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  • #1

Sie ist Soldatin - kann man mit ihr überhaupt je auf eine Familie planen?

Hallo, ich habe über EP eine tolle Frau kennen gelernt. Jetzt, kurz bevor ich sie um ein Treffen bitten wollte, sagte sie, sie wäre Soldatin. Ich war erstmal geschockt, denn in ihrem Profil steht "Beamtin". Sie meinte sie hätte das so reingeschrieben weil sonst nur sehr merkwürdige Anfragen kommen würden, was ich auch verstehen kann. Rein von ihren Emails und den Telefonaten passt das Klischee überhaupt nicht, das ich sonst sofort im Kopf gehabt hätte. Aber egal wie nett sie ist und wie gut wir uns verstehen: ist es sinnvoll da Zeit reinzuinvestieren oder lohnt sich das eher nicht wegen ihres Berufes? Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht? Ich habe verweigert und weiß daher gar nichts darüber!
 
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  • #2
Ich (männlich, 42) war selber als Zeitsoldat tätig. Du solltest dir darüber klar sein, das dein Kontakt wegen neuer Verwendung öfter (und i.d.R. bundesweit) umziehen muss. Weiterhin werden Auslandseinsätze wohl nicht zu vermeiden sein. Wenn du aufgrund deiner Verweigerung kein grundsätzliches Problem mit einer Soldatin hast, solltest du sie zumindest persönlich treffen und sie diesbezüglich direkt ansprechen...
 
  • #3
Kläre doch vorher schon mal ab, ob sie bezüglich ihrer persönlichen Stelle garantieren kann, ortfest zu bleiben. Auch ob eventuell Auslandseinsätze vorkommen können, wäre interessant zu erfahren. Desweiteren würde mich an Deiner Stelle interessieren, in was für einer Einheit sie arbeitet: Kampfeinsätze, Verwaltung, Sanitäter?

Ganz ehrlich: Ob man mit Soldaten zurecht kommt, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. En Treffen kostet nicht viel und wenn sie eh nicht passt, dann musst Du Dir über den Beruf auch keine Gedanken machen und falls sie genau Dein Typ ist, kannst Du immer noch genau nachfragen.
 
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Persona grata

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  • #4
Ich bin fassungslos!!! Der gewählte Beruf eines Menschen soll ein Hindernis für eine evtl. Beziehung sein?!?!? Du hast es doch offenbar schon richtig erkannt: ".....passt das Klischee überhaupt nicht,......" Das Mädel selbst findest Du doch augenscheinlich toll, und zwar auch, ohne dass Du sie getroffen hast. Wie würdest Du denn die Frage der Familienplanung beantworten, wenn Du der Soldat wärst? Eine solche Konstellation habe ich im Bekanntenkreis nämlich auch: Er ist Soldat und sie hat einen äußerst hoch dotierten Job hier in der Stadt. Das Ehepaar sieht sich (fast) nur an Wochenenden, weil er permanent woanders -auch im Ausland- eingesetzt ist. Sie hat aber locker eine 60-Stunden-Woche und sitzt auch nicht gerade wartend am Herd....! Inzwischen ist die Familienplanung angelaufen und beide hoffen, dass er vielleicht in der nächsten Zeit heimatnah eingesetzt wird. Aber das ist nun mal das Los der Soldaten. Aber wo ein Wille ist,......! Zunächst mal würde ich das erste und weitere Dates abwarten, bevor ich an eine Familienplanung denke. Alles Gute für Euch beide!
 
  • #5
@#3: Aber warum denn nicht? Für mich ist der gewählte (!) Beruf eines Menschen ein sehr wichtiges Charakteristikum, das sehr viel über einen Menschen aussagt und auch sehr stark sein Leben beeinflusst. Das ist einfach Fakt!

Ich habe absolut Verständnis für Frauen, die nicht mit einem Polizisten oder Soldaten verheiratet sein wollen und immer Angst haben, dass ihm was passiert. Mein Partner im Kampfeinsatz -- nein Danke!
 
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  • #6
Ich war mit einem zusammen und ich muss sagen, auch wenn ich sehr verliebt war, es hat uns doch ziemlich eingeschränkt, denn ich bin auch viel unterwegs. Wenn man sich liebt, dann schafft man alles, das habe ich bis dato immer geglaubt, aber wie Frederika schon sagt, es beeinflußt das Leben ungemein, es fängt schon mit dem Freundeskreis an und hört bei ganz harmlosen Dingen auf. Ich musste MIR klar werden,was will ich, denn für mich hat Familienleben inkl. Kinder Priorität und das mein Partner mich so gut es geht unterstützt, das kann ein/e Soldat/in nicht leisten.
Selbst wenn man ein Organisationstalent ist wie ich!!!! Überlege Dir das gut und vorallem sei Dir Deiner Werte bzw. Deiner Vorstellungen im Klaren. Viel Glück
 
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  • #7
Zeitsoldat ist ja von der Entlohnung her fast Beamtentum. Insofern war das ja nicht mal so falsch ;-)
Aber Scherz beiseite: Bei welcher Waffengattung dient sie?
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswehr
Theoretisch kann sie überall sein, 50% der Frauen sind aber bei den Sannis.
Wie schon angesprochen wird sie öfters umziehen, und auch mal 6 Monate im Ausland sein.
Allerdings muss ich (m, 12 Monate Grundwehrdienst vor 15 Jahren...) sagen, das mir jemand der den Soldatenberuf hat und das gern macht und dazu steht noch 10 mal lieber ist als jemand, der irgendeinen anderen Job hat, die Firma, deren Produkte und letztlich vielleicht sogar den Job selber abgrundtief hasst oder zumindest von Gleichgültigkeit erfüllt ist.
 
  • #8
Mir gibt zu denken, dass sie in ihrem Profil bewusst eine unscharfe Angabe zu ihrem Beruf gemacht hat. Sie bekommt sonst nur merkwürdige Anfragen? Was denn für welche und wieso ignoriert sie die nicht einfach? Es könnte genau das Gegenteil der Fall gewesen sein, dass sie mit der Angabe "Soldatin" gar keine Anfragen bekommen hat und jetzt nachgeholfen hat.

Dennoch schließ ich mich den bisherigen Beiträgen an. Triff sie einfach und überprüfe, ob es auch sonst noch Abweichungen zwischen Profilangaben und Realität gibt. Ansonsten lenk das Gespräch beim Treffen geschickt auf die problematischen Dinge, die du gemeinhin mit einer Soldatin verbindest (aka Auslandseinsätze, Einsatzgefahr, evtl. finanzieller Background, vielleicht sogar Maskulismus).
 
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Persona grata

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  • #9
@4: Deinen Standpunkt kann ich sehr gut nachvollziehen und akzeptieren. Diese Meinung habe ich aber bei dem Fragesteller so nicht heraus gelesen. Zwischen den Zeilen lese ich eher, dass er w/ der Klischees: Mannweib, abschreckend, Kommandoton, männlich, hartgesotten, Pommes-Sammlerin (= Mannschaftsgrad) usw. Bedenken hat. Das alles wurde ja schon in einem anderen Thread diskutiert. Da hatte sich auch eine Soldatin "geoutet" und geschrieben, dass ihr diese Klischees immer wieder entgegen schlügen. Und genau das finde ich eben nicht in Ordnung. Deine Sorge, Angst um einen geliebten Partner, der in einem nicht ungefährlichen Beruf tätig ist, zu haben, würde ich sofort teilen!
 
  • #10
@#8: Ja, OK, dann sind wir einer ähnlichen Meinung. Klischees über Soldatinnen gibt es genug und die Wirklichkeit sieht wahrscheinlich oft anders aus. Der Fragesteller bezog sich aber zumindest in der Titelfrage schon auf Familienplanung und daraus hatte ich eher auf Mobilität und Sicherheit geschlossen als auch hartgesottene Mannsweiber. Aber es ist gut, dass wir alle Aspekte beleuchten. Auch Thomas Kommentar zu der unwahren Angabe im Profil finde ich wichtig -- Schummeleien würden mir aufstoßen.
 
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  • #11
Um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Familienplanung geht bei Vater Staat sicher einfacher als in der Wirtschaft draussen.

Beim Bund gibt es ungefähr so viele Berufe wie außerhalb auch, schließlich muss eine Armee eine autarke Infrastruktur bereitstellen. Musiker, Hochschullehrer, Meteorologe, Koch, Tierarzt, Biathlet, Kameramann - das kann sich alles hinter "Soldat" verbergen (auch wenn das natürlich eher die Exoten sind).
Die "Versetzungsgefahr" steigt so weit ich weiss mit der Menge des Lamettas auf der Schulter. Offiziere wurden schon aus Prinzip regelmässig versetzt (hat vermutlich auch politische Gründe -> keine geschlossene Gesellschaft erwünscht), das ist vermutlich noch immer so.
Aber in der Wirtschaft geht es Dir auch nicht anders: Du must da hin wo es Arbeit gibt/Aufstiegschancen locken/dein Chef dich gerade hin haben will.

Und was sich Viele dank Amerikanischer Kasernenhoffilme und fehlender Eigenerfahrung nicht vorstellen können: Gerade wegen der klaren Hierarchien geht es beim Bund oft viel entspannter zu als in einem Firmenumfeld, wo jeder seinen Rang in der Hackordnung täglich verteidigen muss und man nicht sofort an der Schulter sieht, wer vor einem steht. So habe ich das jedenfalls während meines Wehrdienstes erlebt.
 
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Tonja

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  • #12
Ich habe auch eine Freundin bei der Bundeswehr. Sie hat ein Kind bekommen und ist jetzt gerade im Erziehungsurlaub. Sie wird insgesamt 3 Jahre zu Hause bleiben und hat dann garantiert ihre Stelle wieder. Sie hat erzählt, dass sie falls sie allein erziehend wird nicht entgegen ihrem Willen in den Auslandseinsatz muss, wegen persönlicher Härte. Also so einfach wie sie würde ich es gerne haben. Den sein wir ehrlich: wenn frau in höherer Position tätig ist, dann fragt keiner ob wir eine Geschäftsreise machen können, oder nicht. Und wenn ich wegen nem Kind 3 Jahre frei haben will, brauche ich dann gar nicht mehr versuche, in meinen alten Job reizukommen.

Natürlich ist das langfristig ein Problem, dass man immer wieder mit oder für den Job umziehen muss, aber das ist ja auch bei "normalen" Karrierefrauen nicht anders, und man(n) muss sich dann eben entscheiden ob er lieber eine Hausfrau hat, die vielleicht nach ein paar Ehejahren unzufrieden ist weil sie sich nie beruflich verwirklichen konnte, und die er vielleicht im Falle einer Scheidung komplett finanzieren muss, oder lieber die mit der Karriere, die dann vielleicht nicht soviel Zeit für die Beziehung hat...
 
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  • #13
Fragesteller:

Vielen Dank für all die Antworten. Das hat mir echt keine Ruhe gelassen. Sie ist übrigens wirklich Doktor und gerade mit dem Studium fertig. Sie sagt dass sie noch 9 Jahre dabei bleiben muss, mindestens, und sich auch Auslandsaufenthalte nicht vermeiden lassen, aber nie länger als 4 Monate wären.

Ich werde mich jetzt wohl wirklich erstmal mit ihr treffen und sehen ob sonst alles passt. Ich hoffe schon. Und warum sollte man nicht für etwas schönes im Leben auch zu kämpfen haben?
 
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  • #14
Was ich mir in Bezug auf die Familienplanung auch schwierig vorstelle ist, wenn die Kinder ins schulpflichtige Alter kommen. Es ist doch echt nicht leicht für sie, wenn sie alle drei Jahre die Schule wechseln und sich neue Freunde suchen müssen. Umziehen müssen wohl mehr Familien mal, aber so oft...
Ich kenne den umgekehrten Fall. Er ist beim Bund. Sie wird, sobald die Kinder in der Schule sind, an einem festen Ort bleiben und nicht mehr mitziehen. Ideal finde ich das nicht. Aber die beiden hoffen, dass nach gewissen Jahren er an einem festen Ort arbeiten wird.
 
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