• #1

Trennung nach 18 Jahren. Komme nicht darüber weg.

Liebes Forum.
Trennung nach 18 gem. Jahren (er 38, ich 35) mit 2 Kids (3 u 5) ist nun 7 Mon her, und mir gehts wieder schlechter
Die Trennung erfolgte von jetzt auf gleich ohne Vorwarnung mit dem direktem Auszug und den Worten er habe keine Gefühle mehr für mich und wir hätten unterschiedliche Vorstellungen von Familienleben. Er zog den Ring aus packte seine Sachen und ging. Es riss mir den Boden unter den Füßen weg und war sehr traumatisch. Ich konnte es zuerst gar nicht verstehen und habe ihm eine Paartherapie vorgeschlagen. Doch für ihn war das alles schon zu spät. Er hat nie geredet, nicht mal auf den Tisch gehauen oder von seinen schwindenden Gefühlen zu mir gesprochen, so dass ich einen Warnschuss hätte hören können. Das lässt mir heute keine Ruhe weil ich denke, dass ich dann vielleicht noch hätte was verändern oder aufhalten können. Er ist in seiner Arbeit völlig aufgegangen, hat dort seine Bestätigung gefunden und immer weniger Zeit und Muße in uns investiert (abends nie vor 22uhr daheim). Der Höhepunkt erfolgte, als man ihm mitteilte, er sei unter den 25 besten MA weltweit ausgewählt, um speziell gefördert zu werden. Seither bekommt er Einzelcoachings, besucht Selbstfindungsseminare in völliger Abgeschiedenheit. Er machte eine extreme Persönlichkeitsveränderung durch. Nach 18 Jahren erkenne ich ihn nicht wieder. Zuhause war er nur abgeschlagen. Ich kämpfte weiter um seine Zeit für uns, verlor mich in den Kämpfen, verstrickte mich in Vorwürfe, die immer gemeiner wurden, weil ich es nicht verstehen konnte und wollte, dass er keine Zeit mit uns verbringt. Irgendwann gab ich es auf, weil es mich zu viel Kraft kostete. Das war dann auch das Ende der Gespräche. Im Nachhinein fallen mir 1000 Sit. ein, wo er sich mir gegenüber schon ätzend verhalten hat. Ich konnte mich in dieser Pos. schon längst selbst nicht mehr leiden, wie sollte er es dann noch können.
 
  • #2
Es kam danach nie mehr zu einer Aussprache. 2 Briefe die ich verschickt hatte, 1 nach 5 Wochen, 1 nach 5 Monaten, blieben unbeantw. u. unkommentiert. Kein Wort des Bedauerns, dass er nicht geredet hat und wir es nicht geschafft haben, kein danke, keine Wertschätzung für die Zeit die wir einmal glücklich waren. Es ist traurig. Heute empfinde ich Ungerechtigkeit. Ich war vorher nicht glücklich, weil er nie da war und ich alles alleine stemmen musste u bin es auch jetzt nicht. Ich habe Jahre um seine Zeit gekämpft. In diesem Kampf für mich und die Fam. habe ich mich verloren, verausgabt und gedemütigt. Und er hat mich verlassen weil er nicht glaubt dass ich mich verändern kann. Und am Ende lässt er mich sitzen und ich habe erst recht nicht das, was ich eigentlich haben wollte. Er ist nun Single, hat sich eine 50qm whg genommen. Er hat mich und die Kinder in meinen Augen im Stich gelassen (er holt die Kids alle 2 Wochen am WE, aber auch nur so wie er Zeit und Lust hat und fährt dann meist zu seinen Eltern). Ich plage mich wie immer aber nun endgültig mit den Sorgen des Alltags der Kinder und Kinderkrankheiten alleine rum, habe den ganzen Sommer Haus und Garten alleine versorgt, und mir eine Arbeit gesucht. Ich bin völlig ausgelaugt durch die Krankheiten schlechten Nächte kreisenden Gedanken und meine mich stets überrollenden Gefühle wie Wut, Trauer, Angst, Hoffnungslosigkeit. Für mich ist mein alter Mann gestorben.
 
  • #3
Ich habe uns eine 3 Zi Whg organisiert. Ich freue mich auf einen Neustart. Ich habe so viele pos. Erfahrungen in den letzten Mon. gemacht. Und ich bin auch der Überzeugung, dass die Trennung sein musste, um mich wach zu rütteln. Ich lebte auch nur noch in völliger Trance und Resignation, sah in vielem keinen Sinn mehr. Ich bin dennoch unglücklich, hätte gerne meine Familie wieder und vermisse meinen alten Mann. Wir könnten doch endlich reden. Auch wenn einige sagen, dass ich es ja dann auch nicht besser verdient habe. Die Hoffnung, dass alles wieder gut wird bleibt. Wenn nicht jetzt dann vielleicht in 1 Jahr? Ich hab Angst vor der Zukunft, dass er eine neue Partnerin haben wird, dass ich meinen Groll, meine Trauer u Verbitterung nie loslassen kann. Ich möchte mich verändern, für mich, stecke aber in meinen Gefühlen fest. Habt Ihr einen Rat für mich?
 
  • #4
Ja- Reiß dich zusammen.

Ja, du bist schuld an der Trennung, allerdings nur bedingt und vermutlich unwissentlich.
Er hat sich im/ durch den Job entwickelt und verändert.
Du jedoch… warst bisher nur die "Mutti".

Suche dir eine schöne Arbeit, schöne Hobbys, gehe unter Menschen. Liebe deine Kinder so, wie dich selbst.

Viel Erfolg
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #5
Die Trennung erfolgte von jetzt auf gleich ohne Vorwarnung mit dem direktem Auszug ...Ich war vorher nicht glücklich, weil er nie da war und ich alles alleine stemmen musste u bin es auch jetzt nicht. Ich habe Jahre um seine Zeit gekämpft.

Das passt nicht zusammen. So traurig die Situation für Dich sicher ist, es ist sicher fairer, einen klaren Schlussstrich zu ziehen, als irgendwann fremdzugehen.

Und er hat mich verlassen weil er nicht glaubt dass ich mich verändern kann. ... Für mich ist mein alter Mann gestorben.

Dann ist es Zeit für einen Neubeginn. Ohne den alten Mann, aber auch ohne Groll.
 
  • #6
Ach, Bella. Mein Mitgefühl, ich drücke dich.
Wie aus deinen Worten durchaus durchschimmert: Dass dein Mann weg ist, ist nicht nur ein Verlust, es ist auch eine Chance. Du fandest die letzten Jahre mit ihm nicht toll und hast dir selber nicht gefallen in der Rolle, in die du hineingestolpert bist.
Konzentriere dich auf deinen Neuanfang, auf den du dich ja freust. Du bist noch so jung, in deinem Leben wirst du noch sehr viele schöne Sachen erleben.

Frau 50
 
  • #7
Moin @Bella 2005 ,

es wird aus deinen Posts deutlich, dass du ihn noch liebst bzw. noch nicht über ihn weg bist. Bei ihm sieht das wohl ganz anders aus, er wird längst irgendwelche neuen Frauen am Start haben... ich würde mich nicht an die Hoffnung klammern, dass er irgendwann zur Besinnung kommt und reumütig zu euch zurückkehrt. Es ist eben so doof, wenn man selbst verlassen wird.... wenn du es gewesen wärst, würde er jetzt so dasitzen, während du mit einem Neuen dein Ding durchziehst und vielleicht im siebten Himmel schwebst.
Fies ist natürlich, dass ihn auch eure Kinder nur wenig bekümmern - dass er seinen Beruf über sie stellt. Das wirft ein sehr schlechtes Licht auf ihn als Menschen... und es ist natürlich dumm, dass du gerade mit deinen beiden Kids jetzt erst recht wenig Gelegenheit hast, auszugehen, Leute kennenzulernen...
Für eine neue Beziehung wärst du natürlich eine denkbar schlechte Kandidatin, es wäre für den "Neuen" extrem schwierig, in dein Herz zu kommen... aber wahrscheinlich denkst du darüber auch noch gar nicht nach?

manchmal
 
  • #8
Liebe FS
Nachdem du 18 Jahre in einer Beziehung warst, sind 7 Monate Trennungszeit vergleichsweise sehr kurz. Insbesondere, da alles so schnell und kühl vonstatten ging.
Ja, du bist schuld an der Trennung, allerdings nur bedingt und vermutlich unwissentlich.
Das sehe ich anders. Ein Partner, der nie vor 22h Zeit für mich und die Kinder hat, jahrelang abwesend ist und eines Tages einfach geht, nicht mal mehr auf Briefe antwortet.. das ist doch das Letzte! Was hätte die FS denn machen sollen? Von Luft und Lieblosigkeit leben und ewig dankbar sein, weil als Nebenprodukt seiner kompletten Selbstverwirklichung noch etwas mehr Geld fürs Haushaltbudget reinkommt? Bei einer Trennung haben sicher beide ihren Anteil. Aber die FS als die Schuldige hinzustellen, finde ich unfair.
Schau mal, liebe FS, auf der Plus-Seite hast du zwei süsse Kinder, einen Job, eine neue Wohnung und Chance auf einen Neustart in der Liebe und in der Beziehung zu dir. Das ist wohl das Wichtigste.
Ich hab Angst vor der Zukunft, dass er eine neue Partnerin haben wird, dass ich meinen Groll, meine Trauer u Verbitterung nie loslassen kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine andere bald ins Bild kommt, da bin ich ehrlich. Aber ob du deine negativen Gefühle loslassen kannst, hängt auch davon ab, ob du sie überhaupt erst einmal zulässt. Oder dich in Tagträumen von seiner Rückkehr verlierst und ein Märchen aufrecht erhalten willst. Es ist gut, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Du wurdest auf brutale Weise verlassen und hast jedes Recht, traurig und wütend zu sein. Glaub mir, du stehst das durch.
 
  • #9
Ich weiß ihr habt so recht. Komischerweise ist mir schon beim Schreiben aufgefallen dass ich mir das alte Leben gar nicht zurück wünsche, weil es so erschöpfend war. Und ich habe Gott sei dank auch die Phasen wo ich den A... in der Hose habe, mein Leben in die Hand zu nehmen. Aber leider gibt es eben auch noch die anderen. Die mich runter reißen und alles erschweren. Ich muss stark sein für meine Kinder und ich will es auch!
Und ja. Ich war nur noch "Mutti" bin anfangs aber auch sehr in meiner Rolle aufgegangen. Bis mich die endlosen schlaflosen Nächte sehr verändert haben. Wenn ich freie Zeit hatte, und das kam sehr selten vor, sehnte ich mich nur nach Ruhe und Schlaf. Das waren meine Grundbedürfnisse, die erst einmal befriedigt sein mussten bevor überhaupt etwas anderes gegangen wäre. Zeit zu zweit war sehr rar und auch diese Zeit sehnte ich mich nur nach Ruhe und Schlaf. Mit den Grundbedürfnissen einer Beziehung hat das natürlich nur wenig zu tun. Ich weiß auch nicht. Ich dachte damals, dass irgendwann eine bessere Zeit kommen wird. Doch noch während des Denkens hatten wir uns bereits verloren.
Die Hoffnung dass wir uns jedoch irgendwann wieder finden und neu verlieben stirbt jedoch zuletzt.

Mod: Bitte beachten Sie, dass mehrteilige Beiträge künftig nicht mehr veröffentlicht werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #10
Ich habe selbst erlebt, wie sich ein Paar unterschiedlich verändert hat...Das Paar als Studenten und als Berufseinsteiger und kein Paar mehr als Karriere und Kinder kamen.
Heute...ein paar Jahre weiter, weiss ich wann diese Risse kamen, die zu großen Gräben führten.

Ich war damals am Boden mit zwei kleinen Kindern und heute bin ich sehr froh, dass es diese Trennung gab.

Aber das dauert und 18 Jahre sind nicht in der kurzen Zeit zu " überwinden ".
Man muss durch alle Phasen des Liebeskummers. Und mit kleinen Kindern, wo sich rausgehen, ablenken etc seltener realisieren lässt, dauert es noch etwas länger.
Ich bin damals zu einem Therapeuten gegangen.
Ich wollte nicht alle 14 Tage meinen Freundinnen die Ohren voll heulen, weil ich sonst kaum Erwachsene sehe.
Einmal in der Woche bei jemandem auf den Schoss und ein paar Grenzen und Möglichkeiten bekommen, hat gut getan.
Denn im Job muss man funktionieren, bei den Kindern muss man liebevoll ruhig bleiben und ab 20h sitzt man alleine und kann nicht weg.
 
  • #11
Ich habe das Gefühl du bist für deinen Mann völlig unattraktiv geworden dadurch, dass du dich an ihn geklammert hattest und dass du vermutlich hauptsächlich auf die Mutter und Hausfraurolle fixiert warst d.h. weil du nichts anderes im Leben gesucht und gefunden hattest ausser deinen Mann und deine Kinder.

Ich denke in deiner Hausfrauen- und Mutterrolle konnte er dich nicht mehr auch als eine begehrenswerte Frau sehen. Du hast in gewisser Weise ein Teil deiner Persönlichkeit verloren und zwar in dem Sinne dass du deine eigenen Interessen, Wünsche und Bedürfnisse offensichtlich völlig vernachlässigt hattest. Vielleicht hättest du statt auf deinen Mann einzu reden, ihm Vorwürfe zu machen und zu kämpfen er möge doch früher nach Hause kommen und mehr Zeit mit euch als Familie verbringen, dich vielleicht für ein bestimmtes Hobby zu interessieren begonnen und dir einen Abend pro Woche frei nehmen und vielleicht einen Kurs besucht, dafür aber dem Mann die Kinderbetreuung überlassen. Das hätte dich auf dich selbst, auf deine Persönlichkeit und Interessen zurückgeworfen und du hättest Zufriedenheit und Ausgeglichenheig ausgestrahlt und vermutlich für deinen Mann wieder attraktiv gemacht, denn du wärest wie ausgewechselt.

Während er sich beruflich weiterentwickelte, bist du an Ort und Stelle stehen geblieben. Deine ständigen Vorwürfe und Unzufriedenheit haben ihn dazu getrieben später nach Hause zu kommen und wenig Zeit mit euch zu verbringen weil er sich dadurch selbst nicht mehr wohl gefühlt hatte.

Bei euch zu Hause entstand ein Teufelskreis: die Frau fühlt sich vom Mann zurück versetzt vernachlässigt, verlassen und mit der gesamten Familie und Verantwortung auf sich selbst alleine gestellt als wäre sie gar nicht verheiratet und statt der Mann zu sagen wie sie sich selbst fühlt dass sie sich einsam alleine und verlassen fühlt und ihn liebt und gerne mit dem Zweisamkeit geniessen möchte beginnt sieht der Mann massive Vorwürfe zu machen und vielleicht hat er auch Gegenvorwürfe gestartet oder aber - wie du geschrieben hast - sich schweigend innerlich zurückgezogen und war nicht mehr empfänglich für Argumente.

Je mehr du Vorwürfe gemacht hattest, weil du dich alleine und einsam fühltest, hattest du damit das Gegenteil erreicht von dem, was du dir wünschtest. Er blieb nicht der Liebende, sondern kündigte innerlich die Ehe.

Wer Vorwürfe erntet fühlt sich angegriffen und geht entweder auf Distanz oder Gegenangriff fühlt sich verletzt ist hilflos und machtlos und hat überhaupt keine Freude und keinen Wunsch für seine Familie und seine Frau etwas aus Liebe zu tun. Und wenn das nur Kleinigkeiten sind, die viel bedeuten: mal was Überraschungsblumen oder eine Schachtel Pralinen bringen oder zusammen ins Kino gehen.

Der Mann wird glaube ich auf dich zukommen und dir eine Erklärung liefern aber nur dann, wenn du dieses Trennungstrauma verarbeitet hast und aufhörst ihm hinterher zu rennen und ihn, um eine Erklärung zu bitten.
 
  • #12
Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Du machst sehr viel falsch!

1. Ein Ehemann, der selten vor 22 Uhr heimkommt, häh? Das kommt einem doch Spanisch vor. Es sind die Kleinigkeiten!
Selbstfindungskurse ständig irgendwo weit außerhalb? Noch nie gehört. Auch das ist eine Lüge!

2. Es tut dir nicht gut, wenn dein Ex-Partner alle 2 Wochen kommt und wie es ihm beliebt die Kinder abholt. Ich würde mir das verbieten lassen.

3. Raus aus der Resignation. Leb dein Leben wieder aktiv und greif alte Hobbys auf. Klingt banal, aber wirkt! Ein Partner ist nicht alles und nicht so wichtig, auch wenn man mit ihm 18 Jahre verbracht hat. Jeder Mensch ist austauschbar. Du musst ein bisschen mehr eigenständig werden! Du kannst ganz schnell was neues kennenlernen, wenn du aktiv wirst.

4. Auch du solltest irgendwelche Persönlichkeitskurse jetzt machen. Wie kommt es, dass ein Partner dir 1000 Kleinigkeiten unterstellen kann?
 
  • #13
Mmmmm, naja die Anzeichen waren ja schon da. Er ist immer länger weggeblieben und Du hast ihm Vorwürfe gemacht. Für mich klingt es so, als war da schon lange nichts mehr in Ordnung. Ihr habt euch außerdem auseinanderentwickelt. Er war der Star im Büro, hat nichts mehr für die Familie gemacht (außer natürlich Geld verdient), du warst zu Hause alleine mit den Kindern, hast nichts mehr für dich gemacht.

Ich spüre und verstehe deine Verzweiflung und Wut. Du kommst dir ungerecht behandelt vor, weil Du alles gegeben hast. Aber letztendlich kannst Du damit niemanden zwingen, bei dir zu bleiben, egal wie viel Mühe Du dir gibst. Im Gegenteil, Du hast dich vor ihm in den Staub geschmissen, gebettelt und gefleht und das hat ihn wahrscheinlich noch weiter weggetrieben. Natürlich ist es von ihm auch nicht in Ordnung, nie zu reden, dich mit den Kindern alleine zu lassen und dann abzuhauen. Aber er hat es getan, er ist auf einem Egotrip und letztendlich macht es DICH kaputt, wenn Du weiter darüber nachdenkst, wütend auf ihn bist und dir Vorwürfe machst.

So. Jetzt erstmal tief durchatmen. Ihr seid sehr früh zusammen gekommen. Vielleicht kannst Du das alles jetzt als Neustart sehen und endlich machen, was DIR gefällt (und natürlich den Kindern). Vor allem hör auf es allen recht machen zu wollen, um dadurch Liebe zu erhalten. Du hast gekämpft und ihn verloren, dafür aber ein Leben zurückgewonnen, indem Du nicht ständig um seine Aufmerksamkeit buhlen musst.

Ich habe uns eine 3 Zi Whg organisiert. Ich freue mich auf einen Neustart.
Das ist doch ein guter Anfang und beweist, dass Du eigentlich eine starke Frau bist, die es nicht nötig hat, um die Liebe eines desinteressierten Mannes zu flehen. Du bist außerdem eine gute Mutter und hast deine Kinder nicht im Stich gelassen. Du arbeitest jetzt wieder. Das ist auch toll. Ich denke, dass er dir und den Kindern Unterhalt zahlt. Verwende das Geld doch teilweise für eine Haushaltshilfe, damit Du dich mal mit Freundinnen treffen kannst. Vielleicht kannst Du auch in die Nähe deiner Eltern ziehen, damit sie dir ein wenig unter die Arme greifen. Gehe in eine Tanzgruppe oder gar zum Therapeuten, falls Du es gar nicht alleine schaffst, aus dem Tief zu kommen. Dann regle alles mit einem Anwalt, damit ihr eine feste Regelung bezüglich der Kinder habt, so dass er sie nicht nur sporadisch irgendwann mal abholt.

Die Hoffnung, dass alles wieder gut wird bleibt. Wenn nicht jetzt dann vielleicht in 1 Jahr?

Ist dafür nicht schon zu viel böses Blut geflossen? Bist Du nicht zu enttäuscht, dass er euch alleine ließ und nicht mehr reden will? Ich denke, durch diese Hoffnung bleibst Du in der Abwärtsspirale, anstatt anzufangen, dein eigenes Leben zu leben. Denke auch daran:

Im Nachhinein fallen mir 1000 Sit. ein, wo er sich mir gegenüber schon ätzend verhalten hat.
 
  • #14
Eigentlich sollte es doch ganz leicht sein, eine Beziehung hinter sich zu lassen, die offenbar beide Partner nicht glücklich gemacht hat. Dein (Ex)Mann kann das wohl ganz gut, woran hängt es denn bei Dir?

Wenn Beziehungen scheitern ist es sinnlos nach "Schuldigen" zu fahnden. Jeder Mensch kann selbst bei höchster Anstrengung nur die beste Version seiner selbst und damit niemals perfekt sein, und gerade bei langjährigen Beziehungen mit Kindern ist es wirklich eine Kunst, eine Beziehung zu führen, die beide Partner als gut empfinden.
Euch ist das - wie so vielen anderen Paaren auch - nicht gelungen.
Man selbst entwickelt sich im Laufe der Jahre, der Partner auch und sehr oft passt man dann einfach nicht mehr zusammen - sowas ist alltäglich, auch wenn es für Dich persönlich gerade eine Katastrophe ist.
Was nützt es, wenn man jetzt jede einzelne Konfliktsituation gedanklich seziert - es ist Geschichte.
Hake die Sache ab und schau' nach vorn.
 
  • #15
Wenn Beziehungen scheitern ist es sinnlos nach "Schuldigen" zu fahnden.

Sehr, sehr richtig!

Dennoch: Es ist Lebenszeit - von Euch beiden - und 18 Jahre sind eine lange Zeit. Damit will ich sagen, dass auch Trauer ihre angemessene Zeit braucht. Alles ging jetzt furchtbar schnell, nichts konnte sich entwickeln. Bzw. entwickelte sich schon was, aber nicht aus einem gemeinsamen Prozess, sondern vor allem bei ihm. Und du musst dich nun notgedrungen einrichten.

Wenn du es dir für dich einrichten kannst, würde ich dir raten, dir irgendwann noch einmal mit professioneller Begleitung die Zeit nehmen, dies alles zu reflektieren. Du warst 17, als ihr zusammenkamt... Nun bist du alleinerziehend mit zwei Kindern - noch immer eine junge Frau - aber mit der ersten großen Lebenslektion ein wenig allein gelassen. Damit dieses "Kapitel" dich nicht quält und belastet, damit dir neue Kraft zuwächst und du deinen Frieden machen kannst mit dem, was hinter liegt: Gib den Dingen die Zeit, die ihnen zusteht.
 
  • #16
Ja, das war alles sehr sehr krank. Und Du bist bzw. warst ein Teil davon, der das ganze Ding mitgetragen und erst hat so lange leben lassen. Und nun kommst Du da nicht raus. Schau mal ganz genau bei Dir nach, was bei Dir dazu beigetragen hat, in so kranken Verhältnissen zu leben.

Das Leben gibt Dir jetzt eine Chance auf einen Neuanfang. Du bist noch relativ sehr jung und scheinst soweit gesund zu sein. Das ist doch eine gute Ausgangsbasis. Daraus kann man doch was machen. Du hast schon einen Job und eine neue Wohnung. Vermutlich wirst Du für die Kinder gut Unterhalt bekommen.

Reiss Dich zusammen und hör auf zu jammern. Emotionen und Lebenseinstellungen haben auch was mit Selbstdisziplin zu tun. Es gibt genug, wofür Du dankbar sein kannst. Schau nur noch nach Dir und den Kindern. Eine Therapie würde ich Dir sehr ans Herz legen, denn wenn man sich an einen solchen Partner festbeisst, dann ist das mehr wie ungesund. Viel Glück.
 
  • #17
Liebe Bella, du warst erst 17, als du dich ihm anvertraut und dein halbes Leben mit ihm geteilt hast. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es dir den Boden unter den Füßen weggezogen hat und du in ein Gefühlschaos von Traurigkeit, Sehnsucht, Wut, Angst, Enttäuschung geraten bist. Gerade jetzt über Weihnachten kommt das ganze Durcheinander wahrscheinlich noch mal richtig hoch.

Deine Gefühle sind normal, sie müssen raus. Dieser Mann hat dir jahrelang nicht gut getan und du hast dich nicht rechtzeitig von ihm gelöst. Er erinnert mich an meine Sommerbekanntschaft, der hat auch so gleichgültig, schuldzuweisend über seine Exfreundinnen und die Mutter seines jüngsten Sohnes gesprochen, obwohl diese Frauen offensichtlich sehr an ihm gehangen, viel für die Beziehung getan und teilweise jahrelang auf Liebe und Verbindlichkeit gehofft hatten. Er hat sie nie verstanden, nur kurze Verliebtheit empfunden, kaum unterstützt und sich getrennt, sobald es nicht mehr in seinem pragmatischem Sinne ging oder seine Interessen zu kurz kamen. Er hatte auch sehr attraktive Eigenschaften, konnte ein guter Kumpel sein, aber Gefühle und tiefe Liebe waren einfach nicht sein Ding. Hast du schon mal was über "Gefühlsblindheit" oder Alexithymie gelesen? Vielleicht ist dein Noch- Mann ja so ein Kandidat. Auf jeden Fall ist er kein Verlust, wenn er die Familie so wenig unterstützt hat. Du wirst bezüglich eurer Kinder weiterhin Kontakt haben müssen. Wenn du da mit ihm auf einen Nenner kommen willst, dann nur auf sachlicher Ebene und mit gesundem Egoismus.

Ich bin sicher, dass du eine sehr schöne Zeit erleben wirst, wenn du dich erstmal aus dieser ungleichen Beziehung und emotionalen Abhängigkeit gelöst und auf eigene Füße gestellt hast. Wichtig ist, dass du nicht nochmal den gleichen Fehler machst und dich auf einen unverbindlichen, gefühlsarmen Mann einlässt. Ich wünsche dir, dass du eines Tages eine Beziehung erlebst, in der Liebe, Füreinander da sein, emotionale Nähe ganz selbstverständlich sind. Das wird Zeit brauchen, aber es lohnt sich.
 
  • #18
Nein, man ist nicht an allem schuld, was einem passiert. Dieser Spruch, dass immer zwei dazu gehören, wenn eine Beziehung scheitert, ist primitivste Küchenpsychologie, ganz im Trend der Zeit. Denn wir leben in einer Zeit, in der das Opfer prinzipiell selbst schuld an allem ist. Und mit Häme fällt man über diejenigen her, die z.T. Schlimmes durchmachen.
Aber hier gebe ich ausnahmsweise noreia recht. Letzten Endes geht es nicht darum, ob Du 'mitschuldig' bist oder durch den Egoismus Deines Partners jetzt in dieser traurigen Stiuation bist. Versuche trotz allem nach vorne zu blicken, nimm Hilfe in Anspruch und gib Dir Zeit. Es wird dauern, aber es wird besser werden. Und auch das: gesteh Dir Phasen der Trauer und des Schmerzes ein. Alles Gute!
 
  • #19
Ich danke euch sehr für den Beistand. Ich merke selbst, dass mich die Hoffnung blockiert. In meinem Kopf will sich einfach noch nicht arrangieren, dass wir es nicht hätten besser machen können. Und der Gedanke daran, dass man jetzt wo man seine eigenen Fehler erkannt und hinreichend reflektiert hat, auch einiges anders und besser machen könnte, lässt mich nicht los. Ich sehe meine verquere Mutterrolle und bin mir sehr wohl bewusst, dass ich selbst viel mehr daraus hätte machen können. Ich weiß, zu dem Wollen gehören zwei, und ich weiß, dass womöglich auch sehr viel kaputt gegangen ist. Dennoch siegt zur Zeit noch der Wunsch, dass wir irgendwann im Leben eine zweite Chance erhalten, uns aussprechen und dann wieder sehen, was wir aneinander hatten. Von seiner Mutter weiß ich, dass er jegliches darüber reden zur Zeit blockiert, er alles verdrängt und auch er nicht glücklich mit der Situation ist. Die Frage liegt dann für mich nahe: Muss man alles hinschmeißen oder lohnt sich nicht auch noch einmal darum zu kämpfen?! Jetzt wo wir beide klarer sehen, was schief gelaufen ist?! (Wobei der Kampfwille nicht nur von meiner Seite kommen muss, das ist mir klar!) Ich weiß, dass ich mich nun komplett auf mich besinnen sollte. Und ich werde alles versuchen. Ich danke Euch
 
  • #20
Genz ehrlich, wenn jemand so konsequent und ohne Vorwarnung abhaken kann, dann meist, weil ein neuer Partner im Spiel ist, und offenbar hat er nicht den Anstand, Dir das zu sagen. Du hast keine Schuld an dem Ausgang, und warum solltest Du Dich ändern, wie Du in Deinem ersten Post schreibst? Hat nicht jeder Mensch das Recht, so geliebt zu werden, wie er ist?

Es gibt unzählige Romane, die Deine Geschichte abhandeln. Die Geschichte einer Frau, die sich für einen Partner aufgibt und dann einfach mal so eben verlassen wird. Das ist sehr bitter und gemein, aber ehrlich: Sei froh, dass das Leiden ein Ende hat. Du hättest die Sache selbst beenden sollen anstatt sitzengelassen zu werden, das ist die einzige schlecht gelaufene Feinheit an diesem Szenario. Aber letztlich spielt das keine Rolle.

Was bedeutet das nun alles für Dich: Erst einmal lass Dir sagen, dass 7 Monate nach der Trennung nach einer so langen Beziehungszeit NICHTS sind. Es ist gut möglich, dass Du 3, 4, 5 Jahre brauchen wirst, bis Du wieder OK bist. Du wirst nie wieder so sein wie früher. Aber in der Entwicklung, die Du durchmachen wirst, wird eine Menge neuer Kraft stecken. Innerhalb der Erholungszeit wird es Dir schrittweise immer besser gehen. Die Rückfälle, in denen Du Dich elend fühlst, werden seltener werden. Du wirst wieder Freude am Leben haben, wirst neue Partner und Freundschaften finden. Du wirst Deinen Weg gehen. Irgendwann wirst Du zurückblicken und Deinem Mann sogar DANKBAR sein, dass er Dir Dein Leben zurückgegeben hat. So, wie manche Leute im Nachhinein dankbar dafür sind, dass sie aus dem Job gekündigt wurden, weil ihnen das einen neuen Weg geöffnet hat.

Generell rate ich Dir, Dich in Psychotherapie zu begeben. Dies wird Dir helfen, die Situation schneller zu verarbeiten und daraus Rückschlüsse für Dein künftiges Leben zu ziehen. Denn Du willst ja nicht denselben Fehler wieder tun, oder?

Was Deine Hoffnung auf eine zweite Chance betrifft: Die wirst Du mit jemandem anders haben. Mit jemandem, mit dem Du viel glücklicher sein wirst als mit Deinem Ex. Vielleicht wirst Du sogar eine dritte, vierte und fünfte Chance haben. Du darfst von nun an wieder wild und gefährlich leben! Wer weiß, wie neidisch Dein Ex deshalb noch sein wird. Mit 35 steht Dir die ganze Welt offen. Schau Dir mal die Posts anderer Frauen an. Viele müssen mit Mitte 50 neu anfangen. Und auch das ist möglich!
 
Top