• #1

Trennen oder weiter um die Beziehung kämpfen?

Liebe Community,

ich hatte schon einmal die Frage gestellt, ob verlorengegangene Gefühle wiederkommen können. Jetzt wollte ich euch mal erzählen, wie der Stand ist und um weitere Meinungen dazu bitten.

Nach einer erst nochmal sehr schwierigen Phase bis etwa Jahresanfang haben mein Mann und ich uns nochmal richtig zusammengerauft und es lief eine Zeitlang tatsächlich gut, sodass ich dachte, wir hätten das Ruder glücklicherweise doch nochmal rumgerissen. Aber leider war es dann doch nicht so einfach. Ohne einen besonderen Anlass schlichen sich - erst ganz leise, dann mit mehr Nachdruck - Zweifel ein und plötzlich stand ich wieder genau da, wo ich im Herbst schon mal stand. In der Folge haben wir noch intensiver an uns und der Beziehung gearbeitet, aber je mehr ich es wollte und je mehr er sich bemüht hat, umso schlechter habe ich mich gefühlt und mich immer weiter zurückgezogen. Die letzten Wochen gab es ein ständiges Auf und Ab an Gefühlen und Hin und Her zwischen Trennung oder weiter versuchen... Mir tut das alles furchtbar leid und ich hänge ja irgendwie auch an meinem Mann. Aber warum fühlt es sich dann jedesmal wieder falsch an, kurz nachdem ich in einem besonders emotionalen Moment einem weiteren Rettungsversuch zugestimmt habe? Außerdem finde ich seine ständigen Bemühungen und Versuche, mich irgendwie zurückzugewinnen, eher anstrengend und manchmal leider sogar fast nervig, obwohl ich sie sehr zu schätzen weiß, weil ich mir ganz sicher bin, dass er es wirklich aus Liebe tut.

Mich würde jetzt interessieren, was für einen Eindruck die Geschichte auf euch macht. Natürlich könnt ihr mir keine Entscheidung abnehmen, aber sagt mir doch bitte, wie ihr das - aus euren eigenen Erfahrungen heraus - seht.

Kann unsere Ehe überhaupt je wieder eine befriedigende Form annehmen nach dieser großen Krise? Oder wird da immer ein fader Beigeschmack bleiben? Denkt ihr, wir haben noch eine Chance? Meistens gehen meine Gedanken in die Richtung, dass ich die Beziehung eigentlich nicht mehr will. Aber wenn ich spüre, wie es mir zusetzt, zu sehen, wie er leidet, und darüber nachdenke, dass wir im Alltag doch immer ganz gut harmoniert haben, dann frage ich mich, ob ich mir nicht nur durch irgendwas (den "Anderen"? Freiheitsdrang? Was auch immer?) selber im Weg stehe und ihn womöglich doch noch liebe. Dann wäre eine Trennung natürlich ein riesengroßer Fehler! Andererseits neigt man ja auch gern dazu, vor lauter Angst vor den Folgen plötzlich nur noch die positiven Seiten zu sehen und das, was nicht passt, zu verdrängen. Dieses ewige Hin und Her macht mich noch wahnsinnig, aber ich komme zu keinem klaren Ergebnis…
 
  • #2
Nach einer erst nochmal sehr schwierigen Phase bis etwa Jahresanfang haben mein Mann und ich uns nochmal richtig zusammengerauft und es lief eine Zeitlang tatsächlich gut, sodass ich dachte, wir hätten das Ruder glücklicherweise doch nochmal rumgerissen. Aber leider war es dann doch nicht so einfach.
Ich halte von Ruder rumreisen nichts, denn wenn es passt, braucht man das nicht, du hast lediglich das schwere Beziehungsproblem sogar noch verstärkt verschoben, weil es so viel bequemer ist und dir den Mut dazu gefehlt hat diesen Trennungsschritt durchzuziehen!
mit mehr Nachdruck - Zweifel ein und plötzlich stand ich wieder genau da, wo ich im Herbst schon mal stand.
Für mich ist das nachvollziehbar, ist mir auch zu 99 % klar, dass das so kommen musste, da ich sehr viele solche Fälle kenne. Das Gefühl nimmt eben keine Rücksicht auf den Kopf!
aber je mehr ich es wollte und je mehr er sich bemüht hat, umso schlechter habe ich mich gefühlt und mich immer weiter zurückgezogen.
Klar, du hast dich gegen deine Gefühle verhalten.
Meistens gehen meine Gedanken in die Richtung, dass ich die Beziehung eigentlich nicht mehr will.
Das ist auch meine Meinung!
Du willst deine Beziehung nicht mehr und bleibst trotzdem!
Aber wenn ich spüre, wie es mir zusetzt, zu sehen, wie er leidet,
Das istd ein großer Fehler und nicht deine Aufgabe, es geht um dich, wie du leidest, und um deine kostbare Lebenszeit, wach endlich auf!
Dieses ewige Hin und Her macht mich noch wahnsinnig, aber ich komme zu keinem klaren Ergebnis…
Weil du nicht auf dein Bauchgefühl hörst!
 
  • #3
Du musst Dir einfach überlegen, ob es für Dich OK ist, allein zu sein. Vielleicht hast Du nach all der Zeit mit Mann und Familie sogar ein bisschen Sehnsucht danach. Fang doch erstmal mit einem kleinen Schritt an und fahr alleine in Urlaub. Da wirst Du dann ja merken, ob Du Deinen Mann vermisst oder nicht. Mach daraus kein Beziehungsdrama, fahr einfach nur mal alleine weg.

Ich erzähl Dir jetzt einmal eine schöne Geschichte von Eulen, die ich ganz lehrreich fand. Wie viele Vögel führen Eulen eine sogenannte Einehe, d.h. sie sind lebenslang mit demselben Partner liiert und haben mit ihm Jahr für Jahr Nachwuchs. Wenn der Nachwuchs alt genug ist, wird er aus dem Revier verjagt und sucht sich eigene Reviere. Dann schlafen die Eltern erst einmal eine Weile getrennt. Sie nähern sich aber irgendwann Stück für Stück aneinander an, bis sie wieder nebeneinander im Baum schlafen. So ist es vielleicht bei Euch auch. Ihr müsst Euch erstmal sammeln.
 
  • #4
Das finde ich von außen wirklich schwierig zu sagen; ich kenne Beziehungen, bei denen ein Neuanfang wieder geklappt hat. Aber jede Konstellation und Situation ist ja anders und nicht wirklich vergleichbar.

Was ich wichtiger finde: habt ihr ganz alleine an eurer Ehe gearbeitet oder hattet ihr da auch professionelle Unterstützung durch einen Eheberater bzw. Psychologen? Finde ich enorm wichtig. Eine neutrale Außenperspektive kann unglaublich hilfreich sein, wenn es darum geht, einen neuen Weg einzuschlagen - egal, in welche Richtung es dann weitergeht. Viel Glück!
 
  • #5
Jedes Mal, wenn ich mit meinem Ex heftig gestritten habe, kam mir der Gedanke "so, jetzt reicht es mir, ich gehe jetzt". Dies war verpufft, sobald ich mich beruhigt habe und ich dachte, ok, warum soll ich gehen. Aber eines Tages habe ich mich erschrocken ertappt, wie ich gedacht habe" so, jetzt gehe ich, warum soll ich bleiben". Das war der Anfang vom Ende. Es hat noch paar Jahre gedauert, bis ich bereit war zu gehen. Ich war sehr unschlüssig, weil ich auch an ihm hing. Dann habe ich mir vorgestellt, die nächsten fünf Jahren mit ihm zusammen zu sein. Da hat sich alles in mir zusammen gezogen "auf gar kein Fall ". Der Rest waren technische Details, wann und wie gehen. Hängen tat ich ihm noch lange nach der Trennung, aber der Wunsch zusammen zu bleiben war nicht mehr vorhanden.
 
  • #6
Das kann Dir hier sicher auch niemand sagen. Ich denke, wenn Du selber schon so seltsame Gefühle hast, bist Du mehr weg aus der Beziehung als drin. Vielleicht könnte eine Paartherapie mehr Klarheit bringen? Was denkst Du, wenn Du das liest...? Würdest Du das wollen?
 
  • #7
Deine Gefühle sind recht eindeutig. Wenn man es versucht hat und versucht hat, aber trotzdem nur noch genervt ist, sollte man gehen und einen Schlussstrich ziehen. Man kann leider nicht jede Beziehung retten und keine Liebe wiederbeleben, die nicht mehr da ist. Ich bin auch dafür, nicht zu schnell das Handtuch zu werfen. Aber bei dir hört es sich schon beim Lesen quälend an. Wahrscheinlich wäre eine saubere Trennung für euch beide langfristig besser.

W, 35
 
  • #8
Wie wäre es, wenn du bis ins kleinste Detail durchdenkst, was eine Trennung für Konsequenzen hinsichtlich deiner finanziellen Situation hätte?
- Würdest du mit Unterhalt und Teilzeit über die Runden kommen?
- was ist mit Haus&Garten - wird es verkauft, bleibt eine Partei dort wohnen, wer von beidem kann sich das leisten...
- wie steht es um deine Einkünfte im Alter
- würdest du das Risiko ertragen ggf. keinen festen Partner mehr zu finden und alleine zu bleiben?
Hast du dir Gedanken zu diesen existentiellen Punkten gemacht?
Es ist relativ leicht, sich in einer gesicherten Existenz wie du sie gerade lebst, den Kopf über fehlende Anziehung in einer Ehe zu zerbrechen. Dein Mann hat dafür wesentlich weniger Zeit, er muss in Vollzeit funktionieren und du hast letztlich großes Glück, dass er dich weiterhin finanziell mit trägt.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Selbstverständlich kann eine Ehe unerträglich werden, weil keine intime Verbindung mehr besteht. "Intim" im Sinne David Schnarchs, dem Meister der Sexualpsychologen. Und keinesfalls sollten finanzielle Abwägungen dazu führen, den Rest des Lebens eine Zweckgemeinschaft zu fristen. Dennoch wäre es für dich wichtig, die hard facts in den Blick zu nehmen und erst dann weißt du, ob du überhaupt den Mut für eine Trennung und evtl. Scheidung hättest.
In deinem alten Thread klingt übrigens durch, dass es deinem Mann gut tun würde, aus seiner alten Rolle herauszufinden. Es wäre doch auch denkbar, dass ihr die Rollen tauscht: Du arbeitest Vollzeit und er reduziert seine Stunden und nimmt sich seines vernachlässigten Körpers und Geistes an. Ermuntere deinen Mann neue Wege zu gehen und womöglich gewinnt er dann wieder an Attraktivität für dich.
 
  • #9
Hallo,

haben mein Mann und ich uns nochmal richtig zusammengerauft und es lief eine Zeitlang tatsächlich gut
Ich verstehe nicht, was mit "zusammenraufen" gemeint ist. Du hattest doch keine Liebes-Gefühle mehr für ihn.

Es ist als erstes wichtig zu wissen, warum diese Gefühle verloren gegangen sind und wann. Warum liebst du ihn nicht mehr?

So wie ich das mitbekommen habe, bist du 44 und seit du 17 Jahre alt bist, mit deinem Mann zusammen.
Das ist natürlich ein sehr früher Zeitpunkt für eine lange Beziehung.

Ich vermute....
a) du hast unerfüllte Sehnsüchte. Nämlich profan den, auch andere Erfahrungen zu machen mit Männern. Dich lockt das Unbekannte und Neue. Du möchtest das Kribbeln im Bauch nochmal spüren. Es geht auch um die sexuelle Komponente.
b) ihr habt euch unterschiedlich entwickelt. Bei dem anderen Mann (in den du kurzverliebt warst) hast du oberflächlich eventuell ein erwachseners Ich gesehen. Was auch daran liegen könnte, dass dir der andere unbekannt ist und dir dein Mann eben sehr bekannt ist.
Gibt es ein Verhalten an deinem Mann, welches dich ein erwachsenes Ich vermissen lässt. Die sogenannte "Augenhöhe"?
Blickst du herab?
Wenn ja, warum blickst du herab? Kannst du diese Einstellung ändern und deinem Mann mehr Respekt entgegenbringen. Seine Leistungen anerkennen in eurer Beziehung?

usw. usf.
Dein Fremdverlieben war ein Zeichen von Flucht aus der Beziehung.
Du musst dich den Konflikten stellen.
Deine Sichtweise solltest du genau überprüfen.
Dir fehlt die positive Sicht auf deinen Partner. Das kann man nicht spielen oder sich einreden. Da muss man sich mit seiner Sicht auseinandersetzen. Warum, wieso, weshalb. Was siehst du nicht mehr. Wofür bist du blind geworden. Denn du hast ihn ja auch mal geliebt.
 
  • #10
Ich kann mir vorstellen, du steigerst dich zu sehr rein, dass es ja auch unbedingt wieder eine supertolle Vorzeigeehe wird. Mach mal langsam, hab einfach Freude an den kleinen Gesten deines Mannes, in die du anfangs mal verliebt warst, gehe lieb mit ihm um und erwarte nichts. Dann schaust du in ein paar Monaten wieder, ob etwas zurückkommt.
Wenn du um die Ehe kämpfst, ist es schon zu verkrampft.
... je mehr ich es wollte und je mehr er sich bemüht hat, umso schlechter habe ich mich gefühlt und mich immer weiter zurückgezogen.
Einfach mal das Leben genießen, gehe deinen Hobbys nach, macht euch einen gemütlichen Couchabend ohne Erwartungen von Kuscheln oder Sex. Erwartungen jeglicher Art sind in eurem speziellen Fall wohl sehr hinderlich.
Den Tipp von allein in den Urlaub fahren unterschreibe ich auch, Abstand tut euch auch mal gut.
W35
 
  • #11
Hallo,
mein Vorredner haben schon recht, dass dir niemand einen klaren Tipp geben kann.
Kann es sein, dass die Abneigung daher kommt, weil sich dein Mann um dich bemüht? Es ist meist so, dass man eigentlich einen selbstbestimmten Partner will, der nicht alles macht, was man/Frau möchte.
Streitet ihr viel, fühlst du dich nicht gewertgeschätzt oder ist es die Eintönigkeit oder macht er zu viel "richtig"? (also alles was du von ihm möchtest) Es wäre gut zu wissen, was dich nicht zufrieden stellt.
Liebe Grüße, Diana
 
  • #12
Mich würde jetzt interessieren, was für einen Eindruck die Geschichte auf euch macht.

Du bzw ihr habt lediglich Angst vor dem Alleinesein, ggf auch Angst "was andere über die gescheiterte Ehe von Dir/Euch denken".

Du bist Mitte 40. Hättest Du diese Form der Beziehung auch mit Mitte 20 geführt? Oder hättest Du Dir damals nicht einfach einen wirklich passenden Partner gesucht, anstatt um eine de facto tote Beziehung zu kämpfen?

Aber wenn ich spüre, wie es mir zusetzt, zu sehen, wie er leidet

Der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist Du. Denke über diesen Satz nach. Er ist elementar wichtig, und überhaupt nicht egoistisch.

m, 40
 
  • #13
Liebe Mom, ich habe gerade erst deine Fragen entdeckt und finde es sehr interessant, wie viele Parallelen es zu meiner eigenen Situation gibt. Wie du in meinem Thread lesen kannst, ist bei mir die Entscheidung für eine Trennung schon gefallen, aber im Nachhinein habe ich Zweifel, ob es richtig war. Ich kann dir daher nur empfehlen, überlege dir diesen Schritt gut und mache ihn erst, wenn du dir ganz sicher bist. Hol dir, wenn nötig, von außen Hilfe für die Entscheidungsfindung. Ich werde das wahrscheinlich auch nochmal tun - zur Sicherheit.
Alles Gute für dich...
 
  • #14
Erstmal danke für eure Antworten…

@INSPIRATIONMASTER
Du bist immer sehr direkt und eigentlich schätze ich sowas, denn manchmal braucht man einfach einen Tritt in den Hintern, wenn man selber „vernagelt“ ist.
Aber es ist halt auch viel leichter, Ratschläge zu geben, wenn man von außen auf eine Situation draufschaut, als wenn man drinsteckt. Jeder braucht seine Zeit, bis er bereit ist, so einen großen Schritt durchzuführen und die muss man ihm auch zugestehen. Ein gutes Jahr finde ich dafür nicht zu lang. Es ist ja nicht so, dass hier Gewalt, ständige Streitereien oder ähnliches im Spiel sind, dann wäre die Sache natürlich ganz anders und deutlich einfacher. Ich habe aber meinen Mann ja noch gern und er ist im Grunde ein guter Kerl. Dein „bei so einem Mann“ muss ich deshalb deutlich zurückweisen. Aber du hast schon recht mit dem Bauchgefühl. Hoffnung hegt man halt trotzdem bis zuletzt…

@Kathyberlin
Schöne Geschichte mit den Eulen. Ich wünschte, es wäre bei uns Menschen auch so einfach…
Ja, das kann schon sein, dass ich mir ein bisschen wünsche, allein zu sein – unabhängig, selbstbestimmt, ohne immer auf irgendjemand Rücksicht nehmen zu müssen. Ich werde mal drüber nachdenken…

@susasi
Da mein Mann zu Anfang nicht wollte, bin ich irgendwann allein zu einer Beratung gegangen und war mehrfach dort. Die Tipps von dort habe ich versucht umzusetzen, aber das ist nur teilweise gelungen. Jetzt würde mein Mann sogar gemeinsam gehen wollen, aber ich weiß nicht, ob das noch Sinn macht. Die Vorstellung fühlt sich irgendwie falsch an…

@realwoman
So ähnlich wie dir geht es mir auch. Und dieses „Zusammenziehen“ kenne ich nur zu gut.

@Maremio
Ja, ich denke auch immer, dass ich schon zu weit weg bin. Deshalb kann ich vielleicht seine Bemühungen auch nicht mehr zulassen. Aber dann frage ich mich wieder, ob das vielleicht nur situationsbedingt ist. Irgendwie warte ich immer darauf, dass es „Klick“ macht bei mir und ich bereit bin für eine neue Annäherung, für Paartherapie etc., aber momentan hab ich eher eine innerliche Sperre dagegen.

@mokuyobi
Ich muss dir leider voll zustimmen. Aber wie schon geschrieben, hofft man halt immer und will es nicht wahrhaben, dass es einen nun selbst getroffen hat…
 
  • #15
@beeberlin
Glaub mir, ich habe im letzten Jahr mehr als einmal alles bis ins kleinste Detail durchdacht und auch durchgerechnet. Am Anfang war die Vorstellung furchtbar für mich, all das Gewohnte, die Familie, das sorglose Leben aufzugeben. Aber mittlerweile ist mir gar nicht mehr so wichtig, was danach kommt. Finanziell hätte ich keine Probleme und alles andere wird sich finden und fügen. Da bin ich zuversichtlich.
Rollen tauschen würde mein Mann glaube ich nicht, dafür ist ihm die Arbeit zu wichtig. Aber er hat jetzt einen Sport gefunden, der ihm Spaß macht und der ihn wieder ein bisschen „in Form“ bringt. Ich hoffe, auch für ihn selbst, dass er das durchhält…

@Schnuppe78
Ja, es gab eine ganze Reihe unerfüllte Sehnsüchte und Bedürfnisse. Ja, ich glaube auch, dass wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und ja, vielleicht spielt auch das Gefühl, in jungen Jahren was „verpasst“ zu haben und jetzt nachholen zu müssen, eine Rolle.
Ein besonderes Verhalten an meinem Mann, welches die „Augenhöhe“ vermissen lässt, fällt mir jetzt nicht ein, aber meine Kollegin meinte mal bzgl. Weiterentwickeln, „du hast ihn überholt“.

@Hammel
Eine supertolle Vorzeige-Ehe muss es gar nicht werden. Die gibt es vermutlich eh nicht. Mir würde schon reichen, wenn ich merken würde, es geht mal wieder langsam in die positive Richtung.

@D*ana
Wir streiten überhaupt nicht. Weder jetzt noch früher. Wenn, dann gab es immer nur mal kleine Meinungsverschiedenheiten.
Mein Mann war eigentlich immer selbstbestimmt. Mir alles Recht machen zu wollen, das tut er erst jetzt, weil er mir zeigen will, dass er mich liebt und mich nicht verlieren will. Es ist komisch. Vorher hat mich genervt, wenn er Dinge nicht gemacht hat, heute macht er sie und das nervt mich nun auch.

@gast_m
Angst spielt bestimmt eine große Rolle. Davor, was dann auf uns zukommt. Das Alleinsein, die zerbrochene Familie, die Dinge, die man immer gemeinsam gemacht hat und die dann wegfallen, was sagen die Eltern, Geschwister, Freunde usw.… Nein, vermutlich hätte ich vor 20 Jahren die Beziehung so nicht geführt. Vor 20 Jahren war sie aber ja auch noch nicht so und nach so langer Zeit wie hier tut man sich einfach schwer, etwas aufzugeben, was einen praktisch das ganze Leben lang begleitet hat.
Sprüche wie den von dir mag ich sehr und nehme ich mir auch zu Herzen, aber ich bin eben leider ein Mensch, der immer zuerst schaut, dass es seinen Lieben gutgeht, bevor er an sich denkt. Das mit der Selbstliebe muss noch ein bisschen vertiefen... ;-)

@Chispa
Wahrscheinlich geht es vielen Frauen in unserem Alter ähnlich. Eine ehem. Kollegin hat mir erst heute erzählt, dass sie genau so einen Fall im Freundeskreis hat. Da hat die Frau zwei Jahre gebraucht, bis sie sicher sagen konnte, dass die Trennung richtig war.
Unsicherheiten danach gehören vermutlich einfach dazu und ganz sicher ist man sich vielleicht nie, wenn man den Partner eigentlich gern hat...
 
  • #16
@Mom74 Dein Beitrag ist nun schon eine Weile her, mich würde interessieren wie die Geschichte ausgegangen ist? Habt ihr euch wieder gefunden, seid glücklich oder hat es ein Ende gefunden?
 
  • #17
@beeberlin
Glaub mir, ich habe im letzten Jahr mehr als einmal alles bis ins kleinste Detail durchdacht und auch durchgerechnet. Am Anfang war die Vorstellung furchtbar für mich, all das Gewohnte, die Familie, das sorglose Leben aufzugeben. Aber mittlerweile ist mir gar nicht mehr so wichtig, was danach kommt. Finanziell hätte ich keine Probleme und alles andere wird sich finden und fügen. Da bin ich zuversichtlich.
Rollen tauschen würde mein Mann glaube ich nicht, dafür ist ihm die Arbeit zu wichtig. Aber er hat jetzt einen Sport gefunden, der ihm Spaß macht und der ihn wieder ein bisschen „in Form“ bringt. Ich hoffe, auch für ihn selbst, dass er das durchhält…

@Schnuppe78
Ja, es gab eine ganze Reihe unerfüllte Sehnsüchte und Bedürfnisse. Ja, ich glaube auch, dass wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und ja, vielleicht spielt auch das Gefühl, in jungen Jahren was „verpasst“ zu haben und jetzt nachholen zu müssen, eine Rolle.
Ein besonderes Verhalten an meinem Mann, welches die „Augenhöhe“ vermissen lässt, fällt mir jetzt nicht ein, aber meine Kollegin meinte mal bzgl. Weiterentwickeln, „du hast ihn überholt“.



@gast_m
Angst spielt bestimmt eine große Rolle. Davor, was dann auf uns zukommt. Das Alleinsein, die zerbrochene Familie, die Dinge, die man immer gemeinsam gemacht hat und die dann wegfallen, was sagen die Eltern, Geschwister, Freunde usw.… Nein, vermutlich hätte ich vor 20 Jahren die Beziehung so nicht geführt. Vor 20 Jahren war sie aber ja auch noch nicht so und nach so langer Zeit wie hier tut man sich einfach schwer, etwas aufzugeben, was einen praktisch das ganze Leben lang begleitet hat.
Sprüche wie den von dir mag ich sehr und nehme ich mir auch zu Herzen, aber ich bin eben leider ein Mensch, der immer zuerst schaut, dass es seinen Lieben gutgeht, bevor er an sich denkt. Das mit der Selbstliebe muss noch ein bisschen vertiefen... ;-)

@Chispa
Wahrscheinlich geht es vielen Frauen in unserem Alter ähnlich. Eine ehem. Kollegin hat mir erst heute erzählt, dass sie genau so einen Fall im Freundeskreis hat. Da hat die Frau zwei Jahre gebraucht, bis sie sicher sagen konnte, dass die Trennung richtig war.
Unsicherheiten danach gehören vermutlich einfach dazu und ganz sicher ist man sich vielleicht nie, wenn man den Partner eigentlich gern hat...

Auch ich bin neugierig, wie es bei dir aussieht.. finde mich in vielem, was du geschrieben hast, wieder.
 
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