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  • #61
Ich finde die Diskussion hier merkwürdig. Die Mehrheit hier postuliert, dass in der Partnerschaft ausschließlich finanziell gleich gestellte Menschen zu einander passen. Das erinnert mich an ein Ständesystem oder das Kastenwesen.

Es wäre auch ein großer Zufall, wenn die beiden Partner ihr Leben lang immer zur selben Zeit Karrieresprünge machen o.ä. Muss man sich bei einer Abweichung trennen? Und wenn sie wegen dem gemeinsamen Kind in Elternzeit ist und weniger verdient, muss sie dann weiter 50% zahlen, oder soll dann der Mann der "dumme Zahlmeister" sein?

Tatsächlich sehen wir, dass bei den reichsten Menschen der Welt nicht mehr auf "Augenhöhe" geheiratet wird. Prinzessin Victoria von Schweden heiratet den armen Fitness-Lehrer.
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Natürlich hat sich mittlerweile ein Ständesystem in Deutschland gebildet. Seit dem das Modell der Versorgerehe nicht mehr nachgefragt ist, daten die meisten Menschen gemäß ihres eigenen Finanzstatuses. Die Krankenschenschwester, die vom Arzt geheiratet wurde und später die Sprechstundenhilfe in seiner Praxis wurde, gab es mal in der früheren Generation.

Akademisch gebildete Männer heiraten heutzutage meistens Akademikerinnen. Die Chance als Frisörin einen besser gebildeteten Mann zu heiraten, gab es bis spätestens ca. 80-er des letzten Jahrhunderts. Heute nicht mehr, wenn es um heiraten geht.

In der Elternzeit erwartet keiner, dass die Frau die Hälfte der Kosten trägt, es sei denn, sie kann es und möchte es auch. Der Mann wird in der Elternzeit niemals als Zahlmeister bezeichnet, wenn es um ein gemeinsames Kind geht.

Das Beispiel mit den reichsten Menschen der Welt passt hier nicht. Hier geht es lediglich um Menschen mit einem guten Einkommen, ggf. auch mit Erbschaften, jedoch nicht in der Größenhöhe einer Prinzessin oder einer Paris Hilton.

Die deutsche Mentalität ist anders als in vielen anderen Ländern. Heutzutageen ist es hierzulande üblich, dass man neben der Optik einer Frau auch eine gewisse finanzielle Stärke erwartet, insofern der Mann auch gut situiert ist. In den USA oder anderen Ländern verhelfen die Männer ihrer Partnerinnen zu einem Karrieresprung. In Deutschland betrachtet der Mann die Frau nach dem Motto "sie soll selber ihr Ding gut machen und Spaß daran haben". Damit meint man, dass man eine eigenständige Partnerin haben möchte, die gut und ausreichend viel verdient (keine 450,- Euro-Jobs, keine Teilzeit). Damit behanndelt man sie "modern" und man braucht keinerlei Verantwortug für sie zu tragen.

Wenn eine Frau DEUTLICH weniger verdient, muss der Mann eine gewisse Verantwortung für sie übernehmen. Ggf. deutlich aufstocken oder sie heiraten, damit sie im Alter besser abgesichert ist als durch ihre eigene Leistung.

Das möchte der Mann von heute nicht mehr. Er sieht auch keinen Grund dazu.
Wenn der Unterschied im Netto nicht groß ist, ist es ok.
Wenn die Frau mehrere Hunderte und gar Tausende weniger verdient als der Mann, schwindet das Interesse des Mannes, egal wie toll sie sonst ist.

Frauen, die einen Mann suchen, der ihnen u.a. ermöglichen kann und möchte, Hausfrau zu sein oder lebenslang nur in Teilzeit arbeiten zu gehen, haben es wirklich sehr schwer. Die Männer machen da nicht mehr mit!
 
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  • #62
Ich kenne relativ viele Männer, mit Jahresgehältern im gut 6 stelligen Bereich, aber nur wenige Frauen. Auch diese gut verdienenden Männer haben keine Partnerinnen gefunden und geheiratet, die annähernd gut verdienen, einfach weil irgendwann die Luft dünner wird. Auch mit einem guten überdurchschnittlichen Gehalt der Frau verdienen diese Frauen nicht "ausreichend", um bei dem Lebensstil der Männer mitzuleben. Das ist die Realität in Deutschland.

Frauen, die einen Mann suchen, der ihnen u.a. ermöglichen kann und möchte, Hausfrau zu sein oder lebenslang nur in Teilzeit arbeiten zu gehen, haben es wirklich sehr schwer. Die Männer machen da nicht mehr mit!

Es geht um arbeitende Partnerinnen, die weniger verdienen, nicht um Versorgerehen, nicht um Hausfrauenleben usw.

Es ist eben so Realität in Deutschland, dass die in Vollzeit arbeitende verbeamtete Lehrerin oder Pflegeheimleiterin oder Kuratorin eines Museums oder Chefsekretärin trotz anspruchsvoller, leitender Tätigkeit in Vollzeit weit weniger verdient als der Ingenieur in der Automobilbranche, der Informatiker oder Investmentbanker oder Chefarzt. Das ist eben so.

Und nach meiner Lebenswirklichkeit haben sich die wirklich gut verdienenden Männer gerne weniger verdienende kultivierte Kunsthistorikerinnen, Beamtinnen der höheren Beamtenlaufbahn ausgesucht, obwohl die Frauen weit weniger verdienen.

Lustig finde ich die Vorstellung, dass der Entwicklungsingenieur in der Automobilbranche zur in Vollzeit arbeitenden Oberstaatsanwältin mit besten Studienabschlüssen und Pensionsansprüchen sagen soll, "tut mir leid, eine Liebesbeziehung kommt für mich nicht in Frage. Wir sind nicht auf Augenhöhe. Sie verdienen nicht genug. Ich bin weder bereit meinen Lebensstandard auf Ihr niedriges Niveau zu senken, noch Sie mit Ihrem lächerlichen um 1.000,00 € geringeren monatlichen Nettogehalt zu finanzieren und auszuhalten. Das wäre für mich eine Form der Prostitution!" Wie albern wäre das denn!? Ich lache mich tot!!
 
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