• #1

Sollte ich trotz Krankheit einen Mann daten?

Hallo zusammen,
im Moment bin ich etwas überfordert und mir nicht sicher was ich tun soll. Ich hoffe auf euren Rat und vielleicht auch auf eure Erfahrungen.
Seit einer Weile date ich einen tollen Mann (A.). Alles entwickelt sich gut und es bewegt sich inzwischen in Richtung Beziehung. Was wir uns beide miteinander wünschen.
Nun weiß ich seit ein paar Tagen, dass ich krank bin. Es ist eine Autoimmunkrankheit. Nicht ansteckend.
Es hat mir einfach die Schuhe ausgezogen und ich weiß noch nicht was ich tun werde, wie ich damit umgehen soll.
Es gibt mehrere Therapiemöglichkeiten und langfristig wird mein Leben dadurch minimal bis gar nicht beeinträchtigt. Die sog. Heilungschancen sind wohl gut.

Mich beschäftigt im Zusammengang damit nun die Frage ob ich A. davon erzählen soll, oder ob es fairer wäre mich zu trennen bzw. unser Kennenlernen nicht weiter fortzusetzen. Denn für die nächste Zeit bin ich beeinträchtigt und muss mich therapieren lassen.
Ich möchte nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, möchte kein Mitleid. Möchte ihm auch nicht die Möglichkeit nehmen, jemandem ganz "normal" und unbelastet näher zu kommen.
Aber ganz egoistisch gedacht würde ich ihn gerne weiter kennenlernen, uns eine Chance geben. Nur geht das unter diesen Umständen überhaupt?
Im Moment habe ich das Gefühl das alles falsch ist. Ich sehe den richtigen Weg nicht.
Könnt ihr mir bitte raten.

Vielen Dank
Julia
 
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  • #2
Früher hab ich auch sehr ähnlich gedacht wie du. Ich wollte niemanden belasten und lieber erst meinen Kram erledigt haben. Bis ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe und seine irritation über diesen Gedankengang und die Verletzheit. Ehrlichkeit ist wichtig in einer Beziehung bzw. Auch beim Start in die Richtung und alles andere wird sich dann zeigen.
Also, ich würde ihm davon einfach erzählen. Genau das was für gerade durch den Kopf geht. Wenn er der richtige Partner ist, dann wird er das durchstehen und wenn er ein leichtes, lockeres Leben bevorzugt wo alles Friede, Freude, Eierkuchen ist...ja dann muss er gehen, und wird bei der nächsten und übernächsten bemerken, dass es immer irgendwas gibt, was 'Probleme' bereitet. Für dich viel Kraft für das bevorstehende und schnelle Gesundheit.
 
  • #3
Hi
Für mich ist die Lösung eigentlich simpel. Es ihm erzählen und selbst entscheiden lassen ob er dich weiter sehen möchte.
Viele Grüße und gute Besserung
 
  • #4
Erzähle es ihm. Wenn ihr das füreinander seid,was Du schreibst, wird er damit umgehen können. Und wenn er sich kümmern will, dann nimm´das an. Das gehört zu einer Beziehung dazu und ist nicht mit Mitleid zu verwechseln. Alles Gute für Dich und schnelle Genesung
 
  • #5
Die Erkrankung gehört nun zu Dir. Du solltest mit dem Mann darüber sprechen. Er könnte sich sonst irgendwann von Dir getäuscht fühlen und Dir Vorwürfe machen. Es geht in Richtung Beziehung. Da ist Ehrlichkeit wichtig. Meine Meinung. Stelle Dir vor, er wäre erkrankt. Würdest Du das nicht auch wissen wollen?
 
  • #6
Hallo FS
Durch dein Schweigen nimmst du ihm die Möglichkeit, dir zu zeigen, dass er anders ist, du die Frau in seinem Leben bist und er das mit dir durchstehen wird.
Ich wünsche dir den Mut es ihm zu sagen, euch die Kraft das gemeinsam durchzustehen und dir baldige Genesung.
 
  • #7
Hallo Julia!

Weiblich und mit 82 als Geburtsjahr ist e.d. (im Volksmund zwei andere Buchstaben) die häufigste autoimmune Erkrankung. Diese ist aber besser als ihr Ruf! Zwar nicht heilbar (sind autoimmunie Erkrankungen fast nie), aber heutzutage gut behandelbar! Für viele Betroffene sind Nekrosen an der Bauchaut durch das subkutane Spritzen von Glatirameracetat oder Interferon die gravierensden Auswirkungen. Sieht nicht schön aus, ist aber verkraftbar! Persistente neurologische Defizite sind mit diesen Medikamenten aber selten geworden!

Mein Tip: Sag es ihm und wenn er was taugt, wird die e.d. eurer Beziehung nicht im Wege stehen!

V.m47
 
  • #8
Meine Erfahrungen sind derart, dass ich in der Kindheit an einer damals neuenartigen Krankeit erkrankte. Bis zur Heilung vergingen 22 Jahre.
Auch ich wollte dafür kein Mitleid. Habe in der Zeit aber gemerkt jemanden zu haben der einen in den schweren Stunden beisteht.
Sag es ihm, damit er die Chance hat es mit dir durchzustehen.
 
  • #9
Wäre ich in Deiner Situation und hätte diese Nachricht über meine Gesundheit gerade bekommen...mein Selbstbewusstsein wäre gen 0.
9
Ich würde nichts sagen und mich trennen unter dem Deckmäntelchen des: ich will kein Mitleid.
Ehrlicherweise wäre das völlig gelogen, denn ich möchte keine Ablehnung erfahren. Ich würde tief im Inneren davon ausgehen, dass der andere sich zurück zieht und ich dann doppelt leide.

Liebe FS, es tut mir leid dass Du das gerade durchmachst und wünsche Dir alles Liebe aber auch Mut: gib ihm eine Chance selbst zu entscheiden.
 
  • #10
Ich selber habe auch eine solche Autoimmunstörung - und ich bin ein Typ, der dies erst mal für sich selber verarbeiten musste.
Dieser Bereich ist ja ein sehr weiter, es gibt Dinge, die man sieht oder auch Krankheiten, die schnell medikamentös behoben werden können. Die im täglichen Leben stören - oder eben nur sehr wenig.
Zunächst wünsche ich dir gute Ärzte und baldige Genesung.
Ich würde - aus Erfahrung- das Ganze ein wenig aufbereiten, ihm die Möglichkeit geben, zu googeln und auch zu überlegen. Also such ihm ein paar seriöse links zum Thema heraus - spiele mit offenen Karten. Denn wenn dir bspw. die Haare ausfallen, sieht er das sowieso. Besser, er ist darauf vorbereitet, auch darauf, dass die Medis dir evtl kurzfristig 10 kg mehr bescheren werden. Die nimmst du aber mehr oder weniger schnell und einfach auch wieder ab.
Du wirst teilweise mehr mit dir beschäftigt sein als mit ihm. Das muss er wissen und verstehen können. Ich drücke dir die Daumen
 
  • #11
Erzähle es ihm. Ruhig und ehrlich, genau so wie Du es hier schreibst. Auch, dass Du kein Mitleid von ihm möchtest.

Und dann lass ihn entscheiden, ob er Dich weiter daten möchte.

PS: Wer von uns ist (auf lange Sicht gesehen) vollkommen gesund? Problemfrei? Unkomplitziert? - Der hebe jetzt bitte die Hand!

Nur Mut, liebe Julia! Stehe zu Dir, das wird auch Deiner Gesundheit zugute kommen!
 
  • #12
Liebe Julia,
Bitte lass ihn entscheiden, ob er euch auch eine Chance geben möchte!
Beende die Beziehungsanbahnung nicht, weil du glaubst du bist ihm das schuldig oder er bliebe dann nur aus Mitleid bei dir.

Deine Krankheit ist behandelbar, du hast gute Chancen fast gesund zu werden, es wird dein Leben kaum beeinträchtigen! Warum fühlst du dich minderwertiger als eine andere Frau. Die Krankheit hätte auch erst nach Jahren auftreten können und ihr schon Jahre ein glückliches Paar. Hättest du dann auch in Erwägung gezogen die Beziehung zu beenden? Oder wäre es nicht völlig normal gewesen, dass man diesen Weg nun auch geinsam geht?

Eines ist klar. Wenn er jetzt trotz des Wissens um deine Krankheit bei dir bleiben möchte, dann sei dir sicher, er tut das nicht aus Mitleid, sondern weil er dich als seine Partnerin möchte, seine Gefühle so stark für dich sind dass sie das aushalten was nun kommt.

Mache nicht schon zu Beginn der Beziehung den Fehler nicht offen mit ihm zu reden! Bitte! Euer Start mag nun vielleicht etwas schwieriger sein, als es sonst der Fall wäre, aber ihr könnt dafür auch mit gestärkter Basis eure Beziehung leben, wenn das alles überstanden ist. Versuche es positiv zu sehen, rede es nicht schlimmer als es ist!

Ihr könnt trotzdem ein glückliches Paar werden und zu zweit lässt sich die schwere Zeit der Behandlung (wie auch immer diese aussehen mag) besser durchstehen. Es kann auch deinen Behandlungserfolg erhöhen, denn nichts ist stärker als die Liebe.

Ich wünsche dir gute Genesung, Kraft und Zuversicht UND vorallem ein gutes offenes Gespräch mit dem Mann deines Herzens.
 
  • #13
Ich würde es nicht überstürzen, aber es auch nicht auf die lange Bank schieben. Sonst machst du dir mit Heimlichkeiten nur selbst Stress und den brauchst du gerade gar nicht. Es wäre auch ihm gegenüber fair, davon zu erzählen sobald du dich selbst wieder etwas gefangen hast, sobald sich die Situation ergibt oder spätestens bevor du dich in Unwahrheiten verstrickst.

Unbewusst hast du sicher Angst, ihn zu verlieren bzw. euer Kennenlernen mit Mitleid und Unsicherheiten zu belasten. Aber das würde ja nicht besser, wenn du die Krankheit verschweigst. Außerdem darf und soll er selbst entscheiden, wie er damit umgehen will. Du kannst es ihm ja genauso sagen, wie du es uns geschrieben hast. Mit all den Bedenken und Unsicherheiten.

Und noch was: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Du schreibst selbst, dass man langfristig mit dieser AIE gut klarkommt. Also Kopf hoch und gute Besserung bzw. Akzeptanz :)
 
  • #14
Liebe FS,
ich würde garnichts sagen und einfach weiterdaten. Gesundheit/Krankheit gehört für mich zu den schützenswertesten Daten, die es gibt. Über sowas informiere ich nur die Menschen, die es etwas angeht, d.h. die davon unmittelbar betroffen sind.

Du bist mit dem Mann in keiner Beziehung. Ihr seid in der frühen Beziehungsanbahnung und in den ersten 2 Jahren scheitern ohnehin die meisten Versuche. Du selber weißt noch garnicht, inwieweit diese Erkrankung Dein Leben beeinflusst und inwieweit ein Partner davon überhaupt betroffen ist.
Relevant ist es für die Beziehung, wenn man zusammenlebt/plant zusammenzuziehen und die Krankheit für den anderen im Alltag erfahrbar wird, er in seiner Lebensgestaltung Deine Erkrankung spürt. Wichtig ist auch, welchen Einfluß das ganze auf die Lebensplanung hat, z.B. auf Kinderplanung oder die Möglichkeit zu reisen.
Solange es für den anderen nicht spürbar ist, ist der Gesundheitszustand für mich eine persönliche Angelegenheit über die ich nicht rede.

Die Frage ist natürlich inwieweit diese Nachricht Dich umgeworfen hat, sodass Du den Kopf nicht frei hast für einen Mann in Deinem Leben, inwieweit Du Stimmungsschwankungen hast. Dann solltest Du es sagen, damit er das versteht und nicht mit sich in Verbindung bringt. Meistens beendet der gesunde Kandidat/die Kandidatin die Anbahnungsphase, weil es noch keine belastbare Grundlage (Bindung) gibt, die die Bereitschaft bietet, gemeinsam in so eine schwierige Zeit zu starten.
 
  • #15
Was heißt denn "seit einer Weile" wird gedatet, und wie gut kennt ihr euch schon, wie ernst ist das ganze?
Und welche Beeinträchtigungen wirst Du haben?

Davon würde ich abhängig machen, was ich tue. Wenn man erst drei Dates hatte und gerade mal den Namen des anderen kennt, ist es für mich schon was anderes, als wenn man sich schon besser kennt, schon Sex hatte, Freunden und Eltern vorgestellt hat und wurde.

Was Deine Beeinträchtigungen betrifft, würde ich auch von deren Schwere abhängig machen, was ich erzählen würde. Therapie, die jetzt wie Physiotherapie wäre, also einfach regelmäßig Termine wahrzunehmen, ist doch was anderes als sichtbare körperliche Veränderungen. Wenn Du ein halbes Jahr nicht schwimmen gehen kannst, ist es was anderes als wenn Du den ganzen Tag liegen müsstest. (nur mal als Beispiel)

Eine andere Sache ist noch das Kinderkriegen. Wir hatten hier schon öfter Diskussionen, wenn einer sich eigene Kinder wünscht und der andere nicht oder keine kriegen kann.

Ich wünsche Dir viel Kraft, damit umgehen zu können, und natürlich, dass die Heilung schnell und schmerzfrei erfolgt!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #16
Ich möchte nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, möchte kein Mitleid. Möchte ihm auch nicht die Möglichkeit nehmen, jemandem ganz "normal" und unbelastet näher zu kommen.

Eine ehrliche Aussage gibt ihm die Chance, sich ggf. zu trennen, aber auch, zu beweisen, dass er da ist, wenn es dir nicht gut geht. Für eine Beziehung finde ich das eine wichtige Grundlage und für euch eine Chance.
 
  • #17
Liebe FS,
ich würde garnichts sagen und einfach weiterdaten. Gesundheit/Krankheit gehört für mich zu den schützenswertesten Daten, die es gibt. Über sowas informiere ich nur die Menschen, die es etwas angeht, d.h. die davon unmittelbar betroffen sind.

Das halte ich für grundfalsch. Entweder der Mann kommt mit Vikkys Erkrankung klar und interessiert sich genug für sie, dann bleibt er an ihr dran. Falls das nicht der Fall sein sollte, dann ist er weg, sobald sie es ihm sagt - warum sich dann bis dahin falschen Hoffnungen hingeben?

Ausserdem droht ein massiver Vertrauensverlust bei ihm, wenn Vikky es verschweigt. Irgendwann muss sie ja damit rausrücken.
 
  • #18
Es gibt mehrere Therapiemöglichkeiten und langfristig wird mein Leben dadurch minimal bis gar nicht beeinträchtigt. Die sog. Heilungschancen sind wohl gut.
Bei solchen Angaben verstehe ich das Problem eigentlich gar nicht, wenn ich ehrlich sein soll.
Prognose ist super, was will man denn mehr? Was ist wichtig im Leben, das würde ich mich fragen. Ob man trotz Erkrankung weiter gut leben kann oder ob man trotz Krankheit den Mann "halten" kann.
Selbstverständlich mußt Du jetzt erstmal auf Dein Leben gucken, wenn der Mann das nicht mit Dir zusammen machen möchte, ja gut, dann ist er es nicht.
Hört sich so einfach dahingesagt an, aber unter Strich ist es so.
Ich würde ihm das sagen, ich würde allerdings gar nicht auf die Idee kommen, irgendwas in Frage zu stellen, wenn ich ehrlich bin. Du hast ein gutes Gefühl mit ihm, warum sollte er bei so einer Prognose denn "weglaufen"?
Viele Menschen können mit der Wahrheit sehr viel besser umgehen als mit einer Trennung, die unerklärlich erscheint.
Natürlich können Menschen mit so einer Situation umgehen. Nicht alle, aber wer das nicht kann, den brauchst Du doch auch gar nicht.
W
 
L

Lionne69

Gast
  • #19
Je nach Stadium Eures Kennenlernens würde ich darüber reden.

Sind es erst so die allererste Dates, wäre ich zögerlicher. Aber sobald sich abzeichnet, dass sich evtl. etwas Verbindlicheres entwickelt, gehört das für mich benannt.
Die Diagnose, der (positive ) Ausblick, die momentanen Konsequenzen.
Dann hat er die Möglichkeit zu entscheiden.
Das ist keine Entscheidung gegen Dich als Mensch, sondern dass für ihn ein Teil Deines Lebens, Deiner Persönlichkeit, Deiner Umstände nicht stimmig ist.
Kann einem mit anderen Dingen, die man vom anderen in Verlauf einer Kennenlernphase entdeckt auch so gehen.
Das klingt etwas bagatellisiert, aber es ist für mich ein Standpunkt, mich selbst vor dieser Verletzung der Ablehnung zu schützen.

Bei mir gibt es nämlich auch ein Gesundheitsthema, dass man mir nicht ansieht, dass mich erst mal nicht wahrnehmbar einschränkt, und man erst bei genauerem Kennenlernen merkt, dass es doch einige Punkte gibt.
Jedes Mal stellt sich die Frage, wann erzählen (nicht ob), und jedes Mal ist die Angst da. Es gibt die Rückzüge, und es verletzt, auch wenn ich mich mental auf diese Reaktion als Option vorbereite.
Und es gibt welche, für die ist es eine Randnotiz, nur wichtig als Info, unwichtig für alles andere.
Für meine Freunde, die natürlich wissen, ist es kein Thema, spielt überhaupt keine Rolle.
Ab und zu kommt mal eine Frage, wie es gerade geht, aber sie erleben ja den Alltag.

Dir viel Glück, viel Mut,
Und vor allem, dass die Therapien gut helfen.
 
  • #20
Ich möchte nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, möchte kein Mitleid.
Da du es ihm verschweigen willst und dich trennen willst wirst du nie erfahren, ob er sich als Frau liebt und ihm deine Erkrankung nicht stört.
Wenn er sich dann um dich kümmert, hat das mE weniger mit Mitleid zu tun.
Er tut das damit seine Liebste glücklich ist. Dabei könnte er natürlich über das Ziel hinausschießen, aber ein verliebter Mann der ein wenig Empathie besitzt wir es bemerken und daraus lernen.
Denn ihn ist das Wohlergehen seiner geliebten Partnerin wichtig.
 
  • #21
Liebe FS,
Ich leide selbst seit 10 Jahren an einer Autoimmunkrankheit (Morbus Crohn) - die Diagnose bekam ich als ich schon 1 1/2 Jahre mit meinem Exmann zusammen war. Wir sind da als Paar sehr gut reingewachsen. Ich weiß ja nicht, um welche Krankheit es sich handelt, aber wenn du weißt, dass du kaum Eischränkungen haben wirst, sehe ich kein Problem eure beginnende Beziehung weiter zu führen und es ihm zu sagen.
Ich gehe grundsätzlich sehr offen mit der Erkrankung um und habe bisher noch keine Ablehnung erfahren. Ich habe bei einem Kennenlernen immer sehr früh gesagt. Trotzdem ist es schwierig, wenn die Krankheit aktiv ist... es hebelt einen für Wochen und Monate aus dem Alltag aus. Ängste, Komplexe und die vielen Nebenwirkungen stellen eine große Herausforderung während eines Schubs da, aber wenn man sich liebt, schafft man das.
Also hab Mut, es gehört nunmal zu dir!
 
  • #22
Ich würde ihm das erzählen wäre es dein fester Freund würdest du das doch auch sicher machen oder nicht. Und wenn ihr euch so gut versteht, wieso willst du das denn alles wegschmeißen das kann man doch alles überwinden. Und schweißt sogar meistens noch näher zusammen.
 
  • #23
Liebe Julia,

ich litt letztes Jahr bis Anfang diesen Jahres auch an einer Autoimmunerkrankung (reaktive Arthritis). War für 4 Monate vom aktiven Menschen zum Krüppel geworden mit starken Schmerzen und steifen Gelenken. Konnte mich kaum bewegen und war auf fremde Hilfe angewiesen.
In der Zeit habe ich mich von allen Leuten außer meiner Familie (die mich sehr unterstützt hat) komplett zurückgezogen da ich zum einen nicht immer der Krüppel sein wollte, auf den man Rücksicht nehmen muss. Zum Anderen schaffte ich es körperlich einfach nicht, irgendwelche Aktivitäten zu unternehmen.
Zu der Zeit hatte ich eine F+ laufen, die wir beide eigentlich zur Beziehung intensivieren wollten. Es wurde aber nichts daraus, da mich sein Verhalten sehr verletzt hat. Ihn interessierte meine Krankheit nicht wirklich, sondern wenn er fragte, ob wir uns treffen können, ging es ihm nur darum, wann wir wieder Sex haben können. Das hat mich sehr verletzt und es hat mich viel mehr gestört, als wenn er gesagt hätte "Ich kann mit deiner Krankheit nicht umgehen und möchte daher den Kontakt abbrechen."

An deiner Stelle würde ich es ansprechen. Es ist nicht einfach, einen kranken Partner zu haben. Es ist seine Entscheidung, ob er das kann oder nicht. Eine gute Freundin von mir hat MS und einen sehr verständnisvollen Partner. Auch sie hat Anfangs gezögert, ob sie die Beziehung eingehen soll oder nicht. Er wusste von ihrer Krankheit und wollte trotzdem eine Beziehung mit ihr. Dafür hat er meinen Respekt, denn das ist eine Menge Verantwortung, die er sich damit aufhalst.

Lass deinen Partner diese Entscheidung auch selbst treffen.

Ich bin mittlerweile zu 95% wieder hergestellt. Habe beim Treppensteigen oft Schmerzen im Knie und bin auch sportlich noch nicht voll belastbar. Das nervt mich, aber ich bin froh, dass die Zeit als Krüppel vorbei ist. Einmal die Woche spritze ich noch bis Herbst MTX (ein Rheumamedikament).
Inzwischen date ich auch wieder und habe vor kurzem einen netten Mann kennengelernt. Das ich noch spritze habe ich tatsächlich allerdings nicht erwähnt. Ich wollte nicht auf meiner Krankheit rumreiten und ihn verschrecken. Allerdings gehe ich auch davon aus, bald wieder zu 100% (oder wenigstens 98%) fit zu sein.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

W31
 
  • #24
Hallo Julia82
Hattest du in der Zwischenzeit die Kraft mit ihm über deine Erkrankung zu sprechen.
MMn könnte der Mann unter deiner Angst genauso leiden wie du mit deiner Angst vor der Antwort des Mannes.
 
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