Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  • #1

Sorge um Lebensstil von engen Angehörigen

Guten Morgen zusammen,
ich habe hier mal ein Thema, dass bestimmt schon vielen in irgendeiner Form begegnet ist. Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem sehr nahen Umfeld durch ungesundes Verhalten seinem Körper massiv schadet?

Konkret geht es bei mir um meine Mutter (61). Sie hatte vor Jahren eine schwere Herz-OP und ist Diabetikerin. Leider pflegt sie seit längerer Zeit einen extrem ungesunden Lebensstil, sie ist mittlerweile stark übergewichtig, bewegt sich so gut wie gar nicht und ernährt sich ungesund.
Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen), daher fällt mir jetzt überhaupt erst auf, WIE ungesund meine Eltern leben. Mein Vater gleicht die ungesunde Ernährung immerhin dadurch aus, dass er sehr aktiv und fit ist.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass es mich/uns nichts angeht, wie meine Eltern leben, aber ich mache mir um meine Mutter große Sorgen. Vor allen Dingen ist sie selbst ja nicht glücklich mit der Situation, sie fühlt sich wegen des Übergewichtes unwohl in ihrer Haut und es belastet sie, dass sie dadurch mittlerweile auch sehr eingeschränkt ist. Sie bekommt bei leichten Spaziergängen schon kaum noch Luft und viele Unternehmungen sind somit gar nicht möglich, auch mit ihren Enkeln kann sie kaum etwas machen.

Meine Geschwister und ich machen uns große Sorgen und würden ihr da gerne irgendwie raushelfen, aber immer wenn einer von uns das Thema anspricht, reagiert sie entweder ausweichend, pampig oder findet für alle Vorschläge, die wir machen Ausflüchte, warum dieses oder jenes nicht gehen würde.
Es tut einfach weh, sie so unglücklich zu sehen.

Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.

W, 36
 
I

Ina68

Gast
  • #2
Guten Morgen zusammen,
ich habe hier mal ein Thema, dass bestimmt schon vielen in irgendeiner Form begegnet ist. Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem sehr nahen Umfeld durch ungesundes Verhalten seinem Körper massiv schadet?

Konkret geht es bei mir um meine Mutter (61). Sie hatte vor Jahren eine schwere Herz-OP und ist Diabetikerin. Leider pflegt sie seit längerer Zeit einen extrem ungesunden Lebensstil, sie ist mittlerweile stark übergewichtig, bewegt sich so gut wie gar nicht und ernährt sich ungesund.
Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen), daher fällt mir jetzt überhaupt erst auf, WIE ungesund meine Eltern leben. Mein Vater gleicht die ungesunde Ernährung immerhin dadurch aus, dass er sehr aktiv und fit ist.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass es mich/uns nichts angeht, wie meine Eltern leben, aber ich mache mir um meine Mutter große Sorgen. Vor allen Dingen ist sie selbst ja nicht glücklich mit der Situation, sie fühlt sich wegen des Übergewichtes unwohl in ihrer Haut und es belastet sie, dass sie dadurch mittlerweile auch sehr eingeschränkt ist. Sie bekommt bei leichten Spaziergängen schon kaum noch Luft und viele Unternehmungen sind somit gar nicht möglich, auch mit ihren Enkeln kann sie kaum etwas machen.

Meine Geschwister und ich machen uns große Sorgen und würden ihr da gerne irgendwie raushelfen, aber immer wenn einer von uns das Thema anspricht, reagiert sie entweder ausweichend, pampig oder findet für alle Vorschläge, die wir machen Ausflüchte, warum dieses oder jenes nicht gehen würde.
Es tut einfach weh, sie so unglücklich zu sehen.

Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.

W, 36
So blöd wie es sich anhört, aber du kannst niemandem helfen, der dies nicht will. Sie kommt entweder von allein drauf oder sie muss eben mit ihren Problemen leben.

Biete ihr an, da zu sein, wenn sie Hilfe möchte, ansonsten lasst sie in Ruhe damit. Ständiges Nachfragen oder Gebohre macht es nicht besser, auch wenn es gut gemeint ist.

Jeder hat das Recht, sich zu Grunde zu richten, zu versauern, zu versumpfen usw. Dass es schwierig ist dabei zuzusehen steht auf einem anderen Blatt, aber: siehe oben ☝️.
 
  • #3
Du kannst nicht helfen und mit jedem Versuch deinerseits oder deiner Geschwister werdet ihr die Fronten weiter verhärten.

Ich würde schleunigst wegziehen, wenn es dir möglich ist, damit du nicht mehr ständig leiden musst, weil jemand anderes sich quasi ins Koma frisst.

Ich würde mir das nicht mit anschauen wollen.
 
  • #4
Du wirst die Erfahrung machen, daß du nichts für deine Mutter tun kannst. Sie befindet sich auf dem Weg, wo nur noch eine schwere Krankheit eine Wende bringen kann. Ich habe das bei einer Freundin erlebt. Sie nahm ständig zu und mit den Kilos stellten sich immer neue Krankheiten ein. Das Gewicht durfte niemals erwähnt werden. Bald konnte sie kaum noch gehen. Aber auch das brachte keine Änderung. Selbst Krankenhausaufenthalte auf Grund von Diabetes und akuten Herzproblemen brachten keine Einsicht. Als der Internist ihr drohte, die Behandlung abzubrechen, wenn sie nicht wenigstens den Versuch machte, das Problem anzugehen, wechselte sie den Arzt, der natürlich nichts taugte.

Wenn schwer Übergewichtige einmal eine gewisse Schwelle überschritten haben, machen sie zu und sind für keine Argumente mehr zugänglich. weil sie wissen, daß es unheimlich schwierig und mit großen Opfern verbunden ist, ihr Leben umzustellen. Deshalb kann ich dir leider keine Hoffnung auf Einsicht bei deiner Mutter machen, so traurig es ist, zusehen zu müssen, wie sich nahestehende Menschen die Gesundheit ruinieren.
 
  • #5
Leider wirst Du nicht viel ausrichten können.
Meine beste Freundin seit über 21 Jahren ist sehr stark übergewichtig. Sie ist ca. 170 groß und wiegt mittlerweile mindestens 140 Kilo. Bewegung findet so gut wie keine statt, schon nach wenigen Schritten kann sie vor Schmerzen nicht mehr laufen. Sie findet sehr schwer passende Kleidung und in normale Schuhe passt ihr Fuss nicht mehr rein, deshalb trägt sie bei Wind und Wetter nur Ballerinas.
Auch ist sie in Behandlung wegen einem zu hohen Blutdruck und erhöhten Zuckerwerten....
Sie ist gerade mal 50 und hat einen Sohn im Teenager Alter und schafft es trotzdem nicht, ihr Gewicht in eine angemessene Kontrolle zu bekommen.
Ich habe dieses Thema schon sehr oft angesprochen, sie sagt, sie findet den Willen nicht etwas zu ändern. Sie glaubt, durch eine Magenband OP an Gewicht zu verlieren. Aber selbst dafür kann sie zu Zeit nicht operiert werden, weil sie einfach zu dick ist.

Ich bin für Sie da, wenn Sie reden möchte oder Motivation braucht. Aber Ihre Ernährung und Ihr Leben ändern, muss sie von selbst. Wenn es da nicht irgendwann 'Klick' macht, kannst Du nicht viel unternehmen. Das ist das selbe mit Alkoholikern oder Drogen Süchtigen.
Ich hoffe, dass meine Freundin es noch schafft. Ansonsten befürchte ich sehr, das es gesundheitlich rapide mit ihr Bergab geht.
 
  • #6
Frage Deine Mutter, was sie sich vom Leben (noch) wünscht.
ErwinM, 53
 
  • #7
Konkret geht es bei mir um meine Mutter (61). Sie hatte vor Jahren eine schwere Herz-OP und ist Diabetikerin. Leider pflegt sie seit längerer Zeit einen extrem ungesunden Lebensstil, sie ist mittlerweile stark übergewichtig, bewegt sich so gut wie gar nicht und ernährt sich ungesund.
Dann wird über kurz oder lang ein Pflegefall auf dich zukommen.
Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen), daher fällt mir jetzt überhaupt erst auf, WIE ungesund meine Eltern leben. Mein Vater gleicht die ungesunde Ernährung immerhin dadurch aus, dass er sehr aktiv und fit ist.
Auch die Aktivität deines Vater wird die ungesunde Ernährung nicht ausgleichen und er wird ebenso zum Pflegefall werden.
Ich habe das bei meinen Eltern erlebt.
Meine Mutter war zwar nicht übergewichtig, sondern sehr schlank und hatte weder Herz-OP, noch Diabetes, doch ihre Ernährung war ebenfalls nicht gesund.
Mein Vater, vital, immer aktiv und sportlich, doch ebenfalls in der Ernährung noch in den fünfziger Jahren steckengeblieben.
Beide wurden zum Pflegefall. Er starb vor zwölf Jahren, nach mehreren Jahren Bettlägerigkeit und meine Mutter von zwei Jahren, nachdem sie drei Tage vorher nicht mehr aus dem Bett aufstehen wollte.
Da mein Bruder in einem anderen Bundesland lebt, mussten meine Schwester und ich uns um alles kümmern, was mit der Pflege zu tun hatte. Ohne Pflegedienst und 24-Stunden-Pflege zusätzlich wäre das nicht zu leisten gewesen, wegen unserer Berufstätigkeit in Vollzeit. Wir haben die Pflegerin aber unterstützt wo es ging. Samstags habe ich die Pflege übernommen und sonntags meine Schwester, damit die Pflegekraft mal frei hatte. Nicht immer konnten ärztliche Behandlungen zuhause durchgeführt werden, also brachte ich meine Mutter mit dem Auto, wobei das Händeln mit dem Rollstuhl das Schwerste für mich war.
Nun ist deine Mutter sogar stark übergewichtig. Ob du sie dann noch heben oder bewegen könntest, wenn es notwendig wird. Du lebst du bei deinen Eltern im Haus und bist somit der nächste Ansprechpartner, wenn deine Eltern in diese Situation kommen sollten.
 
  • #8
Jetzt kann man natürlich sagen, dass es mich/uns nichts angeht, wie meine Eltern leben, aber ich mache mir um meine Mutter große Sorgen.
Natürlich geht es dich etwas an, bzw. betrifft es auch dich, weil du der erste Ansprechpartner sein wirst, wenn die Konsequenzen ihrer Lebensweise eintreten.
Vor allen Dingen ist sie selbst ja nicht glücklich mit der Situation, … sie viele Unternehmungen sind somit gar nicht möglich, auch mit ihren Enkeln kann sie kaum etwas machen.
Wie kann sie da noch Spaß am Leben haben?
Sport, Gymnastik geht auch, wenn der Physiotherapeut ins Haus kommt. Oder die Mutter zur Physio hinbringen. Es ist nie zu spät mit einer positiven Änderung zu beginnen.
Meine Geschwister und ich machen uns große Sorgen und würden ihr da gerne irgendwie raushelfen… Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.
Ernährung und sportliche Aktivität = Lebensqualität.
Nehmt den Hausarzt mit ins Boot, er soll einen Ernährungsplan aufstellen, informiert euch über passende sportliche Angebote in der Nähe und bei den Krankenkassen, was übernommen oder bezuschusst wird. Ihr könnt als Geschwister auch zusammenlegen, wenn geeignete Angebote für eure Eltern zu teuer wären.
Eine gesunde Lebensweise- und damit ist vorrangig die Ernährung gemeint, wirkt sich maßgeblich darauf aus, wie wir altern.
Ich hörte vor Jahren einmal ein Interview mit Marianne Koch (Ärztin u. ehemalige Schauspielerin), die sagte, dass die Ernährungsweise auch Auswirkungen darauf hätte, wie wir sterben. Jemand, der sich ungesund ernährt, könnte eher zu einem längeren Pflegefall werden, während ein Mensch, der auf seine Ernährung achtet, eines Tages (im hohen Alter), umfällt und tot ist.
Ich habe in einer Arztpraxis mal Gespräche von alten Menschen gehört und die waren sich einig den "Udo Jürgens Tod" zu bevorzugen. Das waren tatsächlich ihre Worte. Umfallen und weg, statt jahrelang Pflegefall in einem Heim zu sein.
 
  • #9
So blöd wie es sich anhört, aber du kannst niemandem helfen, der dies nicht will. Sie kommt entweder von allein drauf oder sie muss eben mit ihren Problemen leben.
Ja so sehe ich das auch, es ist schwer weil es die eigenen Eltern sind um die man sich Sorgen macht, man möchte sie ja lange bei sich haben und gesund und munter wissen.

Du könntest einmal die Woche frisches Obst vorbei bringen, dampfgegartes Gemüse als Snack zwischendurch etc. deine Eltern in Ausflüge einbinden (spazieren gehen, mit zum Spielplatz nehmen mit dem Enkel etc. - auch wenn es länger dauert).
Für deine Eltern gesund kochen...
Also statt reden, helfen und wenn sie auf den Genuss genommen sind vielleicht ändern sie dann eher was, vielleicht ist es die Bequemlichkeit?

W 28
 
  • #10
Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen), daher fällt mir jetzt überhaupt erst auf, WIE ungesund meine Eltern leben.
Mein Vater sagte schon immer: Jung und Alt gehören nicht unter ein gemeinsames Dach, er hat recht! Wir hatten/haben auch ein großes Haus mit mehreren Wohnungen, ich bin da nie eingezogen und wäre auch nie eingezogen!
Vor allen Dingen ist sie selbst ja nicht glücklich mit der Situation, sie fühlt sich wegen des Übergewichtes unwohl in ihrer Haut und es belastet sie, dass sie dadurch mittlerweile auch sehr eingeschränkt ist. Sie bekommt bei leichten Spaziergängen schon kaum noch Luft und viele Unternehmungen sind somit gar nicht möglich, auch mit ihren Enkeln kann sie kaum etwas machen.
Solange sie es nicht selbst ändern möchte, solange wird sie es nicht tun!
Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.
Menschen die sich nicht helfen lassen, kann man nicht helfen! Anscheinend ist die Sackgasse noch nicht groß genug, halte dich raus!
 
  • #11
Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem sehr nahen Umfeld durch ungesundes Verhalten seinem Körper massiv schadet?....
Grad hinsichtlich Deines Beispiels: ich halte mich da raus, denn wir haben eine gutes Gesundheitssystem das über "selbst schuld und wie geht es besser" informiert und massenhaft verfügbare gute sowie verständliche Gesundheitsinformationen.
Darum braucht man niemanden was dazu sagen, der es eh nicht wissen will und man muss sich für dessen Lotterleben und den daraus resultierenden Konsequenzen nicht verantwortlich fühlen.

Ich hatte so ein Gespräch mal mit einer Feundin geführt, weil der Arzt ihr gesagt hat, dass 80% ihrer gesundheitlichen Probleme aus ihrem Übergewicht resultieren.
Sie war dann noch sauer auf mich, weil ihr sagte was stimmt "der Arzt hat recht". Heute haben wir kaum noch Kontakt, weil sie nichts mitmachen kann, außer mit den Scooter bis ins Restaurant zu fahren.

ich mache mir um meine Mutter große Sorgen... sie fühlt sich wegen des Übergewichtes unwohl in ihrer Haut und es belastet sie, dass sie dadurch mittlerweile auch sehr eingeschränkt ist.... immer wenn einer von uns das Thema anspricht, reagiert sie entweder ausweichend, pampig ..... warum dieses oder jenes nicht gehen würde.
Sie weiß das alles und entscheidet, es trotzdem so zu wollen. Also lasst die Verantwortung bei ihr und lernt für euch damit umzugehen.
Ihr könnt keinem helfen, der sich nicht helfen lassen will.

Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt?
Garnicht. Radikale Akzeptanz, dass es so ist wie es ist und dass sie jedes Recht der Welt hat, ihre Wahl für sich zu treffen.

Und natürlich für sich selber entscheiden:
- was kommt bei uns auf den Tisch, nicht was mag sie
- was möchtet ihr unternehmen, nicht was schafft sie, bzw. ihretwegen zuhause hocken bleiben.

Da muss ein Profi ran, z.B. in einer Reha. Aber auch dafür braucht sie Motivation. Angehörige ruinieren sich nur die Nerven und bleiben erfolglos.

Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen)
Wenn es Dir zuviel wird, Dich zu sehr belastet das täglich zu sehen und Du Dich später nicht in der Pflege aufreiben willst, dann zieh um.

Dein Thema ist Selbstfürsorge, nicht Sorge um die Mutter, weil sie macht, was sie will.
Kümmere Dich um Dich - für Deine eigene Familie, statt denen vorzuleben wie man sich die Nerven ruiniert und die eigene Familie damit belastet.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #12
Guten Morgen zusammen,
ich habe hier mal ein Thema, dass bestimmt schon vielen in irgendeiner Form begegnet ist. Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem sehr nahen Umfeld durch ungesundes Verhalten seinem Körper massiv schadet?

Konkret geht es bei mir um meine Mutter (61). Sie hatte vor Jahren eine schwere Herz-OP und ist Diabetikerin. Leider pflegt sie seit längerer Zeit einen extrem ungesunden Lebensstil, sie ist mittlerweile stark übergewichtig, bewegt sich so gut wie gar nicht und ernährt sich ungesund.
Mein Mann und ich wohnen mit unserem kleinen Sohn seit 1,5 Jahren mit meinen Eltern zusammen im Haus (in separaten Wohnungen), daher fällt mir jetzt überhaupt erst auf, WIE ungesund meine Eltern leben. Mein Vater gleicht die ungesunde Ernährung immerhin dadurch aus, dass er sehr aktiv und fit ist.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass es mich/uns nichts angeht, wie meine Eltern leben, aber ich mache mir um meine Mutter große Sorgen. Vor allen Dingen ist sie selbst ja nicht glücklich mit der Situation, sie fühlt sich wegen des Übergewichtes unwohl in ihrer Haut und es belastet sie, dass sie dadurch mittlerweile auch sehr eingeschränkt ist. Sie bekommt bei leichten Spaziergängen schon kaum noch Luft und viele Unternehmungen sind somit gar nicht möglich, auch mit ihren Enkeln kann sie kaum etwas machen.

Meine Geschwister und ich machen uns große Sorgen und würden ihr da gerne irgendwie raushelfen, aber immer wenn einer von uns das Thema anspricht, reagiert sie entweder ausweichend, pampig oder findet für alle Vorschläge, die wir machen Ausflüchte, warum dieses oder jenes nicht gehen würde.
Es tut einfach weh, sie so unglücklich zu sehen.

Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.

W, 36
Abgrenzen, alles andere kostet nur Energie und bringt nix. Man kann Leute nicht davon abhalten sich selbst zu zerstören, das können nur sie selbst. Du musst auf dich achten, dass sie dich nicht mit kaputt macht. Daher: Emotionale Angrenzung, zur Not komplett - ausziehen, Kontaktabbruch. Ansonsten leide weiter.
 
  • #13
Natürlich geht es dich etwas an, bzw. betrifft es auch dich, weil du der erste Ansprechpartner sein wirst, wenn die Konsequenzen ihrer Lebensweise eintreten.

Wie kann sie da noch Spaß am Leben haben?
Sport, Gymnastik geht auch, wenn der Physiotherapeut ins Haus kommt. Oder die Mutter zur Physio hinbringen. Es ist nie zu spät mit einer positiven Änderung zu beginnen.

Ernährung und sportliche Aktivität = Lebensqualität.
Nehmt den Hausarzt mit ins Boot, er soll einen Ernährungsplan aufstellen, informiert euch über passende sportliche Angebote in der Nähe und bei den Krankenkassen, was übernommen oder bezuschusst wird. Ihr könnt als Geschwister auch zusammenlegen, wenn geeignete Angebote für eure Eltern zu teuer wären.
Eine gesunde Lebensweise- und damit ist vorrangig die Ernährung gemeint, wirkt sich maßgeblich darauf aus, wie wir altern.
Ich hörte vor Jahren einmal ein Interview mit Marianne Koch (Ärztin u. ehemalige Schauspielerin), die sagte, dass die Ernährungsweise auch Auswirkungen darauf hätte, wie wir sterben. Jemand, der sich ungesund ernährt, könnte eher zu einem längeren Pflegefall werden, während ein Mensch, der auf seine Ernährung achtet, eines Tages (im hohen Alter), umfällt und tot ist.
Ich habe in einer Arztpraxis mal Gespräche von alten Menschen gehört und die waren sich einig den "Udo Jürgens Tod" zu bevorzugen. Das waren tatsächlich ihre Worte. Umfallen und weg, statt jahrelang Pflegefall in einem Heim zu sein.
Meine Mutter ist mit 95 Jahren, nach kurzem Pflegebedarf und nach der typischen lebenslangen 20er und 50er Jahre Ernährung, weggeschnittenem Schimmel bei Tomaten, Pfirsichen und ichwilldasgarnichtwissen recht zügig verstorben. Wahrscheinlich macht die Genetik das meiste, Ernährung ist momentan leider eine Ersatzreligion, gesunder Menschenverstand leider nicht. Schimmel konserviert offenbar.
 
  • #14
Frage Deine Mutter, was sie sich vom Leben (noch) wünscht.
Diese Frage finde ich nicht gut, falscher Text, sie wird in Gegenreaktion, in Abwehr gehen, am besten ganz in Ruhe lassen, ich würde mit meiner Familie nicht mehr im gleichen Haus weiterhin leben wollen, sondern ausziehen!
Dann wird über kurz oder lang ein Pflegefall auf dich zukommen.
Warum das? Dafür gibt es hier bei uns gute Facheinrichtungen mit qualifizierten Fachleuten! Sowas sollte man in der heutigen Zeit, nicht mehr selbst machen! Niemals wollte ich, dass meine Kinder dafür verantwortlich und zuständig sind!
 
  • #15
Hallo @Lillylein,
als Angehörige kannst du leider kaum etwas tun. Da schließe ich mich den anderen an. Deine Mutter muss selbst etwas ändern wollen, von sich auch Motivation finden, zB um noch einige Jahre etwas von ihren Enkeln zu haben.

Aber selbst WENN sie motiviert wäre, bleibt eine Lebensstiländerung mit Gewichtsreduktion das, was uns Menschen am schwersten fällt. Schnell und radikal geht da eh nichts, ihr muss bewusst sein, dass eine stabile Gewichtsreduktion meist so lange braucht, wie das Zunehmen gedauert hat (Jahre, Jahrzehnte). Wobei jedes Bisschen schon der Gesundheit hilft, Diabetes und Bluthochdruck verbessert. Günstig wäre für den Anfang eine Kombination aus Ernährungsberatung, Psychotherapie und Bewegungstherapie. Die meisten Krankenkassen bieten dieses Dreierprogramm an, da kann sie nachfragen (der Hausarzt kann ein Formular dafür ausstellen)- wenn sie es wollte. Damit erreicht man meist so 5-10 kg weniger (also keine allzugroßen unrealistischen Hoffnungen machen). Wahrscheinlich ist deine Mutter aber so übergewichtig, dass sie 50 kg abnehmen müsste - diese Größenordnung kann idR nur durch Magenoperationen erreicht werden. Ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei, weil man hierdurch lebenslang Ess-behindert wird und Nährstoffe substituieren muss.

Wenn man es realistisch sieht und sich die Statistiken ansieht, wird deine Mutter bis ans Lebensende übergewichtig und krank bleiben, das ist leider so, damit musst du dich abfinden. Und jeder Versuch deiner Geschwister und dir zu insistieren, wird Reaktanz und Abwehr hervorrufen. Damit könntest du es noch schlimmer machen. Besser du nimmst es hin, wie es ist, solange sie selbst nichts ändern möchte.

W38
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Diese Frage finde ich nicht gut, falscher Text, sie wird in Gegenreaktion, in Abwehr gehen, am besten ganz in Ruhe lassen, ich würde mit meiner Familie nicht mehr im gleichen Haus weiterhin leben wollen, sondern ausziehen!
Und wenn man so wie ich das Helfer-Gen hat? Welche Frage könnte man ihr stellen, damit sie ev. ins denken kommt? Und sich selber nicht so schlecht fühlt, nichts getan zu haben?
ErwinM, 53
 
  • #17
Du könntest deine Mutter ja mal fragen, wie sie sich das vorstellt, wenn sie mal zum Pflegefall wird. Ob sie selbstverständlich davon ausgeht, dass du dich kümmern wirst. Du wohnst schließlich im selben Haus.
In diesem Spezialfall geht dich ihr Lebensstil schon was an, wenn die Folgen auf dich zurückfallen.
 
  • #18
Ich habe aus anderer familiärer Sicht und vielen Beratungsgesprächen "verstanden" dass es nichts hilft, wenn eine Person nicht selbst den Wunsch hat etwas zu ändern.
Und ich bin von Herzen bei Dir, wie schwer es ist, da "hilflos" zu zu sehen.

Was eher Trotz erzeugt ist...immer wieder das Thema anzusprechen.

Aber einmal "fundiert" die Meinung sagen, mit Aussicht auf Unterstützung wenn Deine Mutter das ändern will.

Das musst Du natürlich ihrer Situation anpassen aber im Kontext:
Du ruinierst Deine Gesundheit (Aufzählung), bist unglücklich und tröstest Dich mit Essen.
Willst du aus dem Kreislauf raus helfe ich Dir gerne.
Aber es ist Deine Entscheidung!

Ansonsten ist das nicht mehr mein Thema...ich lass Dich in Ruhe damit aber ich will auch von Dir kein Jammern mehr hören über etwas, was nur Du Dir alleine antust.

Und dann musst Du loslassen, weil Du in den Strudel mit nach unten gezogen wirst.
 
  • #19
Wenn ich mir die Leute auf der Strasse oder im Ärzte- Wartezimmer ansehe: es gibt unfassbar viele, die mehr aus ihrer Gesundheit machen könnten. Die meisten unserer Krankheiten sind direkt oder indirekt lebensbedingt.

Ich habe nicht einmal erlebt, dass es gelingt, jemanden zu ändern / motivieren, wenn er es nicht selbst will. Das geschieht meist nur mit einer Schockdiagnose oder was auch immer.

Ansonsten: jeder hat das Recht, seinen Körper selbst zu ruinieren.

Dabei haben wir meinem Vater auch zusehen müssen. Übergewicht, hoher Blutdruck, 5 Schlaganfälle, Herzrhythmusstörungen, nahm seine Medikamente nicht, wusste alles besser und ist einfach nur tot umgefallen mit 76 Jahren. Aber was soll ich sagen: die anderen sterben auch.
 
  • #20
Dafür gibt es hier bei uns gute Facheinrichtungen mit qualifizierten Fachleuten! Sowas sollte man in der heutigen Zeit, nicht mehr selbst machen! Niemals wollte ich, dass meine Kinder dafür verantwortlich und zuständig sind!
Ich würde auch nicht wollen, dass meine Kinder mich persönlich pflegen. Sie sind jedoch auf meiner Vorsorge- und Patientenverfügung eingetragen und werden sich um eine Unterbringung kümmern, wenn ich das selber nicht mehr können sollte.

Bei unseren Eltern stand jedoch von Anfang an fest, dass sie bis zu ihrem Tod im gewohnten Umfeld bleiben.
Ich habe meine Mutter mal in ein Heim gefahren, um eine ihrer Freundinnen zu besuchen und mir war danach drei Tage übel, so schlimm fand ich es dort.

Ich spreche dabei nicht von betreutem Wohnen, mit Appartement etc., in dem man noch mehr oder weniger selbständig leben kann, sondern von Stationen, auf denen pflegebedürftige Menschen auf Hilfe angewiesen sind und zwei Pfleger sich um 34 Personen kümmern müssen, so dass es auch mal Stunden dauern kann, bis eine Windel gewechselt wird. So war das jedenfalls zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren. Und das war noch vor Corona.

Es gibt so viele Möglichkeiten Hilfe für Zuhause zu organisieren. Wir haben unseren Eltern eine schöne Kindheit zu verdanken und hatten immer ein gutes Verhältnis zu ihnen.
(Was offenbar nicht so selbstverständlich zu sein scheint, wenn man die vielen Horrorgeschichten hier im Forum liest.)
Deshalb wollten wir ihnen ein schönes Altern ermöglichen, wenn sie sich selber nicht mehr helfen können.
Nie hätten wir sie in ein Heim abgegeben. Wir haben es jedenfalls als Glück empfunden, unsere Eltern solange um uns zu haben und ihnen etwas zurückgeben zu können und haben das nie bereut.

Ich kann aber auch gut verstehen, wenn jemand das nicht will und Facheinrichtungen vorzieht, denn einfach ist es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #21
So blöd wie es sich anhört, aber du kannst niemandem helfen, der dies nicht will. Sie kommt entweder von allein drauf oder sie muss eben mit ihren Problemen leben.

Biete ihr an, da zu sein, wenn sie Hilfe möchte, ansonsten lasst sie in Ruhe damit. Ständiges Nachfragen oder Gebohre macht es nicht besser, auch wenn es gut gemeint ist.

Jeder hat das Recht, sich zu Grunde zu richten, zu versauern, zu versumpfen usw. Dass es schwierig ist dabei zuzusehen steht auf einem anderen Blatt, aber: siehe oben ☝️.

@Ina68 hast Du irgendwas getrunken?
Der zweite Beitrag innerhalb weniger Minuten von Dir, dem ich zustimmen muss. :)

Menschen mit Diabetes haben häufig eine schlechte Compliance. Hört sich so an, als wenn sie sich schon aufgegeben hat.

Wie kann man jemandem helfen, der scheinbar in einer Sackgasse steckt und selbst da nicht mehr rauskommt? Ich freue mich auf Ratschläge und Austausch.

W, 36

Ich rate immer dazu, Deine Bedenken aus der ICH-Perspektive ("Ich habe das Gefühl, dass Du ...") einmal, zweimal deutlich zu kommunizieren. Dann hast Du Dich klar positioniert. Und dann schaust Du einfach, was kommt.

Trage keinen Menschen, der laufen kann (jetzt fang ich auch schon mit solchen Sprüchen an ...)

Und wenn man so wie ich das Helfer-Gen hat? Welche Frage könnte man ihr stellen, damit sie ev. ins denken kommt? Und sich selber nicht so schlecht fühlt, nichts getan zu haben?
ErwinM, 53

Musst gar nichts fragen. Einfach nur zuhören.
 
I

Ina68

Gast
  • #22
@Ina68 hast Du irgendwas getrunken?
Der zweite Beitrag innerhalb weniger Minuten von Dir, dem ich zustimmen muss. :)
Ist eklig, oder ??
Ich versuche, mir deine Kritik von vor ein paar Wochen zu Herzen zu nehmen (gelingt mir nicht immer -> IM). Den Beitrag hier hätte ich aber sonst auch nicht anders geschrieben ?.
Menschen mit Diabetes haben häufig eine schlechte Compliance. Hört sich so an, als wenn sie sich schon aufgegeben hat.



Ich rate immer dazu, Deine Bedenken aus der ICH-Perspektive ("Ich habe das Gefühl, dass Du ...") einmal, zweimal deutlich zu kommunizieren. Dann hast Du Dich klar positioniert. Und dann schaust Du einfach, was kommt.

Trage keinen Menschen, der laufen kann (jetzt fang ich auch schon mit solchen Sprüchen an ...)



Musst gar nichts fragen. Einfach nur zuhören.
 
  • #23
@ErwinM: Es gibt genügend Menschen, vor allen Dingen Frauen, die über das Helfer Syndrom sich selbst in ein Pflegefall gebracht haben, so viel natürlicher Überlebens-Egoismus muss man haben, dass man sich selbst nicht auflöst, seine Grenzen kennt und einhält! Du kannst mit solchen Menschen nichts machen, sie nehmen nichts an, sind überdurchschnittlich sensibel und sperren, sie würden nur noch mieser drauf sein wie sonst, es gibt nur eins: machen lassen, glaube mir, es gibt keine andere Lösung, wenn die Einsicht nicht da ist!
 
  • #24
Meine Mutter ist mit 95 Jahren, nach kurzem Pflegebedarf und nach der typischen lebenslangen 20er und 50er Jahre Ernährung, weggeschnittenem Schimmel bei Tomaten, Pfirsichen und ichwilldasgarnichtwissen recht zügig verstorben. Wahrscheinlich macht die Genetik das meiste, Ernährung ist momentan leider eine Ersatzreligion, gesunder Menschenverstand leider nicht. Schimmel konserviert offenbar.
Sie war aber bestimmt nicht schwer übergewichtig, oder?
 
  • #26
Frage Deine Mutter, was sie sich vom Leben (noch) wünscht.

Also, ich finde diese Frage sogar exorbitant gut!

@Lillylein Es ist eine neutrale Frage, ohne Druck und ohne Vorwurf. Frag Deine Mutter doch einfach mal in einer ruhigen Minute, in einer entspannten Situation, was sie sich vom Leben noch wünscht, wie ihr Leben in 5 oder 10 Jahren aussehen würde, wenn sie es sich wünschen dürfte. Manchmal wird eine Veränderung auch durch das Aussprechen und Visualisieren der eigenen Wünsche und Sehnsüchte ausgelöst und in Bewegung gesetzt. Denn so wie Du es schilderst, hilft ja nichts anderes, den Zustand zu verändern. Was habt Ihr zu verlieren, wenn Du ihr diese Frage stellst und sie darüber nachdenkt? Es gibt zumindest die Chance, dass sie durch die Antwort wieder einen Zugang zu sich selbst findet, wenn sie ihre Träume visualisiert... die hat doch eigentlich jeder Mensch in jedem Alter, falls er nicht gerade in einer tiefen Depression ist. Vielleicht fällt bei ihr der Groschen, dass sie so ihre Träume und Wünsche nicht realisieren kann...

Falls sie so überhaupt keine Träume mehr hat, denke ich, befindet sie sich bereits in einer Depression...

Als Letztes würde mir nur noch einfallen, falls Euch das möglich ist, aus dem Haus auszuziehen. Du könntest Ihr dann, wenn nichts anderes mehr hilft, klar und deutlich vermitteln, dass Du ihr nicht dabei zusehen wirst, wie sie sich immer mehr zugrunde richtet, dass Du nicht möchtest, dass die Enkel das miterleben müssen, und dass Du auch nicht bereitstehen wirst, um sie zu pflegen, wenn sie sich weiterhin krank/noch kränker frisst. Das ist natürlich sehr hart, vor allem, falls Du Deine Mutter liebst (?), aber was willst Du sonst machen? Das o.g. wird ja ansonsten tatsächlich geschehen. Du wirst zusehen müssen, wie sie sich zugrunde richtet, die Enkel werden es mit ansehen, und Du wirst sie pflegen müssen...
Vielleicht hilft das als letzte Möglichkeit als eine Art "Schocktherapie", dass sie zur Besinnung kommt. Denn man kann niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen möchte, wie im Grunde alle Vorschreiber unisono schon schrieben.
 
  • #27
FS:

Morgen zusammen! Vielen Dank für eure Antworten, die ja weitestgehend gemeinsam haben, dass der erste Impuls zur Veränderung von der Person selbst kommen muss - man kann als Außenstehender nur unterstützen. Es ist schwer, aber das werde ich / werden wir wohl erstmal so akzeptieren müssen...

Ich würde schleunigst wegziehen, wenn es dir möglich ist
Wenn es Dir zuviel wird, Dich zu sehr belastet das täglich zu sehen und Du Dich später nicht in der Pflege aufreiben willst, dann zieh um.
Daher: Emotionale Angrenzung, zur Not komplett - ausziehen, Kontaktabbruch.
Als Letztes würde mir nur noch einfallen, falls Euch das möglich ist, aus dem Haus auszuziehen.
ich würde mit meiner Familie nicht mehr im gleichen Haus weiterhin leben wollen, sondern ausziehen!
Ausziehen kommt für uns nicht in Frage. Zum Einen haben wir uns ganz bewusst dafür entschieden, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben, weil es eben - auch wenn es verständlicherweise gerade nicht so wirkt - für alle Beteiliten große Vorteile mit sich bringt. Und zum Anderen haben wir viel Geld in den Ausbau unserer Wohnung, bzw. ins ganze Haus gesteckt (neues Dach, neue Heizungsanlage, div. Umbauten am Grundstück etc.).


Als der Internist ihr drohte, die Behandlung abzubrechen, wenn sie nicht wenigstens den Versuch machte, das Problem anzugehen, wechselte sie den Arzt, der natürlich nichts taugte.
Ähnliches leider auch bei meiner Mutter. Sie hat ihren Hausarzt vor einigen Jahren gewechselt, angeblich wegen Sympathie und Wartezeiten auf Termine. Ich habe allerdings den Verdacht, dass der Grund eher der ist, dass der alte Hausarzt ihr immer mehr Druck wegen Gewicht, Sport usw. gemacht hat und der neue das wohl weniger streng sieht...

was kommt bei uns auf den Tisch, nicht was mag sie
Wir haben getrennte Haushalte, daher kocht jeder für sich, wir essen höchstens ab und an mal sonntags zusammen, dann tatsächlich aber eher bei uns.
 
  • #28
Mit jemandem zusammen zu ziehen der dermaßen psychisch belastet ist, ist eine Idee die man allerhöchstens hat wenn man jung ist.

Wie denkst du mit der Wohnsituation weiter umzugehen wenn sie nicht radikal die Richtung ändert ? Ist nicht dein ganzes Leben irgendwie in Gefahr dadurch, wie stellst du dir vor dass eure Familie in 2 Jahren lebt und lässt sich das noch umsetzen ?
 
  • #29
. Ich habe jedoch den Eindruck, in den letzten Jahren gibt es einen starken Zuwachs an schwerer Adipositas
Der Eindruck ist korrekt, Übergewicht mehr als 50% der Bevölkerung, Adipositas über 20%, etwas mehr bei Männern, und wenn man aufmerksam durch die Straßen läuft, selbst im Fitness, ist es nicht zu übersehen.
Man kann definitiv nichts machen, der Andere muss wollen, das Einzige ist, es einmal noch sehr deutlich anzusprechen, sachlich mit allen Fakten, man kann Unterstützung anbieten, und dann akzeptieren, wenn keine Reaktion kommt, letztendlich ist es nicht das eigene Leben. Man kann nur eigene Grenzen setzen, mitteilen, dass man für Folgen nicht zur Verfügung steht, Einkäufe wegen Immobilität, Fahrdienste, Pflege, oder anderes.
Eine Bekannte war mit ihrer äußerst Übergewichtigen Mutter unterwegs, diese hatte solange Druck gemacht, Ende vom Lied, es war schon fast nicht möglich, dass sie ins Auto kam, und beim Einsteigen zur Rückfahrt fiel sie hin. Es brauchte 2 kräftige männliche Passanten, um die Frau ins Auto zu wuchten, das war die letzte Fahrt.
Man kann sich überlegen, welche Konsequenzen man ziehen möchte, nur eben konsequent, auch ein reduzierter Kontakt ist denkbar, wenn es zu krass ist.
Man muss niemandem dabei zu sehen wie er sich ruiniert, im Endeffekt ist es hier bei solchen extremen Formen ähnlich wie Alkoholismus, nur sozial akzeptierter.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Top