Sexualität ist zwar sicherlich ein wichtiger Aspekt einer erfüllenden und vollwertigen Partnerschaft, aber meiner Erfahrung nach können alle Menschen, die ganz normale, verbreitete sexuelle Vorlieben haben, fest darauf vertrauen, dass es bei allgemeiner Kompatibilität und Harmonie auch sexuell harmonieren wird. Wer zu sehr vielen Aspekten des Lebens ähnliche Ansichten hat, wer gegenseitig Ausstrahlung, Verhalten, Charakter liebt, man den Geruch des anderen mag, dann passt es fast ausnahmslos auch sexuell.
Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hat auch bekannterweise ganz normale sexuelle Vorlieben und wenn Zärtlichkeit, Liebe, echte Gefühle gegeben sind und man den anderen riechen mag, dann wird es auch sexuell in fast allen Fällen passen. Der Mensch ist schon gut darauf angepasst, dass Sex sich gut anfühlt und quasi zwischen allen möglich ist.
Nur wer ausgefallenere sexuelle Wünsche hat, sollte die vorsichtig im Vorfeld abklären, aber auch das erst nachdem die prinzipielle Sympathie und Harmonie ermittelt wurde. Schließlich spricht man erst dann über sexuelle Vorlieben, wenn es überhaupt Sinn ergibt, also der andere als Partner in Frage kommt. Sexuelle Kompatibilität ist nur eine von dutzenden wichtigen Facetten -- außer für Einzelfälle, die den Sex abnorm überhöhen.
Konkret zu Deinen Detailfragen: In den Profilen und beim Mailen sollte man Sexualität eher nicht ansprechen. Das wird fast immer als aufdringlich, anzüglich oder sexuell fixiert empfunden und dürfte die meisten eher abschrecken. Wer normale Präferenzen hat, muss das ja auch nicht diskutieren.
Meine Frage an Dich: Wie kommst Du auf diese Frage? Welche Vorlieben hast Du, als dass sie diskutiert werden müssten? Man wird ja wohl kaum fragen, ob man Missionar oder Reiten mag, ob Fellatio oder Cunnilingus praktiziert werden, wo dies heutzutage fast alle machen.
Die wirklich wichtigen Aspekte sexueller Kompatibilität wie in eher seltenen Fällen unpassende Proportionen (Penisgröße, Vaginalweite) oder aber sehr verbreitet "riechen mögen oder nicht riechen können" lassen sich online ohnehin nicht klären. Faktoren wie "gut im Bett sein" im Sinne von Passivität vs. Aktivität oder Verklemmtheit vs. Experimentierfreude lassen sich ohnehin nicht ehrlich per Mail tauschen, sondenr müssen ausprobiert werden. Wer würde sich schon selbst als schlecht im bett bezeichnen oder als besonders verklemmt?