Warum verurteilt jeder so vehement die Aussage dieser Frau? Für mich persönlich wäre dieser Ausweg auch keine Alternative, ich möchte nicht mit einem Mann zusammenleben, der so wenig
zu mir paßt, daß ich unbedingt einen Ausgleich brauche. Das klingt sehr bequem. Trotzdem finde ich es geradezu scheinheilig, wie hier die Moral bemüht wird. Ich kenne persönlich sehr viele Männer, die diese Situation für sich wünschen würden bzw. auch ausleben. Ohne mit der Wimper zu zucken, spielen diese in der Öffentlichkeit den netten Ehemann, trennen ganz klar zwischen
Gespielin und Ehefrau.
Außerdem braucht man nur die vielen Beiträge in diesem Forum zu lesen, wie schwer es Frauen haben, die entweder geschieden, alleinerziehend und noch schlimmer, finanziell nicht abgesichert sind.
Das grundsätzlichste Problem für diese Konstellationen ist wahrscheinlich die Auslese der zukünftigen Partner, die auch mal zugunsten der finanziellen oder gesellschaftlichen Position stattfindet. Es ist richtig, daß gleiche Wertevorstellungen und Lebensmaximen ein unschätzbarer Vorteil für die künftige Beziehung darstellen. Aber wie viele Menschen müssen ihre nogo und todo Listen abarbeiten, müssen alles checken, es muß alles hundertprozentig zu dem Auto oder zu den Schuhen passen, so daß die echten Gefühle meist gar nicht hinterfragt werden können, bzw. viele wissen gar nicht was Liebe eigentlich bedeudet.
Mir ist aufgefallen, daß Frau wie Mann, denen es besonders gut geht und die keine größeren Probleme mit dem Partner haben, fremdgehen und sich das Leben so wie die FS schönreden. Die anderen, die wirklich richtig mit Problemen zu kämpfen haben, haben gar keinen Nerv dafür oder sind so in ihre Kämpfe verstrickt, daß sie eher an einer Lösung interessiert sind.
Menschen, die sich und ihrem Partner in solches Gedankengut einbeziehen, haben kein Problem mit der Moral, sondern ein riesiges Problem mit sich selber, wissen keinen anderen Ausweg oder
schätzen natürlich die Bequemlichkeiten diese Konstellation.