Er schweigt dich an und Lust, dir sein Land schmackhaft zu machen, hat er auch nicht.
Zu einer Kommunikation gehören 2 Personen. Wenn man die Kommunikation negativ findet, liegt die Mitverwantwortung idR auch bei einem selber. Man selber kann Themen steuern, sich interessiert zeigen, Begeisterung zeigen, ... um die Grundlagen dafür zu schaffen, dass der Gegenüber sich gerne öffnet und aktiver wird.
Wer sich darüber beschwert, dass der Gegenüber nicht von seinen Problemen berichtet und man daher nicht wüsste, woran man sei, sollte sich daher zuerst selber die Frage stellen, weshalb der Gegenüber befürchtet, dass damit nicht wohlgesonnen umgegangen werden könnte. Das kann zwar auch wesentlich daran liegen, dass der Gegenüber schon in der Vergangenheit mit anderen Menschen keine guten Erfahrungen gemacht hat. In jedem Fall hat man sich aber selber noch kein Vertrauen erarbeitet, dass der Gegenüber spürt, dass wohlgesonnen und wertschätzend mit Anvertrauten umgegangen wird.
Kommunikation verbessert man idR nicht, indem man etwas vorwurfsvoll als "Problem" anspricht ("Kommunikationsproblem") und dem Gegenüber damit erklärt, dass man sein Verhalten als nicht ausreichend und negativ bewertet. Wenn man ersichtlich unter nicht wohlgesonnener Beobachtung steht, entsteht erst recht kein Vertrauen, sich entspannt öffnen und anvertrauen zu können.
Möchte man Kommunikation verbessern, sollte man in aller erster Linie auf sich selber schauen und selber die Grundlagen dafür schaffen, dass der Gegenüber gerne mit einem kommuniziert. Das schafft man idR, wenn man sich positiv, entspannt, wohlgesonnen, interessiert, ... zeigt und zwar AUCH dann, wenn man selber völlig anderer Ansicht ist.
Eine Kommunikationsverschlechterung wird man hingegen idR erreichen, wenn man sich oft negativ, genervt, nörgelnd, vorwurfsvoll, abwertend zeigt bzw dem Gegenüber das Wort verbietet. Gerade in Zeiten der Gesellschaftsspaltung passiert das schnell, dass man durch Abwertung (zB unreif, Covidiot, Klimaleugner, Aluhut, Gutmensch, homophob, ...) bzw Abblocken ("darüber rede ich nicht") einen Gegenüber abwürgt. Im Einzelfall mag das zwar bei den Meisten umproblematisch sein. Je mehr ein Abgewürgter aber das Gefühl fehlender Wertschätzung und mangelnden Interesse an ihm bekommt und sogar Angst vor Befindlichkeiten und Negativreaktionen des anderen haben muss, desto weniger wird er noch motiviert sein, irgendetwas gerne von sich aus zu kommunizieren. Ähnlich kommunikationskillend wirkt, wenn man sich oft empfindlich zum Opfer des anderen zu erklären versucht (zB indem Geschlechterbashing betrieben wird). Da man gewöhnlich wenig Lust auf Vorwürfe und Abwertungen hat und auch die Gefahr verringern möchte, etwaige Befindlichkeiten des Gegenübers zu verletzen, wird man die Kommunikation dann lieber nur noch passiv dem anderen überlassen.
Man setzt oft selber die Ursachen für das Kommunikationsverhalten des Gegenübers mit.