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Gast
- #31
Da hast du in der Tat Informations-Nachholebedarf!Die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung besteht doch sonst auch, ohne die Entnahme der Eizellen. Ist es wirklich so, dass die Eizellen nach 35 schlecht werden, so dass auch für künstliche Befruchtung evtl. keine zur Verfügung stehen?
Was die Eizellen betrifft, meine ich gelesen zu haben, dass sie nie ganz verbraucht werden, die "springen" einfach irgendwann nicht mehr, wegen der Hormonumstellung. Insofern wäre künstliche Befruchtung ja immer eine Möglichkeit.
Ein Mädchen wird mit dem vollständigen Satz an Eizellen geboren. Vom ersten Lebenstag an altern die Eizellen mit dem Mädchen mit. Die Eizellen einer Frau sind also immer genau so alt wie die Frau selbst. Mit zunehmendem Alter lassen die Eizellen, genau wie jedes andere Organ und die meisten anorganischen Dinge, in ihrer Qualität nach. Die Eizellen einer 20-jährigen Frau sind also noch wesentlich besser in der Qualität und Funktionstüchtigkeit, weil sie erst 20 Jahre alt sind, als die doppelt so alten Eizellen einer 40-jährigen Frau.
Es sind zwar quantitativ genug Eizellen da, so dass sie mehr als ausreichend für ein Frauenleben sind. Aber die nicht "verwendeten" Eizellen altern eben trotzdem genau so und gehen irgendwann zugrunde. Die Menge der Eizellen nutzt irgendwann nichts mehr, weil ihre Qualität nicht mehr ausreicht, um ein Kind zu zeugen.
Spermien beim Mann werden hingegen ständig neu gebildet. Die Qualität (Beweglichkeit usw.) und Menge lässt zwar auch mit dem Alter des Mannes nach, aber Spermien sind immer relativ frisch, im Vergleich zu Eizellen.
Ich persönlich habe kein Problem mit der Tatsache ansich, dass ältere Frauen noch kleine Kinder haben und großziehen, weil ich eine sehr junge Mutter hatte, die keine gute Mutter war, hingegen Freunde habe, die bei ihrer Oma aufgewachsen sind und sehr liebevolle und gute Erinnerungen daran haben. Der Punkt ist: Wenn sie es kräftemäßig noch schaffen!
Ich glaube, dass die Kraft und Nerven, die es braucht, um ein Kind großzuziehen, ab Mitte 40/Anfang 50 bei den meisten Menschen nicht mehr ausreichend vorhanden sind, wenn man dann erst mit einem Neugeborenen anfängt. Ich sehe es bei mir selbst. Ich würde mir kräftemäßig nicht mehr zutrauen, die nächsten 20 Jahre ein Kind großzuziehen, mit Kleinkindphase, Pubertät und allem, obwohl ich eine gesunde Frau bin, die noch keine Kinder hat, ihre Energien diesbezüglich also noch nicht "verbraucht" hat. Die meisten Frauen und Männer in meinem Alter, die ich kenne, sehen das ähnlich.
Dieser Faktor wird jedoch, zu meinem Erstaunen, bei der ganzen öffentlichen Diskussion zu dem Thema kaum einbezogen. Was nutzt es, wenn man die "aktive Mutterschaft" biologisch zwar auf 50-70 verschieben kann, aber dann die Kraft und Energie für diese äußerst anstrengende Aufgabe fehlt.
w49