Und mich stimmt es nachdenklich, wenn Menschen in völlig soliden Berufen sich schleichend keinen Nachwuchs mehr leisten können. Oder Kinder ganztags in öffentlicher Hand sind mit einem gruseligen Betreuungsschlüssel.
Gruseliger finde ich, dass der weniger solide Teil der Gesellschaft sich den Nachwuchs leisten kann, weil bei denen die gleichen Leistungen den Lebensstandard erhöhen. Und man kann es sicher nicht pauschalisieren, aber trotz reichlich Zeit wird da wohl eher nicht das mitgegeben, was für einen guten Start ins Leben und für das "Tragen" der Gesellschaft in Zukunft benötigt wird.
Ich bin überzeugt, das Problem liegt eher im individuellen Bereich. Der Betreuungsschlüssel in Kitas (mit qualifiziertem Personal) liegt bei 4, im Kindergarten bei ca. 9. Finde ich nicht gruselig.
Natürlich nehmen die den Eltern nicht die Aufgabe ab, ihre Kinder individuell zu fördern, statt sie vor den Fernseher zu setzen.
Und ich spreche hier auch nicht für mich, sondern unter der Annahme, dass ein Anstieg der Geburtenzahlen im gesellschaftlichen Interesse liegt.
Schwierig. Global betrachtet würde ich für relativ lange Zeit die Annahme in Frage stellen.
Und da fehlt es mir eben an spür- und sichtbarer Prioritätensetzung und Innovation.
Aus meiner Sicht hakt es an zwei Stellen: das Umwelt- und Ressourcenproblem und der gesamtgesellschaftliche Blick. Wir werden genügend wenig qualifizierte "Zuwanderung" aus Ländern mit hohen Geburtenraten bekommen (zum Teil schon heute), in denen heute schon die Ressourcen nicht mehr ausreichen.
Für mich klingt "Innovation" nach mehr Geld ausgeben, um Anreiz für pauschal mehr Kinder zu schaffen. Eine umfassende Finanzierung für Familien.
Was für eine Gegenleistung wird dem "anderen Teil" der Gesellschaft dafür geboten? Einfach nur "ich würde mir dann meinen Wunsch erfüllen, Kinder in die Welt zu setzen" ist etwas wenig.
Und wie nachhaltig ist das? Finanziert die nächste Generation das, indem sie wieder noch mehr Kinder in die Welt setzt?
Und, politisch natürlich nicht korrekt: natürlich müssten genügend "solide" und leistungsfähige Kinder herauskommen, die Deine Rentenansprüche dann finanzieren.
...unter der Annahme, dass eben dieses Sozialsystem auf Nachschub an Einzahler/innen angewiesen ist...
Letztlich ein Schneeballsystem. Die Grenze wird erreicht, wenn kein Platz für (symbolisch) Dein Familien-Eigenheim im Grünen mehr ist. Das möchten Familien in anderen Teilen der Welt ja berechtigt auch haben. Weder Umwelt noch Ressourcen reichen. In Teilen der Welt besteht das Sozialsystem aus 6-8 Kindern, die zum Teil nicht überleben und zum Teil im Alter die Eltern mit durchfüttern.
Die Verteilungskämpfe, die dann folgen, werde ich vermutlich nicht mehr erleben. Deine Kinder schon.