Ich stimme Samira (#16), SusanneHH (#12) und Frederika zu.
Ich muss sagen, dass ich dieses ewige Geseiere von wegen "Den Partner nicht belasten, bloß, weil man sein Gewissen erleichtern will" nicht mehr hören kann. Das eigentlich Egoistische hat doch viel früher stattgefunden, nämlich der Seitensprung. HIER hätte sich der Fremdgeher entscheiden können, den Partner nicht zu verletzen, nicht zu belasten. Geht er fremd, ist schon alles den Bach runter und zwar unabhängig davon, ob er danach beichtet oder nicht.
Ich finde, die Leute machen es sich ganz schön einfach, erst fremdzugehen und sich in fremden Betten Spaß zu holen und dann feige zu schweigen - mit der Begründung, mal wolle - großherzig wie man ist - den anderen nicht mit Dingen belasten, die doch gar nichts zu bedeuten hatten. Komischerweise hatte es aber für den Betrogenen fast immer etwas zu bedeuten. Die Betrogenen sagen irgendwie nie, dass es für sie nichts zu bedeuten hat, sondern trennen sich entweder sofort oder erst nach einer Zeit oder versuchen eben, an der Beziehung festzuhalten. Arg dran zu knabern hat aber einfach JEDER Betrogene. Insofern ist es sachlich einfach unzutreffend, dass so etwas nicht von Bedeutung ist.
Meiner Meinung nach sollen in einer Partnerschaft stets beide denselben Kenntnisstand besitzen, was ihre Beziehung betrifft. Derjenige, der fremdgegangen ist, weiß das. ER kennt die Wahrheit, die nämlich heißt, dass der eine seinen Partner sexuell betrogen, hintergangen und damit meist zutiefst verletzt hat. Der Partner, der betrogen wurde und davon nichts weiß, lebt in einer (zumindest teilweisen) Scheinwelt, hängt einer Illusion nach. Jeder von uns möchte doch glücklich sein. Aber was für eine schreckliche Vorstellung, nur deswegen glücklich zu sein, weil man die zerstörerische Wahrheit nicht kennt. Erst, wenn ich die Wahrheit kenne, kann ich das Paarleben wirklich beurteilen.
Aber mal ganz abgesehen von moralischen Entscheidungen: Wer fremdgeht, setzt sich und damit im weiteren Verlauf auch seinen Partner einem Gesundheits- und evtl. Lebensgefahr aus. Ich hatte noch nie einen ONS oder Affäre. Auch aus moralischen Gründen aber eben auch aus Vorsichts- und Gesundheitsaspekten. Und ich wäre POTTSAUER wenn mich mein Partner durch Fremdgehen einer Gefahr aussetzen würde, die ich selbst nie im Leben eingegangen wäre. Ich würde schier verrückt werden, drei Monate warten zu müssen um z.B. herauszukriegen, ob man mich mit HIV angesteckt hat. Und alleine diese psychische Belastung darf man dem anderen nicht aufladen.