Ich war auch eine Zeit lang sehr unsicher. Das kann einem ja immer mal passieren und manche bleiben es womöglich ihr ganzes Leben lang.
Gerade wir als Lebewesen, die zu höherem Denken und Abstraktion in der Lage sind, haben da natürlich zwei Herzen in der Brust, weil zum einen der Affe in uns Bäume ausreißen und sich auf die Brust klopfen will und man zum anderen aber einen mehr oder weniger verwirrten Philosophen im Ohr hat.
Ich war eine ganze Zeit lang enorm verunsichert, weil ich gerade große Erkenntnisse und Verwirrungen im Leben durchgemacht habe und das alles noch nicht verstanden hatte. Manchmal wächst einem die Erkenntnis über den Kopf oder man hat sie noch nicht gefunden. In beiden Fällen folgt eine Phase der Unsicherheit, die mit der Zeit leichter/ruhiger angegangen werden kann, wenn man das Gefühl dessen schon kennt und sich nicht in eine Sorgenspirale stürzt und Panik im Kopf erzeugt, was nur mit einem los sei...
War bei mir so schlimm, dass ich ständig versehentlich so unangenehme Situationen ausgelöst habe, dass in Unterhaltungen Sätze nur halb beendet wurden usw. Am besten vielleicht zu vergleichen mit der Situation, wenn einem Menschen auf der Straße entgegenkommen und man ständig in die gleiche Richtung versucht auszuweichen.
Das ist unangenehm, es sei denn man nimmt es mit Humor. Humor ist bei sowas sowieso immer gut. Und um bei der Metapher zu bleiben mit dem auf der Straße ausweichen:
Wenn man den Kopf/Körper immer leicht in eine Richtung neigt, denkt die Person, die einem entgegenkommt automatisch, dass man in diese Richtung gehen möchte und geht in die andere. Außer die Person ist selbst völlig verunsichert und dann fühlt diese sich vielleicht doof dabei.
Ich glaube was ich versuche zu sagen ist: Nicht in allen Lebenslagen ist es sinnvoll/wahr totale Sicherheit auszustrahlen. Oftmals kommt mir das auch idiotisch und affig vor, weil die Selbstkritik doch auch ein wichtiger Schritt zur Einsicht ist.
Allerdings denke ich, dass es für sehr viele Menschen unangenehm ist mit unsicheren Menschen zu interagieren, weil es sie an ihre eigene Unsicherheit erinnert und sie Angst haben "mit reingezogen zu werden". Diese Angst ist meiner Ansicht nach gar nicht mal unbegründet.
Ich weiß grad nicht, ob mein Text für irgendjemand von euch Sinn macht, aber ich bin mir da schon ziemlich sicher bei dem, was ich geschrieben habe. ;D