• #1

Sollte man sich nicht so wichtig nehmen?

Das habe ich eben in einem Forum gelesen: ein Mann meinte,
seine " Partnerin" soll sich nicht so wichtig nehmen. Und nicht zu viel von ihm erwarten. Wenn ma dem Anderen wichtig ist, stellt sich die Frage doch nicht.
Heißt das, dass die Priorität bei dem Gegenüber nicht groß ist ?
Und das obwohl sie sich in der Woche nur 2 mal treffen. Und auch noch im selben Ort wohnen.
Das ist für mich eher eine Abwertung.

Oder ?
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #2
Die Priorität von "Partnerschaft" unterscheidet sich sehr von Mensch zu Mensch. Das kann u.a. von der Persönlichkeit, der Dauer der Partnerschaft und dem Nähe-Distanz-Verhältnis abhängen.
Wenn sich beide nur 2mal die Woche treffen wollen, passt es doch für beide, oder? Auch wenn sich beide täglich stundenlang treffen wollen.
Ich finde es sollte keine Regeln dazu geben, wie es in einer Partnerschaft sein MUSS. Man sollte schauen, ob es möglich ist, einen Kompromiss zu finden.
 
  • #3
Hi FS,
Es wäre schön, wenn du einen persönlichen Bezug zur Frage herstellen könntest. Irgendjemand in irgendeinem Forum als Ausgangspunkt einer Diskussion finde ich nicht so glücklich.

Dass manche Paare gern LAT ins Extrem betreiben, kommt vor und es kommt immer drauf an, ob es für beide passt. Anderenfalls ist es nicht nur Abwertung des Partners, sondern Nichtbeachten seiner Bedürfnisse und Desinteresse.

Dass es neben dem.Partner auch noch andere Menschen im eigenen Leben geben sollte und der Partner einen nicht dominiert oder Prinzessinnenverhalten zeigt (sich für zu wichtig nimmt), ist eigentlich auch klar.... Vorkommen tut es aber immer wieder ;)

w35
 
  • #4
Ihm geht es vorrangig um seine Bedürfnisse, Erwartungen möchte er keine erfüllen müssen.
Wäre mir auf Dauer zu einseitig, aber wer es mag;-)
 
  • #5
Heißt das, dass die Priorität bei dem Gegenüber nicht groß ist ?
Und das obwohl sie sich in der Woche nur 2 mal treffen. Und auch noch im selben Ort wohnen.

Nur zweimal die Woche obwohl nur 4 km auseinander wohnen war mir auch zu wenig. Stattdessen jeden Tag telefonieren und Whattsappen war mir dagegen zuviel. Ich will keine virtuelle sondern reale Nähe.

Man muss aber auch den Kontext sehen. Lebt jemand ewig als Single oder ist AE hat er selbst nicht den Raum und das Bedürfnis für mehr Paarzeit. Hat jemand lange zusammen gelebt vermisst er dies vielleicht wenn er danach allein wohnt und will das wieder haben.

Eine Zeitlang habe ich meinen Frust über meine unerfüllten Nähewünsche damit abreagiert, indem ich Frauen angeschrieben habe, bei denen schon laut Selbstbeschreibung klar war, dass sie überhaupt keinen Raum für Beziehung(zeit) haben. Im Nachhinein halte ich mein Verhalten für kindisch aber den Damen hat es nicht geschadet wenn sie jemand fragt, wann genau sie neben ihrem Job, Haus, Hunden, Katzen, Kind und erfüllenden Hobbies Zeit für einen Mann haben. Mit der Einstellung finden sie sowieso nur ONS.

Inzwischen bin ich damit fein, dass man sich auch einmal eine Woche nicht sieht. Fragen nach zusammen ziehen nehme ich genau in dem beschriebenen Kontext nicht mehr ernst und habe ehrlich gesagt dazu auch keine Lust.

Eine Cousine (70) meiner Exfrau lebt jetzt ca. 10 Jahre recht luxuriös mit einem gut verdienenden treuen häuslichen hilfsbereiten Mann (60) zusammen. Sie überlegt sich zu trennen obwohl sie nur eine schmale Rente (Figuren in Heimarbeit bemalen) bekommt.

Der Grund ihrer Überlegungen, er heiratet sie nicht. Er wurde von seine Ex nach Strich und Pfaden betrogen. Die Cousine meiner Ex hat sich dagegen zweimal scheiden lassen. Ihre eigenen Worte diese Ehen waren ihr irgendwann zu banal. Ich würde sie an seiner Stelle auch nicht heiraten.

Diese Frau sollte sich z.B. zurück nehmen, das genießen was sie hat statt noch mehr zu verlangen.

Ich habe mich auch zurück genommen und nehme das was ich freiwillig bekomme und biete nur das was ich geben will. Z.B. ignoriere ich auch laute Gedanken über ein kleines gemeinsames Häuschen.
 
  • #6
Mir ging es in meiner ersten Ehe ähnlich. Dem Ex war alles Andere wichtiger als ich. Zum Schluss auch die Flasche. Dann war ich weg. Ist schon über 25 Jahre her. Und es wurde nicht besser. Auch in der zweiten Ehe nicht.

Wenn man sich selbst nicht wichtig nimmt, wer tut es dann ? Wenn das ein Partner tut, der den Titel auch verdient ,hat man großes Glück.

Manche Verpartnerte sind nur Mitläufer. Und wenn sie das dann merken, bekommen sie eins auf den Deckel. Dann heißt das : nimm Dich mal nicht so wichtig. Oder frau hat dann plötzlich Paranoia.
 
  • #7
ch habe mich auch zurück genommen und nehme das was ich freiwillig bekomme und biete nur das was ich geben will. Z.B. ignoriere ich auch laute Gedanken über ein kleines gemeinsames Häuschen.

....das klingt doch mehr nach Resignation und das Zurücknehmen von eigentlichen Wünschen und Vorstellungen. Ignoranz, in diesem Fall die Strafe wegen Nichterfüllung?

Fragen nach zusammen ziehen nehme ich genau in dem beschriebenen Kontext nicht mehr ernst und habe ehrlich gesagt dazu auch keine Lust.
 
  • #9
Ich finde es immer problematisch, wenn einer darüber befindet, was der andere sollte oder müsste. Wenn mein Freund mir sagen würde, ich solle mich nicht so wichtig nehmen, würde ich an der Decke kleben. Was ich sollte und müsste, entscheide ich gerne selber. Ich versuche, so gut ich kann, vor meiner eigenen Tür zu kehren. Ich würde keinen Mann wollen, der meine Baustellen bearbeitet. Und ich überlasse ihm seine eigenen gerne.

Frau 52
 
  • #10
Wenn alle Menschen sich selbst nicht immer so fürchterlich wichtig nehmen würden wäre die Welt ein besserer Ort.
Weniger banale Rechtstreitigkeiten, weniger dämliche Nachbarschaftskriege, weniger Rechthaberei ... und weniger Wichtigtuer und Oberlehrer.
Vaclav Havel hat als Präsident Tschechiens einmal eine Sitzung im Parlament unterbrochen, als es richtig hitzig und bösartig wurde. Und hat vorgeschlagen, dass erst einmal alle gemeinsam lachen, bevor die Debatte weitergeht. Dank seinem Ansehen haben sich alle auf seinen unkonventionellen Vorschlag eingelassen. Und siehe da - die Diskussion wurde sachlicher und konnte zu einem guten Ende geführt werden. Ich würde mir wünschen, dass unsere Politiker auch lachen könnten. Oder die der Briten ....
 
  • #11
Bei der Frage fehlt mir der ganze Rahmen und Inhalt, sie ist sehr abstrakt. Wenn jemand Schichtdienst arbeitet, ein Studium neben seinem Beruf hat, einen Pflegefall daheim, Überstunden mit vielen Dienstreisen im Job verlangt werden, man selbständig ist, oder jemand abends Pizzen ausliefert, etc. sind 2x Treffen in der Woche schon manchmal ausreichend. Man weiß auch nicht, wie lange sich beide kennen, was zwischen beiden zuvor besprochen war, usw.

Letztlich ist es eine Frage der Passung, wenn jemand ein plus und ein mehr von etwas wünscht, was der andere nicht geben kann oder will.
In deinem EP steht letztlich, dass beide unzufrieden sind, er mit ihrer Erwartungshaltung, sich ausschließlich nach ihren Wünschen zu richten, das heißt mitunter zu verbiegen und sie weil sie findet, dass er ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt und erfüllt.

Sich selbst nicht so wichtig nehmen, bedeutet schon das jemand mit seinem Anliegen wichtig ist, aber wenn andere Prioritäten unter den Nägeln brennen, dann schon der Angesprochene danach schaut, was ist Dringend. Im Regelfall spricht man darüber, hofft auf Verständnis und vertröstet erstmal. Es kommt auf den individuellen Einzelfall an, ist es eine vorübergehende Phase, hat man den Kopf frei und findet man Zeit sich darüber Gedanken zu machen, nach Lösungen zu suchen. Oder ist es ein Dauerzustand, der sich nicht einfach ohne Abstriche an anderen Stellen zu lösen wäre. Man muss auch Zeit und Willen finden, beide Vorstellungen miteinander abzugleichen, was im Rahmen des machbaren wäre. Wenn einer nur fordernd auftritt und einseitig Änderung oder Anpassung verlangt, ohne die Lebensumstände des anderen mit dabei zu berücksichtigen, dann führt dieser Erwartungsdruck erstmal zu Widerstand.
Erst wenn Zeitressourcen in ausreichendem Maß vorhanden wären, also beide einen 9-to-5 Job haben und er lieber abends die Füße hochlegt und Computerspiele zockt, sie sich hingehalten fühlt, weil die Beziehung sich in ihren Augen nicht verbindlicher gestaltet und sie sich unzufrieden mit maximal 2x wöchentlich fühlt, es Ideen für einfache Lösungen gäbe, KÖNNTE man es als abwertend sehen, aber auch hier gibt es Abstufungen im kompatibles Nähe-Distanz-Verhältnis. Es gibt Menschen, die haben ihre festen Gewohnheiten, festen Wochenplan und Hobbys.
Und auch das Verlangen nach mehr Zeit kann unterschiedlich geäußert werden, nachdrücklich einfordernd, gleich mit drohenden Sanktionen, Gebrüll und Zickereien oder im wertschätzenden Gespräch. Wie gesagt es fehlt der Input, um die konkrete Sachlage zwischen den Beiden zu beurteilen. Ob bei ihm zuwenig Liebe ist und sie deshalb zu wenig Priorität hat, lässt sich ohne die geschilderte Situation in meinen Augen nicht sagen.
Wenn die Frage aus einem anderen Forum ist, was haben die Foristen denn dort gemeint und geschrieben?
 
  • #12
Inzwischen bin ich damit fein, dass man sich auch einmal eine Woche nicht sieht. Fragen nach zusammen ziehen nehme ich genau in dem beschriebenen Kontext nicht mehr ernst und habe ehrlich gesagt dazu auch keine Lust.
Naja, das könnte aber auch damit zusammenhängen, dass es mit dieser Frau nicht so toll läuft, du erzählst ja ab und an davon.
Das ist noch die 'derzeit aktuelle Bekannte' ? Oder inzwischen eine andere ?
Stell dir vor, die Frau, von der du vor einem Jahr hier oft erzählt hast, würde mit dir zusammenziehen wollen, da sähe es anders aus, richtig ?
In die warst du verliebt...
...und biete nur das was ich geben will. Z.B. ignoriere ich auch laute Gedanken über ein kleines gemeinsames Häuschen.
Boah Ejscheff, das ist aber nicht nett und auch nicht fair.
Die aktuelle Bekannte möchte also gerne mit dir zusammenziehen und du ignorierst es ?
Sage ihr doch lieber deutlich, woran sie mit dir ist.
Wenn sie es wichtig findet, eine Beziehung nach diesem Muster zu führen, solltest du ihr die Möglichkeit geben, einen Mann zu finden, mit dem das geht.
Kann sein, dass sie sich Hoffnungen macht, dass das mit dir schon noch was wird.

w 52
 
  • #13
Diese Frau sollte sich z.B. zurück nehmen, das genießen was sie hat statt noch mehr zu verlangen.

"Sollte"? Maß dir mal nichts an, anderen zu erklären, wie sie zu leben haben!
Ich würde es trotzdem machen, eben um so schlechte, kleingeistige Typen abzuhängen.
Man lebt nur einmal. Man ist niemandem etwas schuldig. Ich käme nicht auf die Idee, für die Vorstellungen eines Mannes, mich "zurückzunehmen", damit er es möglichst bequem hat. Das macht auch kein Mann. Ich lebe am Limit und wer schmalspurig fahren will, soll sich eben von mir fernhalten. Ich würde aber auch mit niemandem über meine Vorstellungen sprechen, damit mir niemand reinreden kann, zumindest keine Durchschnittstypen, die erwarten, dass Frau für sie mal langsam macht. Solche Frauen tun mir leid, weil sie zu abhängig sind.
 
  • #14
seine " Partnerin" soll sich nicht so wichtig nehmen
Ich finde den Satz schon ziemlich hart und er steht für mich für: da ist jemand schon ziemlich wütend oder sehr abwertend.

Wenn es zb um mehr als 2x in der Woche sehen geht dann kann es mal um unterschiedliche Bedürfnisse gehen oder auch um unterschiedliche Lebensumstände.
Und selbst wenn ein Part meint, dass der andere sich permanent mit einem beschäftigen soll, werden der andere mal an seinen Job denkt oder Freunde trifft....
Kann man auch liebevoll sagen: eine Partnerschaft besteht aus 2 Menschen und es kann sich dabei nicht immer nur um einen drehen.

Somit fände ich es auch interessant zu wissen, in welcher Situation diese Bemerkung gefallen ist.
 
  • #15
"Sollte man sich nicht so wichtig nehmen"
Ja! Es liegt in der Natur des Menschen zu glauben, der Mittelpunkt der Welt zu sein. Wohin uns das führt, sehen wir jeden Tag.

Dieser Herr dreht aber den Spieß um und richtet den Sachverhalt gegen eine andere Person:
ein Mann meinte, seine " Partnerin" soll sich nicht so wichtig nehmen. Und nicht zu viel von ihm erwarten.
Solche eine Aussage geht gar nicht, es ist eine Herabwürdigung des Individuums!

Ja, das ist alles sehr seltsam: Sich selber nicht wichtig nehmen, wohl aber seine Mitmenschen. Nun denn, vielleicht gehts ja so:
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!"
ErwinM, 50
 
  • #16
Da habe ich mal wieder bei einigen den Triggerknopf gedrückt.

"Sollte"? Maß dir mal nichts an, anderen zu erklären, wie sie zu leben haben!
Ich würde es trotzdem machen, eben um so schlechte, kleingeistige Typen abzuhängen.
Man lebt nur einmal. Man ist niemandem etwas schuldig. Ich käme nicht auf die Idee, für die Vorstellungen eines Mannes, mich "zurückzunehmen", damit er es möglichst bequem hat.

Die FS hat gefragt ob Frau sich zurück nehmen soll. Ich habe mit Beispielen geantwortet.

Selbstverständlich kann sich die ü70 Cousine trennen und prekär mit zusätzlicher Sozialhilfe zur Rente allein leben, statt mit Blick auf den Bodensee mit einem Mann zu wohnen, der ihre Wünsche zum quarterlichen Umdekorieren der Wohnung mit Arbeit und Geld umsetzt und am WE Mehrgängemenüs für beide kocht und die Küche danach sauber hinterlässt.

Eine stolze Frau die sich ihr Leben lang künstlerisch verwirklicht hat, hat zwar kein Geld aber berechtigte Ansprüche. Unterhalt muss er ja nicht zahlen. Also macht er alles richtig.

Die aktuelle Bekannte möchte also gerne mit dir zusammenziehen und du ignorierst es ?
Sage ihr doch lieber deutlich, woran sie mit dir ist.

Habe ich ihr ganz klar gesagt. Ich habe ihr auch gesagt warum ich nicht zusammen ziehen will. Aber sie hängt eben der Theorie an "stetiger Tropfen höhlt den Stein". Soll ich mich jetzt deswegen trennen? Die Entscheidung ob sie sich deswegen trennt, darf ich ihr aber überlassen oder?

Im Moment macht sie das sowieso nicht weil ich über sie schon wieder in eine Sterbebegleitung gerutscht bin. Ihr Vater. Ich bin eben kein Tanzbär der sich schnell nach neuen Schmetterlingen umschaut, sondern Baloo der für Mogli Verantwortung übernommen hat. In dem Fall nicht verpissen sondern sich zum Anlehnen anbieten. Ganz konkret auch den Sterbenden besuchen und das Sterben ertragen.

....das klingt doch mehr nach Resignation und das Zurücknehmen von eigentlichen Wünschen und Vorstellungen. Ignoranz, in diesem Fall die Strafe wegen Nichterfüllung?

Klingt vielleicht so. Ist es aber nicht. 2017/2018 wollte ich nicht allein leben und daher viel Kontakt. 2018/2019 habe ich angefangen Vorteile zu erkennen und zu schätzen die das allein leben mit sich bringt.

Bestrafen? Weil ich nicht mit ihr zusammen ziehen will? Ich kann jetzt aufzählen warum ich das nicht will. Anschließend muss ich mich rechtfertigen warum ich mit ihr noch zusammen bin. Also zähle ich nichts auf. Nur eins sie brauch mich und ich brauche das Gefühl gebraucht zu werden.
 
  • #17
Es kommt auf den Zusammenhang an. SICH nicht zu wichtig zu nehmen, ist etwas anderes als einem anderen keine Priorität zukommen zu lassen.

Ich verstehe die Aussage eher dahingehend, dass man nicht alles auf sich beziehen soll, dass man sich nicht für den Mittelpunkt des Universums halten sollte. Insoweit finde ich die Kernaussage richtig. Nicht zu verwechseln mit: die eigenen Bedürfnisse nicht wichtig nehmen. Das wiederum halte ich für wichtig.

Manche Menschen mit wenig Selbstsicherheit schließen aus jeder negativen Handlung anderer, dass sie dem Zweck dient, zu verärgern, zu demütigen oä. z.B. wenn jemand zu spät kommt, beziehen sie das auf sich, dass sie nicht wichtig genug sind, nicht ernst genommen werden sollen... dass der Zuspätkommer einfach immer zu spät kommt, weil er ein schlechtes Zeitmanagement hat, wird nicht Betracht gezogen.
 
  • #18
Liebe FS,
ich kenne den von Dir referenzierten Thread nicht, aber eines ist klar: wenn man eine Beziehung mit wenig Kontakt hat und einen Partner, der so denkt, dann kann man sich selber garnicht wichtig genug nehmen.
Mit Wichtignehmen meine ich vorrangig auf die eigenen Bedürfnisse achten, denn so ein Partner achtet nur auf seine. Da ist Frau gut aufgestellt, wenn sie ebenfalls denkt "ich zuerst, dann was noch wichtig ist und irgendwann dieser Mann."

Ob das Abwertung ist, was der Mann da zum Besten gibt? Nein, er ist ehrlich und man kann ihm nur eine Frau wünschen, die das erkennt und mit ihm genauso umgeht, ihm die gleiche "Unwichtigkeit" in ihrem Leben gibt, wie er ihr statt sich von ihren Wünschen an eine Beziehung blenden zu lassen und dauerfrustriert zu sein.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #19
Ich habe nur ein Leben und in dem bin ich die Hauptperson. Natürlich nehme ich mich wichtig, natürlich nehme ich meine grundsätzlichen Bedürfnisse und Lebensvorstellungen ernst und versuche sie zu erfüllen.

Wenn ich in einer Partnerschaft unglücklich bin, weil ich dauernd „zu kurz“ komme, ist es die falsche Partnerin. Ich lese hier viel zu oft von Menschen, die jahrelang unglücklich sind, sich nicht wichtig nehmen un meinen, ihre Situation irgendwie ertragen zu müssen. Aus meiner Sicht ist das ungesund. Wer sich komplett hinten anstellt, geht ein.

Auch dies Künstlerin vom Bodensee wird letztlich abwägen. Wenn die dritte Ehe wirklich wichtig ist, wird sie sich trennen, auch wenn nicht gewiss ist, dass der nächste Partner sie heiratet. Ich habe eine Trennung deswegen hinter mir, ich würde mich heute deswegen nicht mehr trennen, weil ich für mich erkannt habe, dass eine gut funktionierende Beziehung Priorität vor einem Trauschein hat. Dazulernen hat auch etwas mit „wichtig nehmen“ zu tun.

Gesunder Egoismus ist im Leben zielführend und wichtig. Auf der anderen Seite wird jeder abwägen, wo die Grenzen sind. Vielleicht macht die gemeinsame Wohnung mit Partnerin oder ein Kind glücklicher als der Ferrari? Sogar dann entscheidet jeder so, dass das persönliche Glück möglichst maximiert wird. Und erträgt nur zeitweise, begrenzt durch die eigene Leidensfähigkeit, wenn sich die Entscheidung als falsch herausstellt.

Natürlich müssen die Bedürfnisse meiner Partnerin genauso Platz haben. Passt das gar nicht zusammen, dann sind zwei Menschen einfach inkompatibel. Sagt meine Partnerin, ich solle mich nicht so wichtig nehmen, dann ist das für mich ein Anlass, über Prioritäten nachzudenken. Die Punkte, die mir im Leben wirklich wichtig sind, sind nur schwer verhandelbar. Bei allen anderen sind natürlich Kompromisse möglich und nötig.
 
  • #20
Das kann beides sein. Also der Mensch, der unter dem egozentrischen Verhalten des Partners wirklich leidet und dem mal sagen will, dass es für jeden auch noch einen Teil des Lebens ohne den anderen gibt. Oder aber ein Mensch, der sich nicht bemüht und durchsetzen will, dass sein Partner Ruhe gibt.

Und das obwohl sie sich in der Woche nur 2 mal treffen. Und auch noch im selben Ort wohnen.
Ob sie sich nun 2 mal oder jeden Tag sehen, ist ja egal. Wenn der Partner sich wirklich zu wichtig nimmt, muss auch die zwei Tage alles immer nach seiner Nase gehen, oder er macht Stress, hat schlechte Laune usw.. Im anderen Fall gibt sich der Mensch keine Mühe um seinen Partner, dann eben die zwei Tage nicht mal.

Wenn "nimm dich nicht so wichtig" die Antwort sein soll darauf, dass einer den anderen öfter sehen und mehr Beziehung will, ohne dass es vorher ein Problem gab damit, dass der "Zuwichtignehmer" den anderen besetzen und vereinnahmen will, dann ist dieser Satz "nimm dich nicht so wichtig" in meinen Augen nur blödes Oberlehrergehabe mit entsprechenden Floskeln und kein Ansprechen eines echten Problems (also dass sich hier wirklich einer zu wichtig nähme).
 
  • #21
Schwierig, ohne die konkrete Situation zu kennen.
Allerdings, wenn ich mit meinem Partner eine Problematik klären möchte und bekomme eine derart plumpe Ansage wie : "nimm dich nicht so wichtig" um die Ohren geschlagen, empände ich dies schon als ausgesprochen heftig und abwertend.
"Das Problem, das ich sehe/habe ist also nicht wichtig, mein Bedürfnis ist ihm nicht wichtig - ergo : ich bin ihm nicht wichtig und er an der Erarbeitung einer Lösung nicht interessiert."
Der Einstieg in ein konstruktives Gespräch wäre damit wirklich gut verbaut.
 
  • #22
Wenn man sich selbst nicht wichtig nimmt, wer tut es dann ?

Ich habe keine Ahnung aus welchem Zusammemhang Du das herausgerissen hast. Außderdem benennst Du kein Maß.

Wir sind uns sicherlich eineig, dass Narissten (z.B. Trump) sich bei Weitem viel "zu wichtig" nehmen, andere Menschen wahrscheinlich zuwenig.

Wieviel Ego (also "wichtig nehmen") man aufbaut, zulässt und in täglich lebt oder durchsetzt ist im eigenen Leben jeden Tag neu zu bestimmen und sicherlich auch ein idividuelles Perönlichkeitsmerkmal.

Das eigene Ego ist muss immer wieder neu taxiert werden. das genau richtige Maß ist relativ und auch in einer Beziehung flexibel.

Lösung:
Man nimmt sich entweder superwichtig, bestimmt aber sonst nicht über andere Menschen und bleibt partnerlos allein (wie die FS hier scheinbar)
oder
hält in einer LAT-Beziehung große Distanz, wie scheinbar in dem zitierten Thread.
 
  • #23
Fs: es war bei mir so. Er hatte immer Zeit für alle Anderen ,nur für mich nicht. Und wenn ich ihn fragte, wann er Zeit für mich hat,meinte er,ich soll mich nicht so wichtig nehmen.

Priorität hatte ich bei ihm eh nicht. das habe ich erst später verstanden.Ich war nur ein Mitläufer. Es hat seinen Grund, warum er mein EX ist.
 
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