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  • #31
Hallo liebe Foris,
ich würde euch gerne mal um ein paar Meinungen zu meiner Situation bitten.
Ich bin weiblich, 28 Jahre alt, hatte bisher nur eine Beziehung von 7 Jahren, war schon mit dem Mann verlobt, der dann aber leider verstorben ist, ich lernte zwar wenige Wochen später schon einen neuen tollen Mann kennen, merkte aber schnell, das es einfach noch zu früh ist...
Die Männer die ich gadeted habe, waren alle recht unterschiedlich, was Alter, Beruf, Optik usw. anbelangt, also frage ich mich, ob ich irgendwas falsch mache, falsche Signale sende, oder ob feste Partnerschaften einfach out sind ???
Oder hatte ich einfach nur Serienpech ?


Hallo!
Zunächst mal mein herzlichstes Beileid zum Tod Deines Exfreundes!
Ich denke, was Du jetzt gerade durchmachst, ist eine Verstrickung zwischen Pech und dem ganz normalen Alltag!
Würde Dein Exfreund heute noch leben, dann wärst Du vermutlich niemals in die jetzige Lage geraten, und ihr wärt vielleicht heute noch glücklich zusammen.
Die Erfahrungen, die Du jetzt machst, sind mir wohlbekannt... allerdings andersherum, da ich ein Mann bin, der eine Frau sucht.
Wenn ich eine Frau übers Internet kennengelernt habe, war ich immer darauf aus, sie erstmal ein wenig kennenzulernen... dazu kam es jedoch kaum, denn wenn man spätestens nach dem zweiten Date noch immer nicht in der Kiste gelandet ist, haben die Frauen sich bei mir einfach nicht mehr zurückgemeldet.
So kann ich von etlichen zig Dates behaupten, dass etwa 98% davon ein Schuss in den Ofen waren, die restlichen 2% sind Frauen, mit denen ich heute immerhin platonisch gut befreundet bin.
Hat zwar nicht konkret etwas mit Deinem Fall zu tun, aber vielleicht erkennst Du ja an meinem Fall, wie schwierig es generell geworden ist, jemanden kennenzulernen.
Viele nehmen sich kaum noch die Zeit, sich etwas besser kennenlernen... ich zum Beispiel bin nun mal kein Kasanova und verlieb mich auch nicht schon nach zwei Dates mit einer Frau, sondern erst, wenn ich sie besser kennengelernt habe.
Vielleicht ist das aber auch ein Grund, warum sich so viele Männer zurückziehen.
Ehrlich gesagt halte ich es immerhin noch für ehrlich, wenn die Männer, mit denen Du Dich bisher getroffen hattest, ehrlich zu Dir sind und sagen, dass sie etwas Zeit bräuchten.
Immerhin besser, als wenn sie sich einfach gar nicht mehr bei Dir zurückmelden und Du keinen Schimmer hast, warum es so ist!
 
  • #32
Benjamin Franklin hat einmal gesagt: "They who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

Eine einfache Rechnung: Wie viel Freiheit bin ich bereit aufzugeben für das trügerische Gefühl von Sicherheit? Sicherheit im Alter, Sicherheit, dass man genug Sex hat, Sicherheit, dass man bei Arbeitslosigkeit oder Unfall aufgefangen wird, Sicherheit, dass man immer jemanden hat, der einem zur Seite steht?

Wie sicher ist "sicher"?

Und was verliert man dabei? Finanzielle Unabhängigkeit, Bestimmung der Freizeitgestaltung, Bestimmung des Karrierepfads, Bestimmung jedes kleinen Teilaspekts im Leben ("Warum brauchst du schon wieder ein neues Handy/neue Schuhe/..."), Gedankenfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, unbeobachtet zu sein,...

Wie viel davon ist man bereit, aufzugeben?
 
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  • #33
Feste Beziehungen sind natürlich nicht out, aber ich bin auch eher gegen Beziehungen, denn was will ich mit einem heute unkultivierten Mann, dem alles zu stressig ist und er es möglichst "einfach" haben will? Sei es in der Küche oder im Bett...

Z.b. bin ich ein Genießer, koche gerne (nein, ich bin nicht dick, bin superschlank), nehme mir für alles Zeit, will mit meinem Partner alles genießen, vieles ausprobieren und dazu gehört auch Offenheit gegenüber vielen Dinge. Solche Männer finde ich nicht - zumindest nicht unter den Deutschen, weil Deutsche sind nicht offen für viele Dinge.

Da heißt es z.B. Nudeln sind Nudeln, warum kochst du heute andere Nudeln, die 0,50 cent teurer sind? ("Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht")
Warum machst du das so und so, das geht doch viel schneller in der Mikrowelle?
Warum trinkst du deinen Tee aus einem so kleinen Becher und nimmst nicht gleich einen ganzen Kübel?
(Das sind nur Beispiele, die mich enorm nerven)

Boah, ich kann mit so einem Trampelverhalten der Männer überhaupt gar nicht. Dazu gehört auch die Art Pizza schmatzend am Tisch zu setzen und sich die Fettfinger am Pullover abzuwischen.

Sorry, mir ist das alles zu anstrengend mit diesen Männern. So etwas mag ich weder als Mann, noch als Freund.
 
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  • #34
Nein , out sind sie nicht..

Die gegenseitigen Erwartungshaltungen an eine Beziehung sind nur viel höher geworden..Ausserdem hat sich die Gestaltung einer Beziehung sehr verändert..

Während früher die Positionen " Wer macht was"..weitgehend klar festgestellt war sollen heute beide "jeder macht alles" erfüllen..

Ein Anspruch der jedoch in der Regel eher von "aussen" an eine Partnerschaft gestellt wird.

Dadurch bilden sich komplizierte Beziehungskonstrukte die allen Anforderungen oft nicht stand halten..

M
 
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  • #35
Boah, ich kann mit so einem Trampelverhalten der Männer überhaupt gar nicht.

Warum suchst Du Dir dann ausgerechnet solche Männer, gibt doch auch genügend andere? Manche Frauen streben offenbar danach, sich ihre Vorurteile von Zeit zu Zeit immer wieder mal bestätigen zu lassen, als bequeme Rechtfertigung für ihr Single-Dasein. (m)
 
  • #36
Gebe meinem Vorschreiber recht, sie sind nicht out, denn jeder sehnt sich danach, ob es sich erfüllt bleibt abzuwarten.

Dass viele Beziehungen scheitern liegt meines Erachtens nicht an überholten Anspruchsdenken oder Erwartungshaltung, sondern schlicht und einfach daran, dass ich zwei zusammentaten die eben nicht wirklich zusammenpassten.

Viele entscheiden eben nicht nach Gefühl oder Liebe, sonder nach Kalkül, Pragmatismus, Statusdenken oder überholter Erziehung/Ratschlägen von Freunden, Familie, Erziehung.

Dann gehen sehr viele eine Zweckgemeinschaft ein, wenn der Zweck die Mittel heiligt okay, aber auch das sind Bindungen mit Limit, weil einfach die Liebe fehlt. Rationalismus ist nur eine Basis, wenn beide eine offene Ehe führen, es stimmt im Alltag und bei den Finanzen, Liebe, Lust und Leidenschaft suchen sie woanders - man arrangiert sich.

Da liegt der Hase im Pfeffer, beides zu haben ist ein sechser im Lotto, aber viele suchen nicht, sie geben sich viel zu früh mit "irgendwas" zufrieden.

Diejenigen, die das nicht taten feiern auch irgendwann ihren 50. oder 60. Hochzeitstag.
Ich bin froh, da ich wenige Paare davon kenne.
 
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