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  • #1

Sind in Berufen mit guten Verdienstmöglichkeiten ...

... hauptsächlich materiell orientierte Frauen und Männer?

In meinem Job (Consultant) kann man einigermaßen leicht recht ordentlich verdienen, erst recht, wenn man als Freiberufler arbeitet. Ich selbst bin darauf aber nicht besonders aus, möchte kein Freiberufler sein, nicht häufiger den Arbeitgeber wechseln und was man sonst tun kann, um die Einkommens-Möglichkeiten bestens auszuschöpfen.

Es gibt andere Dinge, die mir auch wichtig sind, z. B. dass ich in der für mich richtigen Stadt wohne, dass ich beruflich die Themen machen kann, die mich motivieren, wenn ich dafür auch mal wieder etwas machen muss, das ich bisher noch nicht gemacht habe. Wiewohl ich bei der Arbeit recht engagiert bin, gibt es viele andere Motive, die bei mir neben dem Geld zählen und mein Leben kultivieren. Mir reicht mein Geld aus, zumal wenn ich verheiratet bin, eine bessere Steuerklasse habe und Miete teile etc.

Mir ist insbesondere bei der Partnersuche nicht klar: Wie sind die Frauen auf meinem beruflichen Level so eingestellt?
 
  • #2
Hm, schwierig, da eine geschlossene Antwort zu geben. Hier muss man wohl sehr genau differenzieren zwischen den Branchen.

Wie immer muss man leider auch hier den Disclaimer anbringen, der für denkende Leser selbstverständlich wäre: Hier ist nichts schwarzweiß, es gibt eine breite Verteilung unterschiedlicher Ausprägung, Ausnahmen bestätigen die Regel, nicht alle sind gleich, bla bla bla. Es geht um Häufigkeit, Anteil, Relation zu anderen Berufen, nicht um schwarzweiße Ferndiagnosen, die auf alle Angehörige eines bestimmten Berufes zutreffen. Aber es gibt eben dennoch hoch signifikante Unterschieden zwischen verschiedenen Berufen und Branchen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es schon so, dass bestimmte Berufe, Branchen und Tätigkeiten typischerweise materieller orientiert sind, also dass der Anteil materiell orientierter Personen höher ist. Vorallem Unternehmensberater sind im allgemeinen schon ganz besonders materiell fixiert, definieren sich über völlig überflüssige Statussymbole wie Maßanzüge, überteuerte Uhren, teure Markenschuhe, teure Autos, das gesamte Auftreten und im allgemeinen die Oberflächlichkeit ihrer Hobbys und Interessen, für die ohnehin wenig Zeit bleibt. Auch viele Controller, höher gestellte Banker und Juristen in gehobenen Kanzleien haben auf diesem Gebiet deutlich erhöhte materielle und oberflächliche Orientierung. Mich persönlich stößt das eher ab, andere Frauen mag das sogar eher anziehen.

Natürlich sind genau dies auch Branchen, die gut verdienen und sich eben just darüber definieren und messen und deren Selbstbild von Erfolg, Verdienst, Beziehungen geprägt ist.

Umgekehrt gibt es aber auch genug Branchen mit hohem Verdienst wie Ärzte, Apotheker oder Chemiker, die auf mich nur selten einen oberflächlichen oder materiellen Eindruck machen.

Ich plädiere daher dafür, die Berufe und Tätigkeiten eher als Charakteristikum zu sehen als nur den Verdienst. Gewiss korreliert das irgendwie, aber weniger zwingend der Verdienst als die Berufe.
 
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  • #3
Ich habe zu Studienzeiten in einer großen WG gewohnt und dementsprechend viel Kontakt zu verschiedensten Leuten mit den verschiedensten Studiengängen. Mein Eindruck war, dass angehende Juristen und BWLer (besonders aus dem Bereich Finance/Unternehmensberatung)sehr viel materieller und oberflächlicher eingestellt waren als beispielsweise angehende Ärzte oder Ingenieure.

Von daher decken sich meine persönliche Erfahrungen ziemlich mit denen von Frederika (und wohl auch mit der "generellen" Meinung).

Wie auch schon von Frederika erwähnt, trifft das natürliche nicht auf alle zu und du bist ja ein gutes Beispiel, dass dem nicht so sein muss. Von daher gilt wohl, Augen auf bei der Partnersuche. Gerade Oberflächlichkeit lässt sich doch eigentlich recht schnell entlarven oder nicht?

Nebenbei; Wo ich dann doch etwas schmunzeln musste, ist deine Aussage mit der besseren Steuerklasse bei Heirat..;)
 
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  • #4
Ja, ich bin so ein BWLer und gleichzeitig Steuerberater. Ist doch logisch, dass wir so sind, schließlich ist das unsere Arbeit.
Wir sind doch i.d.R. den ganzen Tag dabei, für Unternehmer (hierzu zählen dann auch die berühmten Ärzte) ihre Unternehmen zu verbessern und ihren Gewinn zu vermehren (sorry aber auch Ärzte sind ganz geil auf ein großes Einkommen und die Rolex).

Unser Erscheinungsbild, das tragen von Anzügen, angemessenes Auto, möglichst noch ein teures Hobby, müssen bei uns einfach sein. Denn was würde ein Unternehmer von mir denken, wenn ich bei ihm mit einem alten Golf auftauche; doch nur, dass ich es bisher noch nicht auf die Reihe bekommen habe.

Wer anderen rät, wie sie erfolgreich sein können, sollte dies doch zumindest erst einmal für sich selbst erreicht haben.

Trotzdem betrachte ich mich nicht als oberflächlich und suche mir meine privaten Freunde nicht nach Statussymbolen aus, sondern nach gemeinsamen Verständnissen und tiefgründigen Denkweisen. Und für mich ist Geld angenehm, aber nicht alles und ich esse auch gerne mal ne Currywurst.

m51
 
  • #5
Spielt anfangs "Aschenputtel" aber umgekehrt. Gebt Euch etwas "ärmer", z.B. die Frau in einen preisgünstigen, aber schönen, rustikalen Gasthof einladen. Und beobachten, wie sie darauf reagiert ?

Ein Bekannter (Ang. = 3000,- Euro netto) hatte ein schöne, aber anspruchsvolle Partnerin aus verwöhntem Elternhaus. Ein Freiberufler (Versich.+Finanzanlagen) eine Ausländerin. Beide Frauen schätzen Männer mit Geld, und kosteten ihren Männern viel Geld. Jetzt haben Beide eher "Aschenputtel" als Partnerinnen, und es klappt viel besser, auch persönlich.
 
  • #6
<MOD: Comicsprache und Emoticons nicht gestattet.>

Klar bin ich materiell, wie jeder hier. Ansonsten wäre ich nur ein Astralkörper. Aber als ausgebildeter BWL-er und Bänker bin ich auch - wie viele von uns - materialistisch. Ich weiss, dass im Frühjahr 2012 meine Boni fällig werden und das macht mich jetzt schon ganz wuschelig....

Wir müssen materialistisch sein, oder was hältst Du von z.B. einem Pfarrer, der nicht altruistisch ist oder einer cholerischen Seelsorgerin ? Wir haben den ganzen Tag mit Geld zu tun, und wie man aus vielem Geld noch mehr Geld machen kann. Und da Geld ein Synonym für Macht ist, und Macht ein verführerisches Alpha-Kriterium ist, schiesst halt der eine oder andere etwas über das Ziel hinaus. Die richtig gutverdienenden Bänker verhalten siche wie gute Banken... diskret. Denn Geld ist nicht per se böse, nur weil es der Armut schadet.

So long,
m//42
 
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  • #7
<MOD: Comicsprache und Emoticons nicht gestattet.>
Denn Geld ist nicht per se böse, nur weil es der Armut schadet.

Wenn Du schon richtig anmerkst, dass ich "materialistisch" meinte, dann solltest Du Deinerseits richtig formulieren.

Die wenigen Antworten sprechen scheinbar dafür, dass man - ja - hier materialistisch eingestellt ist oder mit der Frage irgendwie überfordert ist.
 
  • #8
Eigentlich ist das ganze sehr einfach: ein Mensch der sehr großen Wert auf materielle Dinge legt wird verstärkt einen Beruf ergreifen der sich um materielle Dinge dreht und einem viel Geld einbringt um die eigenen materiellen Gelüste zu decken. Dementsprechend ist vollkommen klar das man in solchen Berufen vermehrt auf sehr materiell eingestellte Menschen treffen wird.
 
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