Ich finde auch schön, wenn man nicht auf erwachsen macht und sich das innere Kind bewahrt.
Du hast geschrieben, dass Du Dich treiben ließest. Das würde ich jetzt auch versuchen: Lass Dich treiben. Ich sehe das Sich-Treiben-Lassen bei Dir eher wie feurige Euphorie statt gefühlsmäßiges Treibenlassen. Es gibt einen Unterschied, das eine kann nicht akzeptieren, dass es vorbei ist (ich meine jetzt nur euer Date) und steckt noch mehr Energie hinein, will anheizen. Das andere schaut, was los ist und lässt leicht oder eben nicht so leicht los und treibt weiter. Es kann akzeptieren, dass es "das wohl nicht gewesen sein kann", wenn jetzt nichts mehr kommt, während das Anheizende weiter euphorisch sein will und denkt, man müsse nur mehr tun.
Das echte sich Treibenlassen ist für mich verbunden damit, das in anderen Situationen auch tun zu können, seine eigenen Wünsche loszulassen, wenn sich zeigt, dass nichts passiert, während Menschen mit viel Feuer versuchen, den anderen in diese Euphorie hineinzuziehen, selbst wenn nichts mehr kommt von ihm.
Leider stößt ein Feuriger schnell auf Wände, weil die andere misstrauisch sein könnten, denn Feurigkeit entflammt schnell und ist leicht wieder ausgebrannt. Die Menschen, die zu schnell zu begeistert sind, wirken so, als wären sie nicht sonderlich nachhaltig. Das stimmt nicht unbedingt, aber man muss damit umgehen können, dass andere nicht so sind. Mein Partner war das in Diskussionen und Pläne schmieden. Ich denke sehr pragmatisch und vorsichtig und wenn ich meine Einwände brachte, die absolut realistisch und nicht "negativ" waren, wurde er sauer, weil er meinte, ich würde schon vorher alles miesreden. Was eintrat, war das, was ich vorausgesagt hatte, WENN er überhaupt irgendwas umsetzte. Aber er brauchte diese feurige, begeisternde unrealistische Vision. Vieles Geplante fand nie statt.
Es gibt Menschen, die in Deinem Bereich genauso feurig ticken (falls ich überhaupt recht habe mit meinen Gedanken zu Deinem Temperament).
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Du Dich verstellen solltest. Aber mit Feuer im eigenen Temperament muss man umgehen lernen. Der andere lässt sich nicht immer anstecken, weil er so nicht tickt. Man arbeitet sich daran ab, den anderen doch endlich mit Leidenschaft anzustecken, aber nichts passiert, weil er so nicht ist. Da er dem ganzen nichts gleich Energetisches entgegensetzen kann, entzieht er sich einfach, und der feurige Mensch bleibt vielleicht leer zurück.