps und Anregungen" aus einem Forum, wird sich ein so grundlegendes Problem wahrscheinlich nicht lösen lassen.

w48
 
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  • #5
Was hindert euch denn daran 3-4 mal die Woche Sex zu haben?
Macht es doch einfach...
 
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  • #6
Hey FS,
du musst natürlich Deine Freu auch noch attraktiv finden und lieben.

Die Swingerclub - Erfahrung ist zwar grundsätzlich bei sexuellen Problemen sehr nützlich und sinnvoll, (hat auch mir mal eine Beziehung gerettet, ist für ein Paar eine unglaublich intime Erfahrung), aber hilft nicht weiter, wenn oben genannte Grundanforderungen (Liebe und attraktiv finden) fehlen.
Also, ist das noch da ?
 
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  • #7
Wir haben als Paar mit Swingen experimentiert, weil wir uns lieben. Wir haben irgendwie gemeinsam entdeckt, daß wir beide uns wirklich genügen, daß wir aber mal zusammen absolut
exstatische Situationen genießen wollen,in denen wir uns völlig auflösen. Mit einem anderen Paar ist uns das wirklich gelungen.Beide Frauen haben entdeckt, daß sie die Liebe mit zwei Männern gleichzeitig erleben wollen, beide Männer waren glücklich, ihre Frauen auch beim Spiel miteinander zu erleben.
Jeder war ohne Eifersucht in der Lage, den Partner beim Liebesspiel mit einem anderen Partner zu sehen und dabei wahrzunehmen , wie er genießt und Höhepunkte erlebt.
Nach den gemeinsamen Abenden zu viert, haben wir uns erneut zum Liebesspiel gefunden. Das war einzigartig, auf Dauer brauchten wir das Swingen nicht.
Das befreundete Paar ist ausgewandert, für alle schade, aber keine Tragik.
Wir wissen, dass das eine auch riskante Episode war, die uns aber nicht geschadet, sondern sehr bereichert hat, weil wir wirklich Freunde in der gemeinsamen Lust waren, nicht ein anonymes
Herumf**** gesucht haben.
Entscheidend bleibt für uns, daß unsere Lust aufeinander weiter lebt. Manchmal kommen wir nur an den ´Wochenenden dazu, manchmal mehrmals in der Woche.
Wenn das nicht so wäre, würden wir uns wohl nicht mehr wollen.
 
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  • #8
Wenn man alle 3-4 Wochen Sex hat, sehe ich das noch nicht als eingeschlafen an, sondern ein ganz routiniertes gewöhnliches Sexleben ab gewissem Alter. Zudem habt ihr noch Sex im Swingerclub. Das ist in der Regel mehr Sex, als die meisten anderen haben.

Lösung: das Swingerleben schweren Herzens wieder zurückschrauben. Wer immer nur Steak isst, der will irgendwann keinen Salat mehr haben.

Es bringt ja nichts, sich den schönen Sex außerhalb zu holen, damit verseucht ihr eurer beides Intimleben daheim, indem ihr daheim eben weniger Lust habt oder bald gar keine mehr, weil es euch eben langweilig vorkommt.
Also muss das Swingerleben weichen. Ich sehe das als keine Dauerlösung. Höchstens als Experiment und Erfahrung, um irgendwann wieder zu sich selbst zu finden.
 
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