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  • #1

Single - ist das wirklich so schlimm?

Hallo,

ich bin mittlerweile 30 Jahre alt und schon seit 10 Jahren Single.
Um einige Vorurteile gleich im Keim zu ersticken möchte ich erwähnen,
dass ich nicht zu den computerspielsüchtigen mamaverwöhnten Nerds gehöre,
obwohl ich einen technischen Studiengang hinter mir habe.
Im Gegenteil. Ich bin sehr sportlich, ca. 2m groß und lege sowohl Wert auf
Äußerlichkeiten als auch auf Umgangsformen und bin leidenschaflich gerne
in den Bergen zum Wandern unterwegs. Nun gut, ich bin nicht der Kommunikativste und
ein Ellbogentyp bin ich auch nicht unbedingt. Dementsprechend spreche ich
auch so gut wie nie Frauen an. Daher der Singlezustand.

Was mir an mir auffällt ist die Tatsache, dass ich eigenlich kein oder wenig Bedürftnis nach einer Partnerin habe. Klar wäre das nett. Allerdings bedeutet das auch, dass man sich einschränken muss. Die Freiheiten und Möglichkeiten als Single habe ich doch schon sehr lieb gewonnen.
Bin ich der Einzige der so denkt ? Was schätzt ihr Singles an eurem Singledasein ?
Ich freu mich auf eure Antworten.

Beste Grüße
m30
 
  • #2
Hallo,

ich bin 28 und nach einer sehr innigen sechs Jahre dauernden Beziehung seit einem Jahr Single. Die Trennung von meiner Ex-Freundin hat mir erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen ("ich weiß nicht, ob ich dich noch liebe"). Es hat einige Monate gedauert bis ich einigermaßen wieder Fuß gefasst habe. Ich würde mich auch nicht unbedingt als besonders kommunikativ bezeichnen. Ich bin von Natur aus eher ein ruhiger und sachlicher Typ, habe mir aber in den letzten Monaten angewöhnt, offener und gesprächiger zu sein. Seitdem habe ich auch die ein oder andere Frau kennengelernt, aber irgendwie hat es bisher trotzdem nicht sollen sein... Meistens hat mir die Frau dann doch nicht zugesagt (von ihrer Art). Nun ist es mir zwei mal passiert, dass ich zwar interessiert war, sie aber dann nach ein paar Dates nicht bereit war für "mehr" ("keine Zeit für eine Beziehung wegen stressigem Job/Studium"; "bin noch nicht so weit, muss erst mal mein Leben in den Griff bekommen").

Das Single-Leben hat sicherlich ein paar Vorteile, weil man sich seine Freizeit ohne Rücksicht auf den Partner einteilen kann. Insgesamt vermisse ich gerade in ruhigen Stunden aber doch die Zweisamkeit und fühle mich dann oft einsam. Die Suche nach der passenden Frau frustriert mich zur Zeit leider ziemlich...
 
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  • #3
...wo steht denn, dass ein Nerd (oder in Deinem Falle eher Geek) nicht u.U. auch 2 m groß und sportlich sein kann? Die Jungs von der RWTH (wohne nahe Aachen) sind jedenfalls teilweise schon.. nun ja.. "sehr speziell" ;-)
Aber wenn Du kein Bedürfnis hast, warum dann die Frage?

w/27
 
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  • #4
Naja, ich hatte nie ne Freundin, und bin auch sozial nicht so der Kompetenteste. Ich bin zwar relativ offen, aber so richtig wird das schon seit langer Zeit nichts mit persönlichen Kontakten. Ich war ursprünglich sehr amourös veranlagt, aber das hat sich in nichts entwickelt. Sehr glücklich bin ich darüber natürlich nicht, es ist das genaue Gegenteil. Ich denke, selbst wenn während eines Lebensabschnitts ganz alleine zurecht kommt, so ist eine Liebesbeziehung doch der eigentliche Halt im Leben, und zwar nicht nur personell, sondern menscheitlich-insgesamt. Ja, selbst wenn man nicht betroffen ist, so braucht es diese Möglichkeit an sich, damit überhaupt soziale Interaktion und auch Erfolg stattfindet. Das hat nicht viel mit Unterbewusstsein zu tun, sondern ist direkte Dynamik. Davon abgesehen habe ich trotz meines Misserfolgs eine Libido, aber genug der Worte...
 
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  • #5
Wenn man keine Frauen anspricht, ist die Wahrscheinlichkeit, welche kennenzulernen sehr gering. Man muss dann warten, bis eine Frau die Initiative ergreift. Kenne ich aus eigener Erfahrung, war lange Single und habe dann die geheiratet, die auch meine erste und einzige Freundin war.

m/48
 
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  • #6
Ich hatte bislang noch keine Beziehung und wenn ich einen schlechten Tag erwischt habe, dann kann ich mich auch schon einmal in meine Beziehungslosigkeit und meine Unfähigkeit, nähere Kontakte zu anderen Menschen aufzubauen hereinsteigern....zum Glück passiert das nicht allzuoft. Meistens bin ich so eingespannt, das ich nicht groß über meinen Singlestatus nachdenken kann. Ich glaube, wenn man wirklich in sich ruht und zufrieden ist mit seinem Leben, dann ist der Beziehungsstatus nicht so relevant.
w30
 
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  • #7
Was mir an mir auffällt ist die Tatsache, dass ich eigenlich kein oder wenig Bedürftnis nach einer Partnerin habe. Klar wäre das nett.


Du bist glücklich als Single, also ist doch alles in Butter? Mach doch keine Probleme, wo keine sind!
Aber falls es dich interessiert, warum du keine Freundin findest. Du strahlst Desinteresse und Gleichgültigkeit aus. Ein Partner, dem es gleichgültig ist, ob ich da bin oder nicht, was soll ich mit dem? Eine Frau möchte begehrt werden. Jeder Mensch möchte begehrt werden, mit dem man seine Lebenszeit teilt. Niemand möchte der Besen in der Abstellkammer sein, der bei Bedarf hervorgeholt wird und weggestellt wird, wenn er nervt oder überflüssig ist. Wenn ein Mann sich wie ein toter Fisch verhält, ist das sehr schwer zu ertragen. Männer sind schon in der Beziehung passiv genug - das ist sehr schade. Ein Mann der aber schon beim Umflirten und Annäheren so demotiviert ist wie ein halbtot geschlagenes Huhn, mit dem könnte ich schwer was anfangen. Da gibt es einfach interessantere, lustigere, offenere Typen. Ich möchte Lebensfreude genießen und keinen Trauerlappen an meiner Seite. Vielleicht findest du aber ja eine Frau, die genauso zurückhaltend ist wie du, dann könnt ihr euch ja jeden Tag beim Fernsehengucken anschweigen und einfach so die Zeit genießen. Für mich wäre das aber nichts. Ich brauche einen Mann mit Pfeffer im Hintern.

Und zur Frage: Klar, Singledasein ist schön, bis zu gewissen Tag X, wenn alle deine Freunde und Geschwister verheiratet und bestorcht sind. Irgendwann ist die Lebenszeit halt abgelaufen und niemand hat mehr Zeit für dich. Oft kommt da die Reue.
Als Mann ist es zudem kein gutes Lebensziel als Junggeselle alt zu werden. Ich sehe das sehr oft. Ich kenne Junggesellen zwischen 40 und 60. Krasse Fälle... Sie ernähren sich schon seit Jahrzehnten von Dosenfutter und Mikrowellenessen und hängen sich immer an ihre verheirateten Geschwister und Freunde dran. Meist muss dann und wann die große Schwester oder die Mutter unter die Arme greifen, wo sie im Haushalt nicht mehr weiterkommen. Wirkt schon sehr bedürftig und traurig.
 
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  • #8
hier der TE,

@Gast 2
Du hast natürlich Recht und es stellt sich tatsächlich die Frage, wieso ich hier so ein Thema anschlage.
Ganz einfach, weil es mich interessiert. Man liest sehr oft von frustrierten Singles. Wenn man sich einige Themen hier zu Gemüte führt, kriegt man schon den Eindruck, dass der Leidensdruck groß ist. Bei mir ist das etwas anders. Klar, ab und zu wünsche auch ich mir eine Partnerin an meiner Seite. Aber so richtig einsam und verlassen fühle ich mich nicht. Ich versinke auch nicht in Selbstmitleid (soll nicht provokativ sein). Ich akzeptiere dann, dass ich alleine bin un komme überraschend gut damit zu Recht. Irgendwie ist es so, als hätte ich mich mit der Situation arangiert. Vielleicht ist es auch ein wenig Resignation, weil es in den vergangenen Jahren nicht geklappt hat.
Oder viellicht einfach nur Angst, jemanden an sich heranzulassen. Ich weiß es nicht.

Der Thread zielt eher auf die Frage ab, ob es da draußen Leute gibt, die die selben Symptome besitzen wie ich. Ich würde gerne etwas Ursachenforschung betreiben. Nur der Neugierde halber.
:)

Viele Grüße
 
  • #9
Wem sein Single-Dasein am besten gefällt - warum nicht ?

Ich kenne einen Mann (62) der sein Leben lang Single ist. Und das bleiben will.
Er will keine Frau, er will seine Ruhe. Er will alleine in seiner Wohnung leben. Und über sich, sein Leben, seinen Tagesablauf etc. selber bestimmen.
Seinen Haushalt meistert er selber. Seine Wohnung hält er stets picobello aufgeräumt und geputzt.
..... Bedürfnis nach einer Partnerin habe. Klar wäre das nett.
Das ist der entscheidende Satz des FS !

Der FS ist m.E. kein "zum Single geboren." Sondern er sollte sich eine Frau suchen, und eine Beziehung ausprobieren. Und sei es nur eine Freizeitpartnerin z.B. zum gemeinsamen wandern.

Erst wenn er erste Erfahrungen gesammelt hat, kann er darüber - und auch über sich selber- besser urteilen, und dann entscheiden.
Und das besser JETZT, anstatt die Lebenszeit dafür zu versäumen.
 
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  • #10
Ich glaube, dass man mit dem Leben auch als Single zufrieden sein kann. Es gibt nicht nur die Konstellation "wir zwei als Paar".

Ich bin zur Zeit nicht Single, ich bin seit 6 Jahren in einer Beziehung.
Dieses Beziehungs-Dasein einmal ausgekostet zu haben, finde ich sehr schön. Falls der Fall eintreten sollte, dass ich wieder allein bin, so glaube ich, dass ich es gut aushalten könnte. Ich finde es wichtig für mich, diese Erfahrung gemacht zu haben. Sie muss aber nicht mein ganzes Leben lang dauern (sie darf natürlich ;-).
 
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  • #11
Und zur Frage: Klar, Singledasein ist schön, bis zu gewissen Tag X, wenn alle deine Freunde und Geschwister verheiratet und bestorcht sind. Irgendwann ist die Lebenszeit halt abgelaufen und niemand hat mehr Zeit für dich. Oft kommt da die Reue.

Lach. Ich, m45, bin genau am Tag X, d.h. fast alle Freunde verheiratet und die meisten davon bestorcht.
Wenn ich sie, bei einem der sehr selten gewordenen Treffen, direkt anspreche, kommt als Antwort:
Quengeliges Kleinkind, nörgelnde Frau, wenig Geld und KEIN Sex.
Da denke ich mir: Die einzige Gemeinsamkeit die wir haben ist "KEIN Sex". Und selbst das kann ich per ONS oder Bezahlung ändern, meine Freunde aber nicht (Oder nur mit dem sehr großem Risiko "erwischt zu werden").

Ich will das Single-Leben nicht über den grünen Klee loben, aber mir gefällts.

Und nochwas und zwar ernstgemeint (Ist für mich und den FS keine Alternative, aber) die Probleme "Quengeliges Kleinkind, nörgelnde Frau, wenig Geld und KEIN Sex." haben schwule Paare nicht und sind wahrscheinlich deshalb so glücklich!
 
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  • #12
FS, ich sehe keinerlei Problem bei Dir, Du bist mit Deinem Zustand und Leben ja zufrieden! -
Oder doch nicht? Und deshalb die Frage hier, die Absolution für Dein Leben? Nagt tief in Dir doch de Wunsch nach Zweisamkeit? m44.
 
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  • #13
Wenn du keinen so großen Wert darauf legt, in einer wie auch immer gearteten Paarbeziehung zu leben, dann ist es wohl für dich nicht so schlimm. Wenn man nicht gerne zu zweien ist, dann eben nicht. Wo bitte ist das Problem?

Zu dem Nachsatz: ich glaube schon, dass es eine geringere Anzahl von singles gibt, die das gerne so leben und durchaus zufrieden sind. Hier ist die Mehrzahl auf der Suche, manche krampfhaft und das macht die Sache recht unfein.
 
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  • #14
FS, wenn Du mit Dir im Reinen bist, ist nichts schlimm am Single-Dasein.

Ich habe eine Cousine (Mitte 40), die hat sich für Dauersingle-Leben entschieden. Jetzt jettet sie mit einer Freundin um die Welt. Auch toll.
Jedenfalls wenn ich sie auf Familienfeiern sehe, strahlt sie eine innere Zufriedenheit aus. Und als Patentante ist sie trotzdem ins Familienleben eingeschlossen.

FS, sofern Du irgendwo im Hinterkopf hast, irgendwann doch eine Beziehung(+Familie) haben zu wollen, dann fange damit an Dein Single-Leben zu beenden. Je länger Du damit wartest, desto schwieriger wird es. Die Uhr tickt auch für uns Männer.
 
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  • #15
Am Singledasein ist nichts schlimm. Man lernt, die Welt aktiv zu geniessen, anstatt diese schöne Welt aus der Paar-Perspektive zu sehen. Als Paar lebt es sich bequem: Man kann sich zurückziehen in die warme Geborgenheit, hat mehr Schutz und Zuspruch bei Problemen. Alleine beim Stabilwerden und Bestehen hilft das nix. So ein Paar ist dann wie eine Person. Für mich ist das nichts, denn ich liebe Frauen und könnte mich niemals nur einer verschreiben. Alle entstehenden Pflichte aus der Paarbeziehung fehlen beim Singledasein, alle rechte hat man genauso.

Problem: Man muss aktiv sein, um an Sex zu kommen. Aber dafür ist diese dann auch gut und verdient

Viele Grüße!
M46
 
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  • #16
Ja, selbst wenn man nicht betroffen ist, so braucht es diese Möglichkeit an sich, damit überhaupt soziale Interaktion und auch Erfolg stattfindet. Das hat nicht viel mit Unterbewusstsein zu tun, sondern ist direkte Dynamik.


Das ist genau der Punkt, ich weiß selber, ich bin zu Singlezeiten trotz des Alleinseins weitgehend glücklich, aber ein anderer Mensch, mit dem ich mein Leben gestalte, hat doch eine gewisse Wirkung auf mich und meine Entwicklung und das fehlt mir fast noch mehr als körperliche Nähe.

Eine Frau hält mir täglich den Spiegel vor, sagt mir liebevoll, was ich besser machen kann etc.

Deshalb sind manche Dauersingles eben komische Käuze, weil sie im Extremfall seit Mama keinen mehr hatten, der ihnen hier und da ein wenig Hilfestellung gibt.
 
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