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  • #1

Trennung ohne ersichtlichen Grund - ich verstehe es nicht

Hallo zusammen,

ich bin gerade völlig am Boden zerstört. Mein Freund (39) hat nach 8 Monaten Beziehung von heute auf morgen mit mir (33) Schluss gemacht. Im Oktober waren wir noch gemeinsam für 14 Tage in Urlaub. Die Aktivität bezüglich Urlaub ging von ihm aus. Im Urlaub gab es keinen Streit und nichts. Es ist nichts vorgefallen. Und es war auch nicht unser erster Urlaub, so dass es nicht so war, dass er plötzlich neue Seiten an mir entdeckt hätte. Deswegen verstehe ich es ja nicht. Ein andere Frau ist auch nicht im Spiel, da bin ich mir sehr sicher.

Seine Begründung war, dass er gemerkt hat, dass er keine Gefühle für mich hat bzw.auch nie hatte und dass es nicht reicht. Auf einmalige Nachfrage meinerseits sagte er ganz bestimmt, dass er keine anderen Gründe bzw. an mir überhaupt nichts auszusetzen hätte. Ich sei einfach zu nett.

Gut, soweit ist das zwar unglaublich hart und schmerzhaft, aber eine klare Ansage, die ich akzeptieren werde. Gemeinsamen Freunden und Bekannten hat er sich aber in der ganzen Zeit und auch erst noch vor Kurzem gegenüber so geäußert, dass er total glücklich mit mir ist, dass er angekommen sei und sogar Äußerungen über Pläne bezüglich mit mir Zusammenziehen gemacht. Das geht für mich nicht zusammen. Frage an die Männerwelt: wenns einfach nicht passt oder die Frau es einfach für Euch ist - merkt man das denn nicht schon nach wenigen Wochen? Braucht ein erwachsener Mann dafür wirklich solange? Und kann es sein, dass Gefühle plötzlich grundlos kippen? Oder lügt er mir was vor?

Ich weiß nur, dass er seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung ist. Den Grund hat er mir nicht erzählt, aber ich will den Grund auch nicht hierin suchen, das wäre mir zu einfach.

Kann mir jemand aus männlicher Sicht etwas Hilfreiches dazu schreiben?
 
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  • #2
Ich hatte auch mal so einen.... nach ziemlich genau 9 Monaten (wir waren da gerade 1 Woche zusammen gezogen) machte er plötzlich und ohne erkennbaren Grund Schluss, als ich wie vom Blitz getroffen total schockiert immer wieder nach dem Grund fragte, sagte er irgendwann "er liebe mich wahrscheinlich einfach nicht, so genau wisse er es auch nicht, wahrscheinlich habe er mich nie geliebt"... nach ein paar Tagen verhielt er sich wieder völlig anders, beteuerte seine Liebe, bettelte um meine Rückkehr/ Versöhnung.... und von da an hatten wir dieses Theater in regelmäßigen Abständen, jahrelang. Wenn es sowas ist, nimm ganz ganz ganz schnell Abstand und trenne dich. Das KANN Anzeichen einer sehr schweren psych. Erkrankung (z.B: Borderline) sein, bei der vor allem die Angehörigen der Betroffenen meist einem starken Leidensdruck ausgesetz sind.
 
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  • #3
Aus Frauensicht sag ich Dir einfach:
Zieh das Ding der Trennung durch und melde Dich nicht mehr! Sag ihm, du akzeptierst seine Entscheidung. Und dann lass ihn in Ruhe - keine SMS, kein "ich vermisse Dich" , kein Telefonat.
Spätestens nach 4 Wochen steht er wieder da! :)
Er hat Dich zu sicher, vielleicht fehlt ihm die Herausforderung!?
Und mit der anderen Frau... da wäre ich mir nicht so sicher!
 
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  • #4
Er erzählt Dir nicht, weshalb er sich (seit Jahren!) in psychotherapeutischer Behandlung befindet. Ohne Gewähr – Beziehungsangst und Angst vor Nähe. Dieser völlig unverständliche Rückzug meines Partners war Angst, dass sein Unvermögen erkannt wird. Ich war seine Traumfrau. Dennoch brauchte er plötzlich Abstand, zu viel Stress im Beruf. Weil ich das nicht verstehen konnte, habe ich ihn unter Druck gesetzt. Da haben plötzlich seine Gefühle nicht mehr ausgereicht. Ich sei eine tolle Frau und er werde wiederkommen, wenn er besser sortiert sei.

Ein beziehungsfähiger Mann weiß was er will. Er bleibt dran, erzählt bei Freunden, dass er glücklich ist und er lässt es Dich fühlen. Er macht keine Rückzieher und wenn, dann nicht aus heiterem Himmel. Die Divergenz der Aussagen gegenüber Freunden und Dir passt genau in’s Bild eines Mannes, auf den Du nicht bauen könntest. Es tut mir leid für Dich, aber mache nicht den Fehler, den ich gemacht habe. Ich habe ein Jahr meines Lebens in den Sand gesetzt, zwischen Hoffen und Bangen. Seine komm her und geh weg Spielchen mitgemacht. Das hätte ich mir sparen können. Du kannst ewig grübeln, ob er eine Andere hat oder Dein Mitgefühl braucht. Akzeptieren und verarbeiten, es gibt bessere Partner.
 
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  • #5
Hier nochmal die Fs

Vielen vielen Dank schon mal fuer eure Antworten. Ich habe mich seitdem nicht gemeldet, keine SMS und gar nichts. Ich will ja gar keinen Kontakt mehr, tut mir nicht gut. Danke fuer euren Zuspruch!!

Andere Frau hin oder her, wiegesagt, ich glaube es nicht, aber wissen natürlich nicht. Ausschließen kann man nichts. Aber der wird's auch nicht anders gehen.

Den Verdacht, borderline, hatte ich auch schon. Allerdings hat er eine sehr lange Beziehung mit 15 Jahren hinter sich. Mit angeblich viel streit und mehrfacher Trennung. Aber trotzdem lange. Spricht das denn nicht gegen borderline?

Danke euch schon mal
 
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  • #6
Liebe FS,

lies dir deine Frage noch mal durch. Wie kommst du darauf, dass es eine Trennung ohne ersichtlichen Grund ist?

Der Mann hat psychische Probleme. Das ist ein handfester Grund! Hier im Forum wurde schon geschrieben, dass man von Singles, die psychische Probleme haben, die Finger lassen soll. Du bist das beste Beispiel dafür, dass dieser Rat sehr sinnvoll ist.

Lass ihn in Ruhe, grüble nicht so viel, er kann aufgrund seiner psychischen Probleme, die auch nicht groß besser werden, keine verbindliche Beziehung eingehen. Das hat nichts mit dir zu tun, es würde jeder anderen Frau auch so gehen.

Alles Gute für dich!

w 50
 
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  • #7
Das Subsidiaritätsprinzip heißt zuerst mal nach dem geringstmöglichen Auslöser suchen.
Das Subsidiaritätsprinzip gilt auch in privaten Beziehungen.
1) kann sein, dass ihm jetzt gerade die Verliebtheitsbrille von der Nase gefallen ist. Zeitrahmen passt, auch der vorgehende gemeinsame Urlaub mit viel Gemeinsamkeit !
2) Kann sein, dass er bei dir FS große Angst vor Nähe spürt und sich deshalb so abrupt zurückzieht.
3) Kann sein, dass es eine Veränderung in seinem Leben - äußerlich - z.B. Berufsstress oder Erkrankung in der Familie / Freundeskreis gegeben hat auf die er so reagiert
4) Kann sein, dass er eine psychiche Erkrankung hat die sich jetzt so manifestiert. An Borderline denke ich explizit nicht, da diese von Unbeständigkeit gekennzeichnet ist - also einem ständigen Auf /Ab - Beziehung mit größtmöglicher Nähe - absolute kalte Distanz, Trennungen und Versöhnungen in "Minutentakt"

Du wirst den wahren Grund nicht herausfinden -aber du hast die für dich richtige Entscheidung getroffen. Grüsse W
 
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  • #8
Du wirst den wahren Grund nicht herausfinden -aber du hast die für dich richtige Entscheidung getroffen. Grüsse W

Liebe FS,

ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, mir ging es auch mal so. Bis mir jemand kluges sagte, es bringt nichts zu grübeln, warum und weshalb. Das kostet nur meine wertvolle Lebensenergie. Dieser Mensch ist zu einer normalen Beziehung aufgrund seiner psychischen Erkrankrung nicht fähig. Du hast also nichts falsch gemacht, du bist nicht schuld, du hast einfach nur Pech gehabt, bzw. warst unwissend, wie solche Menschen ticken, wenn sie psychisch krank sind.

Nachdem man mir das gesagt hatte, wurde ich innerlich ruhiger, es brauchte noch einige Zeit, ich las einige Bücher zu diesem Thema und dann wurde ich klar, dass ich diesen Menschen nur getroffen hatte, um was fürs Leben und für mich zu lernen. Nämlich, dass man beim Kennenlernen genau hinschauen muss.

Unsere Gesellschaft ist krank, daher sind auch viele Menschen psychisch krank und damit kaum beziehungsfähig. Die wenigen guten und stabilen, verbindlichen, halbwegs attraktive Männer sind schnell weg vom Single-Markt bzw. sie landen kaum darauf.

Das ist die Realität. Nutze die Zeit des Liebeskummer, um in dich zu gehen, an dir zu arbeiten, treibe Sport, mach dich hübsch, wenn der Frühling kommt gehst dir besser, du bist viel klüger als heute und siehst die Welt und die Männer mit einem neuen und realistischen Auge. Mit viel Glück läuft dir dann auch ein "guter" Mann über den Weg, der dich toll findet und was verbindliches will.

w 50
 
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  • #9
Hallo liebe FS

genau das gleiche ist mir auch gerade passiert.

Ich habe mich danach intensiv mit dem Thema Bindungsangst befasst. Das hat mir unheimlich geholfen, die Situation zu verstehen.

Bei uns hat die "Beziehung" nach ein paar schönen Monaten gerade angefangen verbindlich zu werden. Er hat dann die Flucht ergriffen und hat dann einfach so das ganze beendet. Auch wir haben uns super verstanden und eine wunderschöne Zeit zusammen verbracht.

Vielleicht hat auch Dein Mann noch Wunden aus der Vergangenheit nicht richtig verarbeitet? Dann ist es ihm auf einmal zu viel bzw. zu eng geworden.

Im Moment haben wir noch sporadisch Kontakt. Die Zeit nutze ich im Moment ganz intensiv für mich selber. Das hilft mir einigermaßen darüber hinweg zu kommen.

Wer weiß wozu das Ganze gut ist? Vielleicht hat rückblickend alles seinen Sinn?

Vielleicht meldet er sich auch noch einmal bei Dir? Dann bekommst Du vielleicht noch die Gelegenheit, über die Trennungsgründe zu sprechen. Vielleicht kennt er die Gründe auch selber gar nicht und er hat einfach unüberlegt und impulsiv gehandelt.

Alles Gute für Dich, w 45
 
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  • #10
Liebe #7, hier nochmal die FS,

vielen lieben Dank für Deine ehrlichen Worte. Ich denke hier in eine ähnliche Richtung, die Du mir mit Deiner Nachricht nur nochmal bestätigst. ABER - ich frage mich dabei, wieso dann vor mir eine so lange Beziehung eben schon möglich war, wenn er denn psychisch krank und beziehungsfähig sein soll.

Den wirklichen Trennungsgrund hat er mir auch nie genannt. Es reichte von Auseinanderleben bis hin zu, dass sie nicht wußte, was sie will. Erschien mir alles irgendwie vorgeschoben.

Und er trauert ihr wohl immer noch nach, obwohl es laut ihm vorbei ist und keinen Sinn mehr machen würde. Alles paradox oder?

LG
 
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  • #11
Dieser Mensch ist zu einer normalen Beziehung aufgrund seiner psychischen Erkrankrung nicht fähig. Du hast also nichts falsch gemacht, du bist nicht schuld, du hast einfach nur Pech gehabt, bzw. warst unwissend, wie solche Menschen ticken, wenn sie psychisch krank sind.

@7: Na klar, jeder Mensch, der irrational handelt ist gleich psychisch krank. Diese Diagnose kannst du natürlich einfach so locker aus ein paar Zeilen Text der Fragestellerin herauslesen und über das Internet stellen, ohne genaueres über den Menschen zu wissen und ohne ihn je persönlich getroffen zu haben. Solche Hobbypsychologen die ihre Pseudo-Weisheiten zur Schau stellen gibt es im Internet zuhauf...

@FS: Ich würde dir raten, solche Ratschläge wie von Gast 7 zu ignorieren. Keiner hier in diesem Forum kann Aussagen über den Geisteszustand deines Ex-Freundes treffen und die Tatsache, dass ihr lange ein Paar wird spricht ja genau dagegen, dass dein Ex-Freund beziehungsunfähig sein soll.

Für mich klingt das Verhalten deines Freundes eher wie Midlife-Crisis: Er hat Angst etwas zu verpassen und will jetzt noch einmal ungebunden die Sau rauslassen. Das ist – natürlich – nur eine Vermutung.
 
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  • #12
Such die Schuld nicht bei dir und der Grund für seinen plötzlichen Wandel liegt selbstverständlich in seiner psychischen Erkrankung, und nur da.
Mir ist vor einigen Wochen dasselbe mit meiner Freundin passiert. Sie sagte mir am Vortag der Trennung "Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen", "Du bist die Liebe meines Lebens" habe ich ständig zuhören bekommen. Von 100 auf 0 sozusagen. Hintergrund: sie hat nie Liebe von ihrem Vater bekommen, ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern, ihre Eltern haben noch Macht über sie, sie hatte ständig Männer verlassen. Sie hat kein Selbstwertgefühl, fühlt sich der Liebe nicht wert und musste sich von ihrem "Traummann" ( wie sie mich bei ihren Freundinnen genannt hat ) trennen. Liebe passt nicht in ihr Weltbild und der Mensch unterliegt dem Zwang seine Kindheitserlebnisse zu wiederholen. Als sie mir von ihrem Vater erzählte, wusste ich dass die Trennung nur noch eine Frage der Zeit ist. Solche Menschen und ich gehe mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass dein Freund dazugehört, haben den Zwang, sich von den Menschen zu trennen/fernzuhalten, die sie lieben, natürlich unter einem Vorwand, denn das Unterbewusstsein ist clever.
Als ich deine ersten Sätze las, hatte ich eine Vermutung. Als ich dann las, er ist seit Jahren in Psychotherapie, war mir klar in welches "Muster" er passt, ohne ihn zu kennen. Ja, es ist eindeutig!!
Das ist ein Massenphänomen in der Psychologie. Du wirst ihn nicht ändern können, dass hat ja noch nicht einmal über Jahre sein Therapeuth geschafft.
2 Bücher lege ich dir ans Herz, die dir helfen, so ein Verhalten zu erkennen/zu verstehen:
"Vergiftete Kindheit", Susan Forward oder praktischer und passend hier: Online-Dating-Hautnah" von Lukas Stern ( da taucht dieser Typus sehr oft auf, bloss in weiblicher Gestalt )
 
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  • #13
ich bin gerade völlig am Boden zerstört. Mein Freund (39) hat nach 8 Monaten Beziehung von heute auf morgen mit mir (33) Schluss gemacht.

Ich weiß nur, dass er seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung ist. Den Grund hat er mir nicht erzählt, aber ich will den Grund auch nicht hierin suchen, das wäre mir zu einfach.

Kann mir jemand aus männlicher Sicht etwas Hilfreiches dazu schreiben?

Mit jemandem, der seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung ist, baut man keine neue Beziehung auf, sondern lässt denjenigen erst mal seine vorhandenen Probleme lösen. Eine neue Beziehung bringt für den Erkrankten viel Unruhe, lenkt ihn von der Arbeit an seinen Themen ab und schafft noch mehr Probleme, weil man sich nicht kennt.

Was anderes ist es, wenn in einer langjährigen Beziehung plötzlich ein Partner erkrankt. Die beiden kennen sich und können sich stützen, haben eine gewachsene Basis.
 
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  • #14
Ich wurde von meiner Partnerin nach sehr glücklichen 5 Jahren per Telefongespräch entmüllt. Sie sagte mir keinen Grund, bat um Kontaktsperre und wünschte mir ein schönes Leben. Ich war sogar total in Ihre Familie integriert (Kinder, Eltern). Wir wohnten nur nicht zusammen da Sie das nicht konnte und wollte. Daher war mir schon bekannt das Sie Probleme mit dem Gleichgewicht von Nähe und Distanz hat. Auch Ihre passive Aggressivität war erkennbar aber aufgrund unserer räumlichen Trennung recht gut zu kompensieren. Kurz vor unserer Trennung sprach Sie sogar erstmals von Heiraten und Zusammen ziehen und das wir alles schaffen können und ich Sie beschützen muss!!! Tja und eine Woche später kam der Rundumschlag. Ich habe gehört das Sie sich danach die Haare gefärbt hat und eine neue Frisur hat.Totale Typ Veränderung. Die Frau die ich mal so liebte gibt es eigentlich gar nicht mehr, weder optisch noch charakterlich. Ich habe danach viel gelesen, Literatur zu Narzismus, Nähe & Distanz, Borderline oder passiver Aggressivität, die Symptome sind oft deckungsgleich. Sie hat mir während unserer Beziehung häufiger gesagt das Sie es mit Männern nie länger als 2 Jahre aushalten kann, dann schwinden Ihre Gefühle. Ich war mir sicher das ich Sie geknackt hatte und Sie dauerhaft mit einem Partner zusammen leben kann. Ich habe es auch nicht geschafft. Wir sind jetzt 5 Wochen getrennt und mir geht es relativ gut und zwar weil ich weiß das ich mir nichts vorzuwerfen habe. SIE wird nie eine dauerhafte Beziehung führen können, alles was nach mir kommt wird irgendwann auch vor die Wand fahren. Und auch der Stil, diese Entwertung meiner Person lässt mich kämpfen, mich nicht von Ihr runterziehen zu lassen sondern neue Ufer zu erreichen, auch damit ich nie wieder so verletzt werde. Ein zurück schauen ist unnötig und tut nur weh. Schütze Dich vor solchen Gedanken, es bringt nichts und bringt Dir diese Person nicht mehr zurück. Meine hat mich 5 Jahre idealisiert, deswegen war es wohl auch so schön, nun bin ich eine Stück Scheiße. Ich hab's akzeptiert. Viel Glück & Kraft
 
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  • #15
Liebe FS, ich bin die 6. Zu deiner Frage, wie es möglich sein konnte, dass der Mann eine so lange Beziehung - die vor dir - hatte eine kurze Anmerkung. Du weisst nur die Formgeschichte. Er war so und so lange verheiratet - kann sein in der ganzen Ehezeit hat das Ehepaar niemals miteinander geschlafen. Ganz bewußt krass gezeichnet - aber ob das eine mit Substanz gefüllte Ehe war, ob die beiden überhaupt ein Miteinander gehabt haben - das weisst du nicht. Kann sein sie war distanziert bis zum geht-nicht-mehr - und er fand das toll. Allein die äußerliche Tatsache, dass sie zusammen wohnten sagt gar nichts darüber aus, wie die Beziehung war!!!
Bleib bei dem was du weisst=
1) Du hast angefangen, für dich zu sorgen !
2) Du weisst, wie ihr beide zusammen wart oder was alles nicht geklappt hat !
3) Du musst nicht verstehen, warum er sich getrennt hat - aber du tust gut daran, diese Tatsache zu akzeptieren und ihm die "Schuld" dafür zuzuschrieben. Das ist "Seelenhygiene" - muss nicht wahr sein was du glaubst - es muss dir helfen !
Grüsse W
 
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  • #16
Liebes Forum,

Vielen Dank fuer eure zahlreichen und hilfreichen Beiträge. Das hat mir alles sehr geholfen.

An Nr. 8: die Worte, dass alles zu eng wurde, habe ich auch gehört, obwohl ich Null geklammert habe. Ich denke mir dazu nur, dass es absolut unfair und indiskutabel ist, dass man etwas neues beginnt, ohne wirklich frei zu sein. So jemand hat in ep noch nix verloren! Und genausowenig haben wir beide an den Typen was verloren. Kopf hoch und ich wuensche uns beiden mit etwas abstand im neuen Jahr, dass wir den richtigen finden.

An Nr. 6: danke dir, so wie er mir von der Beziehung erzählt hat, war es wohl schon 10 Jahre mehr eine WG und Reisebegleitung als keine richtige Beziehung mehr und Sex war wohl auch kaum noch. Du hast recht mit dem, was du schreibst. Die Dauer ist kein Indiz fuer Beziehungsfähigkeit.

Das gemeine ist nur - wieso erzählen diese Typen einem dann voll ueberzeugung,dass sie unbedingt Familie wollen?????? Ist das eine Masche oder belügen die sich selber???

Alles liebe fuer euch!

Die fs
 
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  • #17
Seine Begründung war, dass er gemerkt hat, dass er keine Gefühle für mich hat bzw.auch nie hatte und dass es nicht reicht.

Kann ich (m) verstehen. Ich war mit einer Frau zusammen, für die besondere Momente ebenfalls besondere Momente waren, ganz triviale Sachen wie ein Gewitter, eine Kerze in einer Kirche, eine schmale Mondsichel am Abendhimmel oder Rauhreif auf den Zweigen. Sie hat es beendet, weil sie glaubte, ich sei verheiratet. War ich aber nicht. Noch nicht einmal liiert. Nichts.

Irgendwann verliebte ich mich wieder, fühlte mich glücklich. Bis zu dem Tag, als ich mit der neuen Flamme beim Spazierengehen in ein Gewitter geriet - und merkte, daß sie an dem Wetterleuchten nichts, aber auch gar nichts faszinierte, im Gegenteil: ich mußte mir, da ich natürlich gerne stehen geblieben wäre, von ihr die Frage gefallen lassen, ob ich wohl ein bißchen spinne.

In diesem Moment wußte ich, daß ich die Frau nicht liebe und auch niemals werde lieben können.
 
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  • #18
Liebe FS,

auch mir ist was Ähnliches passiert und das Verhalten Deines Exfreunds erinnert mich in ganz vielen Punkten an meinen Exfreund. Auch mein Exfreund geht wohl zum Psychotherapeuten und ich kann mir mittlerweile gut vorstellen, warum.

Ich war zunächst völlig geschockt und habe die Welt nicht mehr verstanden. Gottseidank hatte/habe ich gute Freunde und Bekannte und konnte mich ausgiebig ausquatschen. Im Gespräch wurden mir dann die Augen geöffnet - der Mann hat ganz einfach Beziehungsangst. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, so z.B. aus Verletzungen aus der Vergangenheit, der Kindheit, einer oder DER früheren Beziehung kommen. Lies mal nach -ich habe meinen Ex hier in ganz vielen Dingen wiedererkannt: www.beziehungsangst-ueberwinden.de

Ganz typisch ist, dass die Jungs sich am Wohlsten fühlen, wenn es immer wieder Streit gibt, weil dadurch vermeintliche Nähe - wie z.B. an gemeinsamen Wochenenden oder noch schlimmer im Urlaub - zerstört wird und Beziehungen, umso perfekter sie laufen oder beginnen, werden ebenfalls als Bedrohung empfunden. Notfalls werden haarsträubende Gründe gesucht, die eigentlich gar keine sind, nur um etwas zum Nörgeln, Streiten usw zu haben und damit die als so erdrückend empfundene Nähe zu zerstören.

Dass ein erwachsener Mann nach fast einem Jahr Beziehung bemerkt ohne ersichtlichen Grund, Streit und wenns grad richtig gut lief urplötzlich bemerkt, dass die Gefühle nicht reichen/gereicht haben, ist nicht wirklich nachvollziehbar.

Entweder er war die ganze Zeit unehrlich und ihn hat was Gravierendes gestört, dass im Urlaub und der Zeit danach hochgekocht ist. Dann wäre das logisch. Dagegen sprechen aber in Deinem Fall die Äußerungen den Freunden gegenüber.

Oder aber er hat eine Andere - kann ich nicht beurteilen, wäre aber möglich: Viele Männer trennen sich in der Regel ungern, wenn nicht schon die nächste an der Ecke wartet. Ich betone: natürlich gibt es Ausnahmen!!

Oder es trifft die Beziehungsangst zu. Und DANN, DANN sei verdammt froh, dass ER Dir den Gefallen getan hat zu gehen und Dir nicht noch mehr Lebenszeit gestohlen hat!

Kopf hoch - es gibt auch noch die GUTEN, Du musst nur einen davon finden! Auch ich habe wieder jemand gefunden und seitdem weiß ich erst, was ich in der vorangegangen Beziehung alles vermisst habe...

W 37
 
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  • #19
Liebe FS

etwas dieser Art habe ich in diesem Jahr auch erlebt.
Es gab aber (weil ich hartnäckig blieb) eine Aussprache.
Er hatte dann einen Ausbruch und hat geweint und gesagt
er sie total überfordert "mit allem". Jobstress, Erfolgsdruck,
Krankheit (er musste eine langwierige Behandlung beginnen)
alte Eltern und seine Erwartung an sich selbst mir der superperfekte
Partner sein zu müssen.

Wir haben uns auf Zeit getrennt. Gelegentlich telefonieren wir.
Mir hat es sehr geholfen eine Aussprache gehabt zu haben
denn er hat mich in einem akuten Anfall mitten im Wochenende
aus seiner Wohnung geworfen. Er nimmt Tabletten, manchmal vergisst
er es aber auch. Mir hat das geholfen die Schuld nicht bei mir zu suchen
denn - wie du schreibst- es war erst alles so harmonisch und es gab keine
Warnzeichen dass er austicken würde.
 
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  • #20
Liebe FS, hier mein dritter Beitrag. Zur Frage, warum Typen mit Bindungsangst einem erzählen dass sie Familie wollen. Ich ergänze - warum die einen anhimmlen können, anbaggern, sehr romatisch sein können.

Tja - die wissen im akuten, rationalen Kopf nicht dass sie bindungsängstlich sind. Sie wissen von sich selbst nur dass sie ja so verzweifelt suchen, so viel tun - aber es klappt einfach nicht. Die lügen dich nicht an - die glauben ihren eigenen Lebenslügen.

Wenn ich der Typ bin, der bindungsängstlich ist und dies akzeptiere und dazu gehe, dann lasse ich das Kennenlernen sehr langsam angehen, dann informiere ich meine potentielle Partnerin darüber
(Ich weiss daß du nicht klammerst, aber ich bin innerlich so gestrickt, dass ich mich nach einem tollen Urlaub umklammert fühle. Ich hoffe, du kannst damit leben, dass ich lange Zeit auf der Zeitachse brauche, um ständige Nähe zu leben. Und - du bist mir wichtig.) so eine Information über sich selbst setzt a( Selbstvertrauen b) selbsterkenntnis c) die Fähigkeit auf einer Metaebene zu kommunizieren voraus. Schon bei a und b scheitern 99 % der echt bindungsängstlichen Typen.

Die Bindungsängstlichkeit ist natürlich eine Tochter der romantischen Ehe. Seitdem dieEhe keine Wirtschaftsunion und kein vertrag mehr ist - -in der allgemeinen Wahrnehmung - seitdem schwebt das Damoklesschwert "Du musst lieben und zwar bis zum Tode" über allem und dieses erschreckt die Bindungsängstlichen so sehr, dass sie nur noch Flucht denken - ohne Rücksicht auf andere und natürlich mit Selbstbeschädigung.

Die schlechte Nachricht zuerst - er hat dich nicht angelogen ( Wahrscheinlich hatte auch ein Lügendetektortest dies bewiesen) die gute Nachricht - er weiss nicht was er tut, also er wird sich - höchstwahrscheinlich - in diesem Leben nicht mehr ändern. Die beste Nachricht - du bist auf einem guten Weg.

Und - es kann jedem Menschen passieren an einen bindungsängstlichen Menschen zu geraten, der gerade dann wenn Nähe aufkommen könnte panisch wird und zu "E
- ntsorgungsaktionen" greift. Da stirbt gerne auch die Mutter - ggf. zum fünftenmal - oder sein Arzt hat ihm mitgeteilt dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist - oder er kann gerade nichts für eine Beziehung tun weil sein Beruf so stresst. Die Gründe - wenn überhaupt welche gesagt werden - sind endlos. Das Schlimme mit bindungsängstlichen Menschen ist - sie spüren irgendwo dass sie einen Defekt haben. Um dies zu kompensieren strahlen sie aus, dass sie Nähe suchen. Paradox klar - aber die Ausstrahlung kommt vom Bauch her ist nicht rational gewollt. W
 
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  • #21
Liebe "hier mein dritter Beitrag",

ja, wahrscheinlich ist das so, dass diese Menschen sich selber was vormachen. Den Satz, dass wir es hätten langsamer angehen lassen sollen (erster Sex nach fast 3 Monaten Beziehung!) habe ich auch gehört. Das Skurile an der Geschichte: ER hat das Tempo vorgegeben. Von IHM kam die Initiative für einen gemeinsamen Urlaub usw, nicht von mir. ER brachte das Thema Eltern kennenlernen auf und ER fing mit dem Thema Zusammenziehen an. Allerdings immer nur vage Andeutungen, riesen Euphorie seinerseits, Hoffnung machen und wenn es Ernst wurde wieder einen Rückzieher. Immer dann, wenn ich auf etwas eingestiegen bin. Die Initiative kam aber immer von ihm...Einzig kein Rückzieher beim Urlaub, aber wahrscheinlich nur, weil ER der U

Hab ich denn etwas falsch gemacht, weil ich ihm gezeigt habe, dass ich ihn sehr mag? Hätte ich mich noch mehr zurückhalten sollen? Mehr blocken sollen? Öfter nein sagen? Wäre es dann anders gekommen? Hätte es dann geklappt? Oder ist das Ganze mit dem Langsam Angehen lassen nur ein Vorwand?

Liebe Grüße

Die FS
 
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  • #22
Hab ich denn etwas falsch gemacht, weil ich ihm gezeigt habe, dass ich ihn sehr mag? Hätte ich mich noch mehr zurückhalten sollen? Mehr blocken sollen? Öfter nein sagen? Wäre es dann anders gekommen? Hätte es dann geklappt? Oder ist das Ganze mit dem Langsam Angehen lassen nur ein Vorwand?

Liebe Grüße

Die FS

Liebe FS, nein, du hättest nichts anderes besser machen können!!! Dieser Mann ist Beziehungsunfähig!!!!!

Warum suchst du die Schuld immer noch bei dir? Es ist hier so gut erklärt worden, warum diese Menschen so ticken. Du hattest keine Chance, egal wie du dich benommen hättest. Bitte realisiere das alles, lies dir die empfohlenen Bücher durch, die helfen wirklich, lass den Mann in Gedanken gehen.

Stellst du allerdings in einigen Wochen dir immer noch die gleichen Fragen, die du hier stellst, dann empfehle ich dir selber prof. Hilfe, denn dann bist du vielleicht Co-Abhängig.
 
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  • #23
ER hat das Tempo vorgegeben. Von IHM kam die Initiative...

Bei einem solchen Verhalten besteht üüüberhaupt kein Zweifel, daß derjenige eine feste Beziehung anstrebt. Auch wenn es nachher gerne heißt: das hast du dir nur eingebildet, ich war nie in dich verliebt etc. etc.

Wir sind doch nicht blöd. Wir merken doch, daß das gelogen ist. Gelogen sein muß.

Ich kenne es aus umgekehrter Perspektive: SIE wollte unbedingt mit mir verreisen, SIE konnte es kaum erwarten, mich zu sehen ... und dann, ganz plötzlich: tut mir leid, alles hätte so schön gepaßt, aber du bist kein Mann, in den ich mich verlieben kann.

Aber sie hatte sich doch in mich verliebt, sonst hätte sie ja wohl kaum Urlaub mit mir gebucht. Und ich merkte ihr ja sogar noch an, wie schwer ihr diese Worte fielen, am liebsten hätte sie geheult.

Nach Jahren kam ich dahinter, daß sich ihr Meinungsumschwung an einer einzigen Sache entzündet hatte, einem Satz von mir, der - wäre er so gemeint gewesen wie sie ihn aufgefaßt hatte - tatsächlich ein Schlag ins Gesicht gewesen wäre. Äußerlich hat sie es hinter plötzlichen Kopfschmerzen verborgen, innerlich aber hat sie sich in diesem Augenblick von mir verabschiedet.

Denk nach, liebe FS, vielleicht war es bei Euch ähnlich. Irgend ein Ereignis, das dem Mann sagte: mit dieser Frau geht es nicht, da ist etwas, das ich auf gar keinen Fall tolerieren kann. Es kann, wie gesagt, ein simples Mißverständnis gewesen sein, ein Satz den man anders auffassen kann als er gemeint war.
 
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  • #24
Hier wieder die FS,
@ # 21: mir ist klar, dass ich diese Gedanken streichen muss. Sie kamen auch nur aufgrund Deines Beitrags wieder auf. Ich bin sehr dünnhäutig seit dieser Geschichte.
@ # 22: das würde bei mir ja nur zutreffen, wenn die Vermutungen hier bezüglich Bindungsangst alle falsch sind.
Hat sie es Dir denn im Nachhinein erzählt oder hast Du es per Zufall oder über Dritte erfahren? Und was soll ich tun = wir haben kaum Kontakt=soll ich ihn fragen? Und denkst Du denn das würde überhaupt was bringen und er würde mir die Wahrheit sagen?
 
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  • #25
Hm, also das er keinerlei Gefühle für dich hatte...; das glaube ich nicht. Vielleicht anders formuliert: Seine Gefühle reichen nicht für eine langfristige Beziehung. Es ist also keine Liebe. Und nach circa 3 Monaten merkt man, ob Gefühle sich weiterentwickeln, respektive stärker werden und somit ein Fundament bilden.

Was mich wundert ist aber auch, dass er kein wirkliches Vertrauen zu dir zu haben scheint. Er hat dir nicht erzählt, weshalb er in Behandlung ist... Nach acht Monaten sollte man sich dem Anderen gegenüber allmählich doch öffnen können!? Wissen denn seine Freunde von seinem Problem?
Schwieriger Fall und natürlich nur Mutmaßungen. Vielleicht ist er ja wegen einem gestörten Bindungs-/ Sozialverhalten in Therapie und wollte dir deshalb nichts sagen!?

Zu deinem eigenen Schutz und Wohlergehen solltest du aber jetzt langsam aufhören zu grübeln. Es bringt dich nicht weiter und du musst jetzt die (scheinbare) Tatsache annehmen lernen, dass da keine ausreichenden Gefühle für dich vorhanden sind... Sei froh, dass es auch nur diese acht Monate waren. Klingt zwar hart, aber je länger und intensiver eine Beziehung war, umso schmerzhafter. Wenn du ihm wichtig sein solltest, müsste er auf dich zukommen-nicht umgekehrt!
 
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  • #26
Hallo # 24, hier die FS

ja, das mit den drei Monaten kennt man ja: wenn die ersten Schmetterlinge verflogen sind, sieht man klarer. Ich frage mich nur, wieso er dann nicht nach 3-4-5 usw Monaten, sondern erst jetzt die Trennung vollzogen hat. Wie schon gesagt - ich war sicherlich nicht der Part, der es forciert hat, dass die Beziehung enger wird. Das kam alles von ihm.

Ja, das mit dem mangelnden Vertrauen - das sehe ich auch so. Ich vermute etwas in der Art dahinter. Ob seine Freunde davon wissen? Ich glaube nicht, er hat mich um Verschwiegenheit gebeten. Ich habe aber keine Ahnung, ob es wirklich keiner weiß - ich habe mit keinem seiner Freunde darüber gesprochen, obwohl ich einen guten Kontakt zu ihnen gepflegt habe.

Deine Vermutung könnte durchaus stimmen. Ich habe im Forum Beziehungsangst nachgelesen. Selbstabwertung, Streit suchen, Nähe-Distanz Themen, Aussagen, die ich einfach nicht kapieren konnte, weil sie so wirr waren, ein ständiges Auf und Ab und Panik bei zu viel empfundener Nähe...passt alles auf meinen "Fall". Beim nächsten Mann bin ich jedenfalls schlauer...

Darüber, dass es wirklich nur eine kurze Zeit war, bin ich auch sehr froh. Mir tut es gut, mich hier im Forum und im Freundeskreis auszutauschen, nachdem ich wochenlang in der Schockstarre war. Mir ist klar und ich akzeptiere es ja auch, dass keine ausreichenden Gefühle für mich da sind. Hatte ich auch ja auch schon (wesentlich öfter) umgekehrt - der Unterschied war nur, dass ich dann entweder gar nichts angefangen habe oder aber nach wenigen Wochen gestoppt habe. Vor ihm hatte ich nur zwei lange Beziehungen, dh wenn ich über die 3 Monate hinaus war, hat es immer länger gehalten und ging dann aus anderen Gründen als fehlenden Gefühlen auseinander. Aber frau darf da wohl nicht von sich auf andere schließen. Mir ist sowas einfach noch nie passiert, nicht nach dieser Zeit, diesen Zukunftsplänen und unter solchen Vorzeichen.

Danke Dir

Das Gute ist: er ist zumindest so fair, dass er mich seit dem Tag, an dem er es beendet hat, auf meine Bitte hin komplett in Ruhe lässt. Nur so schaffe ich es abzuschließen und - wie Du völlig zu Recht schreibst - die Gedanken zu stoppen, denn sonst werde ich noch verrückt!

Alles Gute für Dich!
 
  • #27
Ich habe eine ähnliche Sache erlebt:

Ich habe das Problem, dass ich völlig unerwartet von meiner Freundin verlassen wurde und nicht weiß, wie ich die Sache einordnen soll. Wir waren nur 4 1/2 Monate zusammen, aber es war alles perfekt. Wir haben fast alles gemeinsam gemacht, sie hat mich mit Geschenken und Mitbringseln überhäuft, war total unkopmliziert und es gab nie Streit. Sie erzählte von der großen Liebe und ich habe mich dadurch von ihr abhängig machen lassen. Umso geschockter war ich, als sie mich aus fadenscheinigen Gründen aus heiterem Himmel verlassen hatte.

Ich weiß, dass mein Leid für "normale" Menschen nicht nachvollziehbar ist und vermute, dass ich unter einer Art von Abhängigkeitsstörung leide. Es ist mir immernoch nicht möglich, einen emotionalen Schlussstrich zu ziehen, obwohl mehr Zeit vergangen ist, als die Beziehung insgesamt dauerte.

Ich frage mich, ob ich vielleicht an eine toxische Person geraten bin. Habe in letzter Zeit sehr viel über verdeckten Narzissmus und Borderline gelesen. Einige der beschriebenen Symptome passen genau bei ihr. Was mich aber zweifeln lässt ist, dass in den meisten Schilderungen von einem ewigen Hin und Her zwischen Nähe und Distanz gesprochen wird und dass auf eine Trennung auch wieder eine Versöhnung folgt bzw. die toxische Person ein Interesse/die Tendenz hat, die Beziehung (zumindest phasenweise) wieder aufleben zu lassen.

In meinem Fall gab es jedoch nur eine Richtung. Zunächst wurde die Beziehung immer intensiver und dann kam das plötzliche Ende mit einer kontinuierlichen Verschlechterung ("Freunde bleiben", "oberflächliche Bekanntschaft", Beschimpfungen, kompletter Kontaktabbruch). Auf ein Pendeln in die andere, posive, Richtung warte ich seidem vergeblich.

Wie kann man das bewerten? Einfach ein schlechter Charakter bzw. ein Mensch, der schnell unwiderrufliche Entscheidungen trifft, und überhaupt nicht gestört ist, oder doch eine Persönlichkeitsstörung? Was mich an Letzteres glauben lässt, ist die unglaubliche Kälte, mit der von einem Moment auf den anderen "der Vorhang gefallen" ist und aus dem liebsten Mädchen der Welt plötzlich ein Stück Gefrierfleisch wurde. Erst "Ich liebe dich über alles und gebe dich nie wieder her. Du bist sowas Besonderes für mich, ich kann es mir ohne dich nicht mehr vorstellen, ich werde immer für dich da sein" und einige Tage später, ohne dass etwas Graviernedes vorgefallen wäre: "Du bist das Schlimmste, was mir jemals passiert ist". Entweder schwarz oder weiß, kein Mittelmaß.

Wer kann versuchen eine Einschätzung zu der Sache abzugeben? Vielen Dank im Voraus!
 
  • #28
Ach herrjeh, Du klingst ja deprimiert @Thietmar

Ich weiß, dass mein Leid für "normale" Menschen nicht nachvollziehbar ist und vermute, dass ich unter einer Art von Abhängigkeitsstörung leide.
Deine Freundin hat sich von Dir getrennt. Das ist vollkommen normal, passiert jedem Menschen im Leben, oft sogar mehrfach. Es tut weh besonders wenn der Mensch sich plötzlich um 180Grad dreht, weil er festgestellt hat, Verliebtheit ist verpufft.
Ich frage mich, ob ich vielleicht an eine toxische Person geraten bin. Habe in letzter Zeit sehr viel über verdeckten Narzissmus und Borderline gelesen. Einige der beschriebenen Symptome passen genau bei ihr.
Lass das googlen von psychischen Krankheiten sein, Du steigerst Dich da rein. Deine Ex-Freundin ist nicht krank, ihre Gefühle waren einfach weg.
Kotz Dich mal richtig bei Deinem besten Freund aus, hau Dir den Kopf zu, mach eine Pilgerreise, geh ins Kloster oder sonstwas. Aber lass Dich nicht hängen.
 
  • #29
Bin durch Zufall auch auf diesen Thread gestoßen. Und auch, wenn er schon etwas älter ist...

Nunja, mir ist auch ähnliches passiert und die Beiträge erklären, helfen oder lassen zumindest einiges besser verstehen (vermeintlich).

Bei mir war es auch so, dass meine Freundin nach vier Monaten (Fern-)Beziehung plötzlich Schluss gemacht hat.
Es war eine wunderbare Beziehung. Wir haben uns in allen, wirklich allen Dingen verstanden, hatten den selben Humor, konnten uns alles erzählen. Wir waren wie füreinander gemacht, wie man das so denkt. Kein Streit, keine Differenzen.
Sie erzählte mir sogar von früheren Ereignissen in der Kindheit, früheren schweren Beziehungsproblemen, problematische Beziehung zu ihrer Mutter. Wegen diesen Vorfällen war sie auch in Therapie hat Essstörungen davongetragen.
Als dann ihr Vater vor einer OP stand schwankte schon ihre Stimmung (ist auch absolut verständlich). Aber gegenüber mir trat erstmals eine Distanz und Kälte auf, was mir Sorgen machte und worüber wir auch redeten.
Als dann aber ihr Vater starb bekam diese Distanz und Kälte nochmals eine neue Qualität; bis sie letztlich Schluss machte.
Ich verstehe natürlich die Ausnahmesituation des Verlustes ihres Vaters.
Aber wie sie dann mir gegenübertrat, Schluss machte und sich verhielt, ergab für mich allein aus dem Todesfall überhaupt keinen Sinn. Sie schrieb mir wenige Tage vorher ja noch wie sehr sie mich liebt, ich der wichtigste Mensch sei und nicht ohne mich könnte.

Daher haben mir diese Beiträge tatsächlich geholfen meine Ex "möglicherweise" zu verstehen oder einen Hintergrund zu erkennen, dass ihre Vergangenheit doch etwas verursacht hat, was sie nicht in dieser Beziehung bestehen lassen konnte.
Wenn es doch etwas anderes ist (anderer Typ, sonstige Probleme), dann hingegen war sie einfach nicht die Richtige und der Mensch, für den ich sie gehalten habe.
Es ist schwer. Denn ich dachte wirklich, sie sei die Richtige. Es war alles perfekt.
 
  • #30
Moin @Thietmar ,

eiskaltes Entwerten nach Idealisierung ist typisch narzisstisch... und die Rückkehr des Narzissten kommt erst, wenn er seine Beute an eine(n) andere(n) zu verlieren droht, nicht wenn die Beute einfach daliegt und verzweifelt wartet. Sonst wäre es ja das ganz normale Nähe-Distanz Spielchen... Das hat mit Narzissmus wenig zu tun.

manchmal
 
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