.... ich hatte ihm in meiner Nachricht geschrieben, dass es mich verletzt wenn er mich ignoriert
Urrghhh, wann immer ich hier lese, wie leicht Frauen verletzt sind, fällt mir dazu nur noch "heul doch" ein oder "kleb ein Pflaster auf Dein zerbrechliches Teenie-Ego".
Leider bist Du kein Teenie mehr sondern gehst auf die 40 zu. Da solltest Du etwas geerdeter sein und bei solchen Banalitäten nicht mehr in den Verzweifelungszustand verfallen sondern souverän agieren, z.B. indem Du erkennst, dass der Mann kein passender Partner für Dich ist, weil ihr ein komplett unterschiedliches Kommunikationsverhalten habt und Du dabei immer den kürzeren ziehst, weil er macht, was für ihn gut ist.
Mit der Erkenntnis solltest Du nicht teeniehaft rumbockeseln und verzweifeln sondern konsequent das vereinbarte Treffen absagen und die Beziehungsanbahnung beenden, weil ihr zueinander inkompatibel seid. Schon bist Du nicht mehr verletzt und auch nicht verzweifelt.
Bei der Nachricht wäre bei mir Exit gewesen, weil ich auf so einen Daueraufmerksamkeitsbedarf keinerlei Lust habe.
Ebenso hätte ich Deinen Intellekt infrage gestellt, weil nach seiner Nichtreaktion die Frage ob Schweigen bis zum Treffen herrscht obsolet war. Du kannst ja schreiben, sinnvollerweise nicht 5 Nachrichten am Tag, solltest in der Situation aber keine Antwort erwarten.
Ich habe auch oft viel Stress beruflich und auch privat, aber dennoch kann ich täglich mindestens 5 Nachrichten schreiben.
Das kannst Du ja gerne können, möglicherweise kann er das auch. Fakt ist aber, daß er das nicht will. Mich würde so ein Schreiberei-Junkie an den Rande des Wahnsinns treiben. Wenn ich Kontakt will, dann rufe ich an und führe ein persönliches Gespräch.
Man macht das eben nicht so, dass man sich jeden Tag X Nachrichten hin und herschreibt. Manche Leute tun das, andere nicht.
Ich kenne aus meinem Berufsleben die Situation, die Du für ihn beschreibst. Das ist eine schlechte Phase, die vergeht umso schneller, je freier ich den Kopf für die Problemlösung habe.
In dieser Situation habe ich nach Feierabend, wenn ich den ganzen Tag mich um die persönlichen Marotten von anderen kümmern musste um das Projekt auf die Schiene zu bringen tatsächlich keine Energie mehr, um irgendwelche persönlichen Kontakte zu pflegen (Beziehungsanbahnung), kann aber zur Ablenkung online sein.
Wer beruflich engagiert ist und dann auf Zeit den Beruf in den Vordergrund stellt, weil etwas in einem begrenzten Zeitraum erledigt werden muss, ist nicht zwangsläufig ein Arbeitsjunkie dem Beziehungen nichts wert sind.
Ich bin selber so und umgeben von Menschen, welche diese beruflichen Anforderungen immer wieder haben. Das sind alles Familienmenschen, denen ihre Partner, Kinder und Familie grundsätzlich über alles gehen - aber nicht zu jedem Zeitpunkt.