Ich möchte mich bei Euch allen sehr für eure Erklärungen, die Hilfe und das Gedanken machen, bedanken.
Ich konnte das alles vor Monaten nicht mehr lesen und mich dem stellen. Auf mich ist zu viel eingestürmt, das ich erstmal für mich einordnen musste.
Was Schnuppe78 geschrieben hat, ist völlig zutreffend. Ich bin die Erstgeborene, sie war noch relativ jung (20) und der Mann/ mein biologischer Vater war bereits verheiratet und hatte eine zweijährige Tochter. Er hatte meine Mutter irgendwie auch recht schnell verlassen. Wie und wann, das weiß ich nicht. Ich habe ihn nie kennengelernt. Ich denke, daraus ist eine Art Psychose entstanden, die ich irgendwie auslösen muss. Als ob sie die Wut, die sie auf den Mann hatte, auf mich projiziert. Dazu kommt eine kräftige Egomanie.
Was Anna1309 geschrieben hat, deckt sich völlig mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen mit ihr.
Ich habe mich nach diesem Erlebnis am meisten über mich selbst geärgert, dass ich mich wieder auf diesen Kontakt eingelassen habe. Aber zu meiner Schwester wollte ich schon gern Kontakt haben.
Und ich hatte die negativen Erlebnisse vergessen. Das ganze Thema war für mich nicht mehr so präsent. Ich hatte auch so eine Technik entwickelt, dass ich einen Rückzugsort habe, der nur mir zugänglich ist. Perfekt für mich. Dort finde ich Ruhe. Dort ist auch Wandschrank mit einer abschließbaren Tür. Darin sind in Schuhkartons meine schlimmen Erinnerungen verpackt. Ich kann so einen Karton öffnen, reinschauen, wieder schließen, zurücklegen und den Schrank wieder abschließen. Danach kann ich eine sanfte Dusche nehmen und das negative abspülen. Zum Ausruhen steht da ein gemütliches Sofa mit eine indisch anmutenden Decke. Das hatte mir immer sehr geholfen. Lange Zeit konnte ich mich gar nicht erinnern, aber es gab Trigger z.b. Gerüche, die etwas ausgelöst haben, das ich mir nicht erklären könnte.
Also ich fand, dass ich das alles gut im Griff hatte. An meiner Schwester liegt mir sehr. Sie leidet auf andere Art als ich, obwohl sie das Goldkind ist.
Was mich so erschüttert hat, dass aus dem wohlsortierten Schrank plötzlich alle Kartons rausgefallen sind und offen rumlagen, um in der bildhaften Sprache zu bleiben. Es hat bei mir bewirkt, dass sich meine Muskulatur verhärtet hat und ich nicht mehr laufen konnte. Wie eine Schockstarre.
Das hat mir sehr deutlich gezeigt, dass ich mich von der Mutter sehr fern halten muss. Sie ist extrem und es wirkt bei mir extrem.
Ich habe den Kontakt nicht abgebrochen, aber sehr reduziert. Wir telefonieren höchstens alle 6 Wochen mal für 5 Minuten.
Den Kontakt zu meiner Schwester habe ich auch etwas eingeschränkt. Aber an ihrem Leben möchte ich gern Anteil nehmen. Und hier lesen konnte ich auch wieder.