Der Mann hat sich entschieden.
Gegen seine Geliebte und für seine Kinder und die Familie.
Die Liebe zu seinen Kindern ist offensichtlich stärker als die Liebe zur Geliebten.
Es mag sein, dass er sich für seine Kinder entschieden hat, nicht aber für seine Ehefrau, denn im Eingangsposting steht, er liebt noch die andere. Ich glaube nicht, dass eine Ehe dann noch gelingen kann. Sie ist von Frust auf den Verzicht, bzw. Wut über das Fremdgehen gekennzeichnet. Und das ist kein gutes Substrat für die Zukunft.
Die Angst vor erheblichen finanziellen Einbußen im Falle einer Trennung kommt dazu. Eine Scheidung , in die Kinder involviert sind, ist keine Kleinigkeit. Weder finanziell noch emotional.
Diese vermeintlichen Sachzwänge führen nicht zwangsläufig im weiteren Verlauf zu einer guten Partnerschaft. Im Gegenteil, eher wachsen Frust, Enttäuschung ... Das ergibt für die Kinder kein gutes Lernmodell, wie man Beziehungen führt. Kinder sind sehr sensibel, spüren, dass was in der Luft liegt, vermuten sich als Schuldige (sind sie ja in diesem Fall leider auch, nur anders, als sie meinen) und sie nehmen Schaden für ihr ganzes Leben.
Natürlich kann das gutgehen.
Das wiederum glaube ich nicht, eher dass alle sehr unglücklich werden und den Kindern ein Beziehungsmodell vorgelebt wird, welches man ihnen überhaupt nicht wünscht, wenn man sie wirklich liebt.
Leider habe ich in meinem Umfeld in so vielen kaputte, aber aus finanziellen Motiven und wegen der Kinder aufrecht gehaltene, lieblose Ehen gesehen. Die Kinder leben überwiegend das destruktive Beziehungsmodell der Eltern, haben deren respektlosen,lieblosen, latent feindseligen Umgangstil übernommen und bringen ihn in ihre eigenen Partnerschaften ein. Die Partnerschaften scheitern oft daran, weil der anderer so nicht mit sich umgehen lässt. Zurück bleiben Familienfragmente oder die nächste Generation unglücklicher Beziehungen.
Auch meine Eltern haben dieses Modell gelebt. Als Jugendliche haben wir Geschwister unserer Mutter immer wieder geraten, sich zu trennen, aber sie war zu lebensängstlich - es war ja so bequem das auszuhalten. Ich hätte dafür auf mein Studium verzichtet, lieber eine Lehre gemacht, nur damit endlich Ruhe herrscht. Für meinen Vater war es die finanziell beste Lösung und als wir älter waren hatte er trotzdem seine Affären.
Fazit des Modelllernens ind einem kaputten Elternhaus: von 5 Kindern führt exakt eines eine gute Ehe, 3 sind als Erwachsene chronisch schwer depressiv.
Sich selber und den Kindern zuliebe sollten alle Beteiligten auf die Vernunftentscheidung verzichten.
w, 55