• #1

Trennung, Partnerin besitzt nichts. Was tun?

Hallo,

Ich befinde mich in einer für mich echt schwierigen Situation. Ich bin seit 3 Jahren mit meiner Partnerin zusammen, allerdings möchte ich mich jetzt von ihr trennen. Wir leben in meiner Wohnung und sie besitzt im Grunde gar nichts. Wir haben ein wenig Geld angespart, wovon sie alles haben kann um sich einen Haushalt aufzubauen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie arbeitslos geworden ist. Wenn ich mich jetzt von ihr trenne komme ich mir vor wie der größte Blödmann, aber ich kann die Beziehung einfach nicht mehr weiterführen.

Wie soll ich mich verhalten?

Bin für Ratschläge echt dankbar.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #2
Warum besitzt sie nichts? Es ist nicht wirklich Dein Problem, wenn sich Deine Partnerin wirklich keinerlei Rücklagen aufgebaut hat. Wenn Du ihr dann Eure Ersparnisse überlässt, ist das schon eher großzügig. Ein Trennungshindernis sehe ich nicht. Es gibt ja auch möblierte Wohnungen und Einrichtungen aus Second-Hand-Shops...
 
  • #3
Hatte deine Partnerin denn vorher keine Wohnung? Wo sind Ihre Möbel/Haushaltssachen hin? Wenn Sie das alles weggegeben hat um mir dir zusammen zu leben, dann fände ich es schon fair wenn du ihr beim Erwerb einer neuen Einrichtung unter die Arme greifen könntest. Sonst ist das schon irgendwie fies. Wenn die Beziehung vorbei ist ist sie vorbei, kann man nichts machen. Hilf ihr bei der Jobsuche und bei der Suche nach einer neuen Wohnung.
 
  • #4
Ich selbst würde es nicht ertragen, dass ein Mann »aus Mitleid« mit mir zusammen bleibt. Das ist erniedrigend!
Ich würde von einem Mann erwarten, dass er mir offen sagt, wenn er eine Trennung haben möchte. Nicht in der Holzhammer-Methode, doch danach hörst du dich nicht an.

Du bietest ihr deine Hilfe an, wobei du darauf achten solltest, dass du damit nicht neue Hoffnung bei ihr weckst. Sag ihr ganz unmissverständlich, warum du keine Zukunft mehr anstrebst, lüge sie nicht an (falls es eine andere Frau ist) sondern behandle sie voller Respekt. Dass du ihr das gemeinsam Ersparte als Startkapital in ihr eigenes Leben anbietest, finde ich großzügig. Ich hoffe, sie erkennt das.
 
  • #5
Mein Lieber,
hast du sie in den letzten drei Jahren daran gehindert, was aus sich zu machen? Ich vermute mal, nein.
Ich verstehe dein schlechtes Gewissen, aber es scheint mir unangebracht. Sie kam mit nichts, und sie geht mit nichts (oder ja sogar mit euren Ersparnissen) - das erscheint mir nicht unfair. Sie wird ja auch Arbeitslosengeld oder sonst eine Unterstützung bekommen.
Bringe es ihr schonend bei, nenn die ehrlichen Gründe und sei dann konsequent, mehr kannst und musst du meines Erachtens nicht tun.

Alles Gute beim Neuanfangen,
w55
 
  • #7
Ich würde eine Beziehung auch nicht aus Mitleid weiterführen. An Deiner Stelle würde ich ihr bei allem helfen, um eine neue Wohnung zu finden und vielleicht sie zum Arbeitsamt begleiten. Dass Du ihr alle Ersparnisse geben willst, finde ich sehr nett. Ich frage mich, warum sie nichts hat, ich meine, wenn sie vorher gearbeitet hat, hatte sie doch Geld, hat sie davon nie was gekauft für euch? Welche Einkommensverhältnisse hattet ihr und wie habt ihr die Kosten aufgeteilt?

Jedenfalls kann man nicht aus Mitleid zusammenbleiben. Von daher finde ich es richtig und ehrlich, Schluss zu machen. Aber dass sie vermutlich nicht morgen ausziehen kann, müsste klar sein.
 
L

Lionne69

Gast
  • #8
3 Jahre schmeißt man nicht so weg, Deine Gedanken ehren Dich.

Aber dass sie nichts hatte, dafür kannst Du nichts, und das, was sich angespart hat in Eurer gemeinsamen Zeit überlässt Du ihr, was großzügig ist.

Sie wird Arbeitslosengeld bekommen, und natürlich muss sie sich auch wieder einen Job suchen.
Bei der Wohnungssuche kannst Du ihr vielleicht helfen, und ihr auch eine angemessene Frist setzen für den Auszug. Sie braucht ja eine günstige Wohnung, das ist nicht ganz so einfach.

Aber ansonsten ist es nicht Deine Verantwortung, aus Mitleid sich nicht zu trennen, ist keine Option.

W,49
 
  • #9
Trenne dich, aber wirf sie nicht raus.
Das wäre mein Weg. Starthilfe gibst du ihr ja. Von daher machst du alles, was dir möglich ist. Wohnung ist momentan schwierig ... aber ich denke, deine Freundin war auch vor deiner Zeit nicht auf Rosen gebettet finanziell. Und wenn sie wie du nicht mehr jung ist, hat sie schon längere Zeit versäumt, etwas zur Seite zu legen ....
 
  • #10
Guten Morgen,

lieber FS, es hat vielleicht Gründe, dass dich ein schlechtes Gewissen packt.
Du nennst nicht den Trennungsgrund. Ist es wegen mangelndem Hab und Gut? Dann frage ich mich, warum du dich so lange darauf eingelassen hast. Jeder ist selbst für sich verantwortlich, schön und gut, aber vielleicht hängt ihre desolate Situation auch ein bisschen mit dir zusammen, oder mit Widrigkeiten, für die sie nichts kann.
Woher kommt sie, hat sie wegen dir vielleicht fluchtartig alles verlassen, oder was sonst trieb diese Frau in diese Situation. Es ist schon recht ungewöhnlich, so gar nichts zu haben, oder hast du sie von der Straße aufgelesen.

Deine Schilderungen sind zu dürftig, als dass man einen wirklichen Rat geben kann. Ich vermag die Frau nicht einfach in gruftige Gruben purzeln lassen, ohne genaue Hintergründe zu kennen. Ich denke es gibt einige Gründe, die vielleicht an deinem Gewissen nagen. Dementsprechend weißt du, wie du handeln solltest.
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #11
Du hast einen guten Charakter. Ich weiß nicht, warum sie nichts besitzt. Vielleicht hat sie ja zu wenig verdient, um Rücklagen zu bilden. Und jetzt willst Du ihr auch noch Geld geben um ihr zu helfen, eine Wohnung zu finden usw. Das ehrt Dich sehr. Aber sie muss sich jetzt kümmern! Sie muss zum Arbeitsamt und Arbeitslosengeld beantragen. Keine Ahnung, vielleicht helfen sie ihr auch bei der Vermittlung einer günstigen Wohnung. Da kann ich ja nur hoffen, ihr wohnt nicht in Berlin...
Nebenbei gefragt, was ist denn der Trennungsgrund?
Mein Vorschlag, versuche ihr zu helfen und beizustehen. Und bleibe bitte nicht aus Mitleid, denn das ist für demütigend und sie hat es nicht verdient. Ich wünsche euch beiden viel Glück.
 
  • #13
Hallo FS,

wenn deine Lebensgefährtin arbeitslos geworden ist, dann wird es extrem schwer eine neue Bleibe für Sie zu finden.
Die meisten Genossenschaften erwarten eine Mieterselbstauskunft.
Private Vermieter erwarten die letzten drei Gehälter und eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, dazu noch den aktuellen Arbeitsvertrag. Das kann deine Lebensgefährtin nicht vorweisen.

Hartz oder ALG II kann sie nur beantragen, wenn du deine Finanzen (Gehalt, Vermögen usw.) als Mitbewohner der Bedarfsgemeinschaft der Hartz Stelle offen legst, sprich dem Jobcenter. Es sei denn du bist ihr Vermieter und vermietest ihr dein Zimmer, so dass ihr als Nicht-Paar geltet.

Wenn Sie Anspruch auf ALG I hat, dann kann Sie das auf jeden Fall beziehen, ohne dass du deine Finanzen offen legen musst. Deswegen würde ich an deiner Stelle mit ihr als ersten Schritt zur Agentur für Arbeit gehen und prüfen lassen, welche Ansprüche sie geltend machen kann, sprich welcher Leistungsanspruch ihr zur Verfügung steht.

Dein Beitrag liest sich so, als ob deine Partnerin in deine Trennungsabsichten noch nicht involviert wäre. Das würde ich dann schon mal sagen. Damit Sie Bescheid weiß. Oft reift ja so ein Gedanke still vor sich hin und man wartet auf einen günstigen Moment der klaren Worte.

Deine Absichten sind, soweit ich das rauslese, dass Sie die
Wohnung verlassen soll. Du könntest ihr kündigen, mit einer angemessenen Frist. Allerdings könnte ich mir in deinem Fall auch vorstellen, dass du gar keinen Mietvertrag mit ihr abgeschlossen hast. Hast Sie einen?
Es ist leider immer ein Risiko wenn der eine Partner in das Eigentum des anderen Partners zieht. Das muss von Anfang an klar geregelt sein.
Von daher würde ich vorschlagen, dass du mit ihr zusammen eine Wohnung suchst und als Bürge erstmal auftrittst, damit sie ein Dach über dem Kopf hat. Und eben zum Amt gehen.
Rausschmeissen würde ich sie nicht. Dann landet sie im Obdachlosenheim oder im Frauenhaus.
w 45
 
  • #14
Von daher würde ich vorschlagen, dass du mit ihr zusammen eine Wohnung suchst und als Bürge erstmal auftrittst, damit sie ein Dach über dem Kopf hat. Und eben zum Amt gehen.

Es wäre natürlich lieb wenn er das macht, aber Hilfe bei der Wohnungssuche / amtlichen Angelegenheiten kann sie zum Beispiel beim sozialen Dienst bekommen oder von ihrer Familie. Das nur als zusätzlichen Hinweis für den OP.
 
  • #15
Vielen Dank schonmal für die Ratschläge! Zur Erläuterung:

meine Partnerin hat an sich nie alleine gewohnt. Bei Mutter, Tante, Ex, Mutter und dann mit mir. Die Wohnung ist meine (das war ihre Entscheidung...), sie hat keinen Vertrag.

@Pia62 ein schlechtes Gewissen habe ich nicht. Ich will mich trennen, weil ich mittlerweile leider keine Zukunft mehr sehe, was sich eigentlich schon seit geraumer Zeit ergeben hat. Mittlerweile sind wir gefühlt nurnoch aus Gewohnheit ein Paar, jedenfalls gibt sie mir dieses Gefühl. Ich habe vieles für Sie aufgegeben und stelle mittlerweile einfach fest, dass sie im Gegenzug nicht bereit ist gleiches zu tun, nicht einmal kleine Opfer zu bringen (z.B. an meinem Geburtstag mit mir und meinen Eltern Essen zu gehen. Sie hasst es Essen zu gehen.). Ich beobachte das jetzt schon seit ca. einem halben Jahr und hab es schon mehrfach angesprochen. Ich gebe 3 Jahre nicht einfach so auf. Die schlechten Momente überwiegen leider deutlich die guten.

Sooooo alt bin ich übrigens auch nicht :p. Aber eben auch nicht jung. Ich habe wieder angefangen zu studieren und arbeite nebenbei auch noch. Ich habe extrem viel aufgegeben, um das möglich zu machen und ihr die gewünschte Aufmerksamkeit zu schenken. Leider basiert das nicht auf Gegenseitigkeit und ich denke man sollte irgendwann auch mal an sich denken. Es gibt keine andere, ich bin gerne mit ihr zusammen... aber ich möchte auch wieder Dinge für mich tun, ohne stets zu versuchen es ihr Recht zu machen. Das passt ihr nicht. Deshalb scheint eine Trennung für mich mittlerweile der einzige Weg zu sein.
 
  • #17
Wo ist also das Problem? Dann geht sie zurück zu ihrer Familie und der FS sollte in Zukunft bei der Wahl einer Frau genau hinschauen!

Der FS kann mit ihr ein klares Gespräch fühen. Sie ggf. zu einer Beratungsstelle bringen, wo ihr geholfen wird, endlich erwachsen zu werden und zu lernen, selbstständig und gesund erwachsen für sich sorgen zu können. Damit gibt er ihr noch was gutes mit auf ihren neuen Weg und kann sich mit Respekt von ihr verabschieden.

W Ü55
 
  • #18
Es wäre natürlich lieb wenn er das macht, aber Hilfe bei der Wohnungssuche / amtlichen Angelegenheiten kann sie zum Beispiel beim sozialen Dienst bekommen oder von ihrer Familie. Das nur als zusätzlichen Hinweis für den OP.

Ja genauso ist es. Sie kann zum sozialen Dienst gehen. Da sind professionelle Sozialpädagogen, die Frauen in Notsituationen helfen.
Und in so einer ist die Freundin des FS. Vielleicht sollte der FS auch die Familie informieren, ob diese ihr helfen kann.
Das wären so die Vorschläge....
w 45
 
  • #19
Es hört sich so an, als seid ihr beide psychisch ein wenig labil ...
Was hast du denn "vieles für sie aufgegeben" und warum?
Sie will an deinem Geburtstag nicht mit deinen Eltern Essengehen? Ist sie depressiv oder mag sie deine Eltern nicht? Du schreibst, sie ginge nicht gerne Essen - das scheint mir vorgeschoben zu sein, oder warum geht sie nicht gerne Essen? Oder ist sie wegen der finanziellen Situation angespannt und denkt, das Essengehen könntet ihr euch derzeit nicht leisten?

Was hat sie denn gearbeitet und wie lange? Hat sie Anspruch auf ALG1?
Du kokettierst mit deinem Alter - wie alt bist du denn nun? Und wie alt ist deine Freundin? Ist sie viel jünger und stammt aus dem Ausland? Warum ist sie nach nur 3 Jahren Beziehung so unselbständig, dass sie bei einer Trennung von dir gar nicht alleine klarkäme? Ich meine, das sind ja nicht 30 Jahre Ehe, wo man sich ein gemeinsames Leben aufgebaut hat.

Für mich hört sich dein zweiter Post so an, als ob da noch viel mehr Probleme sind, bei ihr, vielleicht auch bei dir bzw. bei euch beiden.


w53
 
  • #20
Ich denke, Eure Probleme und ihre finanzielle Situation, basieren auf einer Grundeinstellung Deiner Partnerin.

Zuviel Fürsorglichkeit würde ich gar nicht weiter an den Tag legen.
Sonst lernt sie es nie ihren Teil, für ihr Leben zu leisten.
 
  • #21
Wenn sie nicht arbeitet, bekommt sie doch ALG II oder kann das beantragen und da bekommt man ein Darlehen oder einen Zuschuss, wenn man eine neue Wohnung einrichten muss. Sie ruft beim Jobcenter an, fragt wie teuer eine Wohnung sein darf, sucht sich dann eine.
 
  • #22
Hallo FS,

vielleicht könntest du ja versuchen, ihr klarzumachen, dass du die Beziehung aufgibst, sondern sie unter der Bedingung weiterführst, dass deine Freundin akzeptiert, dass du auch Wünsche und Erwartungen hat und sie dir diese gönnt.
 
  • #23
Wenn sie arbeitslos ist, wird sie sich eben wieder eine Arbeit suchen müssen. Manchmal ist so eine Trennung auch eine Chance für einen Neuanfang für SIE, um aus ihrer ComfortZone herauszukommen.
Trenn Dich, wenn du dich trennen willst.
So ist das Leben eben. Wie kann man sich als Frau nur darauf verlassen, dass der Partner alles verdient und selbst nur in den Tag hineinleben?
Du hast auch nur ein Leben.
Kannst sie ja noch ein wenig unterstützen oder Hilfe anbieten beim Umzug, aber alles andere musst du nicht.
Viel Glück.
 
Top