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  • #1

Ticken Männer anderer Kulturen anders?

Wer von euch Frauen hat Erfahrungen damit oder gibt es hier vielleicht Männer, auf die das selbst zutrifft? Habe einen Mann kennen gelernt, der ursprünglich Afrikaner ist, aber schon mehr als 20 Jahre in Deutschland lebt und arbeitet. Worauf muss ich mich einstellen? An welcher Stelle muss ich ggf toleranter sein? w44
 
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  • #2
"Afrikaner" heißt soviel wie beispielsweise "Europäer", sagt also überhaupt nichts Differenziertes aus. Im Gegenteil, Afrika ist noch größer als Europa. Es gibt so viele Länder auf diesem riesigen Kontinent, so viele Kulturen, so viele Unterschiede zwischen Ost und West, Süd und Nord...

Wenn du ihn kennenlernen willst, lerne sein Land kennen. Zunächst vielleicht aus Büchern und Filmen, später ganz sicher notwendig im Land selbst. Sonst hast du keine Ahnung, woher er kommt, wie es dort ist, wie die Menschen seines Volkes leben usw.. Am Besten dann nicht nur drei lächerliche Urlaubswochen, womöglich im Hotel, sondern wirklich im Land und für einige Zeit, vielleicht ein paar Monate.

Als nächstes lerne seine "Denke" kennen, frage, lass dir erklären, lese Bücher über sein Land und dessen Kultur, über seine Religion (egal, ob er sie ausübt oder nicht), lass dir seine Stammesgeschichte erklären (auch wenn er seit langem hier lebt, sind das seine Wurzeln - egal, ob er das so sieht oder nicht), lass dir von seinem Leben dort berichten, seiner Erziehung, von seinem Stamm, seinen und seiner Landsleute Gewohnheiten, Sitten und Bräuche, von seinem Clan, seiner Sippe, den Festen und Feiern, deren Hintergrund....
Wenn du Glück hast, triffst du eine Landsfrau, womöglich noch vom gleichen Stamm, die nicht "europa-verdorben" ist ( = alles, was europäisch ist und von Europäern stammt, ist toll. Alles, was afrikansich ist, lege ich ab oder mache es zur Attraktion für die Weißen) UND die auch noch in ihrem Land groß geworden ist und dann auch noch so viel Vertrauen zu dir hat, dass sie dir viel erzählt, was nur Frauen wissen und wissen sollen. (Etliches ist für Männer tabu und umgekehrt).

Ich lebte in Ostafrika mit einem afrikanischen Mann und hatte eine schwarze Freundin, zwar nicht aus dem gleichen Land und Stamm, aber traditionell groß geworden und erst später berufsgebildet und mit Europäern in Kontakt. Sie war mir extrem hilfreich, weil sie mir erklären konnte, was geschehen ist, wenn ich seine Reaktionen so gar nicht einordnen konnte (er war promovierter Wissenschaftler, politisch aktiv und hatte lang bevor wir uns in Ostafrika kennen lernten, etliche Jahre in Kanada gelebt, war also ein durchaus sprachlich gewandter und kommunikativer Mann. Wir konnten gottseidank viiiiiel reden. Das ist ungeheuer wichtig. Es wird Vieles geben, das du nicht verstehst oder wo ihr in kompletten Missverständnissen steckt, bevor ihr das überhaupt gecheckt habt.)

Vielleicht lernst du etwas von seiner Sprache, seine Lieder, lässt dir kochen und dir die Mythen und Märchen seines Volkes erzählen.

Dann gehst du vielleicht mal mit ihm zu seinen Landsleuten, wenn er sie trifft. Es würde mich wundern, wenn er nicht regelmäßig seine "Brüder und Schwestern" besucht und umgekehrt, wenn er nicht regelmäßig Besuch bekommt von seinen Freunden. Dann bleib dabei auch wenn du ihre Sprache erst mal nicht verstehst und erlebe, wie sie miteinander umgehen, wie sie reden und handeln. Er wird anders sein, wenn er unter seinen Landleuten ist, als wie wenn ihr zwei alleine seid. In seinem Land wird er nochmal anders sein. Und mit seiner Familie noch einmal anders.

Viel Glück.
Marlene
 
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  • #3
Sorry, Nachtrag:

ich vergaß, auf deine Frage ("Ticken Männer anderer Kulturen anders?") direkt zu antworten: JA!!! Natürlich. Dachtest du im Ernst, du findest einen afrikanischen Mann gleich wie einen deutschen? Wo doch ein Deutscher von einem anderen Deutschen sich so dermaßen unterscheiden kann...

Jede Kultur tickt anders. Deshalb sind sie ja so verschieden.

Worauf du dich einstellen musst? Auf viele Fragezeichen. Auf spannende Zeiten. Auf ignorante Unverschämtheiten seitens der Weißen. Auf Toleranz seitens der Weißen. Und auf beides seitens der Schwarzen. Auf viel Ungewöhnliches.

An welcher Stelle du ggf. toleranter sein musst? An jeder.

Lerne ihn, seine Familie, sein Volk und sein Land und damit seine Kultur ausgiebig kennen. Dann wirst du vieles wissen und verstehen, manches ahnen, etliches nie kapieren und insgesamt langsam begreifen, ob du dir eine verbindliche Beziehung mit ihm vorstellen kannst oder nicht.

Wie gesagt: viel Glück!
Marlene
 
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  • #4
afrika ist groß
wo genau aus afrika
[mod]
 
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  • #5
Die Fragen sind viel zu umfassend. Es gibt in vielen Städten Gruppen, in denen Frauen von Männern anderer als europäischer Herkunft sich zusammengetan haben und deine Fragen beantworten können. Nur anbei: "ein" Afrika gibt es nicht, vieles hängt davon ab, aus welcher sozial-ökonomischen Schicht er aus welcher Ethnie aus welcher geografischer Region welchen politischen Staates er kommt. Das müsste bei Afrikaner aber eigentlich klar sein. MfG, Amanda
 
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  • #6
Fragestellerin:
Er stammt aus Äthiopien, Konkreteres weiß ich noch nicht. Wir kennen uns noch nicht so lange. Aktuell beschäftigt mich, welchen Stellenwert eine Frau bzw eine feste Beziehung in seinem Leben hat. Offenbar haben wir verschiedene Ansichten, was regelmäßige Kommunikation (Fernbeziehung) anbelangt. Die Ursachen können sein, dass er kein wirkliches Interese an mir hat oder aber seinem Denken und Handeln andere Werte zu Grunde liegen...
Da ich von ihm fasziniert bin, will ich nicht zu schnell aufgeben.
 
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  • #7
#5
Mein Mann stammte von der wunderschönen Insel Sansibar / Ostafrika ab.Er was Journalist - gehobener Redakteur (Radio/Fernsehen) und Ingenieur (Studium in Europa absolviert). Seine Religion war der Islam. Ich bin katolisch und unsere gemeinsame Tochter evangelisch. Was kann man daraus erkennen: er war ein sehr toleranter und hochintelligenter Mensch, sehr loyal und niveauvoll. Er war ganz und gar ein Gentlemen. Ich lernte duch ihn die Geschichte seines Landes kennen. Wir verbrachten viele Stunden mit Diskussionen über wirtschaftliche und politische Situationen in der ganzen Welt. Wünsche wurden immer ausgesprochen und nach Möglichkeit gemeinsam realisiert. Unsere täglichen Begleiter waren Liebe, Vertrauen, Respekt und Dankbarkeit für soviel Glück. Ich war an seiner Seite 36 Jahre die glücklichste Frau d. Welt, verwöhnt und geliebt. Meine berufliche Karriere war nur mit seinem Verständnis und seiner Unterstützung möglich! Leider erkrankte er an akuter Leukämie und verstarb zweieinhalb Jahre später; seine letzten Worte waren: Mutti, ich liebe Dich.
Wenn ich hier lese, was sich alles "intellektuell", "gehoben", "elitär" bezeichnet - werde ich fast wütend. Männer zwischen 70-75, die eine 35-30 jährige Frau suchen. Männer, die eine sogenannte "gehobene" Stellung innehatten, aber nicht mal fähig sind, manchen Damen eine Antwort auf Ihre Anfrage zu geben. Männer, die beim ersten Treffen sofort in die "Kiste" springen wollen... Aber ich bin fest überzeugt, es gibt sicher auch in dieser guten Plattform einen Juwel, das gefunden werden möchte.
Wir sollten eins nicht vergessen: diese niveauvolle EP wurde errichtet, damit Menschen mit einander kommunizieren können, Menschen sich finden können, die sich vielleicht sonst nie begegnet wären. Was wir daraus machen, liegt in unserer Hand, in der Hand des Nutzers. Lasst uns respektvoll und niveauvoll miteinander umgehen. Viel Glück -Josefine
 
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  • #8
Ich habe letztes Jahr einen ägyptischen Arzt im Urlaub kennengelernt, der noch nie in Europa war.
Er glaubte doch tatsächlich, dass man Sex nur in einer Ehe haben darf. Und er ging davon aus, dass ich (37 Jahre jung) noch Jungfrau sei, da ich noch nie verheiratet war.
Seine Welt ist quasi zusammengebrochen als ich ihm sagte, dass in Europa (fast) keine Frau mehr in meinem Alter noch Jungfrau ist .............
Er verbrachte den Silvesterabend allein und völlig verstört in seinem Büro.
Danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.
 
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