Mit Verlaub - das halte ich für absurden Schwachsinn. Vor allem ist das, was Du da entwirfst ja nur dann möglich, wenn eine Frau ein Verhältnis hat, dies ihrem Mann aber dauerhaft verschweigt. Alles andere wäre eine offene Beziehung - und dass das nicht klappt, haben unzählige Versuche in den 70ern gezeigt.
Wir reden also davon, dass jemand dauerhaft betrogen wird. Wie kann eine Frau, die moralisch so verwerflich handelt (für mich steht dies fest) überhaupt glücklich sein? Glücklich mit sich - ich könnte mich nicht mehr im Spiegel ansehen. Und glücklich mit ihrem Mann - denn was immer die beiden auch miteinander erleben, was schön ist - es basiert auf einer Lüge. Der Mann glaubt, dass seine Frau ihn und zwar nur ihn liebt und Zärtlichkeiten und Sex nur mit ihm austauscht. Das zumindest ist Konsens in einer normalen Beziehung. Wenn mich mein Partner anlachen würde, mir etwas Liebes sagen würde, wir Sex hätten - immer käme ich mir schäbig vor ihn so zu hintergehen. Ich verstehe einfach nicht, dass das so vielen Leuten scheinbar so leicht fällt, den Menschen, der einem am nächsten steht, so abgrundtief zu belügen. Ich werde es auch nie verstehen.
Wenn man nicht mehr glücklich ist, kann und vor allem soll man verdammt nochmal den Mund aufmachen. Dann spricht man zusammen darüber, ob und wenn ja, wie eine Lösung aussehen könnte, wer dafür was tun muss. Dann gibt man sich Zeit um dieses Problem zu lösen. Wenn es nach einer Zeit nicht verschwunden ist, redet man halt wieder darüber, überlegt, ob man einen anderen Weg beschreitet, räumt sich wieder Zeit ein. Das kann sich einige Male oder je nach Lage der Dinge auch oft wiederholen. Je nachdem, um welche Art Problem es sich handelt, wie sehr es die Beziehung beeinträchtigt, wie viel einem die Beziehung überhaupt bedeutet und und und. Wenn man dann irgendwann zu dem Schluss kommt, dass man mit diesem Problem nicht leben kann oder will, dieses aber leider nicht zu lösen ist, so trennt man sich halt. Niemand sagt, dass das einfach ist aber es ist in einem solchen Fall der einzig gangbare Weg. Und es ist eine klare, saubere Lösung, die zwar zuerst große Schmerzen verursacht, langfristig aber heilt. Was ist daran eigentlich so schwierig? Im beruflichen Bereich würde man doch auch erst versuchen, eine für alle akzeptable Lösung zu finden, ehe man kündigt oder gegen Vorgesetzte intrigiert.