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  • #1

Soll ich umziehen oder im bekannten Umfeld bleiben?

Liebe Leser,
ich (w,30) habe seit einem Jahr eine unsichere Beziehung zu einem Mann (36).

Nach einer sehr intensiven Verliebtheitsphase musste er in eine andere Stadt wegen seines Jobs umziehen (200km entfernt). Wie planten, dass ich mitkommen würde, ich bewarb mich auf Stellen.
Doch dann begann ich zurückzurudern, wir stritten viel deswegen, waren unsicher, wollten uns trennen, führten die letzten 5 Monate eine Wochenendbeziehung mit allen Nachteilen.

Jetzt ist es folgende Situation:
Ich habe ein gut bezahltes Jobangebot in seiner Stadt (Arbeitsbedingungen sehr schlecht, schwierige Klientel, Geld sehr gut, brauche diesen Arbeitsbereich für meine aktuell laufende Weiterbildung).

Ich kann mich einfach nicht zu dem Schritt entscheiden, zu ihm zu gehen, meinen aktuell unbefristeten Job zu kündigen, meine Freunde zurückzulassen. Und das alles nur für ein Jahr (dann läuft sein Vertrag aus und er will auch nicht verlängern.)

Auf der anderen Seite ist es ein gutes Jobangebot, in meinem jetzigen Job bin ich unterfordert und unzufrieden, schlecht bezahlt und ich habe Angst, dass die Beziehung noch mehr leidet, wenn wir für das nächste Jahr noch eine Wochenendbeziehung haben.

Was soll ich machen? Dieses Dilemma setzt mir so zu, dass ich Schlafstörungen habe, jeden Tag heule, Zukunftsangst und Versagensangst bekommen habe. Ich habe meine jetzigen Job auch schon gekündigt, bin auch hier wieder zurückgerudert.

Kennt ihr solche Situationen und was hat euch geholfen?
 
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  • #2
Liebe FS,

ja, ich kenne solche Situationen - wie wohl die meisten Menschen. Du wirst gute Gründe haben, dich bisher noch nicht entschieden zu haben. Wenn ich in Entweder-Oder-Situationen feststecke und kein Land mehr sehe, versuche ich meinen Horizont zu erweitern, zu schauen, was könnte es denn noch außer entweder - oder geben: z.B. "sowohl als auch" oder "keins von beidem". Mag vielleicht etwas seltsam klingen, Leuten, die sich im Beratungs- u./o. Therapiebereich etwas auskennen, wird es wahrscheinlich bekannt vorkommen. Wie wäre es mit einer professionellen Beratung/Coaching, um deinen Blick wieder zu weiten und deine Handlungsfähigkeit wieder zu erlangen? (Mir würden so einige Sachen einfallen, die sich da anbieten würden, eine Beschreibung an dieser Stelle macht jedoch wenig Sinn.)

Als kleine Anregung: Wieso soll zum Partner ziehen und der neue Job unbedingt gekoppelt sein? Vielleicht wäre der Job ja auch was für dich, die Beziehung aber nicht (mehr)? Oder gerade andersherum: Die neue Stelle ist doch nicht das, was du dir wünschst, mit dem Partner zusammen ziehen könntest du dir aber schon vorstellen? Ich möchte damit sagen, dass nicht alles schwarz oder weiß sein muss, es kann vielleicht eine für dich zufriedenstellende, ganz andere Lösung geben als du im Moment zu sehen glaubst.

Alles Gute für dich!
 
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  • #3
Liebe FS, ganz ehrlich, ich würde in meinem bekannten Umfeld und meinen Freunden/Familie bleiben und 1 Jahr Fernbeziehung führen. Wenn eure Beziehung 1 Jahr Fernbeziehung aushält, dann könnt ihr euch drauf was einbilden und noch immer zusammenziehen. Ich würde nicht mitgehen... Dir läuft ja nichts davon, nur ein vielleicht nicht passender Partner... (und darüber kannst Du dann froh sein... ) LG, 26, w, Fernbeziehung seit 1 Jahr
 
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  • #4
Trenne ganz strikt deine berufliche Situation von deiner privaten! (Das würde ich dir nicht raten, wenn ihr in einer längeren und glücklichen Beziehung stecken würdet.)

Finde für dich heraus, ob du den neuen Job in der anderen Stadt wirklich willst, was er dir gibt, ob er dich weiterbringt. Wenn dieser neue Posten eine Herausforderung für dich ist, greife zu. Daran wächst du und du wirst ganz schnell merken, dass deine ohnehin etwas unsichere Beziehung zu deinem Partner in den Hintergrund tritt. Du wirst am neuen Ort wieder einen Bekanntenkreis aufbauen und dich nicht damit auseinandersetzen, ob du diesem Mann demnächst - wenn er erneut den Berufsstandort für sich wechselt - hinterher ziehst. Das wirst du nur dann in Erwägung ziehen, wenn eure Beziehung mehr Tiefe erreicht hat.

Was du in jedem Fall ablegen solltest: dein "Vor- und Zurückrudern". Irgendwann nimmt dich niemand mehr ernst, weder dein alter, noch dein neuer Arbeitgeber. Und auch dein Partner nicht. w
 
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  • #5
Du solltest es wegen dem Job machen, niemals wegen dem Mann! Denn deine Unsicherheit deutet darauf hin, dass es bei euch eh nicht so gut läuft. Eine eigene Wohnung wäre zudem fällig, um nicht den Eindruck zu erwecken, du willst dich bloß an ihn dran hängen.
 
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  • #6
Du machst eine Weiterbildung und bist in Deinem derzeitigen Job unterfordert. Das ist doch gut, so hast Du mehr Energie fürs Lernen (so ging es zumindest mir). Einen unbefristeten Job aufgeben, nur um zu sehen, ob es läuft? Schlechtere Arbeitsbedingungen? Willst Du Dich mit Absicht ins Unglück stürzen?
Bei einem künftigen Arbeitgeber macht eine Weiterbildung nebst Job allein schon einen guten Eindruck. Erspar Dir das Einlernen, denn dann musst Du meist woanders Abstriche machen.
Mein Rat: Wenn man sich nicht entscheiden kann, ist es eine Entscheidung, in der jetzigen Situation zu bleiben. Einen Umzug samt neuen Job ist für ein "mal schauen" doch ein zu gewagter Schritt. Davon solltest Du überzeugt sein.
Wegen der Beziehung: Es ist auf ein Jahr begrenzt, das hält man schon durch wenn man sich mit den Besuchen abwechselt. w-33
 
  • #7
Na ja, wenn es dich glücklich macht, nimm doch diesen Job an....such dir dort ne eigene Wohnung und gucke, wie es mit deinem Freund läuft.
 
  • #8
Ich würde mich auch auf die Jobfrage konzentrieren, die ist schon schwierig genug. Mit dem Mann kannst Du derzeit ohnehin nicht planen, denn zum einen ist die Beziehung nicht gefestigt und zum anderen ist völlig unklar, in welche andere Stadt es ihn nach der Beendigung seines Vertrages in einem Jahr verschlägt.
 
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  • #9
Nimm das Stellenangebot an, wenn dir die Stadt auch dann zusagt, wenn du dort irgendwann alleine sein solltest.
 
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  • #10
Deine Unentschlossenheit spiegelt sich in allem wieder. Setze Dich mal hin und schreibe das für und wieder auf !! Entscheide dann und werde reif und erwachsen !!

w 42
 
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  • #11
Jetzt ist es folgende Situation:
Ich habe ein gut bezahltes Jobangebot in seiner Stadt (Arbeitsbedingungen sehr schlecht, schwierige Klientel, Geld sehr gut, brauche diesen Arbeitsbereich für meine aktuell laufende Weiterbildung).


Was soll ich machen? Dieses Dilemma setzt mir so zu, dass ich Schlafstörungen habe, jeden Tag heule, Zukunftsangst und Versagensangst bekommen habe. Ich habe meine jetzigen Job auch schon gekündigt, bin auch hier wieder zurückgerudert.

Kennt ihr solche Situationen und was hat euch geholfen?

Ich habe auch ein paar radikale Jobwechsel hinter mir und mir hat es immer geholfen. Vermutlich wirst Du auch für Deine Beziehung klarer sehen.
 
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  • #12
Liebe FS,

entscheide nur nach Deiner Arbeit. Wenn das neue eine Herausforderung ist, die Dich weiter bringt, dann greife zu.
Ist Dein Arbeitsfeld so geartet, dass Du leicht eine neue Tätigkeit findest, wenn Du Dich dort eingearbeitet hast?? Dann greife auf jeden Fall zu.

Eine neue Arbeit, eine neue Herausforderung, mehr Anerkennung durch besseres Gehalt, neue Lebensbedingungen, neue Menschen und Erfahrungen bringen Dich auf jeden Fall weiter. Solche Erfahrungen sind dringend nötig.

200km sind nicht so weit, dass Du Deine Freunde verlierst. Du kannst einmal im Monat fahren, skypen, telfonieren und mailen. Die Freunde, die Du verlierst sind verzichtbar - andere wirst Du hinzugewinnen.

Wenn Deine Beziehung "unklar" ist, dann ziehe nicht zusammen. Suche Dir eine Wohnung oder am Anfang ein WG-Zimmer, aber ziehe erst zusammen, wenn Deine Beziehung "klar" ist. Akzeptiere keine Vorwürfe, so funktioniert keine gute Beziehung. Ein Zusammenziehen klärt auch gar nichts, sondern vergrößert erst mal die Probleme.

Fass Dir ein Herz und kümmere Dich um Deine Weiterentwicklung.

Dir alles Liebe

w
 
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  • #13
Ein Jahr Fernbeziehung kann man überstehen, wenn man es will. Die Sache mit dem Job ist etwas anderes: da mußt du für dich entscheiden. Erst kündigen und dann wieder zurückrudern ist allerdings ausgesprochen schlecht und unüberlegt. Den guten Job, der für sorgenfreie und konfliktarme Arbeit gut bezahlt wird, gibt es seltenst.
 
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