• #1

Sollte man um den Partner oder eine Beziehung kämpfen?

Ich persönlich gebrauche gern das Wort kämpfen. Ich setze Kampf oder Kämpfen auch gerne in der Diskussion um Beziehung bzw. Beziehungsentwicklung ein.

Grundsätzlich unterscheide ich dabei "für etwas kämpfen" von "gegen etwas kämpfen". Das Erste ist eher konstruktiv und positiv. Das Zweite mehr negativ und zerstörerisch. Im letzten Fall geht es um "Siegen". Das steht im Gegensatz zum "Erhalten oder ausbauen" des anderen Falls.

Diverse Kommentatoren hier, haben ein Problem mit dem Wort "Kämpfen". Ist es tatsächlich generell schlecht in Beziehungssachen zu kämpfen oder gibt es hier noch andere Menschen die Situationen kennen in denen es gut ist z.B. einen Partner zu kämpfen?
 
  • #2
Den Begriff "Kämpfen" verbinde ich mit Abwehr, also GEGEN etwas Kämpfen.
Für eine Beziehung kämpfen klingt also, als müsse müsse man gegen den Widerstand des Partners etwas erreichen. Dies wird ja manchmal in dem Zusammenhang erwähnt, dass jemand sich extrem einsetzt, obwohl das Gegenüber sich abweisend verhält. Voller Einsatz, um Überzeugungsarbeit zu leisten. Auf Dauer keine Lösung, finde ich.
Für mich also:
FÜR die Beziehung bemühen (nicht kämpfen!)
 
  • #3
Ist es tatsächlich generell schlecht in Beziehungssachen zu kämpfen
Kämpfen heißt Egoismus anwenden!
Nicht um den Partner nicht um die Beziehung kämpfen erhöht deine Chancen!
Wenn du es wirklich nicht schaffst, deinen Egoismus zu überwinden und den anderen die Freiheit und die Liebe zu schenken, die du angeblich für ihn empfindest, dann hilft dir vielleicht diese paradoxe Erkenntnis!
Es mag zwar sein, dass du durch einen Kampf jemanden dazu bewegen kannst, zu dir zurück zu kommen. Aber das ist meist mehr Schein als Sein.
Freiheit ist die wichtigste Basis für eine Beziehung. Sobald sich jemand eingesperrt oder bevormundet fühlt, nagt das an der Liebe. Aber eine Liebe, in der beide Partner vollkommen frei sie selbst sein können, ist fast schon ein Garant für eine lang anhaltende glückliche Beziehung. Ganz zu schweigen davon, dass auch du dich so viel wohler fühlen wirst!
Guter Tipp: Beschäftige dich mit dir selbst.
Anstatt die ganze Zeit einem Menschen hinterher zu laufen, der dich komplett und wieder glücklich machen soll, tu es einfach selbst!
Eigentlich so nahe liegend, aber leider sehen wir diese Lösung meist nicht. Wieder paradox. So ist das Leben nun mal.
Kümmere dich um dich selbst, liebe dich selbst, dann brauchst du und willst du nicht mehr kämpfen wollen!
 
  • #4
Ich habe immer den Eindruck, dass „um jemanden kämpfen“ eine Art überreden ist zu etwas, dass der andere eigentlich gar nicht will. Wenn jemand mich verlässt und ich ihn dann nicht in Ruhe lasse, mich stetig melde, ihn zu überzeugen versuche und er letztendlich zustimmt und zurück kommt (sei es aus Bequemlichkeit, weil er seine Ruhe will oder weil tatsächlich noch Gefühle da waren) - habe ich dann gekämpft? Und ist das ein wahrer Sieg? Ab wann lohnt es sich, zu kämpfen und wann ist man aufdringlich?

„Um die Beziehung kämpfen“ könnte z.B. so aussehen, dass man sich selbst anders verhält, um den Partner zu halten.
Letztens habe ich einen Artikel gelesen über eine Frau, die über die E-Mails ihres Mannes entdeckt hat, dass er eine Affäre hat. Daraufhin hat sie, statt ihn zur Rede zu stellen, angefangen, sich selbst wieder mehr zurechtzumachen, Paaraktivitäten geplant und die Verabredungen mit der Affäre durch Termine mit den Kindern torpediert. Mit der Zeit hat der Mann wieder Gefallen an seiner Frau gefunden, so dass er die Affäre schließlich beendet hat. Das würde ich kämpfen nennen, andere hätten ihn vielleicht direkt verlassen und nicht „gekämpft“.
 
  • #5
Gekämpft habe ich nie, weil ich der Meinung bin, dass ich mit "um etwas kämpfen" lediglich das Ende einer aussichtslosen Sache hinauszögere. Meistens lasse ich Sachen laufen, ohne zu kämpfen. Ist typabhängig, denke ich.
Ansonsten sehe ich es wie @INSPIRATIONSMSTER. Großartig formuliert! Lass das, was Du liebst, frei. Die Umsetzung ist schwer.
 
  • #6
Naja, immer dann, wenn das Wort Kämpfen im Beziehungskontext auftaucht ist doch irgendwas krank. Manche glauben, man müsse um einen Partner kämpfen, meist dann, wenn er sich abwendet oder erst noch erobert werden muß. Und dann beginnt eine leidens- und entsagungsreiche Zeit und heraus kommt meistens NICHTS.

Woher kommt der Glaube, dass man um Liebe kämpfen muß. Doch meist dann, wenn jemand schon von klein auf gelernt hat, dass Liebe Mangelware ist, wenn sich schon ein kleines Kind anstrengen musste, um Liebe und Beachtung zu erfahren, wenn die Eltern, die ersten Bezugspersonen emotional unzuverlässig waren. Da wurde der Mangel erlebt und erlernt.

Und so jemand kann dann nicht glauben, dass gesunde Beziehungen ganz ohne Kämpfen auskommen.

Ja, ich würde auch kämpfen. Für meinen Partner. Beispielsweise, wenn er krank würde oder sonst wie in eine hilflose Situation geraten würde. Ich würde aber nicht um seine Liebe kämpfen, denn das ist gar nicht möglich. Ja, ich würde mich für meine Beziehung einsetzen, sie pflegen, fördern und in sie investieren. Aber das alles ganz ohne Kampf. Bitte was soll das. Warum denn so verkrampft. Hier geht es doch nicht um Gegnerschaft.
 
  • #7
FÜR die Beziehung bemühen (nicht kämpfen!)
Auch falsch.
Für die richtige Beziehung oder um den richtigen Partner, muss man nicht kämpfen oder sich bemühen. Es ergibt sich, weil es leicht ist und passt.
Man kann Zeit einräumen, damit der Partner und man selber, eine Entscheidung treffen kann. Mann/ Frau ist wie er/ sie ist.
Alles andere ist "sich verstellen".

Es ist wirklich so, das man Gefühle nicht erzwingen kann. Deswegen bringt: Kämpfen, betteln, bemühen, schmollen… etc. (auf Dauer) nichts.

Was man wirklich machen kann ist abwarten, um zu sehen ob und was sich entwickelt.
 
  • #8
Mir ist aufgefallen, dass viele Männer nicht um eine Frau kämpfen würden. Oder treffender ausgedrückt; sie nicht erobern oder zurückerobern wollen.

Ich finde es schade, dass viele Männer so bequem und passiv sind.
Das fängt schon beim Kennenlernen an. Haben sie nicht schnell genug Erfolg, dann verlieren sie schnell das Interesse und suchen sich die Nächste. Alles ist so austauschbar.

Genauso, wenn eine Beziehung in die Krise gerät. Ich wünsche mir z.B. wieder mehr Mühe und Aufmerksamkeit vom Partner. Anstatt etwas daran zu verbessern, geht er. Oder ich gehe, aber es wird hingenommen, statt zu "kämpfen".

Würde mich interessieren, welche Erfahrungen die Männer gemacht haben. Ich kenne das ja nur aus der Perspektive einer Frau. Sicher gibt es auch Frauen, die nicht bereit sind, um eine Beziehung zu kämpfen. Und mich würde interessieren, warum das so ist.
 
  • #9
Psychologen haben das schon längst angedeutet, dass man nicht kämpfen soll. Man macht sich klein, meist bei einer Sache, wo man noch nicht mal von wertvoller oder verbindlicher Beziehung sprechen kann.
Man sagt doch auch: "Wenn es weh tut, ist es keine Liebe."
Natürlich kämpft man in einer 20 jährigen Ehe. Das ist doch aber ein völlig anderer Schlag, wenn der Ehemann schon seit 10 Jahren keine Rosen mehr nach Hause gebracht hat und sich mal wieder bisschen mehr bemühen könnte.

Ich meine auch irgendwie das Gefühl zu haben, zu erkennen, wenn Leute völlig falsch kämpfen. Leute die kämpfen, kämpfen blind für eine Sache, die nicht möglich sein kann: Z. B. Frauen die für eine Affäre kämpfen, weil sie denken, der Mann überlegt es sich nochmal. Oder Verehrer, die ewig nicht aufgeben, obwohl die Frau mehr als genug ihr Desinteresse vermittelt hat.
Oder wenn Unterschiede in der Beziehung zu schwer wiegen und man die absichtlich verschweigt (z.B. Asexualität, Probleme), und sich dann wundert, wenn der Partner abhaut. Das sind doch alles hoffnungslose Kämpfe. Ich sehe das auch nicht als ehrlich und aufrichtig an. Ehrlich wäre, man lässt den Partner ziehen, weil man ihm sein Glück gönnt.
 
  • #10
Lieber @Ejscheff ,

Nein ich glaube kämpfen lohnt sich nicht, ich habe es früher oft versucht, aber eigentlich nie wirklich etwas damit erreicht außer mich vielleicht selbst verbogen.

ich denke doch, dass kämpfen etwas mit besiegen zu tun hat, mit einem anderen seinen Willen aufzwingen, ihn zu etwas zu überreden, was er tief innerlich eigentlich gar nicht will.

Ich habe gerade jemanden kennengelernt und erlebe, wie es ist, wenn es passt und wenn man nicht kämpfen muss.

Wenn ich mich nicht seiner Wünsche erwehren und sie von mir halten muss und genauso wenig ich meine Wünsche ihm aufdrängen muss.

Denn es ist genauso, wie man es hier immer liest, es ist einfach leicht...beide sind daran interessiert etwas Gemeinsames zu erleben oder zu schaffen oder einfach eine zufriedenstellende Lösung für beide zu finden, weil man möchte, dass der andere glücklich ist.

Man redet, um den anderen zu verstehen, um ihm guttun zu können, beide sind kompromissbereit. Das sehe ich nicht als Diskussion.

Wenn man kämpfen muss (egal wie) will man etwas, was man freiwillig vom anderen nicht bekommt.

Wenn ich einem Partner freiwillig keine Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit schenken möchte und er darum betteln muss, bin ich dann wirklich aus Liebe mit ihm zusammen?
 
  • #11
Liebe FS,

kämpfen und arbeiten hat mit Mühseligkeit und Kraftakten zu tun, gegen etwas ankämpfen, etwas mit Kraft erreichen wollen.
In einer Beziehung haben diese Wortbegriffe für mich keinen Platz, denn da geht es um das sich aufeinander einschwingen. Ich nenne es, eine Beziehung veredeln, ein ständiger, ruhiger Prozess.
Meine Erfahrung, was in einer Beziehung erkämpft wurde, hatte nie Bestand.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #12
Ja, ich würde auch kämpfen. Für meinen Partner. Beispielsweise, wenn er krank würde oder sonst wie in eine hilflose Situation geraten würde. Ich würde aber nicht um seine Liebe kämpfen, denn das ist gar nicht möglich. Ja, ich würde mich für meine Beziehung einsetzen, sie pflegen, fördern und in sie investieren. Aber das alles ganz ohne Kampf.

Perfekt formuliert. So sehe ich das auch.
Niemals würde ich um einen Partner kämpfen.
Da funktioniert meine Gefühlswelt ganz pragmatisch. Wer mich nicht will den will ich auch nicht. Warum um etwas kämpfen was ich nicht will.
Auch war ich noch nie unglücklich/einseitig verliebt. Das ist Zeit- und Ressourcenverschwendung. Ich wurde noch nicht oft verlassen, aber auch da. Ich war nicht traurig, höchstens gekränkt, wütend, empört.. sowas. Aber eher, weil ich in dem Fall nicht schon das erste Anzeichen wahrgenommen hatte.

Also definitiv 'Nein'. Ich würde nicht um eine Partnerschaft kämpfen.
 
  • #13
Für die richtige Beziehung oder um den richtigen Partner, muss man nicht kämpfen oder sich bemühen. Es ergibt sich, weil es leicht ist und passt.
Das mit dem Bemühen meine ich innerhalb einer Beziehung, also
nicht als Bemühen um jemanden, der mich nicht will.

Ich glaube nicht, dass es immer leicht ist, auch nicht, wenn es passt.
Mit dem sich Bemühen meine ich, auch mal etwas auszuhalten, das nicht leicht ist.
Oder ihm zuliebe etwas tun, weil es ihm eine Freude macht.

Das sehe ich aber nicht als Kämpfen.
 
  • #14
Natürlich sollte man das tun! Was bedeutet "kämpfen"? Einfach, dass man sich dafür einsetzt, dass man bereit ist, Hindernisse zu überwinden. Dass man nicht gleich die Flinte ins Korn wirft.

Für alles was einem wichtig ist, ist man sonst auch bereicht zu "kämpfen". Die Ausbildung ist nicht immer ein Zuckerschlecken, im Berufsleben gilt es haarige Situation zu durchstehen, für seine Hobbys investiert man viel. Aber für Beziehungen? Für Lebenspartner?

Und die Aussage: "Wenn mich der Partner nicht liebt, dann liebe ich ihn auch nicht mehr." .. Sorry, dann spiegelt man nur. Dann hat man selbst nie geliebt.

Ja, man kann die Zuneigung eines anderen nicht erzwingen. Wäre ja auch gruselig. Aber man kann für sich selbst auf Kurs bleiben, auch wenn der andere zu straucheln beginnt. Vielleicht ist es ja auch nur eine Phase? Aber das passt zu unserer Wegwerfgesellschaft. Menschen werden konsumiert und weggeworfen.
 
  • #15
Kämpfen ....
...aber sicher. Wenn es darum geht, Hindernisse oder Widerstände aus dem Weg zu räumen, gegen Dritte für meine Freundin zu fighten, Umstände zu besiegen oder auch nur die richtigen Arzttermine zu bekommen. Ganz klar, mit aller Kraft, jedem Trick, List, Tücke. Vollster Brutalität. Meinem Können und Wissen. Und teuer werden darf es auch.
Erobern ....
... ist für mich eher ein Spiel. Und kein Kampf.
Geschenkt .....
... möchte ich ihr Vertrauen, ihre Zuneigung etc .... bekommen.

Meine Ansichten dazu ......
 

Rosenblatt

Gesperrt
  • #16
Für mich heißt es: FÜR oder MIT etwas arbeiten und GEGEN etwas kämpfen. Das ist der Unterschied. Daher gebrauche ich das Wort kámpfen nicht, nur wenns um einen RosenKRIEG geht.
 
  • #17
Für alles was einem wichtig ist, ist man sonst auch bereicht zu "kämpfen". Die Ausbildung ist nicht immer ein Zuckerschlecken, im Berufsleben gilt es haarige Situation zu durchstehen, für seine Hobbys investiert man viel. Aber für Beziehungen? Für Lebenspartner?
Ich bemühe mich sehr um ganz viel: um eine Prüfung zu bestehen, einen Auftrag zu bekommen, ein Haus zu renovieren, eine Antiquität zu finden, Fleisch von Rindern, die auf der Weide gehalten werden, zu kaufen, abzunehmen...

Ich bemühe mich nicht, jemandes Liebe oder Freundschaft zu bekommen. Wenn mich jemand nicht so will, wie ich bin, ganz wertfrei, ganz ohne mein Zutun, lasse ich es sein.
Ich meine natürlich nicht, dass ich mich wie die Axt im Walde benehme und trotzdem geliebt werden will, ein angemessenes Verhalten ist selbstverständlich, aber mit diesem Hintergrund erwarte ich Freiwilligkeit.
Ich will freiwillig von einem Mann gewollt werden, freiwillig als Freundin gemocht werden, freiwillig ein Kompliment, Lob oder ein Geschenk oder einen Nachmittag Zeit bekommen.
All dies würde ich niemals einfordern, denn dann ist es nichts wert.
Der Wert dieser Dinge bemißt sich an der Freiwilligkeit.
Sobald ich einen Blumenstrauß nur deswegen bekomme, weil ich ihn einfordere, ist sein Wert exakt der, den der Blumenhändler auf das Schild geschrieben hat, also fast nichts.

Und die Liebe eines Mannes, der nur bei mir bleibt, weil ich ihn überredet habe, ist ebenso fast nichts wert.

Frage an dich: wie fühlst du dich denn, wenn du 'erfolgreich' gekämpft hast, dein Mann z.B. doch nicht ausgezogen ist und seine Affaire beendet hat ?
Du weißt doch nie mehr, ob er wegen dir als Person noch bei dir ist, oder z.B. weil ihm schlicht eine Scheidung zu teuer oder zu kompliziert, was weiß ich, Umgang mit den Kindern, Verkaufen des gemeinsamen Hauses usw. ist ?
Oder einfach, dass er wieder im Familiennest unterkriechen will, was ja auch nicht sooo schlecht ist, wenn es mit der neuen Frau nicht so klappt ?
Also, wenn ein Mann sich einmal von mir abwendet, war es das. Nie wieder würde ich das Gefühl haben, dass er mich als Einzige und Tollste ansieht.
Aber das passt zu unserer Wegwerfgesellschaft. Menschen werden konsumiert und weggeworfen.
Das ist doch die andere Seite, davon reden wir hier, glaube ich, nicht.
Im konstruierten Fall geht es darum, wie man reagiert, wenn man vom Partner weggeworfen wird, oder nennen wir es weniger pathetisch: in Frage gestellt, nicht umgekehrt.

w 50
 
  • #18
Erobern ....
... ist für mich eher ein Spiel. Und kein Kampf.
Geschenkt .....
... möchte ich ihr Vertrauen, ihre Zuneigung etc .... bekommen.
Tom, das kann gerne deine Ansicht sein.

Was ich aber bei all deinen Beiträgen vermisse ist..: Mitgefühl!

Nett umschrieben, hast du nicht wenige Frauen gehabt… verleugnest aber deren Gefühle für dich. Sicher waren einige dabei, die es nicht ernst gemeint haben. Dennoch finde ich es wirklich schlimm zu lesen, wenn ein Mann so von Frauen schreibt, nachdem er "sein" Mädel bekommen hat.
Als ob die Gefühle deiner Frau wertvoller wären, als von den anderen Frauen, die vielleicht genau das selbe empfunden haben, wie sie für dich.

Daran sieht man, das man Gefühle nicht erzwingen kann… sich aber über die Gefühle anderer Partner SO zu äußern ist mehr als grenzwertig.
 
  • #19
Tom - Post 26
Sehr schön differenziert.
Kämpfen, damit die Rahmenbedingungen gut sind,
Erobern auf spielerische Weise und dann schenken und beschenkt werden.
 
  • #20
Kommt drauf an, wie man "kämpfen" definiert.
Hinterherlaufen, betteln, versuchen zu überzeugen.. oh Graus, nein niemals.
Da ich keine Erfahrung damit habe, kann ich nicht sagen, ob das funktioniert. Ich glaube eher nicht oder nur in seltenen Fällen.

Dem anderen seinen Willen aufzwängen, sich auf Biegen und Brechen durchzusetzen versuchen - auch nicht.
Kenne ich auch nicht persönlich, habe aber mal (wie wahrscheinlich viele Frauen) versucht, meinen Partner zu ändern. Hat nicht geklappt, würde ich nicht wieder tun. Empfinde ich als Zeitverschwendung und auf das Generve habe ich keine Lust mehr.

Nachdenken, sich selbst und sein Verhalten hinterfragen, versuchen den anderen zu verstehen - ja, gern.
Mein aktueller Partner und ich hatten einen schweren Start, kamen beide aus destruktiven Beziehungen, waren misstrauisch und haben leider häufig die alten Wunden auf den anderen projiziert. Brauchten etwas länger, um Vertrauen aufzubauen, uns auf den anderen einzulassen, das Misstrauen abzubauen. Irgendwie haben wir das gemeinsam gemacht, beide haben für die Beziehung "gekämpft", also an sich selbst gearbeitet. Bislang nach 7 Jahren kann ich sagen, dass das 1.) gut funktioniert hat und 2.) eine Bereicherung für beide war.

Würde ich jederzeit wieder machen, wenn der Mann mir viel bedeutet und ich vor allem sehe, dass er mitzieht. Ansonsten nicht.
 
  • #21
Ich verstehe was du meinst und habe früher daran geglaubt. Heute sehe ich es eher wie @INSPIRATIONMASTER der es auf den Punkt beschrieben hat. Aber um diese Ebene zu erreichen, würde ich kämpfen. Ein träumchen für alle Liebenden.
M47
 
  • #22
@carpe hat es ganz treffend formuliert und mir geht es genauso. Ich nehme auch wahr, dass Männer eine Frau nicht erobern wollen und ihnen der lange Atem fehlt. Wenn eine nicht will, dann kommt eine andere in Frage, die einfacher zu haben ist. Typisch Austauschgesellschaft eben. Genauso verhält es sich in einer Beziehung. Anstatt für die Beziehung zu kämpfen wird oft schnell das Handtuch geschmissen und von jetzt auf gleich Schluss gemacht.

So habe ich es bisher auch erlebt und finde es sehr sehr schade. Oftmals kommen die gleichne Probleme beim nächsten Partner und das Spiel geht von vorne los.
 
  • #23
Grundsätzlich unterscheide ich dabei "für etwas kämpfen" von "gegen etwas kämpfen". ... Im letzten Fall geht es um "Siegen". Das steht im Gegensatz zum "Erhalten oder ausbauen" des anderen Falls.

... Ist es tatsächlich generell schlecht in Beziehungssachen zu kämpfen oder gibt es hier noch andere Menschen die Situationen kennen in denen es gut ist z.B. einen Partner zu kämpfen?
Im letzten Abschnitt fehlt das entscheidende Wort, was würdest Du hineinsetzen in "z.B. einen Partner zu kämpfen". FÜR ihn zu kämpfen oder GEGEN seinen Willen?

Wenn er krank ist und man merkt, dass man seine Probleme mit dem Zustand hat, kämpft man gegen seine Ängste usw. an FÜR den Partner. Wenn der Partner nicht mehr will und man ihn überreden will zu bleiben, kämpft man für sich und GEGEN den Partnerwillen.

Man kämpft immer für UND gegen etwas. Wenn Du in der Partnerschaft für Deine Bedürfnisse nach mehr Freiheit kämpfst, kämpfst Du gegen die Bedürfnisse des Partners nach Kontrolle oder Nähe.
Wirklich FÜR einen Partner kämpft man, wenn man gegen sich selbst kämpft, um die Bez. zu erhalten. Egal, was es ist, ob nun positiv (gegen eigene Vorurteile, Angst, schlechte Verhaltensweisen ändern ...) oder negativ (gegen sein eigenes Bauchgefühl, gegen sein eigenes Selbstvertrauen, ...) ist.
 
  • #24
Nett umschrieben, hast du nicht wenige Frauen gehabt… verleugnest aber deren Gefühle für dich. Sicher waren einige dabei, die es nicht ernst gemeint haben. Dennoch finde ich es wirklich schlimm zu lesen, wenn ein Mann so von Frauen schreibt, nachdem er "sein" Mädel bekommen hat.
Als ob die Gefühle deiner Frau wertvoller wären, als von den anderen Frauen, die vielleicht genau das selbe empfunden haben, wie sie für dich.
Nun ja, ich gehe davon aus, dass bei den abgesprochenen ONS nicht nur von meiner Seite aus wenig bis keine Gefühle da waren.

Ansonsten gilt bei mir: von wirklich fast allen Freundinnen habe ich mich sauber getrennt - und wenn man vom ersten Monat nach der Trennung absieht, kann ich mit diesen Frauen heute freundschaftlich umgehen. Oder zumindest so wie gute Bekannte. Natürlich gibts auch Frauen, die ich nicht mehr sehe .... ich bin ja schon alt, da sind sicherlich einige (nicht wegen mir) weg gezogen oder eben inzwischen ebenfalls wieder liiert. Und ja, es gibt die Ausnahmen von dieser Regel....

Alle sind sie Teil meines Lebens - sind ein Stück Weg mit mir gegangen. Gerade wenn ein Mann bisher meist relativ kurze Zeitspannen mit einer Frau zusammen war, sollte er schauen, dass möglichst keine verbrannte Erde zurückbleibt. Eine halbwegs saubere Trennung ist nämlich auch ein Kampf - sofern nicht beide zur gleichen Zeit bemerken, dass es eben nicht geht.
Insofern kann ich sagen, dass ich die Frauen, die um mich kämpfen wollten, geachtet habe. Und dennoch klar in meiner Aussage war: Es ist vorbei.
Und ja, es gab auch Frauen, die mich verlassen haben. Oder sich von mir nicht erobern lassen wollten. Und ich habe nicht darum gekämpft, dass diese Frauen mich unbedingt wollten. Weil ich eine Freiwilligkeit im Sinne von "dem eigenen Wunsch der Frau entsprechend" voraussetze. Diesen Anspruch habe ich an mich selber.
 
  • #25
In meiner Beziehungsvita wurde ich zwei Mal mit "kämpfen" konfrontiert. Das erste Mal wenige Jahre nach meiner Heirat, ich war noch sehr glücklich mit meinem Mann, bei einem Sonntagsspaziergang brach es aus ihm heraus, dass er sich in eine neue Arbeitskollegin verliebt habe, die so fröhlich und lebendig sei und ihn total bewundere. Ich war vollständig verdattert, nie hätte ich mit so etwas gerechnet. Vor meinem geistigen Auge zerbrösmelte mein schönes Leben, ich sah mich verlassen, einsam und elend mein künftiges Leben fristen. Ich fragte ihn, ob er die Trennung wolle, er sagte, er wisse gar nichts, er sei völlig durcheinander. Ok, nuschelte ich, überleg dir, was du willst. Da fragte er mich, ob ich denn gar nicht um ihn kämpfe. Ich überlegte mir: Wie soll das aussehen? Soll ich fröhlich und lebendig um ihn herumhüpfen und ihn rund um die Uhr anhimmeln? Nö, das wäre nicht ich. Wenn sein Lebensglück eine andere Frau ist, was gibt es denn da anderes als ihn ziehen zu lassen? Das sagte ich ihm und bat ihn, mir seine Entscheidungen mitzuteilen.

Daraufhin erwähnte er das Thema nicht mehr und verhielt sich völlig normal. Ich schlich ein paar Tage um ihn rum, immer in der Erwartung, er fange nun an seine Koffer zu packen. Dann hielt ich es nicht mehr aus und fragte ihn, was der Stand seiner Überlegungen sei. Er guckte mich überrascht an und sagte, im Moment, wo er das ausgesprochen habe, sei ihm völlig klar geworden, dass ich der Mensch sei, mit dem er zusammen sein wolle.

Ich habe mich anschliessend bemüht, ihn wieder richtig wahrzunehmen. In dieser Zeit war ich sehr auf meinen Beruf konzentriert.

Das Kennenlernen mit meinem jetzigen Freund verlief holperig. Nach zwei umwerfenden Wochen stolperten wir etliche Monate von Missverständnis zu Missverständnis, wir tickten sehr unterschiedlich und hatten auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von Liebe und Beziehung und so. Es gelang uns nur schwer, uns einander verständlich zu machen. Mehrmals sassen wir nach Krächen erschöpft da und fragten uns, ob wir es einfach bleiben lassen sollen. Um dann zu konstatieren, dass wir uns wirklich gern haben und es ein Jammer wäre, alles zu schmeissen. Dieses Nichtaufgeben war wohl eine Art kämpfen.

Frau 51
 
  • #26
Ich bemühe mich nicht, jemandes Liebe oder Freundschaft zu bekommen. Wenn mich jemand nicht so will, wie ich bin, ganz wertfrei, ganz ohne mein Zutun, lasse ich es sein.

Ja, so sehe ich das auch.
Ich meinte das eher in Bezug auf um eine bestehende Beziehung kämpfen.
Und "kämpfen" hat ja nichts mit überreden oder manipulieren zu tun. Sondern um Beständigkeit, dass man nicht gleich aus der Bahn geworfen wird, wenn der andere zu schlingern beginnt. Dass man selbst dann noch zu seiner Liebe steht, wenn es gerade nicht so einfach ist. Und dieses Kämpfen hat natürlich selbst abgesteckte Grenzen. Ich lasse mich schließlich nicht für blöd verkaufen.

Frage an dich: wie fühlst du dich denn, wenn du 'erfolgreich' gekämpft hast, dein Mann z.B. doch nicht ausgezogen ist und seine Affaire beendet hat ?
Hmm. Mein Mann ..
Ich bin doch der Mann. Pfff.
Vielleicht ist das wirklich falsch angekommen? Zu kämpfen - auch wenn das Wort hier nicht ganz passt - kann ja auch bedeuten, sich um die Beziehung zu kümmern und nicht gleich zur nächsten Blume weiterzuspringen, wenn die erste Verliebtheit mal verflogen ist.

Und ja, Liebe basiert auf Freiwilligkeit. Als ich in meinen jungen Jahren wirklich versucht habe, um eine Frau zu kämpfen, hat das eh nicht funktioniert. Genauso wenig hat es funktioniert, wenn eine Frau versucht hat, um mich zu kämpfen. Das hatte ich auch bald eingesehen. In diesem Sinne war's auch nicht gemeint.

Aber da fällt mir eine Geschichte ein. Als Schüler saß ich beim Heimfahren im Zug öfter neben zwei gleichaltrigen ehemaligen Schulkolleginnen. Die eine schüttete der anderen ihr Herz aus. Wir waren so 18/19. Ihr Freund wollte sie verlassen. Er wäre sich nicht mehr so sicher. Also es war von ihm quasi aus. Dann fragte die zweite, was sie nun dieses Wochenende tun wolle. Darauf sagte sie, ich fahre wieder zu ihm. Das hatte mich damals gewundert, weil ich hätte das nicht gemacht. Aber ihr war ihre Liebe wichtiger als die Zurückweisung durch seine Unsicherheit. Das hat mir damals Respekt abgenötigt. Ich hatte dieses Mädel dann aus den Augen verloren. Vor wenigen Wochen traf ich zufällig ihren damaligen Freund und ich sprach ihn auf dieses Mädel, meine ehemalige Schulkollegin, an. Sie sind seit ewigen Zeiten verheiratet. Und er sprach sehr wertschätzend über seine Frau.
 
  • #27
Was verstehst Du denn unter kämpfen?

Wenn mir mein Partner sagt, dass er im Moment nicht glücklich mit mir ist, dann würde ich mich anstrengen und an mir und an der Beziehung arbeiten.
Wenn Du das Kämpfen nennst?!
Wobei ich auch da unterscheide, ob mir jemand sagt, mich zb nicht genug zu lieben.
Dann lasse ich es

Denn ich habe selbst schon erlebt, wenn Männer kämpfen obwohl man sie nicht ( mehr) liebt.
Es liest sich vielleicht gemein aber dann hatte ich kurz ein schlechtes Gewissen oder Mitleid. Beides keine Gefühle die der Kämpfer gewinnen will.
Leider ging es bis zum völligen genervt sein und abstoßend.
Völlig unsexy.

Ich denke die beste Antwort ist: es kommt drauf an
 
  • #28
Im letzten Abschnitt fehlt das entscheidende Wort, was würdest Du hineinsetzen in "z.B. einen Partner zu kämpfen". FÜR ihn zu kämpfen oder GEGEN seinen Willen?

z.B. "um" einen Partner zu kämpfen, sollte dort stehen.

Die Bewertung des "kämpfens" ist hier bisher überwiegend negativ. Nur einige Wenige sehen im "kämpfen" einen positiven Aspekt, wobei das Wort "kämpfen" abhängig vom Problem vielfältig ersetzt werden kann.

In meinem letzten Thread hatte ich das Gefühl, dass einige Kommentatorinnen tatsächlich erwartet haben, dass ich in einer bestimmten Form weiter kämpfe aber eher im Sinne von ertragend abwarten.

Stattdessen habe ich einen geordneten Rückzug angetreten. Dass dem der sich zurück zieht dann in hoher Geschwindigkeit die weiße Fahne nachgetragen wird ist eher selten. Gibt es aber wohl doch.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #29
Hmmm... für die Beziehung kämpfen, nicht um den Partner. Das ist etwas anderes. Allerdings musste ich das noch nie. Wir erlebten in den fast 25 Jahren unserer Beziehung so einige Schicksalsschläge, welche unsere Partnerschaft aber in keinem Fall gefährdeten. Im Gegenteil, jeder Einzelne führte uns noch näher zusammen.

Wenn mir mein Partner sagt, dass er im Moment nicht glücklich mit mir ist,
Aber das lässt man doch gar nicht erst soweit kommen, dass man mit dem Herzensmenschen nicht mehr glücklich ist.
Habe ich das geringste Gefühl einer bevorstehenden Schieflage, spreche ich es direkt an, ohne einen Diskussionsabend damit loszutreten.

Und die Aussage: "Wenn mich der Partner nicht liebt, dann liebe ich ihn auch nicht mehr." .. Sorry, dann spiegelt man nur. Dann hat man selbst nie geliebt.
Na das ist ja völliger Unsinn.
Liebe ist nichts mystisches, im luftleeren Raum existierendes. Für jede partnerschaftlich Liebe gibt es Gründe. Diese gelangen zwar in den seltenste Fällen auf den Seziertisch unseres Bewusstseins, sind aber vorhanden.
Meinen Mann liebe ich für mindestens 1001 Gründe, ein nicht unwesentlicher davon ist, seine extrem beständige, uneingeschränkte Liebe zu mir.
Ginge er fremd, verliebte sich in eine andere Frau und belöge er mich, ich verachtete ihn für dieses Verhalten massiv.
Wo Verachtung existiert, ist für Liebe kein Raum mehr.

Würde er jedoch z.B. dement und vergäße jeden Tag, dass er mein Mann ist, ich würde jeden Tag aufs Neue darum kämpfen, dass er in mir die Person sieht, in die er sich wieder verlieben kann.
Das ist aber so spontan der einzige Fall der mir einfällt, wo ein Kämpfen für mich Sinn machte.
 
  • #30
Ich denke, das wichtigste ist, WOGEGEN man kämpft. Gegen irgendwas in sich oder gegen was, wo der Partner Widerstand entgegensetzt.
Ich glaube, dass eine Liebe, für die man den Partner durch Kampf überzeugen muss, keine Liebe ist.
In meinem letzten Thread hatte ich das Gefühl, dass einige Kommentatorinnen tatsächlich erwartet haben, dass ich in einer bestimmten Form weiter kämpfe aber eher im Sinne von ertragend abwarten.
Manche Menschen kämpfen tatsächlich diesen Kampf, und man weiß ja nicht, was der oder die FS meint, wenn von "Kampf" die Rede ist in Bezug auf seine o ihre Beziehung.

Wer wäre denn so Dein vorgestellter Gegner?
 
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