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Der Mann um den es hier geht ist ca. 65 Jahre. Die Kinder sind über 30 und 40 Jahre alt. Er stellte seine neue Freundin vor die Wahl, entweder er mit seinen Kindern oder sie muss gehen. Er ist selbst Opa. Die Kinder haben selber Kinder.
Es ist vielleicht nicht die gescheiteste Formulierung zu sagen, entweder mit meinen Kindern oder du musst gehen. Bei so einer Aussage käme der Mann für mich sowieso nicht in Betracht.
BUT:
Muss man sich nicht eher fragen:
Wieso wird eine Partnerin vor eine solche Entscheidung gestellt?
Gibt es Animositäten untereinander mit der Familie des Partners?
Ist schon etwas vorgefallen, was das Zusammenkommen beeinträchtigt oder in Frage stellt?
Ist es nicht irgendwo verständlich, dass ein Vater und Opa nicht seine Kinder und Enkel zugunsten einer Partnerin aufgeben will?
Es ist seine Familie und die hält normalerweise zusammen.
Normalerweise sollte der Partner an erster Stelle stehen, wenn es ein Elternteil ist, denn die Kinder werden irgendwann gehen und dann bleibt nur noch der Partner, wenn es eine gute und beständige Ehe ist.
Jemand, der nachträglich, quasi als Letzter, in eine gewachsene Gemeinschaft kommt, ist - logischerweise - zunächst einmal an der letzten Stelle und muss sich zuerst bewähren, bevor er "aufrücken" kann. Es wäre seltsam, demjenigen, der dazukommt und von dem man nicht weiß, ob er überhaupt in dieser Gemeinschaft bleiben wird, gleich den ersten Platz einzuräumen.
Wenn man neu in eine Familie kommt, sollte man wissen, dass vorhandene Kinder einen hohen Stellenwert haben. Und wenn es aus persönlichen Gründen mit Kindern und Enkeln oder sonstigen Verwandten nicht harmoniert, muss man sich fragen, ob es die richtige Familie für einen ist und sich ggf. einen Partner suchen, der keine solchen familiären Bindungen/ Verpflichtungen hat.