Hallo,
mein Gott, wird das politisch!
Ich (M, 56) habe mich 1979 im Alter von 23 Jahren sterilisieren lassen. Das hatte viele Gründe, auch solche, die hier schon diskutiert wurden.
Rückblickend muß ich sagen, daß es eine Kombination aus Pessimismus (Club of Rome, Kalter Krieg, RAF, die bleierne Zeit in Deutschland) und subjektiv empfunden schlechter Kindheit (was retrospektiv so nicht stimmt) war, die mich zu diesem Schritt bewogen hat. Außerdem gab es das Thema Verhütung nicht mehr, damals war es ja eine Forderung der Frauen, sich als Mann auch um die Verhütung zu kümmern ;-)
Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, in diese (damalige) Welt ein Kind zu setzen, da die Zukunft sowieso schwarz aussah und ich DIESE Verantwortung nicht tragen wollte und konnte.
Der Einwand, daß es uns noch nie so gut ging wie heute, trifft natürlich zu, was ich mir damals zutrauen konnte, steht aber auf einem anderen Blatt. Ich hätte durchaus ungewollt Vater werden können - für alle Seiten wahrscheinlich eine Katastrophe, so wie ich damals drauf war.
Es gibt sehr viele persönliche Gründe für Entscheidungen für oder gegen Kinder, die meines Erachtens akzeptiert werden sollten. Da muss jeder schon seinen eigenen Weg gehen und sollte für seine Entscheidung nicht beschimpft werden. Mit Verantwortungslosigkeit hat die Entscheidung für oder gegen Kinder meiner Meinung nach meist nichts zu tun.
In diesem Sinne