• #1

Trennung verarbeiten. Habt ihr Erfahrungen damit?

Ich habe mich vor 1 Monat von meinem Freund getrennt. Wir beide sind Anfang 30. Waren 4 Jahre zusammen. Das 1. Jahr der Beziehung lief normal, würde ich sagen. Dann kamen 2 Jahre, in denen ich beruflich sehr an/ und eingespannt war. Wir haben in der Zeit zusammen gewohnt. Dann kamen mir im 4. Jahr die Zweifel und hier hatten wir die letzten 4 Monate eine Fernbeziehung, weil er aus beruflichen Gründen ins Ausland gezogen ist. Gründe:
  1. Ich komme nicht mit der Fernbeziehung klar. Nach den letzten 2 Jahren engem Zusammenleben, kann ich mit der Fernbeziehung nichts anfangen. Er ist, als hätte ich keinen Freund mehr. Er wollte, seit wir zusammen sind, schon immer ins Ausland. Nur wegen mir ist er in Deutschland geblieben. Als er ein Jobangebot bekommen hat, habe ich gesagt "geh!Ich komme nach". Das mit dem Nachkommen ist aber nicht so einfach. Nur weil ich gesagt habe, dass er das Angebot annehmen soll, ist er überhaupt gegangen. Das betont er gerne. Er hätte noch warten können. Aber ich hatte auch die ewige Nörgelei satt, dass er endlich ins Ausland will.
  2. Ich war 2 Jahre beruflich so sehr ein/angespannt, dass ich großen Nachholbedarf am Leben habe: reisen, Freunde sehen, Dinge unternehmen und berufliche, sowie finanzielle Stabilität sind mir sehr wichtig. Ins Ausland zu gehen ist derzeit nicht meine Priorität.
  3. Ich schwärme seit 1 Jahr immer für andere Männer. Erst 6 Monate für einen Typen, dann jetzt für einen Arbeitskollegen. Ich sehe dahinter nicht mehr als Schwärmerei, trotzdem leide ich darunter, da diese Gefühle nicht meinem Ex gelten.
Ich habe mir sehr gut überlegt mich zu trennen. Trotzdem leide ich wahnsinnig unter der Trennung. Wie kann das sein? Ich bin rein von der Vernunft schon recht überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Und das Gefühl... mein Arbeitskollege löst in mir immer noch Schmetterlinge aus... es wäre doch die falsche Entscheidung bei meinem Ex zu bleiben! Und jetzt ist ohnehin so viel schon kaputt... Habt ihr Erfahrungen damit? Weshalb leide ich so? Was hilft? Bin über Feedback oder Leuten, denen es ähnlich geht/ging dankbar.
 
  • #2
Du leidest, weil du jetzt in ein Singleleben zurückfinden mußt, weil dir Gewohntes abgeht, weil das Selbstverständliche einer Beziehung vorbei ist. Nur weil du verlassen hast, heißt das ja nicht, daß du nicht auch mit einer Riesenumstellung zurechtkommen mußt. Von "ich bin in einer Beziehung" zu ..... wer bin ich jetzt? Was will ich? Da gibts vieles neu zu erfahren und zu definieren. Dass das verunsichert, ist klar. Aber du bist auf dem richtigen Weg, und du hast die für dich richtige Entscheidung getroffen.
 
G

Gast

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  • #3
Hallo: Kopf, also Verstand und Herz sind zweierlei. Du kannst auf einen Zettel alles schreiben, was dich gestört hat, auf einen Zettel schreibst du, wie du deine Zukunft vorstellst und was dir Kraft gibt. Immer wenn der Schmerz kommt, holst du diese Zettel raus. Das dir die Trennung weh tut, ist doch klar. Du hast deinen Freund ja auch geliebt. Sonst du etwas gutes. Mach Sport etc.
 
G

Gast

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  • #4
Die Trennung war richtig, doch nach einem Monat mit dem Liebeskummer abzuschließen halte ich sehr für gewagt. Ihr ward immerhin 4 Jahre zusammen. Da gehört Liebeskummer schon dazu, um die alte Beziehung abzuschließen. Einzig dies mit den "Schmetterlings-"Liebesgefühlen für Deinen Arbeitskollegen verstehe ich jetzt weniger. Wenn Du Dich anderweitig verliebt hast, fällt doch eine Trennung doch viel einfacher. Falls Du mit einem Arbeitskollegen nichts anfangen willst oder kannst, dauert Liebeskummer mindestens aus dem Gröbsten 6 Monate und meist viel länger. Gib Dir einfach Zeit, die Trennung zu verarbeiten.
 
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Gast

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  • #5
Liebe FS, entschuldigung aber dein momentanes Leiden, dein Schmerz das ist das ganz normale Leben. Du hast das Scheitern eines Lebensentwurfes von Dir erlebt - auch wenn die Trennung von Dir ausging. Auch wenn die Trennung für dich - für dein weiteres Leben- richtig und wichtig und gut ist. Jetzt musst du "auf dich achten" so die Leerformel, die aber trotzdem richtig ist. Also - akzeptiere, dass immer wieder die verschiedensten Gefühle kommen. (Übrigens immer dann, wenn du das gerade nicht erwartest - und übrigens auch Gefühle die du nicht erwartest - Wut und Niedergedrücktsein und Ärger und und und)

Wie Du dir helfen kannst: beschäftige dich mit verschiedenen Dingen -
geh spazieren. Plane dies und mach das auch. Das macht übrigens den Kopf frei. Ansonsten - freie Entscheidung ob du einen Schwimmkurs machst oder einen VHs Kurs Malen/Tischlern/yoga - tu was du tun willst.

Ich vermute, deine "Schmetterlingsgefühle" für den Kollegen sind nicht echt sondern nur ein Indikator, dass dein Herz die Trennung wollte, du aber da immer wieder am Zweifeln warst.
 
  • #6
Danke für die Rückmeldungen!
Ich glaube tatsächlich, dass mir nicht bewusst war, dass ich mein Leben neu "definieren" muss. Die meiste Zeit geht es mir eigentlich ganz gut damit. Aber ich lebe gefühlt so, als wäre ich noch in der Beziehung. Wir haben zwar kaum Kontakt - nur mal hin und wieder eine whatsapp nachricht wegen meiner Sachen oder über gemeinsame Freunde - und er ist ja auch im Ausland, d.h. ich sehe ihn nicht, aber so rein mental denke ich mir manchmal: "Du könntest genauso gut noch mit ihm zusammen sein. Den Unterschied merkst du gerade nicht." Also von der Einstellung her. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Wenn ich mir dann bewusst vornehme nur daran zu denken, dass es jetzt vorbei ist und ich ihn nie wieder sehe und ich single bin, dann geht's mir schlecht und ich bin traurig und bekomme Albträume. Das verunsichert mich. Kann aber, so wie ihr schon gesagt habt, einfach mit der neuen Rolle zu tun haben, über die ich mir noch nicht so bewusst geworden bin. Ich glaube ich muss mich ein bisschen mehr damit auseinander setzen und mir überlegen, was und wie ich eigentlich das "neue Leben" gestalten mag. Vielleicht ist es dann bewusster zur Trennung hin und positiver, weil meine eigenen Vorstellungen und was Neues.
 
  • #7
Arbeitskollege: Ja, den finde ich schon toll. Aber ich glaube auch, dass wir nicht richtig zusammen passen. Er ist eher so ein Heimatverbundener und ich eine Reisetante. Außerdem hatten wir schon echt ein paar Kommunikationsschwierigkeiten. Ich habe ihn ein bisschen gestichelt und er ist ultrasensibel und hat das als Kritik an seiner Person/Arbeit gewertet. Da hatten wir dann schon die ersten Diskussionen und da er sowas wie ein Betreuer in der Arbeit für mein Fachgebiet ist, war die Lösung: Ich darf ihn nicht mehr sticheln (er mich aber schon, was er auch hin und wieder tut. Allgemein ist der Umgang unter Kollegen auch eher locker. Gilt aber nicht für mich, weil ich die Unterste in der Hierachie bin.) Das passt mir wiederum nicht, weil ich nun mal von der Person jemand bin, der, wenn er einen mag, denjenigen hin und wieder auch neckt und das auch wirklich nicht böse! Beispiel: Der Kollege hat auf einen Marathon trainiert und dann so eine spezial Diät gemacht. Einmal hat er dann ein Stück Schokolade gegessen und ich dann: "Oh, ob das jetzt noch was mit dem Marathon wird." Von ihm keine Reaktion. So Bemerkungen fallen eben scheinbar unter das Kapitel "Unverschämtheiten gegenüber dem 'Vorgesetzten'. Ich finde das ein bisschen absurd, ehrlich gesagt. Hatte auch schon andere Betreuer in meiner "Arbeitskarriere" und sowas ist mir noch nie passiert. Kann mir auch nicht vorstellen, dass ich ihn irgendwie anders stichele als andere - auch wenn ich ihn mehr mag. Für mich ist er einfach nur sensibler als andere.

Ich sehe da also keine Zukunft. Zudem glaube ich auch nicht, dass die Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruht. :-( Ist auch besser so, wenn nichts draus wird. Was will man auch mit einem, der keinen Humor versteht. ;-)
 
G

Gast

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  • #9
Klar war es die richtige Entscheidung. Der Mann wäre sowieso gegangen, wer weiß, ob er jemals zurück kommt?

Traurig, wenn eine Liebe scheitert, lediglich wegen solcher lapidaren Sachen wie Ausland/Wohn-/Arbeitsort oder weil einer ewig einen auf "freier Vogel" machen will.

Dein Freund widmet sich jetzt der Karriere und wird einer der Männer sein, die bis 55 Single bleibt oder unverbindlich bleibt. Das ist der typische Werdegang solcher Männer.
Weil andere Männer machen bis 30 etwas dingfest mit Heirat und Kinder, um ausgesorgt zu haben.

Wäre echte Liebe mit im Spiel gewesen, wäre er nicht mehr ins Ausland gegangen. Irgendwann kommt nämlich die Zeit im Leben, wo man einsehen muss, dass man Dinge, wie Auslandsstudium/-arbeit verpasst hat mit über 30, weil irgendwann einfach eine Zeit kommt, in der man sesshaft werden will, insbesondere der Partner. Und dann sind solche Scherze nicht mehr drin.
 
  • #10
Man will - als Mensch - immer am Status Quo festhalten. Dabei ist es unerheblich, ob die gegebenen Umstände gut oder schlecht für einen sind. Wir haben gelernt, mit den Gegebenheiten umzugehen. Darum scheuen wir - auf tieferer Ebene - jede Art von Veränderung. Auch Veränderungen zum Guten bedeuten für die Psyche erst einmal Stress.

Änderungen kann man recht leicht akzeptieren, wenn sie von außen kommen, wenn sie einem aufgezwungen werden. Im vorliegenden Fall hast du die Änderung selbst herbeigeführt, indem du dich von deinem Partner getrennt hast. Das bedeutet - automatisch - auch, dass du dich von lieben Gewohnheiten, vertrauten Gegebenheiten getrennt und losgelöst hast.

Es wäre merkwürdig, wenn es dir dabei nur gut ginge. Wenn es dir dabei nur blendend ginge, hieße das, dass die Beziehung der absolute Oberhorror war. Und das war sie - nach deiner eigenen Beschreibung - nicht.

Dein Partner war dir nah; das ist er nun nicht mehr. Das spiegelt sich nun auch in den organisatorischen Verhältnissen. Du musst einen neuen Zugang zu ihm (und darum - bedingt - auch zum Leben) finden. Das ist nicht leicht. Aber der Titel deines Threads sagt schon alles: Es ist nicht unmöglich. Du musst die "Trennung verarbeiten". Und das bedeutet - leider - Arbeit.
 
  • #11
Liebe Sarah,
der Vorgesetzte ist - mit Verlaub ein A ......... Ich bin Chefin. Damit ist die Hierarchie klar - ich darf Anweisungen geben und meine Untergebenen dürfen lästern - auch mir gegenüber.. "Oh jetzt kommt Sie - jetzt müssen wir den Kaffee schnell in den Papierkorb kippen " - natürlich so laut gesagt, dass ich das hören musste. ( Meine Antwort_ "Sie müssen sofort aufstehen und eine Runde Kuchen besorgen - hier ist das Geld.")
Das mit der Schokolade und dem Marathonlauf - das ist doch ein ganz normaler freundlicher friedlicher Umgangston. Ich glaube jeder Marathonläufer wird so angeredet "Du traust dich drei Sekunden in der Raucherecke zu stehen - hast du dich schon vom Marathon abgemeldet ?" In einer guten Firma wird rumgeflachst - auch dann wenn außer der Arbeitsbeziehung keine Beziehung besteht. Das nennt man dann gutes Betriebsklima.

Überleg mal, ob du nicht immer, wenn dir mal wieder in den Sinn kommt so eine kleine Stimme im hinteren Hinterkopf hörst: "Du wirst nie - nie - nie mehr im Leben einen Partner finden". Die Stimme ist wortlos - aber mächtig und die Stimme zieht runter. Also versuch die Stimme zu hören - dann verliert sie Macht. Und Kläre immer wieder - und wenn du mal zwischendurch zum Kopierer gehst oder Dir in der Kantine einen Kaffee holst - was ist und was du befürchtest und ob die Befürchtung überhaupt einen realen Grund hat. Die Stimme - die verkörpert die Dummheit und
Unwahrheit. Aber - weil sie wortlos redet dauert es, bis sie zum Schweigen gebracht wird. Du kannst sie zum Schweigen bringen.
 
  • #12
Liebe FS, du befindest dich momentan vermutlich in einem gefühlten "Und täglich grüßt das Murmeltier"-status quo, weshalb das Vertraute verlockend erscheint. Schau nach vorn und gib dir Zeit.

Nur Gulasch schmeckt aufgewärmt besser als frisch zubereitet!
 
  • #13
"Danke" für die vielen Rückmeldungen!
Dank eurer Kommentare sehe ich die Trennung nun mit ein wenig Abstand. Ich verstehe sie irgendwie auch besser (seltsam das zu sagen, obwohl man selbst es war, der sich getrennt hat). Wir hatten leider 2 komplett verschiedene Lebensausrichtungen: Er Ausland, ich Beruf und finanzielle Sicherheit. Das ließ sich nicht zusammen bekommen. Er wäre bereit gewesen noch hier zu bleiben. Aber nicht ohne mir Druck zu machen ("Nimm den Job, dann geht's schneller ins Ausland" oder "wir geben dafür jetzt kein Geld aus, weil wir wollen ins Ausland"). Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich ihn nicht doch noch liebe, aber das mit den Bedürfnissen, die nicht zusammen zu bringen sind, mir einfach wichtiger ist. Daher fällt mir die Trennung vielleicht auch so schwer.
Danke auch für Beitrag #4 und #10. Das sehe ich jetzt auch absolut so! Schmetterlingsgefühle für die anderen waren nur Projektionen - und sind es noch - weil ich unzufrieden mit meiner eigenen Beziehung war. Ich habe verschiedene Qualitäten, die mein Ex nicht hatte, in anderen gesucht/gesehen und daher kamen die Gefühle. Mein "Chef"... ist ja nicht wirklich mein Chef, sondern eher sowas wie ein Betreuer, verhält sich leider wirklich nicht toll. Zumal er mir offiziell das Angebot gemacht hat, meine Tätigkeit im Unternehmen mit mehr Verantwortung fortzusetzen und jetzt, da er Probleme mit meinem Humor hat, kein Wort mehr darüber verloren hat. :-( Ich denke, ich werde das aber noch einmal ansprechen.
Ürbigens interessanterweise noch zu den Schwärmereien: Schwarm Nr. 1 hatte wie ich Auslandspläne, wollte aber wie ich zunächst berufliche und finanzielle Sicherheit und musste darum sehr kämpfen. Schwarm Nr. 2 (der Chef) ist sehr heimatverbunden und karrierebewusst. :) Interessant, dass man dann für solche Menschen etwas empfindet. Ohne eure Kommentare, wäre mir das aber nicht so bewusst geworden. Also "danke" noch mal.
 
  • #14
PS: Nur, um es ein bisschen nachvollziehbarer zu machen: Mein Ex war mit dem Auslandswunsch gar nicht auf Karriere aus. Er mag den Job, den er dort hat auch nicht besonders. Es ging ihm immer um das Bedürfnis der Abwechslung. Er hielt es in Deutschland nicht mehr aus immer den gleichen Alltag zu haben. Er wollte was ganz Anderes sehen. Sein Plan war alle 2-4 Jahre immer in ein anderes Land zu ziehen, um etwas anderes zu erleben. Das ist ein bisschen schwer für Viele nachzuvollziehen, denke ich. Da die meisten Menschen sich einen ständigen Wohnortwechsel nur deswegen, um etwas Neues zu erleben, nicht vorstellen können. Aber bei ihm war es so. Für mich ist das prinzipiell auch vorstellbar, weil ich sehr gerne Sprachen lerne und neue Kulturen kennen lerne und kontaktfreudig bin, aber das wichtigste und die Grundvoraussetzung für so ein Leben ist für mich immer finanzielle und berufliche Stabilität. Er hatte diese beiden Dinge. Ich nicht. Wir haben unendlich viel deswegen diskutiert. Es war leider nicht unter einen Hut zu bringen...
 
  • #15
Hallo Sarah,
mir geht es momentan irgendwie ähnlich. Mein Freund hat sich vor 4 Wochen nach fast 8 Jahren Beziehung (6 Jahre Fernbeziehung) von mir getrennt. Ich hätte diesen Entschluss selber nicht übers Herz gebracht, aber ich würde lügen, wenn ich nicht schon öfters darüber nachgedacht habe.
Obwohl ich nicht mehr wirklich glücklich war, habe ich krampfhaft daran festgehalten und jetzt geht es mir nicht hundsmiserabel, aber sicherlich auch nicht gut.
Allerdings weiß ich nicht so richtig, ob ich wirklich IHN so stark vermisse oder mein altes Leben?
Aufgrund der Fernbeziehung ändert sich ja akut gar nicht so viel im Alltag, aber es kommen dann immer die Momente, wo man sich denkt, dass alles wieder wie vorher sein soll.. Dass man den anderen braucht und nie wieder so einen tollen Mann finden wird etc.
Und diese Stimme von #10 (Ich finde nie wieder einen anderen) höre ich leider auch :(
Ich bin gerade total in meinem Gefühlschaos gefangen. Habe ich etwas nicht optimales verloren und werde in Zukunft froh sein, da jetzt Platz für etwas besseres ist?
Oder habe ich das, was ich hatte, nicht genug wertgeschätzt und nun für immer verloren ohne auch nur den Versuch eines Kampfes getätigt zu haben? Werde ich das mal bereuen?
Ich weiß es einfach nicht :(
 
  • #16
Hey #14 "Und nun",
auch wenn es ein trauriger Umstand ist, aber es tut trotzdem gut zu hören, dass es Menschen in der gleichen Situation gibt. Natürlich, die gibt es immer wieder und mehr als man denkt, aber auch so ähnlich im Moment (1 Monat Trennung nach langer Beziehung und TRennung - ich nehme jetzt auch mal bei dir an - nicht wegen Fremdgehen oder ähnlichem, sondern einfach, weil man sich auseinandergelebt hat und dann ist da auch die Fernbeziehung, etc.).

Jedenfalls höre ich die Stimmen von #10 zum Glück nicht. Ich denke, dass man immer jemanden finden kann, wenn man will und soweit ist. Auch wenn man gerne die Tendenz dazu hat, weil man plötzlich alleine ist, sich zu fragen, wie lange dieser Zustand jetzt wohl andauern wird und man dann Angst bekommt. Aber ich sage mir einfach und bin auch davon überzeugt: Man findet schon jemanden. Damit meine ich jetzt nicht Mr. Right. Das kann schon auch wieder ein Kompromiss sein oder eher was kurzes, oder, oder... aber grundsätzlich ist es unwahrscheinlich den Rest seines Lebens 0 und wirklich 0 Mal die Gelegenheit zu haben, mit einem anderen Menschen zusammen zu kommen. Ich denke, dass sollte kein Grund sein, die alte Beziehung zu vermissen. Oder es ist der falsche Grund.

Ich finde grundsätzlich, so wie du es auch gesagt hast, den Abschied so schwer. Es wird Herbst und da sind lauter Erinnerung an die alte Beziehung. Ich sehne mich nach Sicherheit und Geborgenheit und dem Gefühl geliebt zu werden... ich finde es in Freunden und bei meinen Mitbewohnern und darauf konzentriere ich mich bewusst, damit ich nicht so traurig bin. NAtürlich ersetzt es keinen Freund, aber es ist eben das, was bleibt u. es tröstet etwas.

Ich denke, bei dir ist es nochmal schwieriger, weil es eine sehr lange Beziehung war. Hast du davor schon mal eine Beziehung beendet? Vielleicht gab es damals auch Momente, wo du es bereut hast und im Nachhinein kannst du sagen, dass es nichts zu bereuen gab. Wir wissen leider nicht, wo das Leben jetzt hingeht. Das macht einem Angst. Mir auch. Die Umstellung auf das Alleinesein auch. Und vielleicht auch, das Verhältnis, das wir nun zu unserem Ex-Partner aufbauen werden... ich drücke dich jedenfalls und wünsche dir, einfach daran glauben zu können, dass du wieder jemanden finden wirst. Dann hast du schon mal einen Kummer weniger :)
 
  • #17
Liebe Sarah84,
ja du hast wohl recht.
Ich fürchte, dass meine persönliche Geschichte wohl auch etwas zu meinen momentan sehr pessimistischen Gefühlen beiträgt. Meine "erste große Liebe" hielt etwa 1 1/2 Jahre (16 - 19) und er hat mich wirklich wirklich schlecht behandelt. Ich war irgendwie noch so jung und unerfahren und habe die Warnsignale nicht früh genug erkannt (oder wollte sie nicht erkennen?!..). Naja, er hat mich dann also am Tag der Trennung verprügelt und am darauffolgenden Tag seine Neue präsentiert. Das war natürlich sehr traumatisch für mich und ich bin in ein sehr tiefes Loch gefallen.
Mein letzter Freund (kam etwa 6 Monate später) hat mir wirklich geholfen, aus diesem Loch wieder herauszufinden. Aber vielleicht habe ich auch deshalb so krampfhaft versucht, an ihm festzuhalten. Über die vielen Jahre haben wir uns stark in unterschiedliche Richtungen entwickelt und wahrscheinlich auch irgendwie ein kleines bisschen daran gehindert, uns als Person zu 100% zu entfalten. Nun konnte man es wohl nicht mehr leugnen und mein Freund hat die Konsequenz daraus gezogen.
Momentan tut es höllisch weh, aber ich glaube es wird sehr heilsam für mich sein, jetzt einfach mal mich selber kennen zu lernen. Irgendwie hatte ich seitdem ich 16 war nie die Gelegenheit mal wirklich zu schauen, was ich ganz persönlich und unabhängig von irgendwem anderen eigentlich will und wer ich bin.
Und wenn ich das weiß, dann finde ich hoffentlich einen Partner, der besser zu mir passt.
Die Trennung selber war höchst dramatisch. Er ist weinend vor mir zusammengebrochen. Wir haben uns umarmt, geküsst und uns gesagt, wie sehr wir uns lieben und trotzdem musste ich gehen.. Wenn Liebe einfach nicht reicht, dann ist das wirklich schlimm zu akzeptieren.
Wir haben seit der Trennung gar keinen Kontakt. Einerseits schmerzt es sehr, da es alles so abrupt kam und mir alles so fehlt, andererseits glaube ich schon, dass das der richtige Weg ist. Sonst würde sich alles noch über Monate oder gar Jahre hinziehen und am Ende doch im selben Resultat landen.
Wie geht ihr jetzt damit um? Habt ihr noch Kontakt?
Fühl dich ebenfalls feste gedrückt! Es hilft wirklich, eine "Leidensgenossin" zu haben!
Gute Nacht :)
 
  • #18
Ja, wir haben noch Kontakt. Allerdings nicht viel und per whatsapp. Sehen können wir uns ja nicht, weil er im Ausland ist. Es ging da bisher immer um gemeinsam gekaufte Sachen. Wer was haben darf. Aber es wurde auch schon über die Beziehung und das Ende geschrieben. Er wollte zum Beispiel, dass ich ihm schreibe, sollte ich einen Neuen haben. Das habe ich erstmal abgelehnt, weil ich nicht wollte, dass er wartet oder sich Hoffnung macht. Am Ende habe ich es aber doch akzeptiert, weil ich gedacht habe, es ist besser, er erfährt es von mir zuerst, als über Facebook oder seine Freunde. Nicht, dass da jemand in Sicht wäre...
Es ist eigentlich ganz gut so, aus meiner Perspektive. Nur weil man sich getrennt hat, heißt das ja nicht, dass der andere einem komplett egal ist. Ich habe so immer ab und an ein Lebenszeichen... es ist okay.
Seine Freunde, die auch meine Freunde sind, wissen es noch nicht. Da er es wohl keinem gesagt hat und daher wahrscheinlich das Ende auch nicht so akzeptiert, werde ich es wohl demnächst seinen Freunden sagen. Auch weil zwei davon ihm demnächst besuchen. Sie können ihm dann vielleicht eine Stütze sein...
Wie ist es bei dir undnun? mittlerweile?
 
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