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  • #1

Sich richtig streiten in einer Beziehung

Hallo,
ich bin's nochmal. Ich hatte gerade eine ausführliche Antwort in meinem anderen Thread vorbereitet, aber jetzt wurde er leider vorher geschlossen.

Deswegen hier jetzt ein neuer Thread mit einem anderen Schwerpunkt. Hattet ihr schon mal heftige Konflikte und Streitigkeiten in einer Beziehung und wie habt ihr sie gelöst? Ihr würdet euch ja bestimmt auch nicht gleich trennen und man will sich ja eigentlich auch nicht gegenseitig verletzen, also wie kann man sich, auch wenn man anderer Meinung ist und eigentlich kein Verständnis für die Position des anderen hat, trotzdem "liebevoll streiten"?

Bei meinem Partner und mir war das Problem, dass wir in Bezug auf die Impfung auf zwei komplett verschiedenen Ebenen diskutiert haben. Ich bin gar nicht allgemein dagegen, sondern halte mich auch an alles und kann die gesundheitlichen Argumente meines Partners auch alle nachvollziehen, aber weil mich die aktuelle Situation aufgrund auch schon vorheriger Diskriminierungserfahrung in meinem Leben sehr triggert, empfinde ich sie als sehr schlimm und kann aus Solidarität mit ausgegrenzten Menschen nicht mitmachen, das als Kurzfassung. Es bringt daher nichts, wenn mein Partner mit Zahlen und Daten kommt, die sich alle auf die gesundheitliche Ebene beziehen, weil ich die moralische höherbewerte, wir reden dann sozusagen aneinander vorbei. Und er kann halt nicht verstehen, dass ich, obwohl ich ihm sachlich durchaus überall zustimme und vernünftig bin und der liebste Mensch, den er kennt, mich trotzdem freiwillig gerade in so viele unangenehme Situationen bringe, aber ich kann es halt mit meinem moralischen Gewissen nicht vereinbaren, für mich zählt die andere Ebene mehr.

Der Streit mit meinem Partner hat mich sehr belastet, weswegen ich gestern wieder stundenlang geweint habe deswegen. Er war dann schockiert, als er nach Hause kam und mich so vorfand, es tat ihm sehr leid und er wollte mich auf keinen Fall so sehen. Wir haben uns dann beide umarmt und beieinander entschuldigt und gemeint, dass wir beide nicht streiten wollen, das ist doof und wir schaffen das schon so. Ich habe ihm dann auch nochmal ausführlich erklärt, dass wir eben auf zwei verschiedenen Ebenen diskutieren und er meine Sichtweise nicht nachvollziehen kann, weil er meine Erfahrungen weder gemacht hat noch aktuell macht, und dass ich nichts Böses will, aber einfach nicht anders kann. Weil wir uns beide lieben und respektieren, konnten wir diesen Konflikt nun zwar nicht lösen, aber sozusagen unseren Frieden damit machen.
w
 
  • #2
Hallo Schokokuchen,

Deinen anderen Thread habe ich gelesen und so komme ich ohne lange Wege zu meinem Vorschlag:
Für mich liegt die goldene Brücke dort, wo man erkennt, was dem Streit wirklich zu Grunde liegt. In Deinem Fall scheint es mir bei Euch um folgende Themen zu gehen, die sich an der Frage nach der Impfung entladen: Er hat Angst vor dem Verlust der Gesundheit. Du hast Angst vor Ausgrenzung. Nimm ihn durch Handlungen, nicht durch Worte in seiner Angst ernst. Überlegt Euch gemeinsam, wie ihr zusammenleben könntet, ohne dass er sich fürchten muss, sich bei Dir anzustecken. (An dieser Stelle könntest Du erwähnen, dass Du Dich ja auch bei ihm als Geimpften anstecken könntest.) Vielleicht liegt der Schlüssel darin, sich regelmäßig vor den Augen des Anderen zu testen und/ oder ein Luftreinigungsgerät zu erwerben (z.B. eines mit UV C- Strahlung). Ich schätze, dass, wenn Du ihm bei seiner Angst entgegenkommst, wird er Dir auch entgegenkommen.
Generell zum Streiten empfehle ich, dass man sich alle gängigen Kommunikationstheorien durchliest und Übungen macht. Lies Dich auch zu Marshall Rosenberg ein ("Gewaltfreie Kommunikation"). Hilfreich ist auch, erst einmal in seinen eigenen Worten zu wiederholen, was man glaubt, dass der andere gerade gesagt hat, bevor man seine eigene Position darlegt. Und, ganz wichtig: Man sollte seine eigenen wunden Punkte kennen, sodass man weiß, warum einen welche Äußerungen des Gegenübers so wurmen. Im Sinne einer ehrlichen Partnerschaft sollte man sich mit dem anderen über diese wunden Punkte austauschen. Denn jedem Streit liegt letztlich einer dieser Punkte zu Grunde.
 
  • #3
nd er meine Sichtweise nicht nachvollziehen kann, weil er meine Erfahrungen weder gemacht hat noch aktuell macht, und dass ich nichts Böses will, aber einfach nicht anders kann. Weil wir uns beide lieben und respektieren, konnten wir diesen Konflikt nun zwar nicht lösen, aber sozusagen unseren Frieden damit machen.
Man kann sich die Dinge auch schönreden.

Wenn Probleme immer wieder auftauchen sollte man aber schon auch mal einen Kompromiss suchen.
Hier MUSS eine Lösung her.

Ich würde Dich jetzt auch nicht in Deinem Verhalten so lassen, da Du tatsächlich mit Gefahren für Dich selbst und Andere (Eltern Verwandte ...etc) herumhantierst, ist es eben nicht nur etwas über das man streitet sondern auch DU musst hier nun zeitnah nach einer Lösung suchen.
So nach dem Motto
"Ich denke so und Du eben so"
geht in dieser Frage eben nicht.

Hier sind echte Gefahren im Spiel. Es handelt sich nicht nur um ein Problem von zwei unterscheidlichen "Meinungen".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #4
Hi @Schokokuchen (übrigens liebe ich selbst auch Schokokuchen!), das freut mich zu hören! Es wäre ja echt schade gewesen, eine schöne Beziehung wegen so was an die Wand zu fahren!

In deinem letzten Thread konnte man gut erkennen, wie es schiefgeht -- ich finde es immer spannend, hier bestimmte Mechanismen live beobachten zu können. Und zwar haben viele direkt dich oder Menschen wie dich kategorisch abgelehnt, ohne überhaupt nach den konkreten Hintergründen zu fragen. So prallen dann zwei Welten unvereinbar aneinander, auf einmal liegen so viel Wut und Aggression im Raum. Aber in echt ist die Welt nicht schwarz-weiß und man kann vieles nachvollziehen oder zumindest ansatzweise nachempfinden, wenn man einfach mal genau zuhört und sich auf die Perspektive des anderen einlässt. Du hast trotz der Unterschiede auch Gemeinsamkeiten zu der Sicht deines Partners gesucht und bist im Denken kompromissbereit, bist auch auf seine Gründe eingegangen und hast erklärt, warum du ihn einerseits verstehst, aber trotzdem nicht genau wie er handeln kannst. Außerdem hast du in der Ich-Perspektive von deinen Gefühlen erzählt und dich auch entschuldigt und deinen guten Willen gezeigt, du warst nicht auf Kampf, sondern auf Frieden aus, nicht zuletzt hast du dich verletzlich gezeigt durch dein Weinen. Ich sag's mal so, wenn von zwei Leuten einer weint und leidet, sollte der andere hinterfragen, was er durch sein eigenes Verhalten dazu beiträgt, und nicht stur auf seinem Recht bestehen. Und bei euch ist die Liebe und Wertschätzung groß genug, ihr respektiert einander und wollt gemeinsam das Beste erreichen. Ich glaube, das sind wichtige Elemente, die dazu beitragen, dass so ein Konflikt nicht eskaliert.
w26
 
  • #5
Mehr als euren Frieden machen könnt ihr nicht.

Es hilft ungemein, wenn man sich 2 Dinge klarmacht
Erstens muss man nicht immer einer Meinung sein.
Zweitens ist man ja nicht mit dem letzten Deppen zusammen und sollte sich daher immer erinnern, dass auch hier gute Gründe vorliegen.

Gerade dann, wenn in einer Frage derart viele Falschinformationen kursieren, die abenteuerlichsten Theorien durch die Lande schwirren, im Grunde niemand mehr wirklich durchblickt und bereits sehr viel Vertrauen kaputt gemacht worden ist, die Bevölkerung tief und fast unversöhnlich gespalten ist und dies von Politik und Medien noch forciert wurde .....
..... sollte man wenigstens privat seine Brücken bauen.

Mich macht es traurig, dass Paare an solchen Fragen zerbrechen, Freundschaften beendet werden und Familien sich zerstreiten. Diese ewige und elende Rechthaberei, diese unerträgliche Besserwisserei richtet mehr Schaden an als jede Krankheit, jede noch so dämliche Theorie etc.
 
  • #6
Bei Gesundheit soll man immer rational denken. Das wäre mein Rat an dich zu deinen eigenen Gunsten.
 
  • #7
aus Solidarität mit ausgegrenzten Menschen nicht mitmachen, das als Kurzfassung
Na ja am Ende muss jeder seinen eigenen A…. retten.

Du musst für dich entscheiden was du machen willst.
In Deutschland gibt es keine Pflicht sich zu impfen, also ist es kein Zwang.

Aber schau in die Kita kommen auch nur geimpfte Kinder (MMR Impfung ist zb. Pflicht) - finde ich gut, man möchte Krankheiten aussterben lassen durch solche Maßnahmen, die Kinder schützen.

Also ich bin froh, dass sich alle aus meinen näheren Umfeld haben impfen lassen (Familie, Kollegen, Freunde) und wir da keine Auseinandersetzungen, Ausreißer haben.

Ich mache jede Woche zusätzlich einen Selbsttest, mein Sohn bekommt jede Woche sogar zwei aus der Kita mit, auf der Arbeit können wir uns außerdem auch kostenfrei testen lassen.
Wenn wir uns schlecht fühlen machen wir einen Test und fertig, um uns und unsere Mitmenschen zu schützen trotz Impfung. Mein Mann und ich sind da eine Meinung, wir wollen nicht im Krankenhaus landen, irgendwelche Langzeitschäden durch eine Infizierung erleiden, wir wollen dass das Leben bald normal weiterlaufen kann (davon sind wir weit entfernt). Die Wirtschaft leidet auch stark. Wenn alle so denken und aus vermeintlicher Solidarität sich nicht impfen lassen dann liegst du bald ganz solidarisch unterirdisch verbuddelt neben ähnlich denkende, wenn’s ganz schlecht läuft.
Dein Freund macht sich vermutlich Sorgen um dich, möchte dich beschützen und das solltest du auch. Bei jeder anderen Impfung entstehen auch mal Impfschäden, spricht aber keiner drüber.

Ich verstehe es wenn man sich nicht impfen lassen kann weil es Wechselwirkungen mit irgendwas haben kann, wie bei einer Freundin da wussten sie nicht weil sie eine Vorstufe von Krebs hatte, spezielle Medikamente genommen hat (sie hat sich impfen lassen auch wenn die Ärzte nicht sagen konnten was passiert, es ist alles gut gegangen) aber aus Gründen wie aus Solidarität nicht impfen lassen halte ich für großen Quatsch, eher ein vorgeschobenes Argument damit man nicht muss.

Wie ihr besser diskutieren könnt?
Versuchen den anderen zu verstehen, sich Dinge annehmen, überdenken, wenn es gute Argumente gibt dann kann man seinen Standpunkt auch mal ändern. Versuchen sachlich zu bleiben, ruhig zu bleiben, niemanden zu beschuldigen.

W 27
 
  • #8
Erstmal vorneweg: Bitte lasst uns hier möglichst sachlich diskutieren, mich interessieren eure Meinungen wirklich, aber nicht dass der Thread wieder geschlossen wird!

@Mon Chi Chi Nein, tatsächlich hat mein Partner gar keine konkrete Angst um seine oder meine Gesundheit, wir sind beide jung, fit und ohne Vorerkrankungen und er ist dreimal geimpft und ich lasse mich jede Woche mehrmals auf eigene Kosten offiziell testen und habe meinen Sport aufgegeben, gehe auch nicht mehr mit Kollegen in die Mensa und trage immer eine Maske überall. Es geht ihm eher darum, dass er meine Haltung unsolidarisch findet und es ihm leid tut zu sehen und von mir zu hören, wie ich im Alltag in unangenehme Situationen komme und mir manchmal, wenn ein bissiger Kommentar kommt, meine Tränen wegblinzle, z.B. habe ich einmal vor seiner Mutter (im Garten mit Abstand) erzählt, ich habe im Internet gelesen, dass selbstgeerntete Zucchini auch mal Giftstoffe enthalten können, da meinte sie zynisch, man darf nicht alles glauben, was im Internet steht, da steht auch viel Unsinn (dabei war es eine seriöse Garten-Seite, ich habe sie später meinem Partner gezeigt!) Das war nur so ein kleiner Kommentar, aber er hat mich extrem verletzt, weil sie mir darin eindeutig unterstellt hat, ich würde auch bei dem anderen Thema irgendwelche falschen Sachen im Internet lesen, aber das ist gar nicht der Fall, ich bin auf solchen Webseiten nicht und besitze auch kein Telgram und nichts. Mein Partner hat das auch mitbekommen und gemerkt und fand es gemein und es tat ihm leid. Ich habe es seiner Mutter gar nicht übel genommen, nur genau das ist eben mein Problem, ich (und einige meiner Freunde) werde momentan permanent verletzt und leide sehr darunter. Meinem Partner ist Familie sehr wichtig und er wollte mich gerne an Weihnachten dabei haben, wahrscheinlich könnte ich auch hinkommen, aber ich möchte auch nicht in eine blöde Situation kommen und seine Verwandten verärgern und das Thema darauf lenken, deswegen meinte ich schon, er soll gerne gehen mit den liebsten Grüßen und ich beschäftige mich dann einfach alleine, das findet er doof und traurig. Er hat halt die Einstellung, dass man, je schlimmer es wird, nachgeben sollte, aber bei mir ist es genau umgekehrt, das ist ja ein ganz einfaches und bekanntes psychologisches Prinzip, ich kann das dann einfach nicht unterstützen, ich hätte ein absolut schlechtes Gewissen und könnte nicht mehr ruhig schlafen, es geht halt gegen alle meine Prinzipien, ich finde es nicht richtig, sondern sehr, sehr schlimm.

Ich verstehe total, wenn man das anders sieht und andere die andere Ebene wichtiger finden, aber meine Ebene hat auch eine Berechtigung, ich denke mir das ja nicht aus, sondern habe ebenfalls einen Leidensdruck (genau wie andere) und bin für Solidarität, nur eine andere Ebene der Solidarität. Man kann das doch gegenseitig respektieren und Verständnis zeigen, wir wollen doch alle nur Gutes, nur hat ja auch das Gute verschiedene Ebenen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #9
Lass dich impfen, dann musst du dir auch nichts anhören, was dich verletzt. Du liest dich wirklich sehr anstrengend.
 
  • #10
Hattet ihr schon mal heftige Konflikte und Streitigkeiten in einer Beziehung
Nein, heftige Konflikte und Streitereien in Partnerschaften kenne ich überhaupt nicht.
Keine Ahnung was mit mir nicht stimmt, aber es ist unmöglich sich mit mir zu streiten.....
Ich sage meine Meinung, höre mir die Meinung des anderen an und schau ob Handlungsbedarf bei mir ist (kann dauern, bis ich das klar habe), welcher? und mache genau das, bzw. erwarte exakt das Gleiche von meinem Partner, wenn der Handlungsbedarf bei ihm ist.

Ich verplempere keineZeit auf Streitereien (die streitlastige Ehe meiner Eltern war mir Abschreckung genug), sondern kümmere mich um Lösungen.
Wenn der Partner seinen Beitrag zur Konfliktvermeidung nicht leisten will, dann bleibt nur die Trennung statt sich ständig zu ärgern und zu streiten.

Was Du mit dem Weihnachtsbesuch bei seinen Eltern machst finde ich genau richtig - unnötigen Streitereien wegen nichts ausweichen durch nicht hingehen. Am besten noch ausbauen.

Der Streit mit meinem Partner hat mich sehr belastet, weswegen ich gestern wieder stundenlang geweint habe deswegen. Er war dann schockiert, als er nach Hause kam und mich so vorfand
Das ist ein erpressserisches Streitverhalten was ich in Kombination mit Deinen Argumenten nicht akzeptieren könnte wenn Du älter als 16 bist - ist mir alles zu unreif.

Da würde mir die Basis fehlen, um Dich respektieren und als Gesprächspartner ernstnehmen zu können und das geht für mich dann nicht in einer Partnerschaft mit längerfristiger Perspektive.
 
  • #11
@Mon Chi Chi Danke für die Buchempfehlung! Ja, ich habe nun angefangen, meinem Partner noch genauer die Gründe zu erzählen, warum mich das alles gerade so vielleicht irrational triggert, eben weil ich schon öfters in meinem Leben Diskriminierungserfahrung gemacht habe, vor allem auch indirekte, nämlich dass ich eigentlich alles richtig mache und fähig und fleißig und nett und höflich bin usw., aber dann durch kleine Details trotzdem ausgegrenzt bin, auch wenn es nur kleine Kommentare und zynische Sprüche sind, genau wie jetzt. Früher habe ich mich sehr viel bemüht, meine Makel zu beheben und mich anzupassen, um einem bestimmten Bild zu entsprechen, ich habe sogar teilweise gelogen und mich verstellt, aber das hat sowieso nie geklappt und dann habe ich das überwunden, sodass ich inzwischen stolz zu mir und meinem Hintergrund usw. stehen kann, das war ein jahrelanger Prozess und hat mich viel Mühe gekostet. Ich dachte, ich hätte es überwunden, aber nun erlebe ich wieder eine Form von schlimmer Diskriminierung und Ausgrenzung, es ist für mich unfassbar schlimm, dass das jetzt nicht nur im Kleinen geschieht, sondern sogar insgesamt salonfähig geworden ist. Obwohl ich eigentlich zu meiner Entscheidung stehe und nichts Verbotenes tue, erlebe ich diese Momente, dass ich mich schäme und bewusst bestimmte Situationen und Menschen meide, weil ich nicht negativ auffallen will, und ich habe sogar einmal im Alltag gelogen, weil ich wollte, dass man mich als Mensch mit meinem Charakter und Fähigkeiten sieht und nicht deswegen vorverurteilt.

Ich wollte eigentlich sogar gehen, aber habe einfach noch etwas gewartet, weil ich wichtige Projekte mit Deadline hatte und bei meinem Partner gesehen habe, wie er nach der Impfung eine Woche krank war und komplett ausgefallen ist, das konnte ich mir zu dem Zeitpunkt einfach nicht leisten, da habe ich noch kurz gewartet, aber dann nahm plötzlich die Polemik zu und ich habe ein paar sehr traumatisierende Erlebnisse gehabt, einmal in der Anfangsphase z.B. hatte ich nur mal meine Maske vergessen, aber musste eben ein paar Stationen fahren, da hat ein fremder Mann mich total zusammengeschimpft und mit seinem Handy gefilmt und dazu vorwurfsvoll geredet und andere Passanten herangerufen und gesagt, er stellt das Video online, damit alle sehen, wer die Menschen sind, die sich an nichts halten usw. Und noch ein paar weitere schlimme Erlebnisse, ich finde das ganz schlimm und nicht richtig und kann mich damit nicht gemein machen, es betrifft ja auch nicht nur mich, deswegen kann ich es auch aus Solidarität zu anderen nicht tun, denen es ähnlich geht wie mir. Aber ich verstehe, wenn manche das anders sehen.

Wir können aber auch ganz allgemein über das Thema reden, es muss nicht nur mein Fall sein.
 
  • #12
Hallo Schokokuchen,

das mit den Zucchini stimmt übrigens komplett. Man kann sich mit selbstgezogenen Zucchini sogar (ungewollt) umbringen, wenn's richtig blöd läuft - ein solcher Fall kam schon einmal in den Medien. (Ich habe es nicht mehr nochmals recherchiert, aber ich glaube mich zu erinnern, dass diese Giftstoffe entstehen, wenn Zucchini sich irgendwie mit Kürbissen oder so kreuzen. Erkennbar ist die Giftigkeit, wenn das Gemüse extrem bitter schmeckt.)

Bei Deinem Freund lese ich heraus, dass er Dich egoistisch findet ("unsolidarisch") und deswegen bin ich mir nicht so ganz sicher, ob es ihm wirklich leid tut, wenn Du wegen Deines Impfstatus' unschöne/ unangenehme Situationen erlebst. Für mich klingt dies eher nach der Bemäntelung seines Vorwurfs des Egoismus und seines Appells, Dich impfen zu lassen. Denn in Bezug auf Deine Handlungen nehme ich Dich nicht als unsolidarisch wahr. Ich meine, Du nimmst ja alles in Kauf, was der Status als Ungeimpfte mit sich bringt, lässt Dich freiwillig und auf eigene Kosten testen, hältst Dich an die AHA-Regeln und isolierst Dich weitestgehend.
 
  • #13
Lass dich impfen, dann musst du dir auch nichts anhören, was dich verletzt. Du liest dich wirklich sehr anstrengend.
Sorry, aber genau so löst man solche Konflikte nicht. Ich finde es wichtig, dass bei einer Meinungverschiedenheit beide Seiten aufeinander eingehen und man Verständnis für die Sicht des anderen zeigt, nicht einfach sagt: "Das ist falsch, sieh es so wie ich!" Es geht ja auch gar nicht nur um diesen Fall und darum, hier eine Lösung zu finden, sie scheint sich ja mit ihrem Partner geeinigt zu haben, sondern allgemein um Konfliktlösung. Vielleicht sollten wir auch lieber allgemeiner drüber sprechen.
w26
 
  • #14
Lass dich impfen, dann musst du dir auch nichts anhören, was dich verletzt. Du liest dich wirklich sehr anstrengend.
Naja, findest du, es ist wirklich eine gelungene Argumentation?? ?‍♀️?‍♀️. Sich impfen lassen, damit man Ruhe hat?? Es ist KEINE Impfpflicht in Deutschland. Punkt. Solange das so ist, so lange bitte solche Leute in Ruhe lassen. Alles andere ist Hetze, die übrigens strafrechtlich relevant ist.Mobbing auf jeden Fall. Ob du die Argumente der Ungeimpften bescheuert findest oder nicht, spielt keine Rolle, die Gesetze sind nun mal so und sofern ich weiss, noch ihre Wirksamkeit nicht verloren.
FS, ich möchte dir Mut zusprechen, mir geht es genauso, und egal wofür du dich entscheidest, dass du diese Entscheidung mit reinen Herzen triffst und nicht, weil die "soziale" Gesellschaft dir Druck gemacht hat.
 
  • #15
Es geht bei euren Differenzen doch gar nicht ums Impfen, sondern um etwas viel Tiefliegenderes. Du schleppst ein Problem mit dir herum, das praktisch dein ganzes Denken und Fühlen bestimmt, aber es gelingt dir nicht, ihm das verständlich zu machen. Er kann es nicht nachvollziehen, weil er Ähnliches wie du nicht erlebt hat. Das ist ihm aber nicht vorzuwerfen. Eure Beziehung ist auf die Dauer zum Scheitern verurteilt, weil ihr auf zwei verschiedenen Ebenen mit divergenten Emotionen lebt. Dein ständiges Weinen und Verletztsein wird ihm eines Tages auf die Nerven gehen. Im Moment verursacht es ihm nur ein schlechtes Gewissen.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #16
Aber meine Ebene hat auch eine Berechtigung, ich denke mir das ja nicht aus, sondern habe ebenfalls einen Leidensdruck (genau wie andere) und bin für Solidarität, nur eine andere Ebene der Solidarität. Man kann das doch gegenseitig respektieren und Verständnis zeigen, wir wollen doch alle nur Gutes, nur hat ja auch das Gute verschiedene Ebenen.
Der Unterschied: Dein Leidensdruck ist selbstgemacht.
Er wird von Dir regelrecht forciert.

Das ist Dein gutes Recht, aber dann bringe andere nicht in eine Situation, in der sie ein Schuldbewusstsein empfinden, welches ihnen gar nicht zukommt.
Dein Weinen, z.B. wenn Du aufgrund Deiner Impfhsltung angegriffen, oder wie Du es nennst, diskriminiert wirst

Meinst Du im Ernst, wenn Du Dich nicht impfen lässt, wird auch nur ein Mensch auf der Welt weniger diskriminiert?

Es gibt Streitthemen, bei denen die Trennung oder die völlige Unterordnung des einen Parts, die einzigen Möglichkeiten sind.
Ich bin multimorbid erkrankt, hatte mein Partner Deine Einstellung, er hatte genau eine Stunde seine Koffer zu packen.
Nicht als Strafaktion, nicht weil ich ihn nicht liebe.... Sondern weil seine so hehren, allgemeinkonkreten Ansichten offenbar wichtiger sind, als die konkrete Gesundheit seiner Frau.
 
  • #17
habe meinen Sport aufgegeben und gehe auch nicht mehr mit Kollegen in die Mensa
Meinem Partner ist Familie sehr wichtig und er wollte mich gerne an Weihnachten dabei haben, wahrscheinlich könnte ich auch hinkommen, aber ich möchte auch nicht in eine blöde Situation kommen und seine Verwandten verärgern und das Thema darauf lenken, deswegen meinte ich schon, er soll gerne gehen mit den liebsten Grüßen und ich beschäftige mich dann einfach alleine,
?
umgekehrt, das ist ja ein ganz einfaches und bekanntes psychologisches Prinzip, ich kann das dann einfach nicht unterstützen, ich hätte ein absolut schlechtes Gewissen und könnte nicht mehr ruhig schlafen, es geht halt gegen alle meine Prinzipien,
Ist das gegen deine Prinzipien dich vor Krankheiten Medikamentös zu schützen? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was du meinst.

Du bist natürlich jung und gesund aber vielleicht hast Du ältere Bekannte/ Verwandte/Freunde/Nachbarn/Eltern/Tanten und Onkel mit Vorerkrankungen wie Krebs. Wäre mit deinen Prinzipien vereinbar diese ungewollt anzustecken? Du musst arbeiten, einkaufen, zum Arzt gehen etc. Du kannst die Kontakte reduzieren aber nicht vollkommen ausschließen und einmal die Woche testen reicht nicht. Du müsstest dich mindestens 3 mal die Woche testen.
Das mit Zucchini: Eine giftige Zucchini ist bitter und ungenießbar. Wenn Zucchini süß und neutral schmeckt, ist unbedenklich. Die Samen, die man im Geschäft kauft, sind alle von Sorten, die keine Cucurbitacin enthalten. Das habe ich gerade in einem seriösen Garten Homepage gelesen.
 
  • #18
Es geht ihm eher darum, dass er meine Haltung unsolidarisch findet

Ist sie auch.

Ich habe zwei kleine Kinder, eins im Kita-Alter und ein Baby. Beide kann ich noch nicht impfen lassen.
Die jetzt wieder steigenden Infektionszahlen machen mir Sorgen. Mein Mann, Ich und der Rest der Familie ist geschützt und wird allenfalls einen milden Verlauf haben. Bei meinen Kindern kann ich das nicht garantieren. Sie sind die Verlierer dieser Pandemie und werden im nächsten Lockdwown wieder monatelang aus der Kita ausgeschlossen.

Ich bin froh, dass mein Mann und meine Familie beim Thema Impfen einer Meinung sind, denn einen Kompromiss gibt es bei dem Thema nicht. Und ja, ich würde meine Ehe überdenken, wenn solche grundlegenden Werte nicht übereinstimmen.

W36
 
  • #19
Lass dich impfen, dann musst du dir auch nichts anhören, was dich verletzt. Du liest dich wirklich sehr anstrengend.
Ausnahmsweise bin ich da mal bei @HollyGolightly . Du liest Dich sehr verschwurbelt.
Nervenzusammenbruch, ständiges Weinen, Weihnachten alleine rumhängen... und das alles wegen, ja weswegen eigentlich? Wegen einer verschwurbelten Solidarität mit wem? Querdenkern, Impfgegnern,Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen wollen/können?

Ich denke mal, Du hast ein anderes Problem. Irgendwas stimmt bei Dir derzeit psychisch nicht und das Impfen ist nur ein Ventil.

Wer soll Dir danken, dass Du Dich nicht impfen lässt ?
W,56
 
  • #20
Es geht ihm eher darum, dass er meine Haltung unsolidarisch findet und es ihm leid tut zu sehen und von mir zu hören, wie ich im Alltag in unangenehme Situationen komme und mir manchmal, wenn ein bissiger Kommentar kommt, meine Tränen wegblinzle, z.B. habe ich einmal vor seiner Mutter (im Garten mit Abstand) erzählt, ich habe im Internet gelesen, dass selbstgeerntete Zucchini auch mal Giftstoffe enthalten können, da meinte sie zynisch, man darf nicht alles glauben, was im Internet steht, da steht auch viel Unsinn (dabei war es eine seriöse Garten-Seite, ich habe sie später meinem Partner gezeigt!)
Bist du in Therapie? Wegen so was zu weinen ist nicht normal, mehr emotionale Stabilität wäre schon gut für dich.
 
  • #21
Liebe FS, meine Antwort wurde in deinem ersten thread nicht freigeschaltet, obwohl ich selbst geimpft bin.
Ich würde mich an deiner Stelle fragen, warum dich die Reaktion deines Partners so aus der Fassung bringt, dass Du stundenlang weinst.
Schlussendlich muss sich dein Partner von dir trennen, wenn er mit deiner Haltung nicht klarkommt.

Das Thema Impfen spielt keine Rolle und dass die Impfunwilligen die bösen sind haben wir hier gelesen, darüber braucht man nicht mehr diskutieren, sonst wird auch dieses Thema geschlossen.

Habt ihr Kinder? Wenn man Kinder hat, trifft man zusammen Entscheidungen, die das Kind betreffen ( Dauer der Elternzeit, Schulwahl). Seid ihr beiden grundsätzlich kompromissbereit, könnt ihr einstecken, ohne sich gekränkt zu fühlen oder fühlt ihr euch eher schnell angegriffen und antwortet mit Gegenangriff?
 
  • #22
Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass es manchmal bei einem richtigen Streit besser ist man geht sich erstmal aus dem Weg und redet gegen später nochmal darüber. Natürlich ist Kommunikation wichtig. Keine Frage. Das sage ich als Mann. Wenn man allerdings richtig wütend ist macht es ja keinen Sinn darüber zu reden. Man ist ja dann wütend und schlägt sich dann auf gut deutsch gesagt die Köpfe ein.

Es ist doch dann so. Da gibt einem Wort das andere. Bevor man sagt was man nicht will sollte man es erstmal bleiben lassen. Mir ist natürlich Kommunikation trotzdem sehr wichtig. Gegen später kann man ja nochmal in Ruhe darüber sprechen. Dann klappt es auch mit der Versöhnung.

Trotzdem ist für mich ein Streit nicht gleich ein Trennungsgrund.
 
  • #23
Ausnahmsweise bin ich da mal bei @HollyGolightly . Du liest Dich sehr verschwurbelt.
Nervenzusammenbruch, ständiges Weinen, Weihnachten alleine rumhängen... und das alles wegen, ja weswegen eigentlich? Wegen einer verschwurbelten Solidarität mit wem? Querdenkern, Impfgegnern,Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen wollen/können?

Ich denke mal, Du hast ein anderes Problem. Irgendwas stimmt bei Dir derzeit psychisch nicht und das Impfen ist nur ein Ventil.

Wer soll Dir danken, dass Du Dich nicht impfen lässt ?
W,56
Ja, natürlich stimmt bei ihr momentan was nicht, vielleicht könnte man anerkennen, dass Menschen wie sie auch unter der Situation leiden, nur auf eine andere Art? Warum ist der eine Schmerz und die eine Angst wichtiger und richtiger als die andere? Genau solche Kommentare führen doch eben dazu, dass sie traurig und fertig mit den Nerven ist, ich kann total gut nachempfinden, wie verletzend das Zucchini-Beispiel ist, nicht das alleine, aber in der Summe, wenn man das immer wieder erlebt, obwohl man nichts getan hat und es eigentlich gerade um ein ganz anderes Thema geht, genau das meint sie ja.
Ich kann nicht verstehen, wie so viele Menschen das nicht checken können, im Alltag ok, aber ich staune immer, wie schlecht auch Menschen in wichtigen Positionen in Kommunikation und Mediation sind, genau durch Ignoranz löst man Konflikte NICHT!
w26
 
  • #24
Es geht ihm eher darum, dass er meine Haltung unsolidarisch findet und es ihm leid tut zu sehen und von mir zu hören, wie ich im Alltag in unangenehme Situationen komme und mir manchmal, wenn ein bissiger Kommentar kommt, meine Tränen wegblinzle
Anscheinend nimmt dich Ablehnung sehr mit und du hast nah am Wasser gebaut, wenn du gleich weinen musst oder sogar einen Nervenzusammenbruch bekommst, wenn dir ein rauher Wind ins Gesicht weht. Für eure Beziehung ist es doch das Wichtigste, dass ihr trotz unterschiedlicher Meinungen miteinander klar kommt.

Kürzlich erzählte Sarah Wagenknecht in einer Fernsehsendung, dass ihr Mann Oskar Lafontaine geimpft ist, weil er, mit über 70, zu den Risikopersonen gehört, sie selber aber nicht. Ob das ein Problem für ihre Ehe darstellt oder nicht, hat sie gar nicht erst erwähnt, weil beide eine Ehe auf Augenhöhe führen und sich gegenseitig respektieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Frau Wagenknecht anfängt zu weinen, weil ihr von anders denkenden vorgehalten wird, dass sie sich nicht impfen lassen will.

Insofern musst du eher härter im Nehmen werden, damit du Anfeindungen oder Ausgrenzung gelassener begegnen kannst. Mangelt es dir vielleicht an Selbstbewusstsein oder möchtest du nur einfach gerne everybody's Darling sein?

Ich kann deine Situation zwar nicht nachvollziehen, weil ich ebenso geimpft bin wie meine Kinder, Geschwister und überhaupt mein nahes Umfeld, außer einigen Kollegen. Aber wenn ich einmal etwas nicht tun wollte, obwohl andere das für besser halten und mich dazu drängen wollten, wäre es mir piepegal was diese dazu sagen. Ich würde tun, was ich für mich für richtig halte und bestimmt nicht anfangen zu weinen, so dass mein Freund mit mir Mitleid haben müsste.

Wenn es an deinem Selbstwert liegen sollte, dann arbeite daran, damit du nicht gleich bei jedem Widerstand oder jeder Ausgrenzung außer Fassung gerätst und stundenlang weinen musst. In der Regel hat jede Handlung von uns Konsequenzen und die muss man dann auch annehmen- und damit leben können.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #25
Hattet ihr schon mal heftige Konflikte und Streitigkeiten in einer Beziehung und wie habt ihr sie gelöst?
Konflikte gibt es wohl in jeder Beziehung, gerade am Anfang. Man merkt, wie man miteinander umgeht, stellt fest, ob grundlegende Werte und Lebenseinstellungen passen, mindestens aber kompatibel sind oder einen Kompromiss ermöglichen.

Wenn das dauerhaft nicht geht und man keinen gemeinsamen Weg findet, dann ist die Beziehung aus meiner Sicht am Ende. Meine Ehe ist an Sprachlosigkeit zu einem grundsätzlich lösbaren Konflikt gescheitert. Dauerstreit ist für mich keine Lösung.
…wenn man anderer Meinung ist und eigentlich kein Verständnis für die Position des anderen hat, trotzdem "liebevoll streiten"?
Unterschiedliche Meinungen sind für mich kein Grund, eine Beziehung zu beenden. Das Problem kann mangelnde Toleranz sein, s. Parallelthread. Oder es sind eben doch unterschiedliche Einstellungen und Werte, die einem so wichtig sind, dass man die Beziehung dafür beendet. Intoleranz ist heute oft zu finden. Für mich ist Toleranz eine grundlegende Voraussetzung für Beziehungein jeder Art.
Beim Impfthema können manche nicht tolerant sein, weil sie an ihre eigenen Grenzen stoßen. Dann ist die Beziehung am Ende. In der Regel können sie dann bei anderen Themen auch nicht tolerant sein, so dass das Problem grundsätzlicher ist. Eine Raucherin, in deren Qualm ich atmen müsste, wäre für mich z. B. nicht tolerabel.
…wir in Bezug auf die Impfung auf zwei komplett verschiedenen Ebenen diskutiert haben.
Dann kann die Aufgabe sein, eine gemeinsame Gesprächsebene zu finden und Verständnis für den Partner zu entwickeln.
Wer selbst Angst vor dem etwas größeren Risiko eines ungeimpften Partners hat, der muss ja irgendwie vielleicht auch Angst auf beiden Seiten anerkennen.
Moral ist für mich oft eine vorgeblich „höherwertige“ Ausrede, um andere Sichten nicht tolerieren zu müssen. Ein Totschlagargument, wenn man unfähig ist, sachlich zu argumentieren. Moral an sich wird zunehmend völlig wertlos, wenn man das dauernd einsetzt.
ist auch keine sachliche Lösung.
…es tat ihm sehr leid und er wollte mich auf keinen Fall so sehen….
macht eine Lösung auf der Sachebene genauso unmöglich wie „Moral“.
…er meine Sichtweise nicht nachvollziehen kann, weil er meine Erfahrungen weder gemacht hat ...
Wenn er das nicht verstehen kann, wäre er der falsche Partner. Bei meiner Exfrau war auch das Problem, dass sie mir nicht geben konnte, was ich brauchte und ich damit nicht umgehen konnte.
 
  • #26
Nein, wir haben keine Kinder, sondern leben zu zweit. Ich habe auch normalerweise und gerade keinen Kontakt zu Älteren oder Kindern. Aber Kindererziehung wäre auch kein Problem, wir haben ja sonst in fast allem die gleiche Meinung.

Ja, ich gebe zu, dass ich gerade etwas emotional und dünnhäutig bin, eben weil immer wieder von allen Seiten so was kommt und mich das psychisch sehr belastet, wirklich bis zum Nervenzusammenbruch und Schluchzen und mit Hyperventilieren (was ich sonst niemals habe). Im Alltag draußen nicht, da blinzle ich mir meine Tränen und traurigen Gedanken weg, wenn es einen Vorfall gibt, aber dadurch sammelt es sich an. Jetzt habe ich mich wieder gut beruhigt, es ist nur bei entsprechendem Anlass.

Früher und normalerweise bin ich nicht so, mein Partner kennt mich als immer fröhlichen Sonnenschein und der bin ich auch an anderen Tagen, nur in letzter Zeit hat es sich gehäuft, dass ich traurig war. Seine Familie liebt mich auch, deswegen finde ich es ja so schlimm, wenn jetzt plötzlich manchmal so kleine fiese Sticheleien kommen, ich nehme inzwischen auch feine Nuancen wahr. Ich glaube, viele bemerken gar nicht, wie verletztend das eigentlich ist, deswegen kann ich es auch verzeihen, aber es tut trotzdem so weh.

Ihn bekümmert das ebenfalls und deswegen kann er ja nicht verstehen, warum ich nicht "einfach" was daran ändere. Nur für mich ist es eben nicht einfach. Wir haben sonst nie gestritten und haben sehr viele Gemeinsamkeiten und die gleichen Werte, sind beide sehr höfliche, ruhige, rationale, nette Menschen. Es ist auch eigentlich kein echter Streit, wir haben gestern ja nochmal darüber geredet und er hat es gar nicht als so krassen Streit empfunden, nur mich belastet es, weil ich mir Sorgen mache, dass er denken könnte, wenn wir in einer (für ihn) wichtigen Angelegenheit verschiedene Meinungen haben, dass das problematisch für die Beziehung insgesamt sein könnte (wie hier ja auch teilweise geschrieben wird). Und früher gab es das eben nicht. Er hat aber auch nicht immer so ganz mitbekommen, dass ich nach unserer Diskussion noch so lange darunter gelitten habe. Ich weine nicht, um ihn zu erpressen, sondern es macht mich einfach sehr traurig und belastet mich sehr.
 
  • #27
@Mon Chi Chi Danke für die Buchempfehlung! Ja, ich habe nun angefangen, meinem Partner noch genauer die Gründe zu erzählen, warum mich das alles gerade so vielleicht irrational triggert, eben weil ich schon öfters in meinem Leben Diskriminierungserfahrung gemacht habe, vor allem auch indirekte, nämlich dass ich eigentlich alles richtig mache und fähig und fleißig und nett und höflich bin usw., aber dann durch kleine Details trotzdem ausgegrenzt bin, auch wenn es nur kleine Kommentare und zynische Sprüche sind, genau wie jetzt. Früher habe ich mich sehr viel bemüht, meine Makel zu beheben und mich anzupassen, um einem bestimmten Bild zu entsprechen, ich habe sogar teilweise gelogen und mich verstellt, aber das hat sowieso nie geklappt und dann habe ich das überwunden, sodass ich inzwischen stolz zu mir und meinem Hintergrund usw. stehen kann, das war ein jahrelanger Prozess und hat mich viel Mühe gekostet. Ich dachte, ich hätte es überwunden, aber nun erlebe ich wieder eine Form von schlimmer Diskriminierung und Ausgrenzung, es ist für mich unfassbar schlimm, dass das jetzt nicht nur im Kle
Ich wollte eigentlich sogar gehen, aber habe einfach noch etwas gewartet, weil ich wichtige Projekte mit Deadline hatte und bei meinem Partner gesehen habe, wie er nach der Impfung eine Woche krank war und komplett ausgefallen ist, das konnte ich mir zu dem Zeitpunkt einfach nicht leisten, da habe ich noch kurz gewartet, aber dann nahm plötzlich die Polemik zu und ich habe ein paar sehr traumatisierende Erlebnisse gehabt, einmal in der Anfangsphase z.B. hatte ich nur mal meine Maske vergessen, aber musste eben ein paar Stationen fahren, da hat ein fremder Mann mich total zusammengeschimpft und mit seinem Handy gefilmt und dazu vorwurfsvoll geredet und andere Passanten herangerufen und gesagt, er stellt das Video online, damit alle sehen, wer die Menschen sind, die sich an nichts halten usw. Und noch ein paar weitere schlimme Erlebnisse, ich finde das ganz schlimm und nicht richtig und kann mich damit nicht gemein machen, es betrifft ja auch nicht nur mich, deswegen kann ich es auch aus Solidarität zu anderen nicht tun, denen es ähnlich geht wie mir. Aber ich verstehe, wenn manche das anders sehen.
Es sind also immer die anderen Schuld. Du bist das arme Opfer? Wie stellst du dir die Kommunikation denn vor wenn du ohne Maske da sitzt? Du gefährdest Menschen, aber die anderen sind böse. Merkst du nichts? Lass dich impfen, gut ist.
 
  • #28
Naja, findest du, es ist wirklich eine gelungene Argumentation?? ?‍♀️?‍♀️. Sich impfen lassen, damit man Ruhe hat?? Es ist KEINE Impfpflicht in Deutschland. Punkt. Solange das so ist, so lange bitte solche Leute in Ruhe lassen. Alles andere ist Hetze, die übrigens strafrechtlich relevant ist.Mobbing auf jeden Fall. Ob du die Argumente der Ungeimpften bescheuert findest oder nicht, spielt keine Rolle, die Gesetze sind nun mal so und sofern ich weiss, noch ihre Wirksamkeit nicht verloren.
FS, ich möchte dir Mut zusprechen, mir geht es genauso, und egal wofür du dich entscheidest, dass du diese Entscheidung mit reinen Herzen triffst und nicht, weil die "soziale" Gesellschaft dir Druck gemacht hat.
Demnächst werden wir, genau wegen solchen Mitbürgern, eine Impfpflicht bekommen, was ich sehr befürworte. Bei meiner Meinung ist übrigens gar nichts strafrechtlich relevant. Es ist vernünftig und jeder sollte so handeln.
 
  • #29
Es sind also immer die anderen Schuld. Du bist das arme Opfer? Wie stellst du dir die Kommunikation denn vor wenn du ohne Maske da sitzt? Du gefährdest Menschen, aber die anderen sind böse. Merkst du nichts? Lass dich impfen, gut ist.
Was soll das jetzt? Bist du jetzt etwa ihre Mutter und sie ein unnmündiges Kind, dass du ihr sagst was sie machen soll? Die Frage in diesem thread klingt anders.

LIEBE FS, Konflikte musst du aushalten können ohne Angst zu haben, dass der Partner geht. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl. Es muss nicht immer alles rosig sein und normalerweise trennt man sich nicht wegen eines Konfliktes.
Vertraust du an deine Entscheidungen? Willst du vielleicht allen recht machen? Möchtest du unbedingt Harmonie in deiner Beziehung?
 
  • #30
Ich bin in der gleichen Situation. Aber wir streiten uns nicht darüber. Ich verstehe ihn. Und er versteht mich und meine Bedenken vor der Impfung. Anfangs wollten wir uns auch gegenseitig überzeugen. Ich habe Bedenken um die Langzeitfolgen, da er geimpft ist. Und würde ich mich nie impfen lassen, da ich Bekannte in meiner Verwandtschaft haben, welche seitdem massive Impfnebenwirkungen haben. Ich hätte mehr Bedenken vor der Impfung als vor Corona! Unterdessen hatte ich und mein Umfeld aber Corona gut überstanden. (Es war wie eine Grippe) (Sogar mein Vater über 75 hat es sehr gut überstanden) Und ich habe zumindest ein halbes Jahr ein Zertifikat.
 
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