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  • #1

Steckt ihr Frauen mit Kindern immer gleich in eine Kategorie?

Es ist mir klar dass Männer sich lieber eine Frau suchen die keine Kinder bzw. Altlasten hat, dass ist für mich auch ok. Was ich nicht mag sind hier die Äußerungen, wo die Frauen regelrecht abgestempelt werden, "Sie sucht ja nur einen Vater für ihre Bälger", "Sie sucht ja nur einen der ihre Rechnungen bezahlt". Sagt mal wo sind wir denn hier. Ich bin eine gebildete Frau, die trotz ihrer 3 Kinder immer gearbeitet hat. Ich habe mich mittlerweile erfolgreich selbstständig gemacht und arbeite von zu Hause. Wieso muss jede alleinerziehende Mutter gleich Harz4 Empfänger sein, oder unfähig für eine neue Beziehung, geschweige denn nur darauf aus zusein hier einen passenden Vater oder Mann mit Geld zu suchen? Alle Herren die mich nicht anschreiben haben einfach etwas verpasst ;) Wie gesagt, es ist für mich ok wenn es für einige Herren von vornherein nicht in Frage kommt, aber dann bitte doch nicht solche herablassende Bemerkungen machen oder Vorurteile haben. Gruss LadyK
 
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Berliner30

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  • #2
Ich vermute, das du eine andere Altersklasse mit deiner Frage ansprechen wolltest. Ich selbst hab es mir abgewöhnt Frauen mit vorhandenen Kindern anzuschreiben. Die Nachteile sind doch nur zu deutlich. Mal abgesehen von der fehlenden Kennenlernphase ist gleich zum Anfang auch die Rangfolge schwierig. Als Partner/Mann zählst du eben vorrangig als Erzieher, Versorger und stellst dich hinten an. Die Nachteile gehen dann in jedem Bereich weiter. Dieser Weg lohnt sich also nur für eine absolute Traumfrau.
 
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  • #3
Hallo LadyK - ich denke, es gab in der Vergangenheit zuviele Frauen mit Kindern, die genau das gelebt haben: Den alten Partner abgezockt und den neuen Partner ebenfalls ausgenommen und als Versorger mißbraucht. Dies prägt natürlich auch die nachfolgenden Generationen. Zudem gibt es diese Frauen nach wie vor - schau dich mal um! Ich kann dir da schon einige aufzählen. Dann kann man jeden Mann verstehen, der vielleicht eine abzockende Ex hat, dass er bei der neuen kein Kind mehr akzeptiert, weil er Angst davor hat, wieder nur zum Zahlmann degradiert zu werden.

Mir persönlich geht es wie dir, jedoch habe ich nur ein Kind. Das vereinfacht die Angelegenheit möglicherweise ein wenig. Doch mein neuer Partner, mit dem ich bewusst nicht zusammen wohne, sagt auch ganz klar: Partnerschaft ja, Kind akzeptieren ja, finanzielle Unterstützung nein und Erzieherfunktion ebenfalls nein. Wir leben das gegenseitig - er hat auch Kinder - und es funktioniert. Also viel Erfolg beim Finden!
 
  • #4
Für mich ist es weder negatives noch positives Kriterium, ob die Frau Kinder hat. Da ich nie Kinder hatte und wollte, aber gut mit ihnen umgehen kann, fände ich es sogar nett, ein Stück weit eine Vaterrolle und damit auch eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. Auch wüsste ich, dass ich in der Regel auf dem "2.Platz" stehen würde. Herablassende Bemerkungen wirst Du von mir nicht hören, ich weiß, dass Kinder + Berufstätigkeit + Haushalt einen oft an den Rand der Belastungsfähigkeit und manchmal darüber hinaus führen, ich finde es eher bewundernswert, wie viele Frauen das schaffen.
 
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  • #5
Hallo LadyK,

wenn Du als Mann hier bei EP unterwegs wärst, würdest Du Dich über "Sie sucht ja nur einen Vater für ihre Bälger", "Sie sucht ja nur einen der ihre Rechnungen bezahlt" teilweise nicht mehr wundern. Ich selber habe zum Beispiel keine Probleme mit Kindern, aber wenn man mir in der ersten Mail schreibt "Ich habe 3 Kinder, keine Ahnung vom Kochen, Steuerkram muss der Mann machen, überhaupt bin ich unflexibel, Ausgehen ist nicht und und und...", dann sind doch solche Rückschlüsse mehr als logisch.

Und nicht dass Du denkst, dies ist mir einmal passiert - nein gleich mehrmals immer in gleicher Art. Ich habe teilweise schon gedacht, dass ich ein Magnet für so etwas bin.

Verrückt ist dazu nur noch, dass im umgekehrten Sinne, diese Frau eine Nulltoleranzpolitik fahren - d.h. Du (Mann) hast alles von mir zu akzeptieren - ich (Frau) aber nichts von Dir, sonst hat es keinen Sinn.

Zum Schluß gebe ich #2 Recht, auch Du wirst sicherlich jemanden finden, es braucht bloss Zeit - ich drücke Dir die Daumen.
 
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  • #6
Dyrk
Hallo LadyK- Ich denke, es kommt immer auf die Umstände an. Ich habe lange in einer Beziehung gelebt in der der Ex dominierte. Das möchte ich nicht wieder erleben Wenn Du meine Traumfrau bist, dann sind auch die Kinder o.k. .Wenn Du möchtest , dann melde Dich bei mir. 7E2043F1
 
  • #7
Fragestellerin, nenne doch bitte mal Ross und Reiter - wer macht hier herablassende Bemerkungen und äußert Vorurteile?

In Wirklichkeit ist es so, dass die meisten Frauen es gar nicht zulassen wollen, dass ein neuer Partner eine Erziehungs- oder allgemeiner gesagt Vaterfunktion übernimmt, wenn das Kind noch klein ist. Und genau dies ist für Männer mit Kinderwunsch ein Problem.
 
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Vicky

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  • #8
Hallo!

Gerade die von Dir genannten Äußerungen habe ich hier im Forum noch gar nicht gelesen - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt. Im Forum war es bisher vielmehr so, daß die Männer sinngemäß sagen: "Solange ich noch genügend Auswahl an Frauen habe, die keine Kinder haben, ziehe ich die kinderlose Gruppe zum Suchen einer Partnerin einfach vor." Im Übrigen geht mir das als Frau bei Männern genauso. Wenn man mal 40 und älter ist, wird die Chance, einen Mann zu finden, der kein Kind hat, immer geringer. Aber in meinem jetzigen Alter gibt es eben noch recht viele kinderlose Männer.

Die Nachteile bei einem Partner, der bereits ein Kind oder mehrere Kinder hat, liegen für mich klar auf der Hand. Ich nehme jetzt mal den Fall, daß die Frau schon Kinder hat. Sie wird in der Regel viel weniger Zeit für einen neuen Partner haben als eine kinderlose Frau. Schließlich brauchen vor allem kleine Kinder viel Zeit mit den Eltern.

Wenn man als Paar später in getrennten Wohnungen lebt, um der Frau mit ihren Kindern genug Freiraum zu geben, so ist das nicht die Partnerschaft, die sich die meisten wünschen. Wenn aber Mann, Frau und Kinder alle zusammen wohnen, ist der Mann schlagartig in einer Familie drin, die nicht die seine ist. Während ein Paar, das ein gemeinsames Kind bekommt, erst mal 9 Monate Zeit hat, sich gedanklich darauf vorzubereiten, daß demnächst ein Kind das Leben begleiten wird und man dann nach der Geburt so peu à peu in die Elternrolle hineinwachsen kann, ist das ja bei einem Mann, der eine Frau mit Kindern kennenlernt alles eine ad hoc-Entwicklung. Von einem auf den anderen Tag ist man quasi Vater.

Also, ich denke, daß genau das geschieht bei einer ernsthaften Beziehung, in der der Mann auch Gefühle für die Kinder entwickelt. Wenn er nicht bloß als Gast in der Familie wahrgenommen werden soll, wird er früher oder später auch einen gewissen Teil der Verantwortung für die Kinder übernehmen (müssen). Dann muß er natürlich auch (zumindest einige) erzieherische Rechte eingeräumt bekommen. Und dann fängt das Problem doch an. Der Mann weiß, daß er nicht der richtige Vater ist und eigentlich somit auch nicht das Recht hat, sie zu erziehen und irgendwelche Regeln aufzustellen. Und die Kinder wissen das auch. Wenn man aber zusammen wohnt, ist es früher oder später unabwendbar, daß der Mann auch den Kindern gewisse Vorschriften macht.

Ich stelle mir das alles sehr kompliziert vor. Wenn ich einen Mann mit Kindern kennenlernen würde, wäre es mir dann schon lieber wenn die schon im Teeniealter wären. Dann muß man erst gar keine Mutterrolle einnehmen, sondern kann so ne Art ältere Freundin oder Tante sein. Das aber wiederum hieße, daß der Mann sehr viel älter wäre als ich - was ich nicht wollen würde.

Kurzum: Die ablehnende Haltung von Männern gegenüber Müttern, die auf Partnersuche sind, konnte ich bisher immer sehr gut verstehen. Ich hatte immer das Gefühl, daß das begründete Ängste sind und nicht Beleidigungen à la: Die sucht doch nur einen Mann, der die Kinder hütet und für alles zahlt. Diese ablehnende Haltung ist bestimmt schwierig für Männer und Frauen, die Kinder haben und auf Partnersuche sind. Und wenn wir - die wir noch ablehnend sind - mal selbst Kinder haben und uns - wenn es schlecht läuft - wieder auf Partnersuche befinden sollten, werden dann natürlich auch hoffen, daß die anderen nicht solche Vorbehalte haben. Das ist klar.
 
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  • #9
@#4 und an alle ;)

Dass sind ja mal nette Antworten, da bin ich nun doch etwas beruhigt.

"Ich habe 3 Kinder, keine Ahnung vom Kochen, Steuerkram muss der Mann machen, überhaupt bin ich unflexibel, Ausgehen ist nicht und und und..."

Wow...da musste ich ja mal lachen, wenn dass wirklich stimmt dann verstehe ich Euch Männer dann schon eher. (Kopfschüttel).

Also ich war 11 Jahre verheiratet, (alle 3 Kinder sind von meinem Ex ;) und ich dachte wirklich wir werden zusammen alt, doch nach Seitensprung (seinerseits) und anderen Lebensprüfungen hat unsere Liebe einfach nicht überlebt. Da man nie weiss wie dass Leben spielt, war es mir immer wichtig mein eigenes Einkommen zu haben. Naja und nun bin eben hier. Mal sehen "wer" kommt.

Wer sich traut, 7E2247D7.. schreibt doch einfach mal ;)

LadyK (33)
 
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  • #10
Hallo Vicky!

Anders als Du teile ich den Eindruck von LadyK, was die Äußerungen hier im Forum betrifft. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich als Mutter die Beiträge mit anderen Augen lese und schneller auf solche Äußerungen anspringe.
Was mich immer wieder wundert und was mir auch in Deinem Beitrag aufgefallen ist, ist die Sorge, "von einem Tag auf den anderen quasi Vater zu sein." Das halte ich für eine völlig ungerechtfertigte Sorge (jedenfalls aus meiner Sicht). Das klingt so, als würde ich sofort mit dem neuen Partner samt Kindern zusammenziehen wollen, aber auch ohne Kinder wird man doch eine Zeitlang warten, bis man zusammenzieht, oder? Des weiteren klingt es so, als ob dem Mann überhaupt nicht die Möglichkeit eingeräumt werden würde, seine Wünsche bezüglich seines Verhältnisses zu dem Kind deutlich zu machen. Ich kann nur von mir sprechen, aber ich erwarte keinesfalls, dass mein neuer Partner sofort irgendeine Vaterrolle übernimmt. Das ist nicht nötig und auch nicht möglich, weil der neue Partner einfach nicht der Vater ist. Aber bloß weil der Mann sich mal ein paar Minuten zum Kind in den Sandkasten setzt, übernimmt er doch keine Vaterrolle. In der Zeit hat er auch das erzieherische Recht, dem Kind klarzumachen, dass es nicht mit Sand auf andere werfen darf.
Genausowenig würde man doch erwarten, dass der neue Partner die pflegebedürftigen Eltern mitpflegt. Aber man würde vielleicht erwarten, dass er sich mal eine Stunde zu ihnen hinsetzt und sich mit ihnen unterhält. Deshalb übernimmt der Mann noch lange nicht die Rolle eines Sohnes.
Ich verstehe einige Vorbehalte wie z.B. das Argument mangelnder Zeit. Aber gerade die Sache mit der Vater-/Mutterrolle will mir nicht in den Kopf.
 
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Vicky

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  • #11
Hallo # 9!

Vielleicht ist es wirklich so, wie Du sagst, daß ich einige - teils diskriminierende - Äußerungen in Bezug auf Mütter gar nicht so wahrnehme, einfach, weil ich nicht betroffen bin. Das ist durchaus möglich. Aber oft können solche Kommentare nicht vorgekommen sein - das wäre mir dann wohl doch aufgefallen.

Dein Beispiel mit den pflegebedürftigen Eltern oder dem Kind im Sandkasten verstehe ich. Insofern stimmt das, "über Nacht Vater sein" natürlich nicht ganz. Klar, zu Beginn einer Beziehung muß sich ein Mann nur geringfügig mit dem Kind oder den Kindern seiner neuen Partnerin beschäftigen.

Aber was ist wenn die Beziehung fester wird? Irgendwann, so nach ein, zwei oder drei Jahren will man ja normalerweise als Paar auch zusammenziehen. Wenn dann also der Mann zu seiner Freundin zieht, ist er also mittendrin in der Familie. Und spätestens dann kommen doch besagte Probleme. Ich denke, selbst wenn Mann und Frau sich darüber einig sind, daß es die Kinder der Frau sind und sie somit das alleinige Recht zur Erziehung hat, so kommen doch beim Zusammenleben - vor allem mit kleineren Kindern - schnell Situationen, in denen der Mann den Kindern Vorschriften irgendeiner Art macht. Die Antwort "Du hast mir gar nichts zu sagen - Du bist nicht mein Vater." wird dann wohl nicht lange auf sich warten lassen. Ich hätte sowas als Kind oder Jugendlicher auf jeden Fall in einer wütenden Verfassung gesagt und ich war schon ein sehr pflegeleichtes Kind...

Der Plan, sich aus der Erziehung herauszuhalten, ist zum einen, denke ich, auf lange Sicht nicht durchführbar. Zum anderen sollte der Mann ja auch Rechte und Pflichten in Bezug auf die Kinder haben wenn die Beziehung wirklich ernsthaft ist. So würde ich mir das als Frau auch vorstellen wenn ich einen Freund hätte, der Kinder hat.

Klar, diese Sachen und Probleme sind bestimmt nicht von der allerersten Minute der Beziehung da aber bei einer dauerhaften Partnerschafte kommen sie früher oder später. Das alles soll und darf kein Hinderungsgrund sein, wenn man meint, den richtigen Partner gefunden zu haben. Aber Singles mit Kindern haben da natürlich mehr Hürden zu überspringen als Singles ohne Kinder. Denn die meisten gehen halt lieber den weniger komplizierten Weg. Und das kann man den Leuten auch nicht verdenken, finde ich.
 
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  • #12
Ich stimme dir vollkommen zu.Ich bin Mutter von 2 Kindern und gehe auch voll arbeiten.Die Männer,die ich kennen gelernt habe,haben es voll ausgenutzt.
Es gab immer lecker Mittegessen,glückliche Kinder und ne Menge Freizeitbeschäftigung,die er sich nur anschließen brauchte.Organisatorisch bin ich auch sehr selbstständisch,also brauchte er sich um nichts ein Kopf zu machen.So einen Mann kann Frau also nicht gebrauchen.
 
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  • #13
Hallo Vicky!

Ich bin #9.
Ich denke auch nicht, dass nach dem Zusammenziehen (wenn der neue Partner die Kinder schon ein, zwei oder drei Jahre kennt) die Mutter die alleinige Erziehungsgewalt haben muss. Kinder werden ja nicht nur von der Mutter/von den Eltern erzogen, egal ob sie in einer klassischen Familie aufwachsen oder nicht. Angefangen von der weiteren Familie (Goßeltern usw.) über enge Freunde bis hin zur Kindergärtnerin erziehen alle an dem Kind. Ich finde das gut so, und es ist ihnen von ganzem Herzen erlaubt. Nach meiner Erfahrung ist es so, dass mein Kind diesen Leuten auch viel besser und mit weniger Kampf gehorcht als mir, weil es da nicht seine Grenzen austesten muss.
Einige im Forum haben mit dem Thema anscheinend andere Erfahrungen gemacht, und ich gebe zu, ich theoretisiere nur;).
Aber ich find`s nett, dass man sich mal ohne Anfeindungen über das Thema unterhalten kann.
 
  • #14
@#12
Es gibt hier sicher auch welche, die andere Erfahrungen gemacht haben. Ich glaube aber, in meiner Altersklasse (Mitte 30) sind es noch nicht so viele. Und nach dem Eindruck, den man hier im Forum haben muss, ist die verhält sich die Zahl derer, die sich ein Urteil ohne eigene Erfahrung anmaßen, umgekehrt proportional zu der Anzahl derer, die schon solche Erfahrungen haben sammeln können. Leider!

7E1D15D7
 
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  • #15
@philipp von #12
Willst Du damit sagen, dass die "Gegen-Alleinerziehende-" Fraktion sich kein Urteil erlauben darf, wenn sie noch keine eigenen Erfahrungen mit dem Thema gemacht haben? Oder willst Du sagen, dass ich mir kein Urteil erlauben darf, weil ich auch noch keine Erfahrungen gemacht habe? Oder beides?
Und an alle, die schon Erfahrungen gemacht haben: was sind Eure Empfehlungen, damit es klappt? Was sollte man vermeiden? Schließlich will ich meinen Ritter in strahlender Rüstung, so er denn mal angaloppiert kommen sollte, nicht wieder verschrecken...
 
  • #16
@#12: Es ist zwar richtig, dass das Kind mit einer ganzen Menge Personen in Kontakt kommt, die alle Einfluss üben, aber den grauen Alltag verbringt es mit seiner Mutter und deren neuem Freund. Und wenn dieser neue Freund keine durchgreifenden erzieherischen Maßnahmen ergreifen darf wie der leibliche Vater, dann ist das im Zusammenleben einfach ein Handicap. Schließlich steht *er* mit dem plärrenden Kind an der Supermarktkasse. Schließlich wird *er* irgendwann einmal damit konfrontiert, dass das Kind - mittlerweile zu einem Jugendlichen herangewachsen - in seinem Zimmer die Musik voll aufdreht.

@#12: Ach, Philipp, dieses Argument, wir Kinderlosen hätten ja alle keine Erfahrung, ist mittlerweile eine ziemlich abgedroschene Worthülse. Nenne doch bitte einfach mal einen ganz konkreten Irrtum, dem wir Kinderlosen aufgrund mangelnder Erfahrung alle aufgesessen sind, so dass wir zu Unrecht Bedenken vor einer Beziehung mit einem Alleinerziehenden haben!
 
  • #17
@#15
Lieber Thomas, es mag Dir als nicht Betroffenem vielleicht nicht auffallen. Aber in den Beiträgen der kinderlos Kinderlose Suchenden stehen immer unheimlich viele Konditionalsätze. Der Irrtum, dem viele dabei ausitzen ist dabei meiner Meinung nach, dass diese Bedingungen, die ja per Definition eigentlich unbekannte Ereignisse, die in der Zukunft möglicherweise eintreten, zu Fakten erklärt werden. Ganz einfach.

7E1D15D7
 
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  • #18
@Thomas von #12
Ich kann hier wiederum nur von mir sprechen, und ich habe wie gesagt noch nie versucht, meinem Kind einen neuen Partner zu präsentieren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, irgendwem erzieherische Maßnahmen in den von Dir geschilderten Situationen zu verbieten. Außer Du verstehst unter "erzieherische Maßnahme" eine Tracht Prügel. Ich glaube auch, dass die Mehrzahl der Alleinerziehenden in solchen Situationen absolut kein Problem damit hätte, wenn der (inzwischen vielleicht nicht mehr so) neue Partner erzieherische Maßnahmen ergreift (Konditionalsatz!). Der ganz konkrete Irrtum, der in den bisherigen Diskussione hier zu dem Thema herrscht, besteht meiner Meinung nach in diesem Entweder-Oder-Bedenken: entweder man bekommt vom Alleinerziehenden die Rolle des Vater-/Mutterersatz aufgedrückt, ob man selbst oder das Kind das will oder nicht, oder man bekommt keinerlei Erziehungsrechte eingeräumt. Ich glaube, in der Realität gibt es einen Mittelweg, und ich glaube, dass die meisten Alleinerziehenden vernünftigerweise diesen Mittelweg beschreiten wollen.
 
  • #19
@#16: Das sind keine unbekannten Ereignisse. Philipp, ich gehe mit offenen Augen durch die Gegend. Ich nehme Situationen an der Supermarktkasse wahr und versuche mich in die Rolle des Freundes einer alleinerziehenden Mutter hineinzuversetzen. Auch gibt es in meinem erweiterten Bekanntenkreis durchaus ein paar kleine Kinder und ich unterhalte mich auch mit den Eltern über erziehungstechnische Fragen. Man muss nicht von einer Brücke springen, um zu wissen, dass der Aufschlag unten hart ist.

@#17: Nein, Prügel sehe ich nicht als erzieherische Maßnahme an, höchstens als menschliche Schwäche, die aber auch dem Freund einer alleinerziehenden Mutter mal passieren kann. Und das muss durch die Mutter auch gedeckt sein. Aber das ist nur ein Randaspekt.

Du irrst dich, wenn du glaubst, dass die Mehrzahl der Alleinerziehenden dem neuen Partner die Vaterrolle zugesteht. Ich habe unzählige Male in Frauenprofilen gelesen, dass sie keinen Vater für ihr Kind suchen, sondern einen Freund für sich. Auch hier im Forum haben sich Frauen in ähnlicher Form geäußert. Und schließlich gibt es da auch meistens noch einen leiblichen Vater im Hintergrund, der nicht nur Zahlmeister für sein Kind sein will, sondern auch die Erziehung maßgeblich beeinflussen will.

Es ist nicht ganz klar, was du mit Mittelweg meinst, aber ich kann es mir ungefähr vorstellen: weniger Rechte als der leibliche Vater aber doch mehr als andere Familienangehörige. Sowas geht wahrscheinlich nicht lange gut. Es ist bei der Erziehung wichtig, dass die beiden Erziehenden synchron ticken, damit das Kind keine Chance hat, die beiden gegeneinander auszuspielen. Das tun Kinder nämlich gerne, wenn sie dadurch ihren Willen durchsetzen können. Irgendwann kommt dann so ein Spruch wie: "Du kannst mir gar nichts verbieten, du bist ja gar nicht mein Vater!". Und das ist eine üble Situation, denn in der Sache hat das Kind Recht.
 
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  • #20
@18: ja, weniger Rechte als der leibliche Vater - denn dieser muss zahlen - der neue Partner der Mutter nicht!

Der leibliche Vater muss auch Rechte haben, wenngleich ich dir zustimme, dass die Mutter dem neuen Partner, so er denn in der Familie lebt, ebenfalls ganz klar Rechte gegenüber den Kindern haben muss, die auch von der Mutter gegenüber den Kindern klar kommuniziert und unterstützt werden. Sonst macht alles keinen Sinn. Wir hatten das Thema schon mal, es kommt auch auf das Alter der Kinder an. Ich würde mir von den Kindern meines Partners auch nicht auf der Nase herumtanzen lassen und wir haben eine gute Regelung gefunden. Jedoch wohnen wir nicht zusammmen, das vereinfacht vieles.

Ach ja, zum Thema Grenzen austesten. Wenn ein Partner vom Kind als Partner akzeptiert wird, beginnt es auch, seine Grenzen auszutesten. Denn in diesem Moment hat das Kind entschieden, den Partner als Familienmitglied mit auf zu nehmen und nimmt sich somit das Recht heraus, die Grenzen zu testen und neu abzustecken. Das ist aus meiner Sicht ein "Liebesbeweis" des Kindes an den neuen Partner der Mutter und heißt sozusagen "Herzlich Willkommen" in unserer Familie.
 
  • #21
@#18
Also, mein Lieber, der Vergleich mit der Brücke, der hinkt nicht nur, sondern hat gleich beide Beine amputiert. Lies Dir noch mal durch, was Du da geschrieben hast und denke über den Unterschied zwischen dem von der Brücke springen und dem Zusammenleben mit jemand Alleinerzeihendem unter besonderer Berücksichtigung des Wortes "Bedingung" nach, dessen Bedeutung Du Dir allerdings vorher mithilfe eines Dudens erschließen solltest.

7E1D15D7
 
  • #22
@#19.2: Ja, wenn der Alleinerziehende und der neue Partner nicht zusammen wohnen, dann stellt sich das Kompetenzproblem bei der Erziehung wohl nicht so gravierend dar. Es mag bei euch gute Gründe dafür geben, aber im Allgemeinen ist das ein schlechter Workaround. Ich jedenfalls kann mir dauerhaft keine Beziehung ohne gemeinsame Wohnung darstellen und so wird es sicherlich den meisten gehen.

Was das Austesten von Grenzen angeht, könnte es so sein, wie du sagst. Falls das Kind besonders weit geht, würde ich eher auf das Gegenteil von Liebesbeweis tippen und dass es das neue Familienmitglied wieder herausekeln will.

Ich stelle mir auch das Zusammenspiel mit dem leiblichen Vater kompliziert vor. Die Mutter und der leibliche Vater haben sich getrennt und mit mir ist die Mutter jetzt zusammen. Das impliziert meistens, dass der leibliche Vater und ich sehr verschieden sind. Es ist die Frage, ob das Kind damit klarkommt.

Das Kind verbringt auch viel mehr Zeit mit mir als mit dem leiblichen Vater und deswegen ist meine Erziehung wahrscheinlich auch etwas restriktiver. Wie viele Menschen gehen auch Kinder gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Sie finden es deswegen toll, dass sie jedes 2. Wochenende beim leiblichen Vater wie Gott in Frankreich leben können und der ihnen alle Freiheiten lässt, während ich das vielleicht nicht zulasse. Da sehe ich Zündstoff.

Schließlich gibt es noch ein weiteres Problem. Manche (mich inklusive) haben selbst noch Kinderwunsch. Selbst wenn der erfüllt wird, steht man irgendwann vor der Situation, dass man für das eine Kind "halber" und für das andere vollumfänglicher Vater ist. Die beiden werden zusammen spielen und sich auch mal wie Max und Moritz benehmen. Eigentlich ist es jetzt sinnvoll, beiden die gleiche erzieherische Maßnahme angedeihen zu lassen, aber bei dem einen könnte es Kompetenzüberschreitung bedeuten, bei dem anderen nicht.
 
  • #23
@#20: Der Vergleich mit der Brücke soll einfach besagen, dass man nicht alles im Leben selbst ausprobiert haben muss, um ein Risiko abschätzen zu können.

Wenn du mit mir über dieses Thema diskutieren willst, dann sage einfach konkret, an welchem Punkt meiner Argumentation du ein Problem hast. Und am Besten vermeidest du auch Polemik, insbesondere dann, wenn du mir noch eine Antwort schuldest. Ich warte nämlich immer noch auf ein konkretes Beispiel, an welcher Stelle es Kinderlosen an Erfahrung fehlt, so dass sie zu Unrecht eine Beziehung mit einem alleinerziehenden Kontakt ablehnen. Dies hast du #12 behauptet und weder in #16 noch in #20 hast du mir eine konkrete Lebenserfahrung genannt. Also bitte, du bist am Zug!
 
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  • #24
@#18 von #17
Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Alleinerziehenden dem neuen Partner die Vaterrolle zugesteht. Die Vaterrolle gehört dem Vater. Ich glaube vielmehr, dass die Mehrheit der Alleinerziehenden dem neuen Partner die Miterziehung zugesteht, zumindest sobald man in einem gemeinsamen Haushalt wohnt. Es gibt so ein afrikanisches Sprichwort: es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen (oder so ähnlich). Gerade Alleinerziehende müssen so ein "Dorf" im Hintergrund haben, um nicht permanent wegen Überforderung an die eigenen Grenzen zu stoßen. Der neue Partner wäre ein Mitglied dieser "Dorfgemeinschaft", aber es ist ganz klar, dass die leiblichen Eltern die Häuptlinge sind. Das meine ich mit Mittelweg. Und so ist zumindest meine momentane, gut funktionierende Lebenssituation.
@21, Abs. 2+3: Alle Leute, mit denen das Kind zu tun hat, sind unterschiedlich, reagieren unterschiedlich usw. Omas stopfen Enkel mit Süßigkeiten, auch wenn die Mutter es nicht gern sieht. Aber gerade das macht doch das Tolle an Omas aus. Das Kind weiß aber ganz genau, dass es von der Mutter nicht so viele Gummibärchen kriegt. Solche Unterschiede müssen doch auch zwischen Vater und neuem Partner klar sein. Wenn sowas wie "Aber bei meinem Papa darf ich das!" kommt, dann ist die Antwort "Ich bin aber nicht dein Papa.", und damit ist doch alles gesagt, oder? So ein Argument kann das Kind genauso gut gegen die Mutter bringen, deshalb ist es wahrscheinlich, dass Mutter und neuer Partner sich da einig sind. Aber genauso, wie ich dem Kind die Süßigkeiten von der Oma gönne, gönne ich ihm die göttlichen WEs beim Vater. Es muss nur klar sein, dass es bei mir anders läuft.
Mit den Problemen, die mit einem Halbgeschwisterchen auftreten können, magst Du recht haben. Aber solche Fragen stellen sich doch nicht beim Kennenlernen oder am Anfang der Beziehung. Und wenn sich jemand dieser möglichen Probleme bewusst ist, spricht ja auch nichts dagegen, mit dem Partner/der Partnerin drüber zu reden, wenn die Frage nach gemeinsamen Kindern im Raum steht.
Uneinigkeiten in der Erziehung können auch zwischen Eltern, die ein Paar sind, auftreten. Und bloß weil die beiden ein Paar sind, heißt das noch lange nicht, dass sie vernünftig miteinander darüber reden können. An einer/einem Alleinerziehenden sehe ich wenigstens schon mal, ob sie/er sein Kind so behandelt, wie ich mir das selber vorstelle.
Thomas, Du schreibst immer so, als ob Du davon ausgehst, dass Du die strengste Person in der Mutter-Vater-neue Partner-Konstellation wärst. Aber ist es nicht eher so, dass man fremden Kindern eher was durchgehen lässt?
 
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  • #25
nochmal #17 @#22
Sowohl in 16 als auch in 17 sind konkrete Irrtümer genannt: in der Zukunft vielleicht auftretende Probleme werden als Fakten hingestellt. Alleinerziehende wollen entweder dem Neuen eine Vaterrolle aufdrücken, oder sie wollen ihnen keinerlei Erziehungskompetenz übertragen, die Existenz eines anderen Wegs wird nicht in Betracht gezogen oder für möglich gehalten.
Konkret: Dein Supermarktbeispiel. Du bist mit dem Kind ohne die Mutter beim Einkaufen. Das Kind will ein Eis, weil es das beim Papa auch immer kriegt, und wenn Du Nein sagst, wälzt es sich plärrend am Boden. Du sagst "Hör auf und komm mit", das Kind schreit "Du hast mir nichts zu sagen, du bist nicht mein Vater!"
Irrtum 1: alle Kinder wälzen sich immer plärrend vor Supermarktkassen am Boden. Meins hat das noch nie getan.
Irrtum 2: das Kind akzeptiert kein Nein. Vielleicht aber ein "Nein, dafür hab ich kein Geld, Du vielleicht?" oder ein "Nein, die Mama will das nicht." oder ein "Nein, du hattest heute schon drei."
Irrtum 3: Die Situation ist nur zu lösen, indem Du ausrastest. Du könntest Dich aber auch kaputtlachen, in Ruhe bezahlen, dann das Kind unter den Arm klemmen und kichernd den Supermarkt verlassen.
Irrtum 4: Die Mutter nimmt es Dir übel, dass Du kein Eis gekauft hast. Die Mutter könnte aber auch der Meinung sein, dass Du mit Deinem Geld machen kannst, was Du willst. Sie könnte auch der Meinung sein, dass Aufstand an der Supermarktkasse prinzipiell nicht mit Eis belohnt werden sollte. Weil Dich die Situation so gestresst hat, lässt sie Dir für den Rest des Tages Deine Ruhe und geht mit dem Kind auf den Spielplatz. Wenn alle sich beruhigt haben, spricht sie ein ernstes Wörtchen unter vier Augen mit dem Kind, sagt Dir unter vier Augen, dass Du Dich richtig verhalten hast, und geht mit Euch beiden ein Eis essen.
Das Leben ist schön!
 
  • #26
@#22
Lieber Thomas, dann schreib ich das noch mal ganz langsam für Dich. Bei der Brücke weißt Du hoffentlich, dass der Boden, auf den Du aufschlagen würdest, hart ist und Du es nicht überlebst. Bei den ganzen Argumenten, die hier konditional gegen Beziehungen mit Alleinerziehenden angebracht werden, weißt Du es nicht.
 
  • #27
@#25: Philipp, du scheinst irgendwie schwer von Begriff zu sein. Ich fordere dich die ganze Zeit auf, mir beispielhaft zu belegen, dass bestimmte Argumente nur konditional und real nicht haltbar sind, aber du kommst dieser Aufforderung nicht nach. Statt dessen muss ich mir von dir Polemik gefallen lassen, wozu ich nicht besonders viel Lust habe.

Die Schreiberin von #24 hat deinen Job nun erledigt und mal eine Beispielsituation geschildert. Ich werde später darauf eingehen.
 
U

Ulrike

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  • #28
"Ich warte nämlich immer noch auf ein konkretes Beispiel, an welcher Stelle es Kinderlosen an Erfahrung fehlt,..."
Na schön, hier das konkrete Beispiel:
Hast du Kinder? Warst du selbst schon einmal mit einer Alleinerziehenden Zusammen? Nein? Daraus folgt: Keine Erfahrungen.
 
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  • #29
Zusatz zu #24: Irrtum 0: Das Kind kriegt kein Eis von Dir. Natürlich kriegt es das! Weil Du es magst, oder weil Du es bestechen willst, oder weil Du selber gerade unglaublich Lust auf ein Eis hast.
 
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  • #30
@27: Kinderlosen fehlt es genau daran - sie haben kein eigenes Kind, für das sie seit Geburt Verantwortung übernehmen, Ängste ausstehen, Freud und Leid teilen und sich Gedanken machen über dessen Zukunft. Und wenn, du sagst es richtig: noch nie mit einer Alleinerziehenden eine Beziehung eingegangen wurde, kann man auch da nicht Erfahrungswerten mithalten. Theorie und Praxis sind in der Kindererziehung nunmal zwei Paar Schuhe. Ich selbst, heute Mutter einer knapp 10jährigen Tochter, hätte mir viele Situationen auch nicht vorstellen können, geschweige denn, interpretieren, wie und warum ich genau so und nicht anders reagiere. Das ist nunmal Fakt. Jemand, der nie Auto gefahren ist, weiß auch nicht, wie es sich anfühlt, eine Vollbremsung auf der Autobahn machen zu müssen, damit es nicht zum Unfall kommt.

Und es hilft in unserem Fall nicht, dass der Schwester Kinder hat, oder der Nachbar oder die entfernte Tante noch minderjährige Kinder hat. dann sind es deren Erfahrungen. Eigene Kinder und Patchworkkinder muss man selbst erleben und selbst dann, kann nicht alles über einen Kamm geschoren werden - wie allgemein bei Menschen, oder?
 
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