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  • #1

Sind westdeutsche Frauen zufrieden...

wenn Sie nach der Heirat und der Geburt der Kinder oftmals für viele Jahre oder für immer den Beruf - trotz sehr guter Ausbildung - aufgeben (müssen) und ein Leben als Nur-Hausfrau beginnen?
 
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  • #2
Warum unterscheidest Du zwischen West und Ost?
 
  • #3
Was für eine neutrale Frage! :)

Du hast offensichtliche ostdeutsche Vorurteile über westdeutschen Frauen oder Westdeutschland im allgemeinen.

Aber zu Deiner Frage: Absolut ja. Ich würde es toll finden, für mein Kind dasein zu können und die ersten Jahre der Entwicklung genießen zu können und überhaupt detailliert mitzukriegen. Wer aber schon in Kategorien wie "aufgeben" denkt oder sich deswegen gleich als "Hausfrau" sieht, der ist einfach so falsch gewickelt, dass er das nicht nachvollziehen können wird.

Stell Dir vor, Kinder können eine Bereicherung sein! Man kann glücklich sein, sie zu erziehen! Das ist kein Opfer und kein Aufgeben, sondern ein Gewinn.
 
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  • #4
@1 Mir fiel diese Frage spontan beim Lesen des Threads über die Ostdeutschen ein ;-)) . Ich habe keine Vorurteile gegenüber westdeutschen Frauen. Mir fällt schon seit Jahren auf, dass deren Lebensplanung anders verläuft, wobei sich zwanzig Jahre nach dem Ende der DDR immer mehr Einstellungen/ Eigenschaften vermischen. Im Prinzip gibt es für mich kein ost- oder westdeutsch mehr. Um auf die Frage nach den Hausfrauen (Welcher Ausdruck klingt denn etwas eleganter?) zurückzukommen: Ich habe es auch genossen, ein Kind im Erziehungsurlaub aufzuziehen, möchte aber die Ausübung meines Berufes nicht missen. Ich gebe zu, dass ich mich auch gern mit meinem Partner über berufliche Aspekte unterhalte anstatt von der letzten Tupperparty in der Reihenhaussiedlung zu berichten ;-) .

@2 ...weil ich da Unterschiede sehe.
 
  • #5
@#3: Stell Dir mal vor, die typische Akademikerin, die Mutter wird und zuhause bleibt, zieht deswegen nicht in eine Reihenhaussiedlung, sondern bleibt mit ihrem Mann und Kind dort wohnen, wo sie wohnen.

Sie nimmt auch deswegen nicht an Tupperpartys teil, tritt nicht in den Landfrauenverband ein, muss nicht stricken und häkeln und kann es auch einfach genießen, zuhause zu sein und endlich mal Zeit zu haben -- mal abgesehen davon, dass sie ein Kind bestimmt auch auf Trab hält.
 
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  • #6
@4 Ja, diese Akademikerin kann ich mir sehr gut vorstellen. Schön, wenn sie dort wohnen bleiben, wo sie gerade wohnen, es genug Platz für den Nachwuchs gibt, die Mama später nicht zur ständigen Chauffeurin werden muss, wenn Kinder an Freizeitangeboten außerhalb der Reihenhaussiedlung teilnehmen möchten.
Habe aber auch die Akademikerin, wohnhaft an der Peripherie, kennengelernt, die als Hausfrau überfordert und unzufrieden ist, der die Kontakte zur Berufswelt fehlen und die letztendes doch zur Tupperparty geht...
 
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  • #7
@Fragesteller: das frage ich mich auch oft. Wahrscheinlich ist es so, daß ein Drittel der betroffenen Frauen es unfreiwillig macht (weil die Kinderbetreung fehlt), Drittel macht es gern und der Rest verzichtet auf Kinder. Mit dem ersten Drittel möchte ich nicht tauschen, denn die haben vermutlich das Gefühl, den schwarzen Peter gezogen zu haben.

Daß Frederika hier antwortet, lag auf der Hand. Die Antwort selbst auch. Stell Dir vor, auch Frauen die arbeiten gehen, lieben ihre Kinder! Unglaublich, nicht? Und stell Dir das Leben mit Kindern bitte nicht unbedingt als "viel Zeit haben" vor. Als ich noch schwanger war, glaubte ich das auch und meinte, einen Italienischkurs an der Volkshochschule belegen zu müssen. Nach der Geburt bin ich teilweise nicht mal zum Duschen oder Frühstücken gekommen und hatte gegen 14.00 Uhr Heulkrämpfe. Kinder sind lieb und süß aber auch fordernd. Der "Job" als Mutter ist einer der anstrengendsten der Welt. Das Berufsleben ist im Gegensatz dazu vergleichsweise erholsam: man kann sich konzentrieren und eine Sache zu Ende bringen ohne acht mal unterbrochen zu werden. Daß ich überhaupt Nerven habe und daß diese auch endlich sind, weiß ich erst seit vier Jahren. :eek:)

@Frederika: Betrachte doch bitte nicht alle Menschen, die nicht unbedingt Deiner Meinung sind, gleich als "falsch gewickelt", ja?

Constanze
 
  • #8
@#6: Liebe Constanze, das "falsch gewickelt" bezog sich nicht auf die andere Meinung, sondern auf die negative Art, wie sie geäußert wurde. Das wirst Du sicher nachvollziehen können, wenn Du aufmerksam liest.
 
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  • #9
Ich hatte mal ein Date mit einer (westdeutschen) Hausfrau. Nach endlosen Abhandlungen, für welches Nudelgericht man welche Nudelmarke nehmen sollte, bin ich geheilt. Solche Gespräche sind mir zu platt. Schade um die Zeit. Ich habe nur den Eindruck gewonnen, dass ostdeutsche Frauen natürlicher sind und weniger schauspielern. Das ist aber nur ein persönlicher Eindruck und bestimmt nicht zu verallgemeinern.
 
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  • #10
@ Frederika: Ausnahmsweise bin ich voll Deiner Meinung. Die Möglichkeit, die Entwicklung seines Kindes hautnah mitzuerleben und dem Kind die notwendige elterliche Liebe geben zu können, sollte man m.E. nutzen, solange es einem finanziell nicht zu große Opfer abverlangt. Wenn meine Partnerin mehr verdienen würde als ich, würde ich ganz sicher mit meinem Kind bis zum Beginn der Kindergartenzeit zu Hause bleiben und danach Teilzeit arbeiten.

Diesen ganzen "Selbstverwirklichungs-Schrott" halte ich für puren Egoismus. Würden sich mehr Eltern der Erziehung ihrer Kinder wirklich verständig widmen, hätten wir ganz sicher ein paar gesellschaftliche Probleme weniger.
 
U

Ulrike

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  • #11
@ #1, Frederika

Als ich die Frage las, war ich nur gespannt auf die Antworten. Als ich deine Antwort las, war ich überrascht, ob der negativen Unterstellung. An keiner einzigen Stelle kann ich in der Frage eine Wertung erkennen, nur Neugier, Interesse. Wenn "aufgeben" dort steht, dann ist das tatsächlich so und kann auch als vorübergehend verstanden werden. Jemandem dann auch noch zu unterstellen, er wäre für Argumente nicht zugänglich, obgleich er nachfragte, ist engstirnig. Oder ist es Vorbeugung, Angst vor dem Ich-könnte-nicht-verstanden-werden?

@ Fragestellerin

Ich glaube, dass es in Ost und West - für jede Mutter persönlich - ähnliche Wünsche gibt. Nur die Machbarkeit und die Gesellschaftsfähigkeit ist anders.

Im Osten war es Tradition und aus finanziellen Gründen teilweise ein Muss, die Kinder in eine Tageseinrichtung zu geben. "Nur" Hausfrau war fast verpönt. Vom Staat aus offensichtlichen Gründen auch forciert. Die Kitas sind vieler Orts geblieben. Es ist auch heute noch gesellschaftsfähig. Ostfrauen lernen erst, dass "nur" Hausfrau zu sein keine Schwäche ist, sondern absolut akzeptabel. Was jede Mutter daraus macht, ist ganz unterschiedlich.
Heute hat sie die Wahl.

Im Westen war es Tradition, als Hausfrau die Kinder selbst zu betreuen. Das lag an den fehlenden preisgünstigen Betreuungsmöglichkeiten, als auch daran, dass es sich eben nicht anders "gehört". Bei uns im Ort (Westen) werden zur Zeit viele Kinderkrippen aus dem Boden gestampft. Auch die Betreuungszeiten werden verlängert. Warum? Weil sich hier immer mehr Frauen trauen, diese Chance auch zu nutzen. Es wird gesellschaftsfähiger.
Heute hat sie die Wahl.

Ich denke, dass ist das Entscheidende: Die Wahl zu haben. Ob zuhause, in Teilzeit oder Vollzeit - Zufriedene Mütter sind die besten Mütter!
 
M

Matthias

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  • #12
Komisch, ich komme aus Westdeutschland, meine Mutter ist Akademikerin und sie hat trotzdem ständig gearbeitet.
ebenso wie viele ihrer Freundinnen aus Westdeutschland.
Da einen "Trend" abzusehen, halte ich für absolut falsch.
Andersherum habe ich bei meiner letzten Freundin die Mutter kennen gelernt, die trotz guter Ausbildung zuhause blieb um die "Hausmutter" zu spielen und sie war bzw ist Ostdeutsche.
Und obwohl ich das so erlebt habe gehe ich trotzdem nicht soweit allen Ostdeutscehn Frauen zu Unterstellen, sie wollen "nur" Hausmütterchen werden und allen Westdeutschen sie wollen Karriere machen.
Wie immer gibt es solche und solche.
Es gibt kein "Die Westdeutschen machen es so" und "Die Ostdeutschen machen es so".
Das ist vollkommener schwachsinn, etwas so zu verallgemeinern, weil es nicht geht. ;)
 
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  • #13
@10 Ulrike
Danke für Deinen Beitrag. Meine Frage basiert auf Neugier und Interesse. Sehr gut, wie Du auf Möglichkeiten zur Kinderbetreuung in den einzelnen Landesteilen eingegangen bist.
Fragestellerin
 
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