Vorschreiben kann man da eh nichts. Aber als einer von vielen Ratgebenden hier im Forum, kann man einen Ratsuchenden natürlich darauf hinweisen, das ist deine Erwartungen weniger bis gar nicht berechtigt sind?!
Ja klar, aber auch das geht ja immer nur aus der eigenen Sicht. Im anderen Thread empfindest du die Erwartungen des FS schon fast als Stalking, ich halte sie für relativ normal, nur die Angebetete passt eben so gar nicht zu seinen Erwartungen an eine Beziehung. Ändern würde ich mittlerweile z.B. nur noch etwas, was mich selbst an mir stört, z.B. Unausgeglichenheit (soweit beeinflussbar) oder Kontrollsucht (wenn ich sie hätte). Mein Nähe/Distanzbedürfnis gehört aber definitiv nicht dazu, sicher kann man die eigenen Grenzen da minimal anpassen, aber mehr auch nicht. Klafft das zu sehr auseinander, ist eine Trennung sicher die bessere Alternative, da sonst langfristig immer einer leiden wird.
Davon könnte derjenige sogar für die Zukunft was lernen, nämlich sich hinterfragen, wie berechtigt seine konkreten Erwartungen sind.
Da gebe ich dir recht, ABER auch, siehe oben.
Das Gegenteil wäre, jedermann zu sagen: oh, deine Erwartungen, deine Wünsche deine Bedürfnisse, sollten das Maß aller Dinge für dich sein. Jemand anders befriedigt sie nicht? Trenne dich von diesem anderen und belege ihn mit Kontaktsperre.
Das finde ich ein wenig zu überspitzt und so ist es auch nicht gemeint. Letztlich ist es immer eine Sache zwischen beiden Partnern, wenn es Diskrepanzen gibt, wie diese damit umgehen. Werden Grundbedürfnisse nicht erfüllt, wird es eben schwierig..
Würde mein Partner z.B. zur Fortsetzung der Beziehung von mir erwarten, dass ich Trainingseinheiten für Triathlonwettkämpfe in seiner Preisklasse absolviere und auch an allen Wettkämpfen teilnähme, wäre ich raus - weil es für mich total überzogene Erwartungen wären, da ich mit einer solchen Anspruchshaltung an sich auch ein Problem hätte..
Entweder wir könnten uns auf einen Kompromiss einigen und es reicht ihm, was ich freiwillig an Sport absolviere oder es wäre für ihn SO wichtig, dass er ohne die Erfüllung die Beziehung eben beenden müsste oder ich.
Ein Mittelweg liegt darin zu sagen: dein Wunsch und dein Bedürfnis erkenne ich an, aber sind sie wirklich so wichtig, dass ihre Nichterfüllung gleich radikale Schritte bzw ein Beziehungsende erfordert?
Der Ansatz allgemein gesehen ist gut, aber eben immer eine individuelle "Verhandlungssache" zwischen den jeweiligen Partnern. Denn was der eine als unmöglich empfindet, sieht ein anderer als halbwegs normal bzw. erfüllbar an und es entsteht erst gar kein Problem.