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  • #1

Steuerliche Entlastung von Singles?

Was würdet ihr davon halten?
Irgendwie komme ich mir manchmal wirklich als Single benachteiligt vor, da alles insgesamt viel teuerer ist: Wohnung, Strom, TV, Telefon, diverse Grundgebühren, Auto... etc.
OK, ist halt so...! Aber warum bekommen Ehepartner so viele Vorteile? Bei ihnen ist doch eh so vieles schon so viel einfacher! Alle Kosten werden geteilt, das m²/Preis Verhältnis + Qualität einer Wohnung ist günstiger etc. Der Sinn einer steuerlichen Entlastung für die Partner-gesegneten erschließt sich mir überhaupt nicht. Das evtl.-bekommen sie mal Kinder -argument will ich nicht hören. Denn a) weiß niemand ob es mal soweit ist, und b) gibts dann ja auch nochmal Kindergeld und die weiteren Entlastungen, für dieses ureigene Privathobby.
 
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  • #2
Das habe ich mir auch sehr oft gedacht...
Als ob wir Singles schon in Wunderwelt leben, kommt noch zusätzlich mehr Last auf uns!

Ehepaare geht es ja sowieso gut. Sie haben den richtigen Partner auf ihrer Seite. Sie teilen all die Last des Alltags mit dem Partner. Sie werden geliebt und wenn etwas Schlimmes passiert, hat der Eine den Anderen...

Ich als eine single Frau muss wie verrückt arbeiten, damit ich meine Kosten decken kann. Zusätzlich gehe ich Einkaufen immer alleine. Eine Ehefrau eher mit ihrem Mann mit dem Auto...Haushalt muss alleine erledigt werden...Und an den Wochenenden bekomme ich Zukunftsangst, weil ich nicht weiß, wie ich das Leben noch lange alleine meistern kann...Ich habe keine finanziellen Spielräume. Wenn etwas schief geht, bin ich sonst im Stich geblieben...Das ist hart...

Aber Staat möchte ja Familien fördern. Staat möchte mehr Kinder für Zukunft...Wenn aber noch so viele Leute unglücklich im Leben sind...

Ich denke, eher Singles oder Alleinstehende brauchen ab und zu mal mit paar Gesten vom Staat verwöhnt zu werden...Es wäre eine Chancengleichheit....
 
  • #3
Sehe ich nicht so. Kinder sind sauteuer, ich sehe es gerne ein für Familien zurückzustehen und eben in manchen Bereichen mehr (oder gefühlt mehr) zu zahlen. Wenn einer absahnt, dann die DINKs. Bei denen könnte man ab einem gewissen Gesamteinkommen sicherlich etwas erhöhte Abgaben fordern... dann machen die halt nur zweimal statt dreimal im Jahr teuren Interkontinentalurlaub und die Autos haben zwei Zylinder weniger.
 
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  • #4
1. Was würdet ihr davon halten?
Es gibt eingebildete und echte Benachteiligung von Singles.
2. Single zahlt KV, PV und den Kinderlosenzuschlag für die Solidargemeinschaft. Fällst du von der Leiter und brichst dir was hast du keinen Anspruch auf eine von der KV bezahlte Hilfe bis es dir besser geht. Also musst du dich ins Krankenhaus einbuchen...
3. Single-Wohnen: mit Abstand die teuerste Variante. Das Angebot für den Single ist heisst Keller, Dach oder Einliegerwohnung zu Mondpreisen. Nicht sehr freundlich möbliert meist. Viele Vermieter denken für Singles ist es ja nicht so wichtig mit dem Wohnumfeld.
Beim Vorsorgen und Sparen bist du mit dem mickrigen steuerlichen Freibetrag auch schlechter dran. Versicherungen verdienen gut an Singles.
4. Strom: sparsame Elektrogeräte anschaffen (lohnt sich).
5. Telefon trifft alle gerecht. Hängt nur von deinem Tarif und Telefonverhalten ab.
6. Lebensmittel: für Singles meist teurer und es wandert auch vieles in den Müll.

Unter dem Strich lohnt sich finanziell Zusammenziehen ohne Trauschein durch Halbierung der Kosten für Wohnen und Lebensmittel wie auch Heiraten (zusätzlicher Splitting-Vorteil).
Allerdings brauchst du erstmal jemanden - zum Heiraten...
 
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  • #5
Naja, entlasten ist fragwürdig - vielleicht Beziehungsanbahnungskosten steuerlich absetzbar machen ... wenn Kinderwunsch angegeben wird.

Dann schon eher die bisher Schwarzwirtschaft in der Beziehung besteuern, z.B. unversteuerte Sexdienstleistungen oder unparitätische Haushaltsführung.
 
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  • #6
Ja, diese höhere Kosten, vor allem, wenn man ungewollt Single ist, sind nur eine zusätzliche ungerechte "Strafe" zum Allein sein.

Vielleicht eine grössere Pauschale genehmigen für Freizeit & Beauty - die Single-Herren würden dann wieder gerne einladen, die Single-Damen hätten einen Frisörfreibetrag... usw.

Aber wie beweist man dem Staat, dass man unfreiwillig Single ist? Und bei diesen vielen Singles, die dann so viel an der Staatskasse knabbern würden, kommt sicher jemand auf die Idee, eine staatliche Partnervermittlung ins Leben zu rufen, bei der man sich als Single melden muss, um an die Begünstigungen zu bekommen. Muss man irgendwann befürchten, dass man zu einem "1-Euro-Partner" gezwungen wird?
 
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  • #7
..da gab es letzt einen Artikel im Spiegel: EIN Kind kostet die Eltern, bis es flügge ist, ca. 250.000€ -in anderen Worten: eine Viertelmillion!

Und dieses Privathobby wird auch deine Rente teilweise finanzieren!

Wenns ums Ehegattensplitting ohne Kinder geht - dafür hab ich auch kein Verständnis - wozu soll das gut sein. Aber Kinder sind nicht nur deine Zukunft - also jammer nicht rum.
 
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  • #8
Die steuerliche Entlastung ist ein Ammenmärchen, das funktioniert nur bei mittelprächtigem Einkommen eines Partners. Soweit beide halbwegs gescheite Jobs haben, gibt es keine Entlastung...
 
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  • #9
Für mich ist es ohnehin unverständlich, dass allein der Status "Ehe" Steuervorteile mit sich bringt. Steuerliche Entlastungen sollten ausschließlich denjenigen zukommen, die Kinder aufziehen oder Angehörige pflegen, unabhängig davon, ob verheiratet oder nicht.

w 48
 
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  • #10
Ich kann dir voll und ganz zustimmen. Mir geht es genauso. Wir führen eine Fernbeziehung und haben dadurch eben auch die doppelten Kosten.

Ich finde dieses Ehegattensplitting auch unmöglich... Auch die Konstellation der Steuerklassen 3/5 fördert es m. E. sehr, dass die ein oder andere Ehefrau an den Herd gebunden ist, weil bei der schlechten Steuerklasse ja nichts mehr übrig bleibt... Und da bleibt Frau dann eben gleich zuhause. Nimmt evtl. noch einen 450€ Job an, für den sie keine Steuern zahlen muss, ruiniert damit gleichzeitig noch Ihren Rentenanspruch... Das soll alles logisch sein?

Ich bin zufällig vom Fach ;-) und kann dich dahingegen etwas beruhigen, dass das sogenannte "Ehegattensplitting" in ein "Familiensplitting" umgewandelt werden soll. d. h., wenn dann eben Kinder da sind, spart man erst Steuern.. und je mehr Kinder da sind desto mehr Freibetrag erhält man eben auch.

Vielleicht ist das schon mal ein kleiner Trost ;)
 
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  • #11
Egal, ob du das hören magst oder nicht: auch wegen der Kinder. Und vom Kindergeld kann man vielleicht zuerst mal die Windeln bezahlen, aber nicht deine Rente. Ganz einfach ist es tradtiert, dass die Familie die kleinste soziale Gemeinschaft darstellt - klingt möglicherweise total konservativ, ist mir aber in dem Fall völlig egal. Abgesehen davon: dann schau doch mal, was bei einen Einkommen überbleibt, wenn die Frau (oder auch der Mann) für eine Zeit nicht in der Arbeit ist, weil Kind noch klein... Der steuerliche Mehrwert ist ein dünner Lufthauch, der kaum spürbar ist. Es ist totaler Quatsch, dass sich automatisch die Kosten halbieren, nur, weil man zu zweit ist.

Abgesehen davon: als Single kannst du lassen und tun, was du magst und hast sehr wenig Verantwortung für andere. Diese Freiheit ist auch Geld wert. Wenn du "gut bist", kannst du ja einen Teil deiner überschüssigen Zeit deinem beruflichen Fortkommen widmen, anstatt hier doof rumzujammern, ab einem gewissen Grad des Einkommens ist auch der steuerliche Höchstbetrag ein Pups.

Noch dazu: wenn es dir trotzdem nicht paßt, dann ändere deinen Status doch. Mit deiner aufgeschlossenen Lebenshaltung dürfte das doch das kleinste Problem sein.
 
  • #12
Ja, deshalb machen wir trotz Rekordeinnahmen Schulden- weil jede Gruppe gerne was vom Staat hätte...

Die Sache ist einfach-Steuervorteile gibt's nur für verheiratete Paare die damit auch eine Unterhaltverpflichtung eingehen. Fällt einer davon H4 anheim zahlt Stiefvater Staat- NIX. Und dann ist die Sache auch sehr relativ, wirkliche Vorteile haste nämlich nur dann wenn die Einkommen der beiden stark unterschiedlich sind. Bei der jungen Generation also praktisch nix mehr.

Und was machst Du wenn Du kein Splitting mehr hast und einer Arbeitslos wird? Den Aufschrei möchte ich hören. Volle Steuerdröhnung UND Unterhaltspflicht.
 
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  • #13
Noch dazu: wenn es dir trotzdem nicht paßt, dann ändere deinen Status doch. Mit deiner aufgeschlossenen Lebenshaltung dürfte das doch das kleinste Problem sein.

Wenn das so einfach wäre, dann wären viele auch nicht Singles. Ich kenne so einige Singles, aber darunter ist kein einziger Freiwilliger. Nur eben welche, die sich nach und nach damit arrangieren allein zu sein, weil sie (neben ihrem Job) einfach keine Energie mehr haben sich wieder und wieder auf dem "Markt" zu präsentieren.

Worüber ich als Single klage, sind die Mietpreis in Ballungsräumen. Größere Wohnungen, die locker für zwei reichen sind oft nur 200,- € teuerer, als die kleine Wohnung, die man sich nur mit ach und Krach leisten kann. Wenn da der Staat mal etwas Abhilfe schaffen würde wäre schon manchem Single mit Durchschnittseinkommen sehr geholfen. In Sachen Miete lebt es sich mit Sicherheit günstiger zu zweit.

Klar Flächenverbrauchsmäßig ist es unökologisch viele Kleinwohnungen zu bauen, denn schließlich wohnt heute ein "Unverheirateter" nicht mehr einfach in einem Zimmerchen bei einem mitleidigen Verwandten. Vielleicht sollte der Staat WGs fördern, dann ist allen geholfen: Den einsamen Singles und mehr Wohnfläche (aus zwei nebeneinanderliegenden Singlewohnungen mach eine Wohnung mit 1 Bad und 1 Küche dafür 2 Zimmer mehr. Sprich: Platz für 3 Singles und jeder hat 2 Zimmer...) :)
 
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  • #14
@10

Irrtum, liebe 10.
Als Single versorge ich zwei Menschen seit über 2,5 Jahren. Einen dementen alten Vater der nach 3 Minuten nicht mehr weiss was er gerade wollte. Und ich unterstütze meine Mutter wo es nur geht weil sie an dem dementen alten Mann verzweifelt. Formal gelte ich als weiblicher Single, der, da keine Kinder vorhanden, ja ein frohes Leben mit ausgiebig Party haben sollte. Aber ich habe auch noch einen Beruf dazu und da bleibt nicht viel mit Leben. Politisch setze ich mich auf jeden Fall dafür ein dass da wo Familie ist auch steuerliche Erleichterung stattfindet.
 
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  • #15
Mensch, was ist los mit euch? Hier werden Kriterien aufgezählt ... Strom, Fläche, Gebühren ...
Dann gründet doch eine Wohngemeinschaft, wenn ihr so verzweifelt seid und nur auf das Sparen aus. Ihr lebt in einem der reichsten Länder der Welt! ARME SINGLES
Nennt man das Wohlstandsgesellschaft? Ich glaube schon. Es gibt so viele (Familien-)menschen mit mehreren Kindern, die in einem Land leben, wo es so etwas wie Versicherungen für die meisten gar nicht erst bezahlbar ist, und die sicher mit euch armseeligen Singlemenschen tauschen würden. Um in eurer DG-Wohnung, mit euren Elektrogeräten und eurem Essen im Müll zu leben. Selbstsüchtige jammernde "Elite".
 
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  • #16
Ich finde, diese Bevorzugung von Verheirateten gehört abgeschafft ! Das ist noch von vor 50 Jahren.

Ich finde es aber richtig, Familien mit kleinen Kindern zu unterstützen, egal ob sie nun verheiratet sind, oder ob es eine alleinerziehende Mutti/Vater ist.

Ich lebe mit meinem Partner zusammen, unverheiratet.

w,40
 
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  • #17
Die FDP ist die Partei, die sich am ehesten für die Interessen der Singles und Leistungsträger einsetzt. Ich bin gegen die Subventionierung des Kinderkriegens, denn die Erde - und im Besonderen auch Deutschland - sind viel zu dicht besiedelt.
 
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  • #18
Ja, deshalb machen wir trotz Rekordeinnahmen Schulden- weil jede Gruppe gerne was vom Staat hätte...

Die Sache ist einfach-Steuervorteile gibt's nur für verheiratete Paare die damit auch eine Unterhaltverpflichtung eingehen. Fällt einer davon H4 anheim zahlt Stiefvater Staat- NIX. Und dann ist die Sache auch sehr relativ, wirkliche Vorteile haste nämlich nur dann wenn die Einkommen der beiden stark unterschiedlich sind. Bei der jungen Generation also praktisch nix mehr.

Und was machst Du wenn Du kein Splitting mehr hast und einer Arbeitslos wird? Den Aufschrei möchte ich hören. Volle Steuerdröhnung UND Unterhaltspflicht.

So ist es. Eine Ehe begründet eine Wirtschaftsgemeinschaft, die als solche veranlagt wird. Und die Ehe bedeutet nicht nur wechselseitige Verpflichtungen, welche im Fall des Falles den Staat (also wieder die Steuerzahler) entlasten, sondern ist die Basis von Familie und die kleinste soziale Einheit, auf der die Gesellschaft aubaut. Gäbe sie es nicht mehr, wäre der Einzelne gleichsam "atomisiert" und vollends der Macht von Politik und Wirtschaft ausgeliefert.

Statt hier zu kürzen, sollte man vielleicht eher darüber nachdenken, bei Familien mit Kindern die Zahl der Kinder in das Splitting (Kopfzahl) einzubeziehen. Denn wirklich benachteiligt sind in Deutschland Familien mit Kindern, aber ganz sicher nicht SIngles.
 
  • #19
Aber warum bekommen Ehepartner so viele Vorteile ?
m.E. aus persönlichem Interesse der Politiker, die diese Gesetze machen.

Wieviel Prozent der Politiker sind verheiratet ? Ehe = Steuersparmodell.
Scheidung sehr teuer = verdienen Rechtsanwälte sehr gut daran. Wieviele Politiker sind Rechtsanwälte ?

Einmal verheiratet (gewesen) = ggf. lebenslang Unterhaltsverpflichtungen.
Der Staat kann m.E. jederzeit Unterhalt verlangen, auch lange nach der Scheidung.
Eine Frau sollte zwölf Jahre nach der Scheidung plötzlich Unterhalt zahlen, weil ihr ex-Ehemann nun Sozialhilfe bekam = der Staat spart sich das Geld dafür.
Bei "Hartz-4"-Antrag: Da verlangen die Ämter m.W. eine Kopie des Scheidungsurteiles.

Bis zu ca. 70 % des Gesamt-Lohnes eines Single - gehen für Steuern und Abgaben weg.
Die Hälfte für Steuern und Abgaben (inkl. Arbeitgeber-Anteile zur Sozialversicherung)
Vom Rest dann anteilig Mehrwertsteuer.
Außerdem viele Steuern rund ums Auto: KFZ-Steuer, Mineralölsteuer, 15 % Versicherungssteuer, usw.

In der Warmmiete stecken auch viele Steuern drin: Grundsteuer, versch. Steuern und Abgaben im Heizmaterial.Diverse direkte und indirekte Steuern, wenn Handwerker im Einsatz, z.B. Wartung der Heizanlage.

Trotzdem ist dieser Staat hoch verschuldet - und braucht noch mehr Geld.

Trotzdem würde dieser Staat m.E. eher eine "Strafsteuer" für ledige Singles einführen.
z.B. weil man sie nicht zum Unterhalt heran ziehen kann, weil nie verheiratet (gewesen) ?

Wieviel Prozent der Politiker sind selber Single ?
Daher kein Wunder, wenn kein Interesse für steuerliche Entlastung der Singles ?
 
  • #20
Ja, klar. Nennt sich "Hartz-4" = da zahlt der Staat sogar Geld, um davon auch die (Verbrauchs-)Steuern zu bezahlen. (Ironie wieder aus)
 
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  • #21
Natürlich ist es ungerecht, dass Verheiratete zusätzlich zu allen anderen zutreffend aufgezählten Punkten noch mehr finanziell verwöhnt werden. Das Argument, dass sie sich finanziell unterstützten müssen und der Splittingvorteil deshalb gerechtfertigt ist, zieht auch nicht, diese Solidarität wird auch ohne Ehe abgefordert und erbracht. Der Splittingvorteil ist aber immer wieder das willkommene Argument für Frauen, gar nicht oder nur sehr wenig arbeiten zu gehen (das lohnt sich doch nicht, Steuern will ich gar nicht zahlen). Dadurch geht sehr viel Potential verloren. Die Frauen haben eine Ausbildung gemacht, die die Allgemeinheit belastet hat, erwirtschaften aber weder ihren Lebensunterhalt, noch eigene Rentenanwartschaften noch bringen Sie Nutzen für die Solidargemeinschaft durch den von erlernten Beruf. Der Staat sollte Kinder fördern und die Eltern, die Ehe auf keinen Fall finanziell.
 
  • #22
Ich finde es aber richtig, Familien mit kleinen Kindern zu unterstützen, egal ob sie nun verheiratet sind, oder ob es eine alleinerziehende Mutti/Vater ist.

Sorry, es steht Dir frei zu heiraten. Das Ganze ist ein Erfassungsproblem. Die Standesamtliche Hochzeit ist ein Vertrag der erfasst ist. Aus dem ergeben sich zuallererstmal einige Pflichten. Aus diesen Pflichten ergeben sich dann auch einige Rechte.
Was Du gerne hättest ist die Rechte ohne die Pflichten. Die Optimierung Deiner eigenen Lebensituation. Da fast jeder so denkt werden fleissig teure Wahlgeschenke für jede noch so kleine Gruppe verteilt damit man gewählt wird. Das führt dann dazu dass wir die Rechnung dafür dann unseren Kindern präsentieren werden und die wirklich bedürftigen (wir z.B. AE-Eltern bzw. deren Kinder) sehr viel weniger bekommen als eigentlich erforderlich wäre.

Es gab da mal ein Konzept das vorsah alle direkten Kinderförderungen zu streichen und dieses Geld direkt für die Kinder einzusetzen- also Kitas, Kindergärten, Schulbus, Klassenfahrten, Vereinszugehörigkeiten etc. komplett kostenfrei zu stellen. Tja, ging nicht weil zuviele Interessensgruppen Ihre Pfründe davonschwimmen sahen.
 
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  • #23
Ich (w,Single,keine Kinder) sehe Singles nicht pauschal benachteiligt. Klar, der Kühlschrank muss laufen und bezahlt werden, ebenso ist es egal ob 2 oder 5 Personen vor einem Fernsehe sitzen. Geld kostet es allemal. Dennoch wer ein oder mehrere Kinder hat, egal ob als AE oder Paar, dem sollten finanzielle Vorteile zugestanden werden. Eine VERNÜNFTIGE Kindererziehung kostet unwahrscheinlich viel Zeit und Kraft, vom Geld mal ganz zu schweigen. Das wird in unserem kinderfeindlichem Land m.E. nicht ausreichend honoriert. Kindergeld, Betreuungsgeld, Steuerfreibetrag, das sind doch realistisch betrachtet, nur Spott und Hohn. ABER, das Geld muss auch irgendwo herkommen. Und dafür ist die Gemeinschaft nun einmal zuständig. Ein großer Vorteil wäre es, wenn der Staat dann die Steuereinnahmen nicht so oft so sinnlos verschwenden würde. Aber da öffne ich gerade ein politisches Fass ohne Boden....
 
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  • #24

Dieser Satz ist ein Zirkel. Man könnte genauso gut sagen, die Mehrheit hat aber keine Lust zu heiraten und man schafft die Vorteile ab. Dann steht jedem frei, nicht zu heiraten. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Steuervorteile für Ehegatten abgeschafft werden. Dann kann ich sagen: Du kannst ja Kinder kriegen, dann bekommst du die Steuervorteile. Also, der Satz ist schon ein bisschen unverschämt. Denn wir reden über gesetzliche Regelungen, da macht es keinen Sinn systemimmanent zu fordern, jemand beuge sich den Regelungen und heirate, um die gleichen Vergünstigungen zu bekommen wie ein verheiratetes Paar. Denn manche Paare haben ihre Gründe, nicht zu heiraten, die sie dir nicht erläutern müssen.
 
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  • #25
Was Du gerne hättest ist die Rechte ohne die Pflichten. Die Optimierung Deiner eigenen Lebensituation.

Das ist doch bei dir genauso. Warum redest du die Leute eigentlich immer persönlich an, nur weil sie eine politische Meinung haben? Das kommt teilweise nicht gut. Mir geht es definitiv nicht um mich selbst, aber von mir aus können aber Rechte und Pflichten der Ehe abgeschafft werden. Dann ist es gerecht. Solange keine Kinder im Spiel sind, braucht es in der Ehe keine steuerlichen Sonderregelungen zu geben. Es ist viel zu unübersichtlich, welche Pflichten eine Ehe hat, da diese auch oft umgangen werden. Ehe ohne Kinder sollte keine steuerlichen Auswirkungen haben.

Du kannst es anders sehen, aber dein Argument, dass jemand Rechte ohne Pflichten wolle, zieht nicht mehr, wenn du verstanden hast, was ich vorschlage.
 
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  • #26
Es gibt ein Lied aus den 80ern von Billy Idol, da singt er "There is nothing fair in this world, baby".

Das Singleleben hat seine Vorteile, seine Freiheiten, wie auch leider seine Schattenseiten. Genauso wie die Ehe auch...

Viele wären heute geschieden, wenn es nicht immer nur um Geld und Vorteile ginge. Alleine auf sich gestellt sein, schaffen manche nicht und wollen es auch gar nicht, darum heiratet man (unter anderem).

Ich sehe keine Nachteile im Singlesein, man muss halt clever genug sein (vielleicht cleverer als die breite Masse), und mit seinem Geld anders wirtschaften. Sparen war schon immer gut, denken und Kopf einschalten, bevor man sich irgendwas leistet, was man vielleicht nicht braucht, war schon immer gut, vielleicht auch alternative Lebenswege führen, und auf manches verzichten - partout ablehnen, um seinen Protest zu zeigen... man braucht nicht immer Handy, Fernseher, und alle technischen Geräte, um up-to-date zu sein.


Ich könnte genauso gut auch fragen, warum bekomme ich einen Strafzettel, weil ich nur einmal in der Not zu schnell gefahren bin?... andere fahren immer schnell, andere halten sich ständig nicht an die Verkehrsregeln, andere fahren ständig über rot, andere parken immer falsch, werden aber nie geschnappt.... nur ich bin der Dumme.

Was andere machen, ist aber letztendlich egal. Will man seinen eigenen Zustand verbessern, muss man umdenken.
Man kann auch nicht naiv darauf hoffen, dass die Politiker plötzlich eine andere Gerechtigkeit walten lassen oder Steuern erlassen werden. Das wird nie passieren und das war auch noch nie so. Man ist selber dafür verantwortlich, den Haifischen der Gesellschaft zu entkommen. Und das fängt schon mit allem dem an, was man kauft und sich leistet, welches Auto man fährt, welchen Job man hat, welche Versicherungen man hat, welche Kontakte man pflegt, wie man in seiner Welt wirtschaftet, mit den Möglichkeiten, mit denen man zur Verfügung hat. Steuern und Abschröpfungen armer Bürger wird es immer geben.
 
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  • #27
Eine vernünftige Kindererziehung erfordert in der Tat Geld und jede Menge Engagement.
Der Anteil der Eltern, welche dies leisten, ist allerdings suboptimal und daher sollte es fürs Kinderkriegen NICHTS geben.
Unterstützung für die Kinder selber in Form von Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, etc sind da was ganz anderes und auch eine Belohung erfolgreicher Eltern bei der Rente.
Wer hingegen schuldhaft Belastungen produziert, sollte dafür in Herstellerhaftung genommen werden.
 
  • #28
Das Singleleben in einer Großstadt mit geringem Einkommen ist schwer. Ich habe das viele Jahre stemmen müssen und kann das Problem sehr gut nachvollziehen.

Der Fs fragt nach Möglichkeiten einer steuerlichen Entlastung für Singles. Die Einkommenssteuern in Deutschland sind mMn nicht das Problem. Weder für die niedrigen, noch für die hohen Einkommen.
Nur zum Beispiel: eine Verkäuferin bspw. verdient 2000€ brutto, sie zahlt monatlich ca. 50€ Lohnsteuer. Selbst wenn die Lohnsteuer um 5% gesenkt würde (was sie niemals wird), hat die Verkäuferin spürbar immer noch nichts in der Hand (ggf. würde sie es merken, wenn sie gar keine Steuern mehr zahlen müsste... wie realistisch ist das aber schon!). Einem Gutverdienender mit bspw. 7000€ brutto, ist es doch egal ob er netto 200€ mehr oder weniger hat- er hat ohnehin nicht die Probleme die, die Fs hier anspricht.

Ich fände es bedenkenswert die
- Verbrauchssteuern zu senken, z. B. den Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel abschaffen und ihn im Gegenzug für Luxusgüter erhöhen.
- Mieterrechte weiter zu stärken und Mietpreisperversionen einzudämmen (und das sage ich als Vermieterin!).
- Ggf. Ausweitung der sog. Gleitzone, d. h. Einkommen bis 1500€ brutto sollten auch nur einen ermäßigten Sozialversicherungsbeitrag zahlen (bislang liegt die Grenze bei 800€)
- Einführung eines allgemeinen Mindestlohns. Leider ist es oft so, dass viele Menschen ihren Lohn aufstocken lassen müssen oder sich gezwungen sehen in einer unliebsamen Ehe/ Beziehung zu verweilen. Ein Mindestlohn wäre auch ein Beitrag zur Autonomie von Singles!

Last but not least: Hört doch auf Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen. Die Ehe ist nur deswegen begünstigt, weil man mit ihr auch Pflichten einhergehen. Kalle, ich und andere haben das hier schon ganz oft erklärt. Wenn zwei Personen einander unterhaltsverpflichtet sind (Fürsorgepflicht!), dann kann man sie nicht einzeln besteuern. Bashing des Ehegattensplittings ist ein absoluter Nebenkriegsschauplatz, um von den wichtigeren Forderungen abzulenken.
 
  • #29
Dann müsste ich diese Forderung unterstreichen, wir sind nicht verheiratet was seine Gründe hat. Klar, Steuerlich würden wir uns besser stellen- na und?.

Du kannst es anders sehen, aber dein Argument, dass jemand Rechte ohne Pflichten wolle, zieht nicht mehr, wenn du verstanden hast, was ich vorschlage.
Ich habe schon verstanden- siehe auch mein Post von weiter oben. Ich finde ja dass das ganze "mit Steuern steuern" der falsche Ansatz ist. Aber es ist kaufmännisch gesehen der völlige Irrsinn Gerechtigkeit mit immer mehr Sozialausgaben an alle irgendwie benachteiligten Gruppen herstellen zu wollen. Das führt zwangsläufig in die Pleite.
Lieber das Geld in Leistungen investieren wie kostenlose Kindergärten, Kitas etc. Dann erledigt sich der Steuervorteil eh.


So, und damit zum Splitting: Verfassungsgemäss kann man es nach der Meinung der allermeisten Experten nur abschaffen wenn man die Unterhaltspflicht auch gleich mit abschafft. Da geht's um die Wirtschaftsgemeinschaft. Auch das Schlagwort Familiensplitting bezeichnet lediglich eine Erhöhung der Kinderfreibeträge die es Heute auch längst gibt. Faktisch gibt es das Familiensplitting längst. Haushaltseinkommen minus Freibeträge aller Familienangehörigen ergibt das Gemeinsam zu versteuernde Einkommen.

Und noch eine praktische Frage die mir auch keiner der Kandidaten die die Abschaffung fordern beantworten konnte: Was wenn das zweite Gehalt wegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit ungewollt ausfällt? Immer noch volle Steuerlast? Wie gerecht soll denn das sein? Die Linkspartei würde nach diesem Modell einer Geringverdienerfamilie einen 4-stelligen Betrag p.a. wegnehmen.
 
  • #30
Die Linkspartei würde nach diesem Modell einer Geringverdienerfamilie einen 4-stelligen Betrag p.a. wegnehmen.

Ich weiß ja nicht, was Du unter geringem Einkommen verstehst. Nach dem Sozialgesetzbuch werden Azubis, FSJler und solche Personengruppen darunter aufgefasst. Die meinst Du wohl nicht.

Ich nehme an, dass Du von Personen im Niedriglohnsektor sprichst- da gibt es eine Definition. In Deutschland ist jemand im Niedriglohnsektor, wenn er nicht mehr als ca. 1800€ brutto verdient. Dieser Personenkreis zahlt schon jetzt so gut wie KEINE Lohnsteuern (als Alleinverdiener ca. 30-50€ im Monat!). Und auch die Linkspartei will den Steuersatz dieses Personenkreis garantiert nicht erhöhen, sie fordern lediglich die Abschaffung des Ehegattensplittings... (leider begründest Du Deine These hinsichtlich Deiner Sorge bzgl. der Linkspartei nicht, daher kann ich nur spekulieren, worauf Du anspielst!). Wenn ein solcher Mensch zum Alleinverdiener (einer bspw. vierköpfigen Familie, also 2 Kinder) wird, dann hat er schon jetzt so viele Freibeträge, dass er gar keine Lohnsteuer zahlen muss. Ganz im Gegenteil: er wird auch in der Regel einen Anspruch auf ergänzende Leistungen durch das ALG-2 haben.
Ich wähle meistens nicht die Linkspartei, aber wenn man schon Behauptungen in den Raum stellt, dann sollte man sie auch begründen (können)!
 
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