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Sexueller Fetisch - Selbstbefriedigung (Triggerwarnung: Essstörungen)
Liebe Community,
ich habe lange mit mir gerungen, mich in eigener Sache an ein anoynmes Forum im Internet zu wenden. Einerseits, weil ich mich für meine sexuelle "Präferenz" sehr schäme, andererseits, weil ich niemanden mit meinen Erläuterungen, die durchaus die Themen Essstörungen resp. Magersucht streifen, triggern möchte. Ich hoffe also, dass mein Beitrag guideline-konform ist.
Kurz zu mir: Ich bin Ende 20, weiblich und seit meiner Jugend essgestört. Angefangen mit pubertärer Anorexie und schwerem Untergewicht hat sich das Krankheitsbild über die Jahre chronifiziert, sodass die Magersucht auch heute noch meinen Alltag bestimmt und mein Leben dominiert. Die damit einhergehenden (körperlichen, sozialen und psychischen) Einschränkungen belasten mich sehr und verunmöglichen ein fröhliches, ausgelassenes Leben. Kurzum: Ich weiß aus eigener Erfahrung um die Not und den Leidensdruck von Betroffenen. Umso unverständlicher und absurder erscheint mir deswegen mein sexueller Fokus.
Wenn ich masturbiere, schaue ich mir Bilder von wirklich schwer essgestörten Frauen mit signifikanten Untergewicht an. Auf verstörende Weise errregen mich hervortretende Beckenknochen und Rippen, spindeldürre Beinchen und ein knochiger Po, ein skelletöses Dekolletee, ein ausgemergeltes, von der Krankheit gezeichnetes Gesicht usw. Wenn ich gekommen bin, schäme ich mich sehr dafür, dass ich mich von meinen Affekten habe leiten lassen und verwische panisch meine digitalen Spuren. Ich finde es so erbärmlich, dass ich eine ernstzunehmende und potenziell lebensbedrohliche Krankheit sexualisiere und betroffene Frauen in diesem Moment zu einem reinen Lustobjekt degradiere - das ist gerade angesichts meiner eigenen Geschichte so beschämend unempathisch.
Aus sexualtherapeutischer Sicht scheint es eine Binsenweisheit zu sein, dass viele Menschen unverarbeitete Traumata oder (seelische) Nöte fetischisieren, um besser mit ihnen umgehen zu können. Analog fällt mir dazu das Beispiel eines Mannes ein, der einen kleinen Penis hat und einen sexuellen Fetisch für SPH entwickelt. Ich lebe diesen "sexuellen Fokus" aber nur mit mir alleine aus. Mein Partner ist absolut normalgewichtig (und weiß auch nichts von meinen Masturbationsfantasien). In der analogen, "echten" Welt kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, Freude und Erregung an der Haptik eines abgemagerten Körpers zu empfinden. Im Gegenteil, ich mag den Bauchansatz meines Freundes total gerne und finde das viel kuscheliger und gemütlicher als meinen eigenen skelletösen Körper.
Mich interessieren eure Meinungen, Ansichten und Perspektiven zu diesem Thema. Vielleicht finden sich ja auch Menschen, denen es ähnlich geht, die ebenfalls fragwürdige Masturbationsfantasien haben und ihre intimsten Ängste und Nöte fetischisieren resp. sexualisieren, um einen Umgang mit ihrem Leid zu finden...
Einen schönen Abend und liebe Grüße!
coyoacan
ich habe lange mit mir gerungen, mich in eigener Sache an ein anoynmes Forum im Internet zu wenden. Einerseits, weil ich mich für meine sexuelle "Präferenz" sehr schäme, andererseits, weil ich niemanden mit meinen Erläuterungen, die durchaus die Themen Essstörungen resp. Magersucht streifen, triggern möchte. Ich hoffe also, dass mein Beitrag guideline-konform ist.
Kurz zu mir: Ich bin Ende 20, weiblich und seit meiner Jugend essgestört. Angefangen mit pubertärer Anorexie und schwerem Untergewicht hat sich das Krankheitsbild über die Jahre chronifiziert, sodass die Magersucht auch heute noch meinen Alltag bestimmt und mein Leben dominiert. Die damit einhergehenden (körperlichen, sozialen und psychischen) Einschränkungen belasten mich sehr und verunmöglichen ein fröhliches, ausgelassenes Leben. Kurzum: Ich weiß aus eigener Erfahrung um die Not und den Leidensdruck von Betroffenen. Umso unverständlicher und absurder erscheint mir deswegen mein sexueller Fokus.
Wenn ich masturbiere, schaue ich mir Bilder von wirklich schwer essgestörten Frauen mit signifikanten Untergewicht an. Auf verstörende Weise errregen mich hervortretende Beckenknochen und Rippen, spindeldürre Beinchen und ein knochiger Po, ein skelletöses Dekolletee, ein ausgemergeltes, von der Krankheit gezeichnetes Gesicht usw. Wenn ich gekommen bin, schäme ich mich sehr dafür, dass ich mich von meinen Affekten habe leiten lassen und verwische panisch meine digitalen Spuren. Ich finde es so erbärmlich, dass ich eine ernstzunehmende und potenziell lebensbedrohliche Krankheit sexualisiere und betroffene Frauen in diesem Moment zu einem reinen Lustobjekt degradiere - das ist gerade angesichts meiner eigenen Geschichte so beschämend unempathisch.
Aus sexualtherapeutischer Sicht scheint es eine Binsenweisheit zu sein, dass viele Menschen unverarbeitete Traumata oder (seelische) Nöte fetischisieren, um besser mit ihnen umgehen zu können. Analog fällt mir dazu das Beispiel eines Mannes ein, der einen kleinen Penis hat und einen sexuellen Fetisch für SPH entwickelt. Ich lebe diesen "sexuellen Fokus" aber nur mit mir alleine aus. Mein Partner ist absolut normalgewichtig (und weiß auch nichts von meinen Masturbationsfantasien). In der analogen, "echten" Welt kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, Freude und Erregung an der Haptik eines abgemagerten Körpers zu empfinden. Im Gegenteil, ich mag den Bauchansatz meines Freundes total gerne und finde das viel kuscheliger und gemütlicher als meinen eigenen skelletösen Körper.
Mich interessieren eure Meinungen, Ansichten und Perspektiven zu diesem Thema. Vielleicht finden sich ja auch Menschen, denen es ähnlich geht, die ebenfalls fragwürdige Masturbationsfantasien haben und ihre intimsten Ängste und Nöte fetischisieren resp. sexualisieren, um einen Umgang mit ihrem Leid zu finden...
Einen schönen Abend und liebe Grüße!
coyoacan
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