Bei der Frage fehlt mir der ganze Rahmen und Inhalt, sie ist sehr abstrakt. Wenn jemand Schichtdienst arbeitet, ein Studium neben seinem Beruf hat, einen Pflegefall daheim, Überstunden mit vielen Dienstreisen im Job verlangt werden, man selbständig ist, oder jemand abends Pizzen ausliefert, etc. sind 2x Treffen in der Woche schon manchmal ausreichend. Man weiß auch nicht, wie lange sich beide kennen, was zwischen beiden zuvor besprochen war, usw.
Letztlich ist es eine Frage der Passung, wenn jemand ein plus und ein mehr von etwas wünscht, was der andere nicht geben kann oder will.
In deinem EP steht letztlich, dass beide unzufrieden sind, er mit ihrer Erwartungshaltung, sich ausschließlich nach ihren Wünschen zu richten, das heißt mitunter zu verbiegen und sie weil sie findet, dass er ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt und erfüllt.
Sich selbst nicht so wichtig nehmen, bedeutet schon das jemand mit seinem Anliegen wichtig ist, aber wenn andere Prioritäten unter den Nägeln brennen, dann schon der Angesprochene danach schaut, was ist Dringend. Im Regelfall spricht man darüber, hofft auf Verständnis und vertröstet erstmal. Es kommt auf den individuellen Einzelfall an, ist es eine vorübergehende Phase, hat man den Kopf frei und findet man Zeit sich darüber Gedanken zu machen, nach Lösungen zu suchen. Oder ist es ein Dauerzustand, der sich nicht einfach ohne Abstriche an anderen Stellen zu lösen wäre. Man muss auch Zeit und Willen finden, beide Vorstellungen miteinander abzugleichen, was im Rahmen des machbaren wäre. Wenn einer nur fordernd auftritt und einseitig Änderung oder Anpassung verlangt, ohne die Lebensumstände des anderen mit dabei zu berücksichtigen, dann führt dieser Erwartungsdruck erstmal zu Widerstand.
Erst wenn Zeitressourcen in ausreichendem Maß vorhanden wären, also beide einen 9-to-5 Job haben und er lieber abends die Füße hochlegt und Computerspiele zockt, sie sich hingehalten fühlt, weil die Beziehung sich in ihren Augen nicht verbindlicher gestaltet und sie sich unzufrieden mit maximal 2x wöchentlich fühlt, es Ideen für einfache Lösungen gäbe, KÖNNTE man es als abwertend sehen, aber auch hier gibt es Abstufungen im kompatibles Nähe-Distanz-Verhältnis. Es gibt Menschen, die haben ihre festen Gewohnheiten, festen Wochenplan und Hobbys.
Und auch das Verlangen nach mehr Zeit kann unterschiedlich geäußert werden, nachdrücklich einfordernd, gleich mit drohenden Sanktionen, Gebrüll und Zickereien oder im wertschätzenden Gespräch. Wie gesagt es fehlt der Input, um die konkrete Sachlage zwischen den Beiden zu beurteilen. Ob bei ihm zuwenig Liebe ist und sie deshalb zu wenig Priorität hat, lässt sich ohne die geschilderte Situation in meinen Augen nicht sagen.
Wenn die Frage aus einem anderen Forum ist, was haben die Foristen denn dort gemeint und geschrieben?